Umfrage: Verwendung des siebenbürgisch-sächsischen Dialekts

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carouge
schrieb am 18.08.2010, 22:44 Uhr (am 18.08.2010, 22:45 Uhr geändert).
Hallo liebe Siebenbürger Sachsen!

Im Rahmen meiner Zulassungsarbeit an der Universität Passau führe ich eine Umfrage zur Verwendung des siebenbürgisch-sächsischen Dialekts bei den in Deutschland lebenden Siebenbürger Sachsen durch. Das Thema interessiert mich selbst sehr, da meine Eltern aus Siebenbürgen stammen (Mediasch und Petersdorf) und wir zu Hause immer noch Dialekt sprechen.
Mit Ihrer Teilnahme würden Sie mir sehr weiterhelfen!
Einfach den untenstehenden Link anklicken und sofort ausfüllen! (Dauert nur ca. 2 Minuten)

file1.npage.de/007694/40/html/befragung1.htm

Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Carola Schneider (schneidercarola@web.de)
siebenschläfer
schrieb am 19.08.2010, 11:14 Uhr
Hallo Carola,

nach Auswertung bitte ich Dich, uns das Endergebnis mitzuteilen. Es würde mich interessieren in welcher Sprache unsere Landsleute denken oder fluchen.
Liebe Forumsteilnehmer, bitte an dieser interessanten Umfrage zum sieb.-säch. Dialekt mitmachen.
der Ijel
schrieb am 19.08.2010, 12:10 Uhr (am 19.08.2010, 12:24 Uhr geändert).
Hallo Carola,
Deine Formulaire habe ich ausgefüllt. Viel Erfolg!
Hallo Siebenschläfer!
1. Dinken sachsesch.
2. Fleachen iwerhīwt net. Woram denn? iwer wēn uch ?

Carola
Won Tea mat Denjen Aldern ä Passau wunnst, und Ihr än der Familie såchesch riad Medwescher- Pittersderfer Dialekt, dron messt Tea det uch liase kennen.

Ech salwest bän Dialektschreiwer-
end mech interessiert de Froch :
Ow et noch senngemēs äs dått mer hegtzeduech noch e Stäck såchsesch Literatur prodizieren-? Gedichter Anekdoten uch Prosa Kurzgeschichten ? Esi wa et än desem Forum uch passiert,
der Dialektforschung uch der Wässenschewt zeläw.......

oder schreiwe mier ålles än de Wänjgt ?
Dron riade mer uch än de Wänjgt,
end denj Oarberd äs uch fuer de Koatz.

Oder bast Tea vum schreiwen uch netmih färr.!

Noch äst villecht äs et wichtich.

Menj Heangd den ech derhīm ä Siweberjen hoat wor en "Deutscher Schäferhund" end håt den blēschen Numen Vodă.
Der Heangt den ech enzet hun hīsst Ciobănesc denn hia äs e blēsch "Schäferhund"--- Hīwtsoch hia spillt senj Roll äm såchseschen Theater mät de Kängden mät.
Gotterholdich Martin der Ijel
Angel
schrieb am 19.08.2010, 13:52 Uhr
wir sprechen-denken-fluchen (nur manchmal... ansonsten braaav sind) auf sächsisch in der Familie ... mein Mann ist ein waschechter Nürnberger mußte aber wohl oder übel unser sächsisch lernen ... da wir oft die Sätze deutsch angefangen haben zu erzählen dann aber automatisch ins sächsische reingekommen sind.....der Mensch ist ein "Gewohnheitstier" .......

@ Igel - wir lesen sehr gern deine Gedichte und Erzählungen auf sächsisch ... obwohl unser Dialekt etwas anders ist ... manchmal überlegen wir dann zusammen was des eine oder andere Wort bedeutet ... grad meine Eltern sind begeistert davon ... wünsche Dir viel Glück und Kraft zum weiterschreiben ... mfg Angel
Schiwwer
schrieb am 19.08.2010, 20:25 Uhr (am 19.08.2010, 20:37 Uhr geändert).
Servus, Ijel,
der Heangd fun mengen bleschen Frängden än Siwweberjen wor uch en "Deutscher Schäferhund" mät em "Ahnenpass", dī sech gewēschen håt: Det Gedär hess "Igor von Rötlichwolf" uch håt et schårf åf Schīlgangen än der Pubertät uch åf Zigunen. Līder håt det ädel Geschöpf de Rewolutzion net vill iwwerlïeft...

Dåt tea awwer nechestt fleachst - (nemmel mät der Fra Tant, nemmel mät der Bålegriuß??, nemmel mät dem zem Kuckuck???)
- stemmt dåt? Dron bäst te en Rarität!! De pus în ramă.


liebe Frau Carouge, das ist ja interessant, was Sie da machen. Das mit dem Fluchen ist lustig; ich habe die Erfahrung gemacht, dass man eher hemmungsloser Rumänisch und vulgär schimpft, weil man ja annimmt, dass man nicht verstanden wird. In Rumänien habe ich nicht so blumig geschimpft. (Ihren Fragebogen habe ich auch ausgefüllt, wäre noch eine Rubrik zwecks Ergänzungen/Erklärungen hilfreich?)

Dass Kinder das aufschnappen, ist selbstverständlich, mein Sohn wurde im Abibuch zitiert, weil er bei einem missratenen chemischen Versuch völlig enigmatisch "Pizza, Pizza" gemurmelt haben soll, bei meinem Neffen wurde aus dem vom Opa abgelauschten " Mîncaţi-ar!" "Mein Kratzer" und bei einem Familientrreffen hatte ein kinderloser Onkel die Idee, seine Neffen und Nichten (des Rumänischen nicht mächtig) mit den aller- aller, aller-blumigsten Varianten zu beglücken, die die rumänische Sprache hergibt.
carouge
schrieb am 19.08.2010, 21:45 Uhr (am 19.08.2010, 21:47 Uhr geändert).
Ech ban begiestert! Af ech saxen as ifach verloss hab schon einige Antworten erhalten! Danke schon mal und weiter so!
@ Ijel: secher verstohn ech alles, wat tea schreiwst! Und natürlich denke ich nicht, dass wir das alles in den Wind schreiben! Es ist doch wichtig, die siebenbürgisch-sächsische Kultur weiter aufrecht zu erhalten und an die Nachwelt weiterzugeben.

Bei meinen Recherchen war ich verblüfft, wie viele siebenbürgische Institutionen und Veranstaltungen es immer noch gibt und wie viele Menschen sich daran beteiligen. Man ist nicht bereit, die eigene Kultur aufzugeben. Interessant wird es natürlich, die Entwicklung der nächsten Generationen zu beobachten. Denn inwiefern die jüngere Generation, die bereits in Deutschland geboren ist und dadurch nicht mehr eine so starke Bindung zu der siebenbürgischen Heimat hat, zum Erhalt der siebenbürgischen Werte, der Ansichten und des Dialekts beiträgt, werden erst die Jahre zeigen.

@ siebenschläfer: Interessante Ergebnisse kann ich euch natürlich gerne mitteilen :)
Fabritius (Moderator)
schrieb am 20.08.2010, 07:06 Uhr
Sehr interessante Umfrage, hat richtig Spaß gemacht. Ergebnisse bieten sich zur Veröffentlichung an, würde mich über eine Zusendung freuen.

Interessant die Fragen nach der Sprache mit dem Haustier und dem Schimpfen (gemeint wohl, wenn in Gedanken geschimpft wird?).

was gebe ich an, wenn ich mit dem Kater sowohl als auch spreche? wenn ich ihn "anspreche", dann ist das deutsch ("Stippes, komm fressen!"); wenn er etwas anstellt, dann ist es sächsisch "tea tummer Kådder" - oder gleich mein Universalschimpfer "eländet Geddär" oder "tea bled Getter" - selbst wenn der arme Kater ein Kater und kein "Getter" ist
der Ijel
schrieb am 20.08.2010, 10:15 Uhr
Hallo Angel. manchmal überlegen wir dann zusammen was des eine oder andere Wort bedeutet
Et äs wichtich ze wässen well Wiarter berīden Hīftzebrēchen?
Mocht doch bitte en kurtsch List, end deat se eränner än de Schreiwwiarkesch, oder hair----

Zem Fleachen: Fabritius mat dem Koadder, dot nit der Koadder bestemmt net esi iwel, et äs jo uch net gefleacht,sangden når geschimpft.

Hallo Schiwwer.
Åls Chrästen selle mir frahlich iwerhīwt net fleachen. Sangdern biaden.(doch det Kästchen fehlt äm Formulaire vun dem Carola)
Esi en Schimpfer rutscht oald īst ereoser wa :
Tea såscher Kneist verstihst Tea det det Wuert
såsch oder wonn ech menj klinzich Duechter
druckeschen end sprēchen derba :
futuţi cioara ta
dron äs dot uch net geschimpft sangdern, en
Liebkosung såchsesch Wuert hun ech nichent derfir.
Gotterhold Ech matennunder
Schiwwer
schrieb am 20.08.2010, 11:17 Uhr
Sëuăsch dåt äs agefihr det Zoadner Wiurt für "garstig". Ech dinken, et kit vun "säuisch"...
der Ijel
schrieb am 20.08.2010, 19:02 Uhr
Ech bedunke mech Fra Schiwwer
Sëuăsch dåt äs agefihr det Zoadner Wiurt für "garstig". Ech dinken, et kit vun "säuisch"...
Chea Schiwwer Tea huest et weder īst trōfen.
Såsch, bedet goarschtich, hēssich, eckelhåft.

såsch = Roadaresch
sëuăsch = Zoaidneresch.
End ech wett schair waten Tea bäst en Zoaidneran.
Der Zoaidner Georg Wenzel huet e Wiarterbach zesumme gestolt, dot äs en Dinkmol fuer senjen Dialekt.
Uch ech hun Zwēenhoalwteosend deser Wiarter åwgeschriwen.

Nea lot mech frogen ,kitt det Wuert än under Gemīnen uch fuir ?
Ä weller Form mät weller Bedadeng.

Fra Schiwwer åwer huet en geschläffanen Sänn, fuir etimologesch Frogen ! ?
Et äs nēmlich geat mejlich dåt det Wuert såsch vun der Süe, spräch scroafă kit.

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