13. Oktober 2023
„Wir sind frei!“ Astrid Bartel las in Berlin-Moabit
Im Rahmen des „Berliner Kranzes“, einer von der Vorstandsvorsitzenden Berlin/Neue Bundesländer Luise von Simons vor 15 Jahren initiierten und geleiteten Veranstaltungsreihe, las am 1. Oktober im Projektraum Moabit Astrid Bartel zwei Erzählungen aus der jüngst (2022) erschienenen Anthologie „Des Lebens ungeteilte Freude“.
![Astrid Bartel las in Berlin. Foto: Ecaterina ...](/bild/artikel/normal/2023/berlin_astrid_bartel_2023.jpg)
Die Thematik stieß beim Publikum auf aktives Interesse, erkannten doch manche die Ähnlichkeiten zu ihrer eigenen Auswanderungsgeschichte, die, um Andreas Gryphius zu paraphrasieren, heißt: Ich weiß genau, wer ich bin. Ich weiß nicht genau, wohin – Mich wundert, dass ich trotzdem so fröhlich bin. Auch das zweite Lesebeispiel, „Zeit der Pfingstrosen“, handelt von einem traumatischen Erlebnis der diesmal kindlichen Erzählerin, die neben den Büschen mit blühenden Pfingstrosen im heimatlichen Garten ihre erste und äußerst unerquickliche Erfahrung mit einem Aspekt des stalinistischen Nationalkommunismus macht und in kindlicher Naivität die Ausmaße einer unschuldigen Aussage nicht einzuschätzen weiß. Auch hierbei erinnerten sich manche aus dem Publikum an den „doublespeak“ jener Jahre unseligen Angedenkens.
Am Schluss der Veranstaltung griff Astrid Bartel nochmals zur Feder: um dankbaren Zuhörern eine Widmung in das erworbene Buch zu schreiben. Für ihren Einsatz sei an dieser Stelle der Autorin noch einmal herzlich gedankt.
J. Schlezack
Schlagwörter: Berlin, Lesung, Literatur
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