Fortschritt ist Rückschritt

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Bir.Kle.
schrieb am 20.06.2012, 22:46 Uhr (am 20.06.2012, 23:05 Uhr geändert).
Als neugieriger und im Wissensbereich vielfältig interessierter Mensch denke ich viel nach. Ganz besonders beschäftigt mich dabei der folgende Satz beziehungsweise Behauptung:

"Fortschritt ist Rückschritt!"

Ich bin gespannt, was ihr davon haltet und wie ihr darüber denkt.
Wenn man diesen Satz hört oder liest, hält man ihn im ersten Moment für völlig schwachsinnig, zumal er wie ein Paradoxon anmutet.
Je mehr man jedoch darüber nachdenkt, umso mehr kommt man zu der Folgerung, dass dieser Satz nur scheinbar (nicht anscheinend; scheinbar und anscheinend verhalten sich nicht synonym zueinander) einen Antagonismus in sich birgt.

Wir leben in einer Konsumgesellschaft innerhalb einer kapitalistischen und globalisierten Welt. Alles dreht sich nur um Kommerz und Profit. Der Kabarettist Volker Pispers hat treffend formuliert:
"Wachstum und Produktivität sind die Götter unserer Zeit."
Damit die Wirtschaft wachsen kann, benötigt sie Rohstoffe und Energie. Die Ressourcen "wachsen" bekanntlich nicht nach, sondern sind in begrenztem Maße vorhanden.
Wenn der Mensch weiterhin nach der Einstellung "Nach uns die Sintflut" lebt, wird irgendwann Knappheit und Mangel an allen Ecken und Enden zu beklagen sein. Wohin das führt, ist klar: Konflikte und Kriege.
Albert Einstein hatte bereits erkannt: "Fortschritt ist Rückschritt". Er hat es folgendermaßen formuliert:
"Ich bin [mir] nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."
(Höchstwahrscheinlich werden die Menschen sich in Zukunft sogar wegen Wasser gegenseitig die Schädel einschlagen. Unser Planet ist zwar zu etwa 75% mit Wasser bedeckt, allerdings sind von dem gesamten Wasserbestand nur etwa 3-5% für den Menschen und die Industrie nutzbar. Man sieht also: Wasser ist ein verdammt kostbares Gut!)

Die These "Fortschritt ist Rückschritt" möchte ich mit einem weiteren Beispiel, und zwar mit dem medizinischen Fortschritt, belegen:
Die heutigen Möglichkeiten – sowohl im diagnostischen als auch im therapeutischen Bereich – sind auf den ersten Blick ganz klar ein riesiger Fortschritt:

- Die Tatsache, dass man schwere Krankheiten heilen oder deren Symptome zumindest lindern kann
- Die Fähigkeit, unsägliche Schmerzen und unvorstellbare Leiden zu lindern oder im Idealfall sogar komplett abzustellen
- Die Möglichkeit, schwerkranken Menschen das Leben wieder erträglicher und lebenswerter machen zu können

All das sind Errungenschaften, die zweifelsohne als Fortschritt zu bezeichnen sind.
Doch die Medaille hat leider eine Kehrseite: Dieser medizinische Fortschritt hat dafür gesorgt, dass die Lebenserwartung enorm gestiegen ist; Wenn ein Mensch heutzutage 80 oder gar 90 Jahre alt wird, ist das bekanntermaßen keine Seltenheit. Das führt nicht nur zu einer Überalterung der Gesellschaft, sondern es führt zur Überbevölkerung dieses Planeten.
Bereits heute leben etwa 7.000.000.000 (7 Milliarden) Menschen auf der Erde.
Um das Jahr 2050 sollen laut Prognosen bereits 9 Milliarden Menschen diesen Planeten bevölkern.
Die (insbesondere durch den medizinischen Fortschritt verursachte) stetige Zunahme der Weltbevölkerung gepaart mit dem irrsinnigen ökonomischen Wachstumswahn wird in Zukunft gewaltige Engpässe mit sich ziehen.
Etliche Milliarden Menschen benötigen nicht nur Fläche zum Leben, Wohnen und für die Industrie; Ihre Milliarden hungrigen Mäuler wollen auch gestopft werden – folglich müssen Unmengen an zusätzlicher Agrarfläche erschlossen werden.
Hinzu kommen noch die Rohstoffe: Baumaterialien, Heiz-/Brennstoffe, Treib-/Kraftstoff und und und...

Irgendwann wird der Tag kommen, an dem wir auch den letzten Rest unberührter und wilder Natur vernichtet haben, um unseren Planeten zu verschandeln mit Agrarflächen, Industriekomplexen, Infrastruktur, Kraftwerken, Windrädern, Solarkollektoren und nicht zuletzt mit Metropolen voller hässlicher grauer Betonklötze und voller widerlicher kapitalistischer Werbung, die selbst nachts so grell und knallig bunt leuchtet, dass man den Sternenhimmel nur mit Mühe wahrnehmen kann.

Wie die Zukunft der Menschheit sehr wahrscheinlich aussieht, kann man am Beispiel der Osterinsel gut veranschaulichen:
Die Osterinsel liegt im Pazifik, fernab jeglichen Festlandes. Bis zur chilenischen Küste beträgt die Entfernung etwa 3500 km. Die Bewohner waren in früheren Zeiten, als es noch keine Verkehrs- und Kommunikationsmittel gab, isoliert und völlig auf sich allein gestellt. Sie mussten folglich mit dem auskommen, was die Insel hergibt beziehungsweise hergab.
Sie rodeten die Wälder, um Bau- und Brennholz zu gewinnen. Irgendwann kam jedoch der Tag, an dem der letzte Baum fiel. Nun fing es an, brenzlig zu werden; Aufgrund des Holzmangels war es nicht mehr möglich, Floßbau zu betreiben. Das führte zwangsläufig zu Nahrungsmangel, zumal man ohne Floß nicht mehr hinausfahren konnte, um Fisch, das Hauptnahrungsmittel auf der Osterinsel, zu fangen.
Aus dieser Not heraus fingen die Bewohner an, alles zu fressen, was kreuchte und fleuchte, sogar die Vögel. Als gar nichts essbares mehr übrig war, schlugen sie sich gegenseitig die Schädel ein.
Projizieren wir das Ganze nun auf die Erde: Die Erde liegt im Orion-Arm der Milchstraße, fernab jeglicher Rohstoffquellen (zumindest sind die Rohstoffe im Universum für uns unerreichbar, weil wir noch nicht über die technischen Voraussetzungen verfügen, um diese abzubauen und über die gigantischen Entfernungen hinweg auf die Erde zu transportieren. Bis es soweit ist, werden die Rohstoffquellen auf der Erde vermutlich längst versiegt sein.) Was dann passiert?...Die Osterinsel lässt grüßen...

Der Mensch muss sich offensichtlich mit zwei Hauptproblemen herumschlagen:
Einerseits mit dem oft so hoch gepriesenen Fortschritt, bei welchem jedoch häufig die Probleme und Nachteile gegenüber dem Nutzen und den Vorteilen überwiegen. (Welche gigantischen Müll- und Giftmüllberge der Fortschritt verursacht, habe ich gar nicht näher erwähnt).
Andererseits – es hört sich zugegebenermaßen menschenfeindlich und menschenverachtend an, ist aber leider wahr – ist die Anzahl der Menschen das Problem: Es gibt viel zu viele. Besonders tragisch: Ausgerechnet die Ärmsten der Armen, die noch nicht einmal selbst genügend Nahrung haben, setzen die meisten Kinder in die Welt.

Es wird sich allerdings nichts ändern, der Zug wird vollends in den Abgrund rasen, denn wir wissen ja, wie die Spezies Mensch ist: Unbelehrbar, uneinsichtig und unverbesserlich.
Beispiel: Einst war der Mensch so borniert und hielt ein "gewisses Schiff" namens Titanic für unsinkbar. Er wurde eines besseren belehrt und hat daraus gelernt...NICHTS!
Heute nämlich gibt es tatsächlich noch Idioten und Ignoranten, die Kernkraftwerke für sicher halten; Harrisburg, Tschernobyl, Fukushima...wie viele Gegenbeweise brauchen diese Betonköpfe noch, um endlich einsichtig zu werden?
Kernkraftwerke sind in etwa so sicher, wie die Titanic unsinkbar war!
An dieser Stelle ist es durchaus passend, Albert Einstein nochmals zu zitieren:
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit; Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Die Behauptung "Fortschritt ist Rückschritt" ist im Grunde genommen eine andere Ausdrucksweise des schönen und wahren Spruches "Hochmut kommt vor dem Fall". Den Inhalt dieser beiden Aussagen habe ich etwas ausführlicher und in Reimform wiedergegeben:


Hoch hinaus und tiefer Fall

Etwas, was die Vögel können,
wollte die Natur uns nicht gönnen;
Deshalb hat der Mensch mit aller Gewalt
sich selbstgebaute Flügel angeschnallt,
und versucht, damit zu fliegen,
bleibt jedoch auf der Fresse liegen.

Fazit:
Willst Du richtig hoch hinauf,
schlägst Du auf dem Boden auf.
Des Menschen Vermessenheit
bringt ihn weder hoch noch weit.

Gedicht verfasst von Bir.Kle. am 16.04.2012
@ grumpes
schrieb am 20.06.2012, 23:17 Uhr
Bir.Kle.
In Rumänien soll es noch Dörfer geben, wo man in unberührter Natur leben kann.
Du könntest auch dort leben. Warum bist Du dem "Fortschritt" nach Deutschland hinterhergelaufen ?
Ich mach dir einen Vorschlag: Such mal eines dieser einsamen Dörfer in Rumänien auf, bleib mindestens ein Jahr dort und schreib ein Buch mit dem Titel:
"Fortschritt ist Rückschritt!"
kranich
schrieb am 21.06.2012, 07:27 Uhr
Na ja: Sicher kann man die Zukunft der Menschheit auch pessimistisch sehen. Ob da das Schicksal der Einwohner der Osterinsel ein gutes Beispiel ist, sollte bezweifelt werden, denn in diesem Fall muss man von der besonderen Lage ausgehen - eine der isoliertesten Inseln der Erde. Ob sich das Ganze auch so zugetragen hat, wird von einigen Geographen und Historikern bezweifelt, denn schriftlich liegt nichts vor.

Natürlich wird Süßwasser bei einer ständig wachsenden Bevölkerung immer knapper, aber in naher Zukunft sollte seine Gewinnung aus Salzwasser bezahlbar werden, wonach auch heute trockene Gebiete bewässert werden könnten. Auch fossile Energien werden durch erneuerbare ersetzt, also sollte man nicht gleich den Teufel an die Wand malen.
harald815
schrieb am 21.06.2012, 11:06 Uhr
Sie haben vollkommen Recht,

ja, wie die Spezies Mensch ist: Unbelehrbar, uneinsichtig und unverbesserlich.

nur, wenn Sie meinen:
... um endlich einsichtig zu werden?

deuten Sie darauf hin, dass es einen Weg gäbe, man müsste „nur“ einsichtig werden.
Welches soll dieser Weg sein? Ich befürchte es gibt ihn nicht.
Wenn Sie nun etwa meinen, eine Reduzierung der Anzahl der Menschen auf z.B. 70000 (als die Neandertaler mehr als das heutige Europa bevölkerten, waren es nicht mehr als 20000) wäre der Weg, so wird das nicht möglich sein, werden Sie sofort als übelster Typ – übler als Hitler – beschimpft werden und diese 70000 würden auch bald sterben, denn sie (wir) sind nicht mehr in der Lage den Kampf mit der Umwelt zu führen.

Es gibt eigentlich keine Hoffnung für die Menschheit, was wiederum eine Hoffnung für das Leben auf der Erde sein kann.

gerri
schrieb am 21.06.2012, 12:48 Uhr
@ Meiner Meinung nach kann Fortschritt gut sein für die Welt,wenn zb. die Sonnenenergie immer mehr entwickelt wird und an Elektroauto geforscht wird.

Rückschritt mit bald bösen Folgen,sind meiner Meinung nach,das manche Völker das kostbare Wasser für private Schwimmbäder missbrauchen wo Andere Nachbarvölker ihr nötiges Trinkwasser in verrosteten Behältern portioniert erhalten.
@ grumpes
schrieb am 21.06.2012, 13:15 Uhr
Bir.Kle.
schrieb am 23.06.2012, 15:44 Uhr (am 23.06.2012, 15:50 Uhr geändert).
@Kranich
"Na ja: Sicher kann man die Zukunft der Menschheit auch pessimistisch sehen."
Wenn es darum geht, eine Situation, eine Lage, ein Risiko oder eine Gefahr einzuschätzen, um etwa die richtigen und somit fruchtenden Maßnahmen einzuleiten, sind Optimismus und Pessimismus gleichermaßen fehl am Platze; Realismus ist gefragt!
Die Forschung und Studien im Bereich der Psychologie haben gezeigt, dass der Optimist mit seinem euphorischen Denken häufig zu Naivität und somit zu Fehleinschätzungen neigt. Er geht dementsprechend öfter Risiken ein und fällt (aufgrund seiner falschen Einschätzung) folglich oft auf die Fresse.
Der Pessimist hingegen ist eher zurückhaltend, zaghaft und vor allem nachdenklich. Er sondert keine hohlen Phrasen ab wie "Ich schaff' das schon!" oder "Das wird schon gutgeh'n!"
Er überlegt stattdessen, analysiert, wägt die Argumente und Gegenargumente gegeneinander ab und zieht dann ein Fazit, ob er es tatsächlich schaffen kann beziehungsweise wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es gutgeht.
(Die Menschen, die sich mit einer eigenen Firma selbstständig machen, dann in die Insolvenz gehen und auf der Straße landen, sind übrigens alles Optimisten; Der Pessimist würde gar nicht erst auf die Idee kommen, eine Firma überhaupt zu gründen – das Risiko wäre ihm schlicht zu groß!)

Zurück zum Thema "Zukunft der Menschheit" beziehungsweise "Fortschritt ist Rückschritt":
Wenn man kein Ignorant ist und zusätzlich über einen gesunden Verstand und die Gabe des klaren Denkens verfügt, wird man eingestehen müssen, dass die Tendenzen bezüglich der Zukunft der Menschheit eher negativer Natur sind. Anders ausgedrückt: Die Realität gibt eher Grund zum Pessimismus. Wem dies nicht einleuchtet, dem will ich mit einigen Stichworten auf die Sprünge helfen: allmähliches versiegen der Ressourcenvorkommen, Zerstörung und Verschmutzung der Umwelt, Überbevölkerung...

Es wäre besser, in Deiner Aussage, die ich anfangs zitierte, das Wörtchen "kann" durch "sollte" zu ersetzen. Nur dann können wir nämlich etwas bewirken und das Ruder noch herumreißen.
Anderenfalls blüht uns das, was dem Optimisten oftmals widerfährt: Wir fallen alle auf die Fresse – oder anders gesagt: Wir rasen in den Abgrund!

Deine Aussage
"...also sollte man nicht gleich den Teufel an die Wand malen."
ist eine Bestätigung für meine Aussage
"...denn wir wissen ja, wie die Spezies Mensch ist: Unbelehrbar, uneinsichtig und unverbesserlich."
Wenn darauf hingewiesen wird, welche Gefahren und Probleme in Zukunft sehr wahrscheinlich auf die Menschen zukommen werden, wird das von vielen Menschen als Panikmache, Schwarzmalerei und Übertreibung abgetan.
Sich Schuld oder Fehler einzugestehen und selbstkritisch zu sein, gehört auch zu den größten menschlichen Schwächen. Wenn nämlich die Probleme, die abzusehen sind, tatsächlich eintreten, sagen die Menschen nicht: "Wir haben es verbockt und deshalb haben wir das Übel, das über uns kommt, verdient, weil wir die Lage nicht ernst genug genommen haben!"...Nein, stattdessen gucken sie dann blöd aus der Wäsche, haben die Hosen voll und klagen: "Na ja, das hat man ja so in dem Ausmaß nicht voraussehen können!"
harald815
schrieb am 23.06.2012, 16:10 Uhr
Noch einmal: Sie haben vollkommen Recht.

Haben Sie einen Vorschlag, selbst wenn Sie seine Realisierung für unwahrscheinlich halten? Welches wäre also der Weg, zumindest einer der ersten Schritte, den die Menschheit beschreiten sollte?
Arend
schrieb am 23.06.2012, 16:29 Uhr (am 23.06.2012, 16:32 Uhr geändert).
@Welches wäre also der Weg, zumindest einer der ersten Schritte, den die Menschheit beschreiten sollte?

Der Mensch ist der Jüngste und dümmste Species auf diese Welt.Vielleicht nicht das Dümmste sein?
Bir.Kle.
schrieb am 23.06.2012, 16:53 Uhr (am 23.06.2012, 16:55 Uhr geändert).
@Gerri,
"@ Meiner Meinung nach kann Fortschritt gut sein für die Welt,wenn zb. die Sonnenenergie immer mehr entwickelt wird und an Elektroauto geforscht wird."
Wir leben in einer Welt, in der Aspekte wie Menschlichkeit, Gewissen, Mitgefühl, Gesundheit und Umwelt immer weniger zählen. Was rational und vernünftig ist, wird immer weniger nach Maßstäben des gesunden und klaren Menschenverstandes definiert, sondern es gilt trauriger- und tragischerweise fast ausschließlich das als vernünftig, was wirtschaftlich ist und ordentlich Profit einbringt.
Man könnte es auch so ausdrücken: Die Sozialnormen werden immer weiter durch die Marktnormen verdrängt.
Damit die große Mehrheit mitspielt bei diesem Spiel, in dem sich eine Minderheit den Arsch immer praller mit Geld auffüllt, muss die Mehrheit gefügig gemacht werden beziehungsweise ruhiggestellt werden.
Das Instrument hierfür ist die Angst. Das Mittel, um Angst zu verbreiten, sind die Medien, insbesondere das Fernsehen und die Zeitungen. Sie sind nichts anderes als eine Volksverarschungs- und Verblödungsmaschinerie. Vorreiter hierbei ist übrigens die BILD-Zeitung.
Volker Pispers, ein Kabarettist, der mir aus der Seele spricht und den ich nicht oft genug zitieren kann, sagte über dieses Blatt:
"Ein Drecksblatt, das so widerlich ist, dass man toten Fisch beleidigte, wenn man ihn darin einwickelte!
Das einzige, was noch widerlicher ist als diese Zeitung, ist das prominente Gesindel, das dafür auch noch Werbung macht!"

Was aber hat das mit Deinen Worten zu tun?
Nun, wenn irgendwann der letzte Öltropfen aufgebraucht ist, sind die Verbrennungsmotoren nutzlos. Dann würde man mit dem Elektroauto Geld in großem Stil zusammenraffen können.
Deshalb versucht man, uns auf Kurs zu bringen, indem man uns einbläut, was für eine tolle und umweltfreundliche Errungenschaft das Elektroauto wäre.
Ob die Elektroautos eine bessere Umweltbilanz als die heutigen Verbrennungsmotoren aufweisen, ist zweifelhaft.

Stellen wir uns einmal vor, es wäre so weit: Die weltweiten Ölvorkommen wären versiegt, die etlichen Millionen von Autos mit Verbrennungsmotoren würden weltweit vom Elektroauto abgelöst werden.
Nun ist es so, dass jedes Elektroauto sinnigerweise über einen Akku verfügt – und was für einen! Meistens von solcher Dimension, dass er den gesamten Kofferraum einnimmt. Jeder Akku hat wiederum nur eine begrenzte Lebensdauer.
Gerri, kannst Du Dir zumindest ansatzweise vorstellen, welch gigantischen Giftmüllberg diese Millionen und Abermillionen von klobigen Akkus allmählich anhäufen werden?
TAFKA"P_C"
schrieb am 23.06.2012, 18:10 Uhr (am 23.06.2012, 18:10 Uhr geändert).
Bevor der Verbrennungsmotor erfunden wurde, glaubten auch alle Gelehrten, dass die Städte im Pferdedreck ersticken würden! Und es kam doch anders. Also, die Zukunft ist noch nicht geschrieben.

Also ich glaube, dass es so sein muss, dass die Ressourcen aufgebraucht werden sollen, damit der Mensch sich im Universum (gezwungenermaßen) ausbreitet. Warum denn sonst, haben wir so viel Platz um uns herum zur Verfügung und sich das Bewußtsein bei einer Spezies entwickelt hat?
Bir.Kle.
schrieb am 23.06.2012, 18:31 Uhr (am 23.06.2012, 18:54 Uhr geändert).
@Harald815
"Haben Sie einen Vorschlag, selbst wenn Sie seine Realisierung für unwahrscheinlich halten? Welches wäre also der Weg, zumindest einer der ersten Schritte, den die Menschheit beschreiten sollte?"
Ich befürchte, dass es schlecht aussieht! Ich möchte abermals auf die These "Fortschritt ist Rückschritt" zurückkommen: Es dreht sich alles um Fortschritt und Wachstum – der Mensch macht und tut und forscht...
Bei dem, was dabei herauskommt, hält sich der Nutzen oft in Grenzen – stattdessen werden Rohstoffe sinnlos vergeudet und die Natur wird gleichermaßen sinnlos verschmutzt und zerstört.

Folgendes Problem tut sich dabei auf: Der Mensch nimmt beinahe jeden Schwachsinn an, der ihm unter die Nase gerieben wird – sei es aus purer Blödheit und Unwissenheit oder weil ihm seitens der Industrie mit perfider Werbung das Hirn manipuliert wird und ihm somit suggeriert wird, dass er den Schrott unbedingt braucht.
Dadurch, dass der Mensch jeden Mist annimmt, wird er (der SchnickSchnack) für die Industrie profitabel und deshalb in großen Massen produziert.
Es gibt so viel unsäglichen SchickiMicki-Schwachsinn, den kein Mensch braucht. Der größte Blödsinn überhaupt ist die Fernbedienung beim Autoschlüssel. Damit kann man das Auto bekanntlich bereits aus 10 oder 20 Metern Entfernung aufschließen. Was nützt das? Als ob man aus dieser Entfernung direkt einsteigen könnte!
Um einzusteigen, muss man ohnehin ans Auto herantreten. Was spricht dagegen, den Schlüssel erst dann ins Schlüsselloch zu stecken und aufzuschließen!? Bei jeder anderen Tür macht man das schließlich auch so!
Die Idiotie geht aber noch weiter: Bei manchen Autos kommt es vor, dass man nicht mehr die Kombination aus Schlüssel und Fernbedienung hat, sondern nur noch eine Fernbedienung. Wenn die Fernbedienung defekt ist (z.B. weil sie bei Regen nass wurde oder weil die Batterie leer ist), steht man da wie ein Einfalt und kann in sein eigenes Auto nicht mehr einsteigen!
Es kommt noch besser: Man kann diesen Schwachsinn kaum umgehen, zumal leider so gut wie jedes Auto derartige Schlüssel hat!
Stellen wir uns vor, wir wollen ein Auto kaufen, der Händler überreicht uns die Schlüssel und wir sagen: "Ich hasse diese gottverdammten SchickiMicki-Schlüssel mit Fernbedienung und lehne den Kauf des Wagens deshalb ab!"
Bis man ein Auto findet mit einem Schlüssel, welcher der Bezeichnung Schlüssel würdig ist, kann man lange (und vergeblich) suchen!

Bleiben wir beim Thema Auto: Selbst wenn man guten Willens ist, darauf zu verzichten, kann man es meistens leider nicht.
Viele Menschen müssen zwanzig Kilometer oder mehr zurücklegen, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Wer da auf das Fahrrad umsteigt, wird kaum noch Zeit zum Schlafen haben, weil er stattdessen einen erheblichen Teil der Nacht mit Strampeln beziehungsweise Radeln zubringen muss. Nun könnte man ja sagen, dass ein solcher Mensch öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann.
Aber auch das ist nicht immer möglich, denn so manch einer hat bis zum Arbeitsplatz nicht nur eine Entfernung von 20 Kilometern oder mehr – die Firma befindet sich zudem auch noch so abgelegen, dass täglich nur drei- oder viermal ein Bus dort vorbeifährt.
Auch ich gehöre zu den Menschen, für die das Auto notwendig ist, um täglich den Arbeitsplatz erreichen zu können; Anderenfalls würde ich darauf verzichten.
Eine Leidenschaft fürs Auto ist bei mir ohnehin nicht vorhanden und ich sehe es obendrein nicht als Statussymbol (ich beurteile Menschen nicht nach dem Auto, das sie unter ihrem Arsch haben.)
Das Auto ist schlicht und einfach ein Transport- und Fortbewegungsmittel, ein Kostenfaktor, ein Umweltverschmutzer und ein Rohstoffvernichter. Nicht zu vergessen: Für viele Zeitgenossen dient das Auto der Komplexkompensation.

Man könnte meinen, Bildung könnte Abhilfe schaffen – Bildung könnte dazu beitragen, dass die Menschen einsichtig werden, Verzicht üben und sich der Natur gegenüber demütiger, gewissenhafter und verantwortungsvoller verhalten. Meistens nützt es jedoch leider gar nichts!

Nehmen wir einmal an, man würde die breite Masse ehrlich, kompetent und restlos nicht nur darüber aufklären, welche Schad- und Giftstoffe sich in modernen Flachbild-Fernsehern befinden, sondern man würde ihnen überdies auch noch schonungslos offenlegen, welche Konsequenzen und Auswirkungen diese auf die Umwelt haben.
Man würde damit kaum jemanden dazu bewegen können, auf einen solchen Fernseher zu verzichten.
Ganz davon abgesehen, würde man solche Aufklärungskampagnen gar nicht erst betreiben aus Angst, es könnte womöglich ein Erwachen geben und die Menschen würden einsichtig und würden dann mit ihrem Verzicht auf die Flachbild-Fernseher die Elektroindustrie schädigen. Das würde Arbeitsplätze zerstören. Volker Pispers sagte einmal:
"Es geht immer nur um Arbeitsplätze! Arbeitsplätze sind das Totschlag-Argument in jeder Debatte!"
Was nützt es uns, wenn wir die Arbeitsplätze retten und sichern, während wir unsere Lebensgrundlage, nämlich die Natur auf unserem Heimatplaneten, zerstören?

Wirtschaftliche Zwänge, Uneinsichtigkeit, Ignoranz, Blödheit, Vermessenheit (Maßlosigkeit), Bequemlichkeit, Komfort, Luxus und die mangelnde Fähigkeit zur Weitsicht und zu vorausschauendem und verantwortungsvollem Handeln (insbesondere im Hinblick auf nachfolgende Generationen) – all das sind die Faktoren, die der Menschheit das Genick brechen werden.
Bir.Kle.
schrieb am 23.06.2012, 18:52 Uhr
@TAFKA
"Also ich glaube, dass es so sein muss, dass die Ressourcen aufgebraucht werden sollen, damit der Mensch sich im Universum (gezwungenermaßen) ausbreitet. Warum denn sonst, haben wir so viel Platz um uns herum zur Verfügung und sich das Bewußtsein bei einer Spezies entwickelt hat?"
Das wird ein spannender Wettlauf!

Einerseits:
Der Mensch schafft es, seine Technik so zu verbessern und weiterzuentwickeln, dass er in der Lage ist, die zweifellos gigantischen Rohstoffvorkommen im Universum zu erschließen, abzubauen und über die unvorstellbaren Entfernungen hinweg auf die Erde zu transportieren.
Es gilt zu bedenken: Die Entfernungen im Universum sind so riesig, dass nur die wenigsten überhaupt den Hauch einer Vorstellung davon haben. Viele Menschen sind so unwissend, dass sie das Lichtjahr für eine Zeitmaßeinheit halten!
Damit die Rohstoffe im Universum abgebaut und zur Erde befördert werden können, bedarf es Unmengen von Energie. Die muss erst einmal erzeugt werden. Die Frage ist, wie?

Andererseits:
Bevor der Mensch in der Lage ist, die Ressourcen aus dem Universum nutzen zu können, werden die Rohstoffvorkommen auf der Erde versiegt sein, was dazu führt, dass die Menschen sich dann gegenseitig die Schädel einschlagen werden.

Welches dieser beiden Szenarien wird zuerst eintreten? Die Wahrscheinlichkeit, dass es Letzteres sein wird, ist viel größer als dass das Erstgenannte rechtzeitig umsetzbar wäre!
harald815
schrieb am 23.06.2012, 18:52 Uhr
Verstehe ich Sie richtig, dass auch Sie (wie ich) keinerlei Möglichkeit sehen?
Ich kann nur raten, wenn es schon den Bach heruntergeht, so versuchen Sie wenigstens ein wenig Spaß dabei zu haben. Leb den heutigen Tag, morgen wird's noch schlimmer sein.
@ grumpes
schrieb am 23.06.2012, 18:52 Uhr
Bir.Kle.
In Rumänien soll es noch Dörfer geben, wo man in unberührter Natur leben kann.
Du könntest auch dort leben. Warum bist Du dem "Fortschritt" nach Deutschland hinterhergelaufen ?
Ich mach dir einen Vorschlag: Such mal eines dieser einsamen Dörfer in Rumänien auf, bleib mindestens ein Jahr dort und schreib ein Buch mit dem Titel:
"Fortschritt ist Rückschritt!"


Ich vermisse noch eine Antwort.

Und @Bir.Kle. , bitte nicht nur kritisieren, sondern auch Lösungen präsentieren,Konstruktive Kritik nennt man so etwas.
Also: Leg los junger Mann !

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