Rente aus Rumänien: RON-Konto nötig?

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littlepeanut
schrieb am 15.03.2013, 11:59 Uhr (am 15.03.2013, 12:01 Uhr geändert).
Hallo,
wir leben in Deutschland und nun soll mein Großvater Rente aus Rumänien bekommen. Er wartet schon jahrelang. Jetzt hat er einen Zettel hervorgekramt, auf dem einige Partnerbanken der Rentenkasse stehen.
Meine Frage: Kostet es mehr bzw. ist es möglich, das Geld direkt nach Deutschland überweisen zu lassen?
Braucht man ein RON-Konto in Rumänien und wie macht ihr das dann mit dem Überweisen nach Deutschland von diesem Konto? Scheinbar ist SEPA ja teilweise noch ein Fremdwort drüben...oder kennt ihr Banken?
Haltet ihr es für eine preiswerte Alternative mit einer VISA-Card das Geld in Deutschland am Automaten abzuheben?
Bitte um Tipps!
Magyar Emberek
schrieb am 15.03.2013, 12:12 Uhr
Gehen Sie davon aus, dass es praktisch keine noch wirklich in rumänischer Hand befindlichen Banken in Rumänien mehr geben dürfte.

Viel mehr als sich als Ausführende in all diesen Banken in Rumänien zu verdingen können die Rumänen heute nicht mehr machen und „angeschafft“ wird von anderen Leuten, ganz sicher nicht vom rumänischen "Staat" ...

Bellen Sie doch den „richtigen Hund“ an!
orbo
schrieb am 15.03.2013, 13:03 Uhr (am 15.03.2013, 13:09 Uhr geändert).
@littlepeanut
Meine Tips zu Ihren Fragen sind Stand 2007/2008:

Kostet es mehr bzw. ist es möglich, das Geld direkt nach Deutschland überweisen zu lassen?
Es ist möglich, die Mehrkosten (Höhe ist von Bank zu Bank unterschiedlich) trägt der Empfänger. Die Mehrkosten entstehen sowohl von der überweisenden rumänischen Bank als auch von der eigenen empfangenden Bank. Die aktuell üblichen Preise sind mir leider nicht bekannt.

Braucht man ein RON-Konto in Rumänien und wie macht ihr das dann mit dem Überweisen nach Deutschland von diesem Konto?
Sie richten ein Onlinekonto bei einer rumänischen Bank ein, so dass Sie die Überweisungen auch aus Dtl. veranlassen können. Vereinbaren Sie eine Bestätigung der Überweisungen per SMS (vom deutschen Handy), was als besonders sicher gilt. Sie überweisen dann nur selten von RO -> BRD und sparen damit Überweisungsgebühren ins Ausland. Sie können natürlich jeder Zeit günstig RON in EUR am gleichen Konto der rumänischen Bank wechseln (Sie bekommen dafür ein "Unterkonto" in RON und eines in EUR) und damit den besten Wechselkurs zum Zeitpunkt Ihrer Wahl nutzen (zumeist im August).


...oder kennt ihr Banken?
Habe vor Jahren mit Raiffeisen gute Erfahrungen gemacht (benutzerfreundliches und sicheres Onlinesystem, gutes Filialnetz), die Qualifikation der Angestellten variert aber stark... IBAN/BIC sind dem Personal (zumeist) bekannt, ansonsten Filialleiter ansprechen...
Es gibt inzwischen sicherlich auch andere solide Banken.

Haltet ihr es für eine preiswerte Alternative mit einer VISA-Card das Geld in Deutschland am Automaten abzuheben?
Nein, da Sie eine VISA-Card der rumänischen Bank benötigen und dafür ebenfalls ein Kto in Ro benötigen.
gerri
schrieb am 15.03.2013, 13:21 Uhr (am 15.03.2013, 13:26 Uhr geändert).
@ Meiner Meinung nach gibt man, beim ausfüllen der Formulare für Rumänien,die eigene Konto nr. aus Deutschland an,mehr nicht.Das Geld wird überwiesen,ohne Konto auf einer rumänischen Bank.
nixe
schrieb am 15.03.2013, 13:42 Uhr
grundsätzliches zu SEPA

SEPA
Erhard Graeff (Moderator)
schrieb am 15.03.2013, 14:46 Uhr
Stichwort "Sozialversicherungsabkommen" auf www.siebenbuerger.de (sbz-online) oder auf google eingeben und schon haben Sie die Antwort.
Das Abkommen ist seit Mitte 2006 in Kraft. Bezieher von Renten aus Rumänien erhalten die Zahlungen auf das "normale" Girokonto in Deutschland überwiesen. Selbstverständlich in Euro. Die Bankverbindungsdaten fragt die rumänische Behörde beim Betroffenen ab.
Es kann zu kleinen Wechselkursverlusten kommen.
orbo
schrieb am 15.03.2013, 15:27 Uhr
Bezieher von Renten aus Rumänien erhalten die Zahlungen auf das "normale" Girokonto in Deutschland überwiesen. Selbstverständlich in Euro. Die Bankverbindungsdaten fragt die rumänische Behörde beim Betroffenen ab.

Also Littlepeanut, wie gesagt: es ist möglich, Gebühren entstehen...

Worin besteht dann das Problem?
harald815
schrieb am 15.03.2013, 17:30 Uhr
Es gibt einen großen Unterschied ob der Großvater anerkannter Deutscher ist und auch noch Rente aus Rumänien beziehen soll oder nicht anerkannter Deutscher. Wenn er anerkannter Deutscher ist, würde ich alles unternehmen um keine Rente aus Rumänien zu beziehen sondern nur von der BfA, auch für die in Rumänien gearbeiteten Jahre. Es gibt eine ganze Diskussion darüber in diesem Forum, in denen Herr Dr. Fabritius sehr brauchbare Tipps gegeben hat.
Wenn aber das Beziehen von Rente aus Rumänien nicht zu vermeiden ist, dann haben Gerri und natürlich Graeff Recht. Man gibt einfach eine Kontonummer in Deutschland an und das Geld kommt in Euro an. Die Rumänen zahlen zwar Lei, immer denselben errechneten Betrag, dieser wird aber zum Tageskurs in Euro umgewandelt. Dadurch ist die Summe die man erhält mal größer und mal kleiner. Im Januar oder Februar erhält man aus Rumänien eine „Lebensnachweis“. Dieser muss bei einer legitimierten Stelle (z.B. bei einer BfA Niederlassung) unterschrieben und bestätigt werden und man schickt das Papier, sogar nur über FAX den Rumänen. Dann hat man ein Jahr Ruhe. Das ist alles. Ich glaube die Rumänen behalten irgend etwas für eine Krankenversicherung, ob dem Großvater diese Versicherung was nutzt ist mir unklar, möglicherweise werden alle Rentner in Rumänien kostenlos behandelt (wenn man das was dort passiert „behandeln“ nennen kann).
TAFKA"P_C"
schrieb am 15.03.2013, 18:08 Uhr
Wenn er anerkannter Deutscher ist, würde ich alles unternehmen um keine Rente aus Rumänien zu beziehen sondern nur von der BfA, auch für die in Rumänien gearbeiteten Jahre.
Na ja, bei den demnächst anfangenden Steuerzahlungen auf Renten, wäre es vielleicht für manch einem/einer überlegenswert, doch Rente aus Ro zu beziehen.
harald815
schrieb am 15.03.2013, 18:17 Uhr (am 15.03.2013, 18:21 Uhr geändert).
Steuern auf Einkünfte werden gezahlt, unabhängig vom Ort wo sie entstehen. Es gibt eine Grenze ab der versteuert wird. Erzähl keine falschen Tatsachen!
Man kann natürlich Einkünfte verschweigen (das nennt sich dann Steuerhinterziehung und die Berater (Steuerberater) nennt man Steuerhinterziehungsgehilfen - ist die deutsche Sprache nicht scön?)
TAFKA"P_C"
schrieb am 15.03.2013, 18:26 Uhr
http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezogene_Informationen/Laender_A_Z/Rumaenien/001.html

Artikel 18
Ruhegehälter, Renten und ähnliche Vergütungen

(2) Bezüge, die eine in einem Vertragsstaat ansässige natürliche Person aus der gesetzlichen Sozialversicherung des anderen Vertragsstaats erhält, können abweichend von Absatz 1 nur in diesem anderen Staat besteuert werden.
getkiss
schrieb am 15.03.2013, 19:59 Uhr
demnächst anfangenden Steuerzahlungen auf Renten
Entschuldigung:
Falschinfo;
- Steuer auf Renten ist, glaube ich, seit 2005 verpflichtend, wenn die Rente einen bestimmten Betrag übersteigt;
- Nebeneinküfte aus Jobs, Mieten, Kapital, etc. werden dabei berücksichtigt;
- Renteneinkünfte werden mit den Einkünften des Ehegatten ev. Zusammenveranlagt;
etc., etc.
TAFKA"P_C"
schrieb am 15.03.2013, 20:04 Uhr (am 15.03.2013, 20:11 Uhr geändert).
...wenn die Rente einen bestimmten Betrag übersteigt

Genau das meinte ich mit "demnächst", denn der zu versteuernde Anteil wächst und auch durchschnittliche Renten können demnächst steuerpflichtig werden! Und wenn diese Übersteigung gekürzt werden kann, mit z.B. Rente aus Ro, dann wird es vorteilhaft, sie zu bekommen.

PS: Renten unterlagen auch schon vor 2005 der Einkommenssteuer!
littlepeanut
schrieb am 16.03.2013, 07:25 Uhr
Hallo,
vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten. Das hat mir sehr geholfen. Die Sekretärin vom Rentenamt in Rumänien behauptete nämlich, sie bräuchten ein rumänisches Konto. Das ist also eine Fehlinformation und dann bin ich beruhigt.
TAFKA"P_C"
schrieb am 16.03.2013, 11:20 Uhr
Nein, ein Konto in Rumänien ist nicht Pflicht, jedoch müssen Sie sich dann auf wechselnde Betragseingänge in Euro gefasst machen, die jedoch nicht von der deutschen Rente gedeckt werden, weil der Kurswechsel bei DRV nicht jeden Monat angepasst wird.

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