Tagung in Bad Kissingen: Die Deutschen Rumäniens

(23.10.2022-28.10.2022)

Bayern

In der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen findet vom 23. bis 28. Oktober die Tagung „Die Deutschen Rumäniens: Vergangenheit und Gegenwart der rumäniendeutschen Gruppen – Siedlungsgeschichte und Leidenserfahrungen“ statt.
Aufgrund des Zweiten Weltkrieges ist ein Kapitel deutscher Siedlungsgeschichte im heutigen Rumänien – spätestens mit der letzten großen Migrationswelle – nach der politischen Wende in Ostmitteleuropa 1989/1990 in seiner bisherigen Form zu Ende gegangen. Auf dem Territorium des nach dem Ersten Weltkriegs geschaffenen Großrumänien lebten damals zwölf deutsche Siedlergruppen, rund 750000 Menschen. Seit 1918 gehörte Siebenbürgen, das Banat und andere Regionen zu „Großrumänien“. Mit dem Hitler-Stalin-Pakt am 23. August 1939 wurde die Aufteilung Europas in Interessensphären vereinbart und in Zusatzprotokollen die Aussiedlung der Bukowina-, Bessarabien- und Dobrudschadeutschen aus Rumänien vollzogen. Durch zwischenstaatliche Abkommen wurden in der Kriegszeit die wehrfähigen deutschen Männer ab 1943 fast ausnahmslos in die Waffen-SS eingezogen. Anfang 1945 wurden weitere 70000 Rumäniendeutsche in die Sowjetunion verschleppt. Durch diese Ereignisse waren viele Familien getrennt. In den 1950er und 1960er Jahren fand eine Familienzusammenführung statt. 1978 schlossen die damalige Bundes- und die rumänische Regierung unter Ceaușescu ein Abkommen, das ein jährliches Aussiedlungskontingent von über 12000 Personen vorsah. 1990 fand ein Massenexodus der Rumäniendeutschen statt. Gegenwärtig leben in Rumänien noch rund 20000 Deutsche.
Als Referenten haben ihre Teilnahme zugesagt: Dr. Harald Roth: Eine kurze Geschichte der Siebenbürger Sachsen; Dr. Cornelia Schlarb: Die Bessarabiendeutschen; Dr. Ortfried Kotzian: Überblick über die deutsche Siedlungsgeschichte der Bukowina; PD Dr. Mariana Hausleitner: Radikalisierung der Deutschen in der Bukowina nach 1933; Dr. Irmgard Sedler: Überlebensstrategien in der Deportation in die Sowjetunion 1945-1949 bei den Siebenbürger Sachsen und mit einem zweiten Vortrag: Religiöses Leben bei den Landlern; Prof. Dr. Anton Sterbling: Zwangsarbeit der Rumäniendeutschen. Zeitzeugenberichte von betroffenen Kindern; Dr. Markus Bauer: Deutschsprachiges literarisches Leben im sozialistischen Rumänien; Winfried Ziegler: Lebenswelten der deutschen Minderheiten im heutigen Rumänien. Außerdem gibt es mehrere Filmporträts über Persönlichkeiten von der Deutschen Sendung des rumänischen Fernsehens TVR, eine Lesung der Autorin Karin Gündisch und eine Exkursion in die Rhön, u. a. zur größten Kirchenburg Deutschlands in Ostheim.
Die Tagung beginnt am Sonntagabend endet am folgenden Freitag mit dem Frühstück. Die Teilnahme kostet 160 Euro, zuzüglich Kurtaxe (neun Euro) und ggf. Einzelzimmer-Zuschlag (50 Euro für den gesamten Zeitraum) und beinhaltet Unterkunft und Verpflegung. Bitte melden Sie sich umgehend, spätestens bis zum 18. Oktober, bei uns an. Anmeldungen und Anfragen sind ab sofort möglich an: „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Fax: (0971) 714747 oder per Mail an: info[ät]heiligenhof.de.

Ort: Heiligenhof, Bad Kissingen

Veranstalter: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“

Schlagwörter: Seminar, Rumäniendeutsche

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