Vom Leben und Glauben der ehemaligen Gemeindeglieder der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien

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gerri
schrieb am 14.12.2012, 09:46 Uhr (am 14.12.2012, 09:47 Uhr geändert).
@ Ja ,damals haben Alle die in den sächsischen Häusern "împropietăriţi" waren,mit Ach und Krach ausgezogen sind und vom Staat Baugrund erhalten haben,gebaut.
Meistens mit Material von sächsischen Scheunen....
getkiss
schrieb am 14.12.2012, 10:34 Uhr
Zurück zum Thema?
Da haben doch mehrere die Meinung geäußert, Glauben sei Privatsache.
Kann es sein dass eben darum die Resonanz der Umfrage so dürftig war?
Da kommt nach über 20 Jahren ein Vertreter der EKR nach Deutschland um die Leute aus zu fragen.
Ist´s vielleicht etwas zu spät, kann es sein der Grund ist der selbe wie bei den Orthodoxen, $$$$$?
lucky_271065
schrieb am 14.12.2012, 11:58 Uhr (am 14.12.2012, 12:03 Uhr geändert).
@getkiss

Da kommt nach über 20 Jahren ein Vertreter der EKRnach Deutschland um die Leute aus zu fragen. Ist´s vielleicht etwas zu spät, kann es sein der Grund ist der selbe wie bei den Orthodoxen, $$$$$?

Tja, Getkiss. Auch so kann man es darstellen.

Und dann hat er auch nochdas "Handicap" eines rumänischen Familiennamens (rumänischer Vater, sächsische Mutter), der Herr Pfarrer Dr. Stefan Cosoroabă. (Übrigens früher ev. Pfarrer in Broos und dann langjähriger und für seine Tüchtigkeit sehr geschätzter Stadtpfarrer in Heltau. Heute Pfarrer in Michelsberg (bei Hermannstadt).)

Nur wurde dieser "Vertreter der EKR" von einem anderen "Vertreter der EKR" beauftragt, diese Umfrage durchzuführen. Und zwar von unserem Herrn Bischof Reinhart Guib, der ja alljährlich (wie auch schon sein Vorgänger Dr. Christoph Klein) zum "Heimattreffen" in Dinkelsbühl eingeladen wird, um die Festpredigt zu halten.

Insofern ist es ja durchaus berechtigt,dass der Herr Bischof (von Manchen - inklusive Ausgewanderten - immer noch als "Sachsenbischof" betrachtet und angesprochen) nun einmal gerne etws genauer wissen möchte, was für Bedürfnisse diese "ehemaligen Gemeindeglieder", von denen sich offensichtlich Viele der Evangelischen Kirche in Rumänien noch verbunden fühlen, haben. Und welche Erwartungen sie speziell an diese Kirche haben. (Nebenbei: Eltern und Bruder des Herrn Bischof leben in Deutschland.)

Ich weiss nicht, wie Vielen z.B. bekannt ist,das im Vorstand des Verbandes Der Siebenbürger Sachsen in Deutschland ein Sitz der Evangelischen Kirche in Rumänien zugesprochen wurde.

Und Dr. Stefan Cosoroaba hatte ja seinen Sitz dankenswerter Weise auch beim Verband der SBS in Mücnchen, als er an dieser Umfrage arbeitete.

Allein schon die Durchführung dieser Umfrage hat etwas Bewegung in die gemeinschaft dort und auch in die Gemeinschaft hier in Siebenbürgen gebracht.

Nicht zuletzt möchte ich daran erinnern, dass unser Herr Bischof sich im vorigen Jahr in Dinkelsbühl im Namen der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien für die Verletzungen entschuldigt hat, die manche der Ausgewanderten (vor allem Pfarrer und ihre Familien) durch diese Kirche in der Vergangenheit erfahren haben.

Verletzungen gab es sicher auf beiden Seiten.

Heute leben wir in einer ganz anderen Situation als vor der Wende und es gibt eine echte Chance, Gräben zu schliessen und gemeinsam zu sehen, was man für die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen - ob sie nun hier doer dort leben - tun kann.
monsieur
schrieb am 14.12.2012, 12:15 Uhr
Ich sehe es genauso wie lucky_271065, Nationalität und Kirche sind zwei paar Stiefel und sollten nicht vermischt werden. Deshalb frage ich mich auch warum die Evangelische Kirche im Vorstand des Verbandes der Siebenbürger Sachsen vertreten ist.
lucky_271065
schrieb am 14.12.2012, 12:22 Uhr (am 14.12.2012, 12:29 Uhr geändert).
Wohl weil die Evangelische Kirche eine starke "identitätsstiftende" Rolle für die Siebenbürger Sachsen hatte. Und für Viele scheinbar immer noch hat.

Das geht aus dem Ergebnissen der Umfrage hervor.

Vom Prinzip her bleibe ich auch dabei: Religion und Nationalität sollten nicht zu sehr vermischt werden.

Die Lösung, die man in Siebenbürgen nach der Wende gefunden hat, heisst: Hier Kirche (ob nun Evangelische, Katholische etc), dort "Deutsches Forum".
monsieur
schrieb am 14.12.2012, 12:32 Uhr
Werden die Pfarrer in Rumänien immer noch, wie damals in der guten alten Zeit, vom Staat bezahlt?
lucky_271065
schrieb am 14.12.2012, 12:42 Uhr
@Monsieur

Werden die Pfarrer in Rumänien immer noch, wie damals in der guten alten Zeit, vom Staat bezahlt?

Die Pfarrer werden von der Kirche, bzw den Kirchen, bezahlt.

Die anerkannten Glaubensgemeinschaften erhalten Zuschüsse seitens des Staates (Kultus-Departement), die einen Teil des Lohnes der Pfarres ausmachen.
@ grumpes
schrieb am 14.12.2012, 13:54 Uhr (am 14.12.2012, 13:54 Uhr geändert).
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Den Zeitenwandel haben die Brüder immer gut überstanden.
Herzchen
schrieb am 14.12.2012, 14:03 Uhr
@grumpale

Sag an, Liebzwerg, - sag an: Wie machst du das immer so schnell mit den Bilderhumörchen, hhhhhmmmmm??????
Hast a spezielle Software, hhhmmm, du Spezi?
Mach mir bitte mal so an schönes lustiges Ding, ich lach so gern Eines nooo fia miss alleine, biite.
lucky_271065
schrieb am 14.12.2012, 14:04 Uhr
@grumpes

Funny!

Ich dachte eher an eine andere Art von "Bruder":

"Ceea ce constituie originalitatea acestui om capabil de a exprima într-un stil personal idei de un adânc adevăr, găsite în cetirea sa desigur, dar și în propria sa intuiție, e, într-o epocă de formule și formalism, desfacerea de lucruri din afară, căutarea sinceră a soluțiilor din jurul său însuși, prin observație și iubire". - Nicolae Iorga.

"Stephan Ludwig Roth a fost unul dintre cei mai progresiști intelectuali ai Transilvaniei, influența sa exercitându-se deopotrivă atât în sectoarele cultural-economice, cât și în cele social-politice. Plecând de la realitatea etnică a Transilvaniei el a militat cu însuflețire pentru respectarea drepturilor tuturor naționalităților și pentru crearea unui climat favorabil progresului în toate domeniile". - Vasile Netea

"Provenit din rândurile uneia din naționalitățile conlocuitoare - cea săsească - Stephan Ludwig Roth s-a ridicat deasupra oricărui spirit îngust și a reușit să aducă o însemnată contribuție la exprimarea năzuințelor de progres în Transilvania, sub semnul libertății și egalității în drepturi a tuturor nationalităților ..." -Camil Mureșan

"Intelectualul înaintat sas Stephan Ludwig Roth a fost îndrumător al poporului său, un luptător hotărât pentru progres. Spirit clarvăzător, publicist de seamă, militant cu vederi înaintate în problema națională, Roth a fost neîndoielnic una din figurile cele mai luminoase ale intelectualității săsești ..." - Dan Berindei.



Stephan Ludwig Roth

Lebt von seinem geistigen Erbe noch Etwas in uns weiter?
monsieur
schrieb am 14.12.2012, 14:11 Uhr (am 14.12.2012, 14:12 Uhr geändert).
Mythbuster Birgit Grigore:
"[..]Unter den Protestanten gibt es Einbussen zu verzeichnen. Sowohl die Reformierten, aber vor allem die Lutheraner weisen im Verlauf eine stetig sinkende Mitgliederzahl auf und haben beide bis 1988 an Anhängern verloren. Ein Grund dafür könnte sein, dass Ceauseşcus die Ausreise von Deutschen gefördert hatte. Diese waren ursprünglich aus Sachsen stammend, zumeist lutherischen Bekenntnisses. [...]"
Aus ihrer Magisterarbeit "Religion im Postsozialismus: Das Beispiel Rumänien".
lucky_271065
schrieb am 14.12.2012, 14:15 Uhr
"Vom Leben udn Glauben ... und Sterben ..."

Nach seiner Verurteilung zum Tod durch das militärische Standgericht in Klausenburg, blieben Stephan Ludwig Roth nur noch drei Stunden bis zu seiner Hinrichtung. In dieser Zeit schrieb er einen Abschiedsbrief an seine Kinder in Meschen, in dem er auch auf einige Aspekte seines sozialen und politischen Handelns eingeht.

Transkription des Abschiedsbriefs:

Liebe Kinder.

Ich bin eben zum Tode verurtheilt worden und in 3 Stunden soll dieses Urtheil an mir vollzogen werden. Wenn mich etwas schmerzt, so ist es der Gedanke an Euch, die ihr ohne Mutter seid und nun auch den Vater verliert. Ich aber kann dieser Macht, die mich zur Schlachtbank führet nicht widerstehen, sondern ergebe mich in mein Schicksal wie in einen Rathschluß Gottes, bei dem auch meine Haare gezählt sind.

An Sophie schließt Euch alle fest an und betrachtet sie als Eure Mutter. Seid gehorsam gegen Gott und ehrerbietig gegen jedermann damit es Euch wohlergehe oder ihr es wenigstens verdient.

Mit dem Vermögen, das ich in großer Unordnung hinterlasse haltet Rath, damt ihr Mittel in den Händen habt zu Eurer Bildung. Es gibt noch viele gute Menschen die auch um Eures Vaters Willen Euch raten und helfen werden.

Meinen Schwägern in Kleinschelken, Mediasch und Hodvilag bringe ich in meinen letzten Augenblicken meinen Dank für alles dar was sie mir getan haben, auch für das, was sie meinen Kindern noch tun werden.

Die Frau Lehrerin wird mir einen Gefallen tun, wenn sie solange noch dableibt, bis meine Habseligkeiten werden geordnet und jedes Kind unter einem Flügel sein wird. Der Heiland wird ihr für ihre treuen Dienste gerecht werden.

Das ungarische Findelkind, welches ich zur Aufziehung aufgenommen, bitte ich ferner zu unterhalten. Nur wenn es die Eltern verlangen sollten, hätten sie ein näheres Recht dazu, ich habe ohnehin keins mehr auf dieser Welt.

Meiner Meschener Kinder, meiner Nimescher gedenke ich in Liebe. Lasse Gott diese Gemeinden reich werden, reich an Früchten der Gottseligkeit, wie Fruchtbäume deren belastete Äste bis zum Boden hängen. Ich habe wenig an ihrer Veredlung gearbeitet und nur wenig Samen ausgestreut. Möge der Segen der Ernte die Halme um so kornreicher machen. Liebe habe ich gepredigt und redliches Wesen. Mein Tod möge meinen ausgestreuten Worten einen um so größeren Nachklang verschaffen.

Lebet wohl, liebe Leute. Mit meiner Nation habe ich es wohlgemeint, ohnen es mit den anderen Nationen übel gemeint zu haben. Meine Amtierung in Elisabethstadt und Kokelburg habe ich aus Gehorsam in einen höheren Willen geleistet. Dieses ist das politische Verbrechen, das mir den Tod zuzieht. Eines Verbrechens bin ich mir aber unbewußt. Fehlgriffe könnten es sein, die ich getan hätte, vorsätzlich gewiß kein Unrecht. […]

Die Zeit eilt – ob der kranke Leib meinen willigen Geist ehrlich tragen werde, weiß ich nicht. Alle, die ich beleidigt habe, bitte ich um herzliche Verzeihung. Ich meinerseits gehe aus der Welt ohne Haß und bitte Gott meinen Feinden auch zu verzeihen. Mein gutes Bewußtsein wird mich auf meinem letzten Gang trösten. Gott sei mir gnädig, führe mich ins Licht, wenn ich im Dunkeln war und lasse diese Veranstaltungen die mich umgeben meine Sühne sein für das, was ich in dieser Sterblichkeit gefehlt habe.

So sei es denn geschlossen in Gottes Namen. Klausenburg am 11. Mai 1849

Stephan Ludwig Roth. Ev. Pfarrer in Meschen.

Nachträglich muß ich noch dazusetzen, daß ich weder im Leben, noch im Tode ein Feind der ungarischen Nation gewesen bin. Mögen sie dies mir als dem Sterbenden auf mein Wort glauben, in dem Augenblick, wo sonst alle Heuchelei abfällt.


Stephan Ludwig Roth (Deutsch)
@ grumpes
schrieb am 14.12.2012, 14:29 Uhr
Mach mir bitte mal so an schönes lustiges Ding, ich lach so gern Eines nooo fia miss alleine, biite.
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Herzchen
schrieb am 14.12.2012, 15:57 Uhr

Süß.
Abo auch aaaarm.
HERZlichen Dank, mein Liebzwerg.
TAFKA"P_C"
schrieb am 14.12.2012, 17:54 Uhr
Mythbuster Birgit Grigore:
"[..]Unter den Protestanten gibt es Einbussen zu verzeichnen. Sowohl die Reformierten, aber vor allem die Lutheraner weisen im Verlauf eine stetig sinkende Mitgliederzahl auf und haben beide bis 1988 an Anhängern verloren. Ein Grund dafür könnte sein, dass Ceauseşcus die Ausreise von Deutschen gefördert hatte. Diese waren ursprünglich aus Sachsen stammend, zumeist lutherischen Bekenntnisses. [...]"
Aus ihrer Magisterarbeit "Religion im Postsozialismus: Das Beispiel Rumänien".


Na, das wird doch jemandem bestimmt gefallen. Also doch nicht so fremd.

Spass beiseite. Das soll eine Magisterarbeit sein. LOL

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