Parallelen

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Che
schrieb am 05.09.2010, 10:45 Uhr (am 05.09.2010, 10:46 Uhr geändert).
Transylvanien vor ca. 1000 Jahre.

Um das demographisch und infrastrukturell unterentwickelte Teil des ungarischen Reiches zu stärken wirbt der ungarische König um deutsche Siedler und stattet sie mit besondere Rechte und Privillegien aus. Die Ostgrenze Transylvaniens wird durch die Niederlassungen der Szekler gesichert, die Szekler werden dafür auch mit besondere Rechte und Privillegien belohnt. Auch die walachische Bevölkerung wird anerkant und nimmt neben den anderen teil an die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung. Dadurch wird Transylvanien zu einer der stärksten Regionen des Reiches, wirtschaftlich, militärisch, kulturell.

Es waren diese Rechte und Privillegien, diese Anerkennung und die genossene Freiheiten der damaligen ansässige Völker, die Transylvanien stark machten, ein Lob für den damaligen König, es war Geza der I wenn ich mich nicht täusche.

Später kamen die ,,Integrationsbefürworter´´, die ´´Assimillatoren´´, die Nationalisten, die haben aus ihrer Sicht auch nur gut für das Vaterland gemeint, die wollten den transylvanischen Regenbogen einfarbig bemalen und die Vielfalt in Einfalt umwandeln, zum Wohle des Reiches, natürlich. Dadurch fing für die Bevölkerungsgruppen Transylvaniens der Kampf um die eigene Behauptung und Existenz. Das Werk Gezas wurde von seine Nachfolger zerstört, mit dem Resultat dass das Reich aufgehört hat zu existieren und die Machtverhältnisse im 20-sten JH. nur einer der Bevölkerungsgruppen zufiel, die wahrscheinlich die gleichen Fehler macht und machen wird.

Deutschland vor ca. 60 Jahre.

Um die (durch den zweiten WK) am Boden liegende Wirtschaft nach oben zu kurbeln und der Wiederaufbau zu beschleunigen beschliesst die damalige deutsche Regierung das Anwerben von ,,Gastarbeiter´´. Und in der Hoffnung auf einem besseren Leben kommen sie, meist aus den ärmeren Länder Europas. Und sie bringen zwangsläufig ihre Sprache und Teile ihrer Kultur mit, das deutsche Gesetz erlaubt jedem seine freie Entfaltung, Deutschland wird reicher und bunter, wirtschaftlich und kulturell, mutiert sogar zur einer wirtschaftliche Supermacht, von aller Welt beneidet.

Jetzt scheint der Zeitpunkt da zu sein wo die ´´Integrationsbefürworter´´ und ,,Assimilatoren´´ kommen, sie machen sich halt Sorgen um die Zukunft Deutschlands und zeigen mit dem Finger auf dem heutigen Regenbogen in Deutschland als Verursacher aller Übels, als Waffe haben sie den berühmten Einfaltspinsel, mit dem wollen sie alles einfarbig bemalen, manche gehen viel weiter, als Farbe soll nur ,,deutsch´´ verwendet werden.

Die Geschichte wiederholt sich, sagt der Volksmund, na wenn so ist sind wir geistig immer noch Primaten.

MfG,

Che
gerri
schrieb am 05.09.2010, 14:40 Uhr (am 05.09.2010, 14:53 Uhr geändert).
Hallo Che,wunderbar Dein Vergleich des Micro-Europa Siebenbürgen mit Deutschland,man hat "nebeneinander" gelebt
hat auch manches angenommen von Einander.Das stimmt, aber die Rumänen wurden erst ab 1780 anerkannt, das sie in die Ortschaften siedeln durften und die Kirchen durften sie und alle Anderen außer den katholischen,nur hinten in den Höfen bauen. Das erkennt man auch heute noch an den Straßenfronten
der Städte,die sie bis 1780 Abends verlassen mussten.
Die Staatsmacht hat immer wieder versucht egal welche es war,ungarische,österreichische oder rumänische,die anderen Nationen zu assimilieren.
Nur war da ein Unterschied zur heutigen Situation in Deutschland,die verschiedenen Nationen in Siebenbürgen haben die Staatssprache immer wieder erlernt und Unterstützung bekamen die werweiß vonwo geholten Ehepartner keine.Sie hielten die Frauen nicht abseits der Gesellschaft
um sie Abends ein bischen Gassi führend drei Meter hinter sich , gut nur zum Kinder gebären.
Das mit der Gleichmacherei stimmt nicht,die Deutschen gehn sehr behutsam sogar ängstlich mit den verschiedenen Nationen um,besuchen sehr offt ihre Gaststätten, kaufen in den Läden ein.Es fällt mir oftmals auf,wie unsicher sie sind,sie tun mir manchmal wirklich Leid,man könnte manchmal wirklich reinhauen so wie wir es in Rumänien gemacht haben untereinander, wenn man nicht ein gut erzogener Sachse war.
Die Einheimischen werden verspotet weil sie so feingefühlig sind (die Meißten),die deutschen Mädchen, Christinen,zum Versuch erlaubt.Zufällig habe ich diekten Einblick.
Solange es den Menschen noch relativ gut geht,schweigen sie und nur mancher hat den Mut an der Ungerechtigkeit zu rütteln.
Gruß,Geri
gehage
schrieb am 05.09.2010, 15:55 Uhr
man muss schon eine gewisse phantasie entwickeln um solche vergleiche wie che (in seinem beitrag vom 05.09.10 um10:46) zu machen...

nichts für ungut....
walter-georg
schrieb am 05.09.2010, 16:19 Uhr
@ Che: Ein wunderbares Märchen. Vielleicht gesellst Du Dich zu den Gebrüdern Grimm...
Che
schrieb am 05.09.2010, 23:37 Uhr
Gerri, laut Wikipedia hatten die Valachen in den Anfangszeiten auch ihre Rechte gehabt. Erst nach 1366 wurden ihre Rechte aberkannt.

Und dass Gehage und Walter-Georg mich als Märchenerzähler abstempeln, akzeptiere ich und würde gerne deren Version der Geschichte erfahren.

P.S. Herr Walter-georg, was macht eigentlich ein Politologe?
In wieweit ist solch ein Beruf (wenn man das als Beruf bezeichnen kann) für die Gesellschaft von Nutzen? Was produziert ein Politologe?

(Verzeihen Sie meine Unwissenheit, ich bin nur ein einfacher Schichtarbeiter, in meiner Einfachheit würde ich sagen, Politologie kommt von Politik und für meine Schicht in der Gesellschaft produzieren die Politiker nur Lärm, Unkosten und heisse Luft, aber das würde ich Ihnen natürlich nicht unterstellen.)


MfG,

Che
Gilgamesch
schrieb am 06.09.2010, 06:53 Uhr (am 06.09.2010, 06:56 Uhr geändert).
Che,
Ihr Beitrag ist einseitig, nicht komplett.
Was haben unsere Vorfahren, als deutsche Siedler, nach Siebenbürgen gebracht und was bringen die heutigen ´Siedler´ mit nach West-Europa? Mal nachgedacht? Nee.
Sogar das lat. Alfabeth haben wir den Rumänern gebracht,
auf jeden Fall Fortschritt. Welchen Fortschritt bringen die
vielen ...aus unterentwickelten Ländern?
walter-georg
schrieb am 06.09.2010, 07:34 Uhr (am 06.09.2010, 07:41 Uhr geändert).
Che: Mit meiner etwas pointierten (zugespitzten) Bemerkung wollte ich eigentlich nur ausdrücken, dass in Deinen Aussagen Ungereimtheiten vorkommen. Vielleicht verwechselst Du Integration und Assimilation. Erstere bedeutet ein Zusammenwirken - in diesem Fall verschiedener Volks- oder Völkergruppen - in/unter einer gesellschaftlichen Einheit. Diesbezüglich wurde vor einigen Jahren in Deutschland von den Bürgerlichen der Begriff Leitkultur entwickelt, der jedoch von den Linken aus ideologischen Gründen hart bekämpft wurde. Gemeint war, dass Ausländer z.B. die hier existierenden Gesetze anerkennen und einhalten sollen, ohne dass Einschnitte in ihre Kultur oder Sprache beabsichtigt waren! Bei der Assimilation gibt ein Volk seine ganze Identität auf und verschwindet praktisch als solches aus der Weltgeschichte. Versuche dieser Art wurden in Siebenbürgen sowohl von den Ungarn als auch von den Rumänen in die Wege geleitet und waren mit ein Grund, der zur Auswanderung unserer Sachsen führte.

Wenn vor nicht allzu langer Zeit der türkische Staatschef Erdogan seine hier lebenden Landsleute aufgerufen hat, sich nicht assimilieren zu lassen, so zeugt dies m.E. von einer versteckten Aufforderung zur Nichtintegration. Dem war bestimmt bewusst, dass sich kein demokratischer Staat Derartiges (Assimilation) leisten kann! Da siehst Du, wohin Wortspiele führen können, bzw. wofür sie missbraucht werden können...

Wenn eine Volksgruppe hier über Kurz oder Lang assimiliert werden wird, so sind es bestimmt nicht die Türken, sondern WIR , aber dies ist wieder ein anderes Thema, zu dem ich vielleicht bei anderer Gelegenheit Stellung nehmen werde.

Zu Deiner Frage: Was ein Politologe wirklich macht, weiß ich auch nicht so genau. Diese "Wissenschaft" habe ich mir bloß angeeignet, um die Zusammenhänge in der Politik besser verstehen zu können. Mein richtiger Beruf ist Lehrer, aber da der hier seit der 68-er Revolte ziemlich verpönt ist, habe ich eben den anderen in mein Profil eingegeben.

P.S. Meines Erachtens spielt es keine Rolle, welche Ausbildung jemand haben muss, um sich in diesem Forum zu Wort zu melden. Grundvoraussetzung sollte sein, die Beiträge sachlich zu gestalten und sie für Alle verständlich darzustellen. Deshalb sollten auch - wie von einer Teilnehmerin richtig erwähnt - Fremdwörter nicht in Übermaß verwendet werden und wenn trotzdem, sie zu übersetzen. Leider gelingt es auch mir nicht immer, also kann diese Aussage auch als Selbstkritik verstanden werden.

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