Umlegung Nokia-Handy Fertigung nach Rumaenien

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robertop52
schrieb am 25.01.2008, 09:16 Uhr
Die Geschaeftsleitung von Nokia soll angeblich vorhaben den entlassenen Beschaeftigten aus Bochum Jobs in dem neuen Betrieb in Rumaenien anzubieten.
Schwer denkbar dass die Bochumer fuer einen Bruchteil ihres bislang gehabten Lohns nach Rumaenien wechseln wuerden!!
Umso mehr da z.B. die Lebensmittelpreise in Rumaenien bei vielen Produkte jene vom deutschen Markt uebertreffen.Allerdings koennte in Jucu die Miete fuer eine Wohnung sicher billiger sein(das gilt fuer Stadt Klausenburg natuerlich nicht).
Wenn schon evtl.Beschaeftigte aus Bochum nach Jucu umwechseln,wird es sich bestimmt um Fachkraefte aus der mittleren Ebene handeln,deren Entlohnung wenigstens einen entsprechenden Lebensstandard sichern kann.
Doch fuer eine staerkere Umlegung von Arbeitskraeften von Bochum nach Jucu gibt es keine Chancen !
robertop52
schrieb am 25.01.2008, 15:44 Uhr

Nokia dementiert Geruechte wonach der Konzern Beschaeftigten des Bochumer Werks Stellen in Rumaenien anbieten will(so Sprecherin Kristina Bohlmann heute in Duesseldorf)
Einige Forscher bzw.Entwickler koennten aber einen Wechsel nach Rumaenien in Betracht nehmen.
Ein Bukowiner
schrieb am 26.01.2008, 02:20 Uhr (am 26.01.2008, 02:22 Uhr geändert).
Robert schrieb: Im Pressespiegel gibt es einiges zu diesem Thema zu finden.
Vielen Dank Herr Sonnleitner für diese Anweisung. Tatsächlich habe ich vergessen, habe ich es übersehen daß Ihre Zeitung SbZ auch diese Rubrik PRESSESPIEGEL hat. Jetzt muß ich nicht mehr in allen Zeitungen durchblättern. Ihre Zeitung stellt uns die wichtigsten Ereignisse zur Verfügung.

Ihre Zeitung bleibt die beste von allen schriftlichen und ellektronischen Zeitungen/Webseiten der deutsch-rumänischen Diaspora die in der BRD lebt. Leider die Presse in Rumänisch der deutsch-rumänischen Diaspora liegt am Boden. Wir haben mehreren Informationen über RUM in Ihrer Zeitung als in der Presse auf Rumänisch (die bald fast inexistent sein wird)

Bravo für Ihre Arbeit und Ihre Mühe

In bezug auf den Fall NOKIA ist es erfreulich daß viele Kommentatoren Ihre objektive Meinugen geschrieben haben. Neutral, überparteilich.

Nochmal Bravo für Kommentatoren
xyz
schrieb am 26.01.2008, 10:47 Uhr
robertop52 schrieb:
Schwer denkbar dass die Bochumer fuer einen Bruchteil ihres bislang gehabten Lohns nach Rumaenien wechseln wuerden!!


In solchen Fällen, wenn jetzt ein Angestellter aus Bochum nach Jucu/Rumänien zieht, bietet man ihm mindestens dasselbe Gehalt in Euro an, was er in Bochum bekommen hat. In der Regel gibt es aber noch einen Zuschuss für Auslandseinsatz (+15%) und die Leute werden befördert, was wiederum mehr Geld bedeutet. In Rumänien sollen sie ja ihr Wissen weitergeben, und dafür müßen sie ja irgendwie andere anweisen. Vom Geld her rechnet sich sowas auf alle Fälle. Probleme gibt es dann wenn man schulpflichtige Kinder hat oder eine Frau die einen Beruf hat, mit dem sie in Rumänien nichts anfangen kann. Wenn gute Leute bereit sind umzuziehn, dann findet man bei Nokia auch einen Job für die Ehefrau, auch wenn sie einen branchenfremden Beruf hat. Sollte es in Cluj eine private englischsprachige Schule geben, zahlt Nokia auch die Schulkosten, auch wenn diese 20.000 Euro pro Kind und Jahr betragen.
Sowas dauert dann in der Regel 5 Jahre, danach muss man zu den lokalen Bedingungen arbeiten. Aber nach 5 Jahren kann man ja nach Deutschland zurückkehren.


WL
schrieb am 29.01.2008, 22:09 Uhr
Sehr geehrte Diskutanten,
der Fall NOKIA zeigt wieder mal wie unsinnig Standortsubventionen sind. Dabei kann man NOKIA übehaupt keinen Vorwurf machen. Auf Rumänisch heißt es doch:"nu e prost care mâncă şapte pite, prost e care dă". Ausserdem hat Bochum seine Hausaufgaben nicht gemacht, denn dieser besagte Industriepark in Klausenburg hätte ursprünglich in Bochum stehen sollen. Nokia wollte ihre Zulieferer beisammen haben, was ja jetzt in Klausenburg geschieht. Die deutschen Kommunalpolitiker sollten sich doch mal selber an der Nase fassen. In fast allen deutschen Kommunen ist es gänige Praxis einer Industrieansiedlung erst mal skeptisch gegenüber zu stehen. Und die Genehmigungsverfahren dauern eine Ewigkeit. Mal sind es Hamster die eine Firmenansiedlung verhindern, mal die Mopsfledermäuse und manchmal fühlen sich die Anwohner gestört. Es gibt noch viel mehr Gründe die ich jetzt gar nicht weiter aufzählen will.
Nicht die EU und nicht die Globalisierung sind schuld an unseren Problemen. Es ist unsere Unfähigkeit in Deutschland uns an die neuen Herausforderungen anzupassen. Die Welt wartet nicht auf uns. Dass die Handelsbilanz zwischen Deutschland und Rumänien seit einigen Jahren immer zu Gunsten Deutschlands ausgefallen ist, zeigt doch dass wir alle vom EU-Beitritt der neuen Mitgliedstaaten profitieren.
Denn dieser Handelsüberschuss wurde von deutschen Firmen mit ihren Angestellten erwirtschaftet. Erinnern wir uns mal warum die Wirtschaft in sozialistischen System nicht funktioniert hat, es hat der freie Handel gefehlt. Leider bewegen wir uns in Deutschland wieder in Richtung Sozialismus.
mit freundlichem Gruß
Werner Liebhart
robertop52
schrieb am 30.01.2008, 09:02 Uhr
Waehrend die NOKIA-Umlegung nach Rumaenien noch immer in den Schlagzeilen steht und in Bochum weitere Proteste angesagt sind(50.000 alte Nokia Handys sollen z.B. vor den Toren des Bochumer Werks demonstrativ verschrottet werden),sorgt eine weitere Nachricht fuer Aufsehen.
Daimler Benz plant bis 2011 die Verlegung von Produktionsstaetten entweder nach Rumaenien oder Polen.Im neugegruendeten Werk sollten dann die Modelle A und B Klasse produziert werden,wie ein Manager von Mercedes der "Automobilwoche" ausgesagt hat.Das technische Konzept fuer die neue Generation der A und B Klasse soll bis Ende des zweiten Quartals fertig sein.Logistisch waere Polen bevorzugt,doch die niedrigeren Lohnkosten in Rumaenien koennten fuer diese Umlegung entscheidend werden.

Solche Informationen sollten in Deutschland nicht als Unsinn abgelegt werden.Auch ueber den Nokia Standort Jucu gab es viel frueher genuegend Informationen,aber in Bochum wollte anscheinend niemand daran glauben.Leider gibt es noch viele Deutsche welche an das immerwaehrende deutsche Witrschaftswunder glauben,doch die Globalisierung geht voran,ob wir es wollen oder nicht.Die heile Welt vor der osteuropaeischen Wende und der Wiederherstellung der deutschen Einheit,bleibt nur noch ein Traum.Die harten wirtschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung,schonen keinen mehr. Nicht einmal die jetzt beneideten Arbeiter aus Jucu,koennen ueber Behaltung ihrer Arbeitsplaetze in 3-4 Jahren(oder auch frueher) sicher sein.Und dann werden die Rumaenen,bestimmt erfolglos,gegen eine Umlegung nach Moldawien oder in die Ukraine schimpfen!
robertop52
schrieb am 30.01.2008, 11:38 Uhr
Mercedes-Werk in Jucu ?

Laut Zeitung "Ziua de Cluj":Die Daimler Gruppe erwaegt im Industriepark Jucu-Tetarom III,ein Endmontagewerk fuer Mercedes zu gruenden(Flaeche vom Werksgelaende 170-200 Hektar,beabsichtigte Investition 400 Mio Euro,4000 Mitarbeiter sollen beschaeftigt werden,Produktion 350.000 Autos pro Jahr) Verhandlungen z.Zt in Ablauf,streng vertraulich.Eine Anfrage fuer Erwerb von Grund(zirka 170 Hektar) im Industriepark soll aber angeblich schon gestellt worden sein.Die Produktionsstelle in Rasstatt wird angeblich davon nicht betroffen sein.
Albanezul
schrieb am 30.01.2008, 14:05 Uhr
robertop52 schrieb: Mercedes-Werk in Jucu ?

Laut Zeitung "Ziua de Cluj":Die Daimler Gruppe erwaegt im Industriepark Jucu-Tetarom III,ein Endmontagewerk fuer Mercedes zu gruenden(Flaeche vom Werksgelaende 170-200 Hektar,beabsichtigte Investition 400 Mio Euro,4000 Mitarbeiter sollen beschaeftigt werden,Produktion 350.000 Autos pro Jahr) Verhandlungen z.Zt in Ablauf,streng vertraulich.


Cool, es ist streng vertraulich, aber die "Ziua de Cluj" weiss schon Details (Investitionsvolumen, Mitarbeiterzahl, usw.).
robertop52
schrieb am 30.01.2008, 14:39 Uhr
Albanezul schrieb: robertop52 schrieb: Mercedes-Werk in Jucu ?

Laut Zeitung "Ziua de Cluj":Die Daimler Gruppe erwaegt im Industriepark Jucu-Tetarom III,ein Endmontagewerk fuer Mercedes zu gruenden(Flaeche vom Werksgelaende 170-200 Hektar,beabsichtigte Investition 400 Mio Euro,4000 Mitarbeiter sollen beschaeftigt werden,Produktion 350.000 Autos pro Jahr) Verhandlungen z.Zt in Ablauf,streng vertraulich.


Cool, es ist streng vertraulich, aber die "Ziua de Cluj" weiss schon Details (Investitionsvolumen, Mitarbeiterzahl, usw.).



Robertop: Hundertprozentig kann man der rumaenischen Presse auch nicht glauben;Alles basiert natuerlich aufgrund von Geruechten und seit der Wende lebt ein grosser Teil der Presse von Vermutungen,oder auch Falschmeldungen.Die Hand ins Feuer legen, dass dieses auch ganz stimmt, kann man nicht.Aber einen Kern an Wahrheit gibt es sicher.Daher habe ich auch die Zeitung aus Klausenburg in diesem Zusammenhang zitiert.
schully
schrieb am 06.02.2008, 13:16 Uhr
robertop52: "Laut Zeitung "Ziua de Cluj":Die Daimler Gruppe erwaegt im Industriepark Jucu-Tetarom III,ein Endmontagewerk fuer Mercedes zu gruenden(Flaeche vom Werksgelaende 170-200 Hektar,beabsichtigte Investition 400 Mio Euro,4000 Mitarbeiter sollen beschaeftigt werden,Produktion 350.000 Autos pro Jahr) Verhandlungen z.Zt in Ablauf,streng vertraulich".
spekulationen dass mercedes nach hermannstadt kommt: angeblich hat Ion Ţiriac ( mercedes-vertrauter in rumänien)
einige hektar bauland im industriegebiet west bei hermannstadt gekauft. schaun mer mal...
servus
getkiss
schrieb am 09.02.2008, 07:47 Uhr
getkiss schrieb: Ich finde den ganzen Krach um No kia Bochum versus Jucu ziemlich pervers und irreführend.
Wieso redet niemand über die nicht kleine Haufen DEUTSCHER Firmen die dort Unternehmen gegründet und die Arbeit hin verlagerten, gleichzeitig aber hier "sanierten".
Beispiele sind doch genug bekannt....
Das heisst ja nicht das ich die multi´s "verstehe". Raubtierkapitalismus ist und bleibt, was es ist.
getkiss

und jetzt sind im Handelsblatt konkrete Daten des statistischen Bundesamtes bekannt worden:
<http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Aussenwirtschaft/_pv/_p/302044/_t/ft/_b/1387735/default.aspx/unternehmen-verlagern-in-den-osten.html>
Das Blatt schreibt:
"Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben rund 18 Prozent der Firmen mit 100 und mehr Beschäftigten zwischen 2001 bis 2006 Teile ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten in andere Staaten ausgelagert oder wollten dies tun. Ziel für 60 Prozent der 20 000 Befragten waren die zwölf neuen EU-Mitglieder, gefolgt von China mit 36 Prozent und den 15 bisherigen EU-Staaten.

Gut 188 000 Arbeitsplätze gingen dadurch verloren, zugleich wurden von den verlagernden Unternehmen in Deutschland 105 000 neue Jobs geschaffen. Dazu zählen die Statistiker auch Stellen von Mitarbeitern, die andere Funktionen übernahmen.

Am stärksten war der Trend zur Verlagerung ins Ausland in der Industrie mit 26 Prozent und hier insbesondere im Hochtechnologiebereich mit 33 Prozent."

Somit wäre die Theorie von der Verlagerung nur von Niedrigtechnologie-Arbeitsplätzen widerlegt. .....
getkiss


lori
schrieb am 16.02.2008, 17:05 Uhr
Hallo Allerseits,

Es wundert mich doch einigermassen, dass hier keiner die Äusserungen der Lügenbaronen Rumäniens moniert, allen voran die des Bärtigen, der in letzter Zeit öfters in verschiedenen Sendungen auftauchte. Wie war das nun mit den Subventionen? Nein, um Gottes willen, nein, das sind doch keine EU- Subventionen. Mit einem Touch Patriotismus will man den Menschen klar machen, dass alles aus einem rumänischen Strukturfonds kommt.

Bei einem BSP von zirka 150 Milliarden Dollar und einem Prokopfeinkommen von zirka 6000 Dollar, hat Rumänien "sehr viel zu verteilen"! Ja und es bleibt etwas auch für Nokia übrig, wenn für zB. Sozialfonds, Landwirtschaftsfonds oder Umweltfonds die EU aufkommt! Wenn sie ihre eigenen Leute verarschen können und wollen ist das schön und gut, aber mich nicht!

servus
rio
schrieb am 27.02.2008, 20:53 Uhr (am 27.02.2008, 20:56 Uhr geändert).
Hallo
Hier nochmal ein TV-Bericht zum Nokia_Umzug:

Fahren Sie mit der Maus über die Box um die Vorschau anzuzeigen.
Von Benutzern verlinktes Bild - Link zum Bild
Albanezul
schrieb am 28.02.2008, 12:05 Uhr
rio schrieb: Hallo
Hier nochmal ein TV-Bericht zum Nokia_Umzug:


Da muss man schon sagen, dass der ORF diese Meldung
brühwarm und topaktuell in seinen Teletext stellt :-)¨
Die sind ja fast noch schneller als die Schweizer :-)
rio
schrieb am 01.03.2008, 23:13 Uhr (am 01.03.2008, 23:15 Uhr geändert).
Kleine Verwechslung scheint vorzuliegen:
Der ORF hat nicht die Meldung als solche (die kam nämlich seinerzeit ganz aktuell) heriengestellt, sondern das "Weltjournal" brachte an diesem Tag u.a. auch einen Bericht über dieses Thema und die obige Teletextseite bezog sich auf diese Sendung. Den ORF muss ich generell in Schutz nehmen: Er ist meiner Ansicht nach ein objektiver und vor allem realitätstreuer, (wenn ich das mal so formulieren darf) Sender. Und vor allem: Man sieht über ihn die Ereignisse in D (und der Welt) oft aus einer etwas anderen Perspektive als nur über die bundesdeutschen Medien.
Übrigens: War sehr interessant, der Bericht über Nokia: Das TV-Team des ORF versuchte vergeblich von den aus der Schicht kommenden Mitarbeitern des Jucu-Nokia-Werks Auskünfte über die Höhe ihres Lohns zu bekommen, alle wandten sich unisono ab, ohne Kommentar, manche versuchten sogar das Gesicht zu verdecken, als wären sie Kriminelle. Die Secu lässt grüssen! Si'mer wieder da wie vor 20 Jahren, nur andersrum?

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