Landler als Glaubensflüchtlinge bezeichnet

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Landler (Moderator)
schrieb am 28.02.2010, 00:59 Uhr
Die "Ostkirchliche Information" herausgegeben von "Konvent der ehemaligen evangelischen Ostkirchen e.V." berichtet in ihrem letzten Newsletter von einer "Jubiläumsfeier zum Eintreffen der Landler":

Jubiläumsfeier zum Eintreffen der Landler
Am 26. August 1734 mussten sich österreichische Glaubensflüchtlinge in der evangelischen Kirche von Heltau einer Prüfung unterziehen, um ihren lutherischen Glauben unter Beweis zu stellen. Die 74 Fragen wurden zur Zufriedenheit beantwortet, und somit konnten die ersten Landler, wie die wegen ihres protestantischen Glaubens ausgewiesenen Einwanderer aus dem Salzkammergut genannt wurden, in Siebenbürgen neue Heimat finden. 275 Jahre nach dieser Prüfung pries Bischof Dr. D. Christoph Klein in einem Festgottesdienst dieses „Wunder des Gottesglaubens“. (Kirche u. Heimat 11/09)


Über den Begriff "Glaubensflüchtlinge" muß man hier stolpern. Dass ist eine unzulässige Bezeichung, die man nicht dulden darf.
Die Landler wurden aus dem österreichischen Kernland in das einzige Gebiet der Habsburgermonarchie, in dem der Protestantismus gedultet wurde, nach Siebenbürgen in die Nähe der Stadt Hermannstadt _deportiert_.

Bei der "Transmigration", wie das Unternehmen in der Beamtensprache hieß, handelte es sich um eine brutale Vertreibung und Zwangsumsiedlung. Es wurden Familien zerrissen, indem Kinder zurückbehalten wurden. Viele konnten ihre Habe nicht zum eigentlichen Wert veräußern. Die Sterberate bei den Deportierten lag bei ~50%.

War der Empfang der Ankommenden durch die aufnehmenden Stellen (Nationsuniversität, Kirche) in Siebenbürgen so warmherzig und fair? Was wird bitte mit "Eintreffen der Landler" gefeiert?

Ich bin an dem Bericht der "Kirche u. Heimat 11/09" bzw. an der entsprechenden Predigt des Bischofs Dr. D. Christoph Klein sehr interessiert.
Vielleicht kann ja jemand weiterhelfen oder/und sich auch in dieser Sache hier äussern.

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