Internierungslager

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Sabinchen
schrieb am 24.08.2011, 01:28 Uhr (am 24.08.2011, 01:29 Uhr geändert).
Ihr Lieben,

erst einmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken für Eure Hilfe, die beste Freundin meiner 1966 verstorbenen Mutter zu finden. Wir haben uns ein paarmal getroffen und viel unterhlaten. Dabei sind wir auf eine Sache gestoßen, von der auch meine Oma, die auch schon lange nimmer lebt, erzählt hatte: und zwar geht es um die Internierungslager für die Reichsdeutschen, die im gegensatz zu den Rumäniendeutschen nicht in die Sowjetunion zu Arbeitseinsätzen verschleppt wurden. Nach den Erzählungen meines Vaters wurde meine Mutter nach einer mysterösen Krankheit - oder alle Kinder? - noch vor den Erwachsenen wieer nach Hause geschickt.

Ich werde nicht ganz schlau daraus, was da genau abgelaufen ist und wo diese lager waren. Kennt jemand die Familie Stursberg aus Kronstadt und weiß, in welchem Lager sie waren? Wieso konnte meine Mutter zur Familie Teutsch gehen, die doch Rumäniendeutsche waren? Wieso waren die eigentlich zuhause und konnten sie aufnehmen? Weiß jemand, was das für eine mysteriöse Krankheit war, an der meine Mutter mit 13 oder 14 Jahren gelitten hatte?

Kann mir noch jemand von den Lagern erzählen? Oder wo gibt es Literatur darüber?

Ein ehemaliger Bundeswehroffizier hat mir erzählt, dass es geheime Dokumente gibt, jedenfalls waren sie lange vor der Wende geheim, die vom Wüten der roten Armee bei den deutschen Frauen berichten. Was ist davon wahr? Und was wurde aus den so entstandenen Kindern? Die Frauen konnte man doch nicht mit den Babys zur zwangsarbeit schicken ...

Je mehr mir von allen Seiten erzählt wird, umso mehr Fragen habe ich ... ich würde mcih sehr freuen über Antworten und/oder informative literatur zu dem Thema.

Herzlichen Dnk für Eure Antworten, alles Liebe von Sabine :)
lucky_271065
schrieb am 25.08.2011, 21:58 Uhr
Vielleicht hilft dies ein wenig weiter:

Westdeutschland

Im Zuge der Entnazifizierung und der Reeducation wurden im Nachkriegsdeutschland viele Funktionäre nationalsozialistischer Organisationen, KZ-Personal und mutmaßliche Kriegsverbrecher in Internierungslagern unter Arrest gestellt, darunter aber auch viele Unschuldige.[6][7] Der größte Teil der Internierten war aufgrund der Bestimmungen des Automatischen Arrest festgesetzt worden. Zur Unterbringung der Internierten konnten ehemalige Konzentrationslager, Außenlager von Konzentrationslagern und ehemalige Kriegsgefangenenlager benutzt werden.

Es existierten sowjetische Speziallager, US-amerikanische, französische und britische Lager. Nach der Befreiung des KZ Dachau wurde das KZ Dachau von der amerikanischen Besatzung als Internierungslager Dachau genutzt. Hier fanden die Dachauer Prozesse statt, darunter auch der Buchenwald-Hauptprozess. Im Internierungslager Bad Nenndorf saßen vor allem Personen ein, die von den Briten als höchste Sicherheitsgefahr angesehen wurden, Offiziere der deutschen Abwehr, höchste Wehrmachtsfunktionäre und Diplomaten.

Die Internierungslager der Amerikaner wurden im Sommer 1946 in deutsche Regie überführt und die Einrichtung von Spruchkammern angeordnet. Die deutschen Spruchkammern lösten die „Security Review Boards“ der amerikanischen Armee ab, die zuvor die Entlassungsanträge bearbeitet hatten. Bis Internierte vor die Spruchkammern der Lager gestellt wurden, vergingen viele Monate, teilweise sogar bis zu drei Jahre.[8] in: Mit Lagerhaft von dieser Dauer wurde die Strafe teilweise schon vorweggenommen.

DDR

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden von der sowjetischen Militäradministration in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Speziallager eingerichtet, welche bis 1950 in der DDR bestanden.

In der DDR wurde vom Ministerium für Staatssicherheit eine solche Einrichtung („Vorbeugekomplex“) geplant, aber nie umgesetzt.


de.wikipedia.org/wiki/Internierungslager#Nachkriegszeit

Speziallager waren Lager, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 von der sowjetischen Militäradministration in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) eingerichtet wurden und bis 1950 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) bestanden. Im Amtsrussisch hießen sie abgekürzt im Singular „Spezlag“, im Plural „Spezlagerja“. Solche Lager wurden aufgrund gemeinsamer alliierter Vereinbarung in allen Besatzungszonen eingerichtet.[1] Mit dem Instrument des „automatic arrest“ sollten als gefährlich eingestufte Personengruppen für eine bestimmte Zeit interniert werden. Die Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone arrestierten jedoch einen wesentlich umfangreicheren Personenkreis als in den westlichen Zonen, blieben länger bestehen und dienten vor allem auch der Unterdrückung nicht-nationalsozialistischer politischer Gegner.

Insgesamt gab es zehn Speziallager an folgenden Orten: Mühlberg, Buchenwald, Berlin-Hohenschönhausen, Bautzen, Ketschendorf, Jamlitz (zuvor in Frankfurt Oder), Sachsenhausen, Werneuchen (Weesow), Torgau und Fünfeichen (Neubrandenburg) sowie das auf polnisch gewordenem Gebiet gelegene in Landsberg (Warthe). Zusätzlich gab es noch mehrere Gefängnisse wie Nr. 5 Strelitz und Nr. 6 Berlin-Lichtenberg. Die Speziallager in Buchenwald und Sachsenhausen wurden in den beiden ehemaligen KZ Buchenwald und Sachsenhausen eingerichtet, welche die Sowjetische Besatzungsmacht ab August 1945 weiter nutzte.


de.wikipedia.org/wiki/Speziallager

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