Ist Ungarn noch demokratisch?

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gerri
schrieb am 22.02.2017, 10:53 Uhr
@ Er war selber Nachkomme zweier bürgerlichen Minderheiten in Ungarn.......
bankban
schrieb am 22.02.2017, 15:43 Uhr (am 22.02.2017, 15:52 Uhr geändert).
und so wurde der Hl. Stephan ein völkischer und antisemitischer Autor mißverstanden

getkiss: Der Satz ist unverständlich. Solltest du damit ausdrücken wollen, ich hätten den Hl. Stephan zu einem völkischen udn antisemitischen Autor gemacht, so ist dies nonsens und du zeigst damit, dass du nichts über die Rehabilitierung von József Nyirö und Albert Wass weisst. Hier zur Aufklärung ein Link: Ungarn und seine rechten Schriftsteller


Zu deinem Wikipediazitat:
a) die Mitwirkung von Lukács beim Massakaer von Poroszló ist wohl zutreffend.
b) Hättest du auch nur die leisteste Ahnung von Geschichte, wüsstest du, welcher Wert (nämlich gar keiner) einem Lebenslauf zugesprochen werden muss, den man (Lukács) 1940, dem Höhepunkt des stalinistischen Terrors, als auch er um sein Leben fürchten musste, verfasste. Natürlich stellte er sich da als Opfer des Horthyregimes, wobei es durchaus vorstellbar ist, dass das Horthyregime ihm tatsächlich unterstellte, am Tode von 200 Leute schuldig zu sein. Aber dennoch muss man dies alles kühn und nüchtern als Propaganda und Inszenierung demaskieren: 1. Propaganda des Horthyregimes und 2. Inszenierung von Lukács 1940. Was die Wahrheit war, lässt sich kaum bestimmen.
c) Lukács war wohl Mörder im Sinne, dass er 1919 die Hinrichtung von etwa 6 Personen befahl. Das disqualifiziert jedoch seinen Rang als Philosoph mitnichten, genauso wenig wie auch Heideggers dummer Antisemitismus und Naziaffinität sein Denken nicht diqualifizieren.
d) Wenn und solange die Orbánregierung den antisemitischen Schriftsteller Albert Wass rehabilitiert, der rechtskräftig als Mörder verurteilt ist, hat diese Regierung und haben diese ungarisch-nationalistischen Kräfte keine moralische Legitimität, um Lukács dessen Vergangenheit vorzuwerfen.
e) Wie gestern schon geschrieben: der Stephanskult ist in Ungarn nicht zu übersehen. Es ist daher verwudnerlich, warum das Land noch eines Denkmals bedarf, das auf Kosten einer Minderheit geht.
gerri
schrieb am 22.02.2017, 17:40 Uhr (am 22.02.2017, 17:41 Uhr geändert).
@ Komisch, Wicki: "Lukács entstammte einer wohlhabenden Familie des ungarisch-jüdischen Bürgertums: Sein Vater Josef war Bankdirektor in Budapest und hatte 1890 den Familiennamen Löwinger in Lukács geändert, seine Mutter, Adele geb. Wertheimer, war die reiche Erbin eines Zweiges der Holzhändlerdynastie Neuschloss. Georg Lukács studierte zunächst an der Universität seiner Heimatstadt, wo er 1906 zum Dr. rer. oec. und 1909 zum Dr. phil. promoviert wurde. In den folgenden Jahren lebte er meist im Ausland, so in Berlin und in Heidelberg, wo er zu den Kreisen um Max Weber und Stefan George Kontakt pflegte und seine Theorie des Romans (1914/15) verfasste. 1918, nach seiner endgültigen Rückkehr nach Budapest, trat Georg Lukács der KP Ungarns bei. Er war während der viermonatigen ungarischen Räterepublik 1919 stellvertretender Volkskommissar für Unterrichtswesen in der Regierung von Béla Kun."
bankban
schrieb am 22.02.2017, 19:50 Uhr
1. Wiki
2. Was ist dran komisch?
gerri
schrieb am 22.02.2017, 20:00 Uhr
@ Wenn man von Hausaus ungerecht urteilt,stellt man solche Fragen!
Shimon
schrieb am 23.02.2017, 09:20 Uhr
@ Den gerri - darf man nie hinterfragen!
getkiss
schrieb am 23.02.2017, 12:05 Uhr
Zu deinem Wikipediazitat:
kann ich nur sagen, wenn Du meinst, das Zitat stimmt nicht, musst Du dich mit Wikipedia herumschlagen.
Was Heidegger betrifft, war er wohl Nazi/Simpathisant, aber selbst kein Mörder. Ob überhaupt in der Nazizeit irgend ein führender Wissenschaftler oder Künstler frei von Alliniament zu denen war, ist meiner Meinung nach kaum zu behaupten. Wer sich dagegenstellte, wanderte meist ins KZ.

Ob bei Lukács die zahl 6 stimmt ist strittig, angeblich waren es mehr, nicht nur in Poroszló, sondern auch in Budapest. Und 1940 hast wohl nicht bemerkt dass ihm weitere Denunziation während der Untersuchung vor zu werfen ist.

Die ganze Philosophie ist in meinen Augen für die Katz, wenn der in Politik verwurzelte Autor Morde verübt.
Ob Kommunisten oder Nazis, Mörder sind Mörder, dass ist von Niemanden entschuldbar. Ob der eine nur 6 Leute umbrachte, mindert die Schuld nicht. Schon ein Opfer wäre zu viel gewesen...Was die anderen von Dir zitierten Schriftsteller betrifft, habe ich nicht diskutiert, das war Dein "Aufrechnungsargument".

Zweifellos gibt es in Ungarn ein massiver Rechtsruck. Und eine "positive Neubewertung" der Horthyzeit. Ob das ausschließlich von Orbán verursacht ist bezweifle ich, es gibt ja noch radikalere Kräfte - jedenfalls ist er durch Wählervotum an der Spitze der Regierung. Aber ich bin nicht sein Verteidiger, darfst ihn ruhig angreifen, ihm wird´s wohl wurscht sein...
gerri
schrieb am 23.02.2017, 16:20 Uhr
@ Egal von welcher Muttermilch, wenn der Mensch die Macht und Gelegenheit hat,kann er zum Mörder werden,da gibt es national keine Ausnahmen.
bankban
schrieb am 24.02.2017, 19:27 Uhr
In Wahrheit geht es wohl auch nicht um den Kommunisten György Lukács, sondern um seine jüdische Herkunft. Das ist das eigentlich Bedrohliche in diesem Europa 2017: dass mit diesem Thema auf allen ungarischen Entscheidungsebenen Politik gemacht werden kann.

DIE WELT: Ungarn stürzt Lukács

P.s. "Die Welt" gilt als konservatives Blatt.
gehage
schrieb am 24.02.2017, 21:51 Uhr
 "Die Welt" gilt als konservatives Blatt.

du meinst vielleicht es solle...

 "Die Welt" "galte mal" als konservatives Blatt.

...heißen?

die CDU war auch mal konservativ.

nichts für ungut...
gerri
schrieb am 25.02.2017, 10:08 Uhr
@ Diese Lukacs`s waren und sind auf beiden Seiten,bei den Kommunisten wie auch Kapitalisten,ganz oben beim Geheimdienst....
Shimon
schrieb am 25.02.2017, 10:31 Uhr
@ Diese gerri`s waren und sind auf beiden Seiten, bei den Kommunisten wie auch Faschisten, ganz oben im Organisierten Verbrechen...
_Gustavo
schrieb am 25.02.2017, 10:35 Uhr
nichts für ungut...
Wenn ich jemanden verdächtige, irgendetwas gemacht zu haben,was sich hinterher als falsch herausstellt, entschuldige ich mich mit dem Satz: "Nichts für Ungut."

Und bei so viel Unsicherheit schreibe ich "vorsichtshalber" alles mit kleinen Buchstaben, um sicher zu sein, dass ich keine Fehler mache.
Ein Fall für den Psychologen.
gehage
schrieb am 25.02.2017, 11:58 Uhr (am 25.02.2017, 12:09 Uhr geändert).
howgh, "er" hat gesprochen...



ich weiß, die gutmenschen haben es zur zeit schwer, auch die rumänien afinen. darum die "nachsicht" für...

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nichts für ungut...
_Gustavo
schrieb am 25.02.2017, 13:15 Uhr

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