Die Szekler

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Friedrich K
schrieb am 11.02.2011, 19:59 Uhr
@Bavarikuszy
Mi leckst; jetzat host ausgschissn bei'm Herrn Dokta mit di goldign Straussneia, do varreckst.
pavel_chinezul
schrieb am 11.02.2011, 20:01 Uhr
Bavarikuszy,

sans mer bittscheen net bees, aber I glaub, der Bazi werd se gleich nauswerfen wolln, weil Sie net zum VIP-Kreis ghern. Pfiat di und Servus!
lucky_271065
schrieb am 11.02.2011, 20:11 Uhr
@ Bavarikuszy
Na siehe, ich verstehe sogar Bajuwarisch. Ohne dort gelebt zu haben. Ich bin gut!

Mit Du oder Sie habe ich kein Problem. Gibt es das denn überhaupt im Ungarischen?

Also, das war wohl ungarische Höflichkeit aus Maros Vasarhely? Ich habe mir wenigstens die Mühe gemacht, auf Ihre Frage zu antworten, ob die Rumänen die Vereinigung mit Moldawien wollen. Nach bestem Wissen und Gewissen. Ein einigermassen gut erzogener Mensch hätte wohl wenigstens dazu ein "Köszönöm" gesagt. Aber man hat wieder was gelernt, über die (Wievielprozentauchimmer-)Ungarn...

Kezit csokolom!
Friedrich K
schrieb am 11.02.2011, 20:18 Uhr
Ich bin gut!

Wer hat das bezweifelt?

Wenn Sie noch eine nicht abgeklopfte und freie Schulter haben lassen Sie es mich wissen; ich tät gerne auch mach klopfen wollen dürfen können ...
slash
schrieb am 11.02.2011, 20:21 Uhr
Lucky: Die, die gegangen sind, haben das Land verloren.
Wieso habe ich bei den meisten Ihrer Beiträge immer diesen vorwurfsvollen Beigeschmack? Zur Beseitigung der Nostalgie und Auffrischung des Kopfkissen-Zettels folgendes:

"Auch hier wird vielleicht übersehen, dass die Siebenbürger Sachsen nicht so eben mal aus Lust und Laune weggezogen sind. Die meisten Siebenbürger wissen: Sie wurden hinausgeekelt, der Boden wurde ihnen unter den Füßen weggezogen: eine Variante der Vertreibung. Anfängliche Entrechtung und Deportation, dann entschädigungslose Enteignung, also Raub von Grund, Boden und Produktionsmitteln, Zwangsevakuierungen aus Städten, Häusern und Wohnungen, Ausweisung aus Schulen, Institutionen, Vereinigungen, sozialen und kulturellen Einrichtungen, Zerstörung gewachsener sozialer und kultureller Strukturen und Lebensformen, schließlich fortdauernde gravierende Einschränkungen der persönlichen und kollektiven Freiheit und Selbständigkeit, ideologisch begründete Bevormundung in allen individuellen und gesellschaftlichen Bereichen, vielfältige Restriktionen in Sprache, Brauchtum und Tradition, politischer Druck, Denkzwang und Willenslenkung, Repressionen, Zensur, Einschüchterungen und Schikanen, Überwachung und Bespitzelung, Erniedrigungen, Drangsalierungen, Verfolgungen, perfider Terror und Gewalt, politisch und ethnisch motivierte Verhaftungen und Einkerkerungen, existentielle Bedrohungen, permanente Angst und erzwungenes Doppelleben, Identitätsraub, Ceauşescus Nationalismus und teuflischer Plan der architektonischen „Umgestaltung“ von Dörfern und Städten, Verarmung, ethnische Diskriminierung, Überfremdung und Unterwanderung, zunehmend forcierter Assimilierungsdruck: Das alles – belegt und nachweisbar an zahllosen Beispielen – bedeutete aufgezwungene geistige, gesellschaftliche, soziale und geographische Entwurzelung und „Entheimatung“ (Herta Müller) und führte zum „leidvollen Rückwanderungszwang“ (Walter Myß)."

Quelle: www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/10575-kann-der-schaessburger-bergfriedhof-als.html
pavel_chinezul
schrieb am 11.02.2011, 20:24 Uhr
Na siehe, ich verstehe sogar Bajuwarisch. Ohne dort gelebt zu haben. Ich bin gut!
Guckst du!
http://www.sibiweb.de/mundart/bayer.php3
lucky_271065
schrieb am 11.02.2011, 20:38 Uhr
@ Slash
Ich kenne das alles doch, aus meiner Familiengeschichte, und meiner persönlichen Erfahrung. Trotzdem, etwa die Hälfte unserer Landsleute sind erst nach der Wende ausgewandert, als all die dort aufgezählten Gründe nicht mehr aktuell waren. Und das hat zu einer allgemeinen Entwurzelung geführt, hier wie dort.

Ich mache niemandem Vorwürfe für seine Entscheidung, dass er gegangen ist. Das wäre sowieso absolut sinnlos.

Ich werbe nur dafür, die Verbindung zwischen "hier und dort" wieder zu verstärken, im beidseitigen Interesse.

Ich habe schon 2-3-mal Peter Maffay zitiert, und tue es nochmals:

"Es ist an der Zeit, zurückzugehen. Zwar nicht für immer, aber immer öfter."
lucky_271065
schrieb am 11.02.2011, 20:39 Uhr
@ Pavel Chinezul
Danke! Ich mag die Art von Humor!
slash
schrieb am 11.02.2011, 20:52 Uhr (am 11.02.2011, 20:53 Uhr geändert).
Lucky: Trotzdem, etwa die Hälfte unserer Landsleute sind erst nach der Wende ausgewandert, als all die dort aufgezählten Gründe nicht mehr aktuell waren.
Ich habe einen Onkel, der ca. 87 ausgewandert ist. Seit diesem Zeitpunkt war der gute Mann nie wieder in RO. Als ich ihn einmal darauf ansprach und nach dem Grund fragte, erzählte er mir, daß er anfangs immer wieder von dem gleichen Traum heimgesucht wurde. Er träumte, er lebe wieder in Rumänien und könnte das Land nicht mehr verlassen. Es war wie verhext, egal was er im Traum versuchte und egal wieviel er kämpfte, er durfte nie wieder weg.
Vielleicht hätte ich ihm sagen sollen: "Lieber Onkel, formatier bitte Deine Platte neu und alles wird wieder gut!"
Bavarikuszy
schrieb am 11.02.2011, 21:30 Uhr
@Lucky

Zu der Knobelfrage, welche ich tatsächlich für disskusionswürdig erachte.

Ich nehme mal an, Du willst darauf hinaus, dass, wenn die Rumänen die Vereinigung mit Moldawien wolllen, sie auch den Szeklern Autonomie (oder gar Vereinigung mit Ungarn?) zugestehen müssten.

Ich weiss es leider auch nicht besser, kann somit nicht sagen ob und ggf in welchem Maße die Rumänen und Moldawier sich darüber gedanken machen "sich", oder präzierser ihre Länder zu vereinigen.

Ich glaube aber die Bevölkerung Moldawiens würde gern zur EU gehören, aus naheliegenden Gründen, wie ich meine, diese zu erörtern ist überflüssig, da für jedermann offensichtlich.
Die Bestrebungen Rumäniens sind ebenfalls sonnenklar, denn anders lässt sich die Geste Rumäniens dem Nachbarland das Hintertürchen in die EU zu öffnen nicht erklären, oder aus welchem Grund sollten nun die Bürger eines >Fremden< Landes eine EU Staatsbürgerschafft erhalten ?

Summa summarum, eine sehr löbliche Tat seinen Landsleuten (Moldawiern), die Stange zu halten und sich für deren Belange einzusetzten, unabhängig davon was der Rest der Welt davon hält ! etwas was die Rumänen immerschon ganz gut konnten, abwarten schaun wie der Wind gerade Weht und dementsprechend die Segel setzten. Fast schon beneidenswert.

Ich fürchte, die Diskussion um Moldawien wird den Szeklern auch nicht weiterhelfen. Aber dafür können sie jetzt ziemlich leicht die ungarische Staatsangehörigkeit (meist als doppelte) erwerben, auch wenn sie in Rumänien bleiben

Das sehe ich allerdings anders, im Gegenteil dieses ist der Knackpunkt. Ohne die Rumänen hätte es Ungarn gar nicht erst versuchen können ihren Landsleuten die doppelte Staatsangehörigkeit zu offerieren >.<
Denn jeder Ungar weiß, wir sind nur von guten Freunden umgeben, die uns alle ganz doll lieb haben. Besonders die Österreicher, dass sind die besten, treuesten und zugleich wohlwollendsten von allen^^
Daher nochmals DANKE liebe Freunde aus Rumänien, es wäre im übrigen schön wenn ihr auch erkennen könntet das die Ungarn nicht eure Feinde sind. (Ich muss wohl Träumen)

Ad 1.
Da es mir in erster Linie um die Menschen geht, nicht um Territorien, muss ich sagen, dass ich es für erfreulich halte das ein Siebenbürger Ungar, der nach Ungarn auswanderen möchte es leichter haben wird, allein deswegen schon ein grosser Schritt nach vorne. Dieses wird Ungarn nur zu gute kommen, denn ähnlich wie in der BRD sinkt dort auch die Bevölkerung, dürfte vielen hier bekannt vorkommen;-)


Ad 2.
Falls es zur Reunion der Moldau mit Rumänien kommen sollte,dann hätten die Szekler ebenfalls sehr gute Karten bzgl. Autonomie, denn nur wenige wissen, dass das Armenhaus Moldawien ein Autonomes Gagausien beherbergt Link:-))))
Wie fortschrittlich die Leits hinter hinterm Wald und jensseits dessen doch seien können.
Natürlich ging das damals nicht so einfach von statten, aber man stand halt vor der Wahl ob man noch ein zweites Transnistrienhaben möchte oder ob man evtl. bereit ist Autonomie zu gewähren.

UPS, das ist dann vielleicht auch der eingentliche Grund dafür, dass es heute noch keine Wiedervereinigung gegeben hat und die Russen in Rumänien besonders geliebt werden ;-)

Tibor Szabolcs
schrieb am 11.02.2011, 22:30 Uhr (am 11.02.2011, 22:37 Uhr geändert).
Kezét csokolom kedves @Bavariakuszy,

davon ausgehend, dass wir beide es nicht wollen, wenn Ungarn aus Siebenbürgen ins Restungarn übersiedeln, bin ich mir ziemlich sicher, dass dies auch keiner aus der Regierung Ungarns möchte.

Gerade weil Ungarn Rumäniens Zutritt zur EU förderte, ist Rumänien inzwischen allgemein etwas offener den Ungarn gegenüber. Ungarn ist mit Recht sehr daran interessiert, dass sich die Lebensbedingungen der Ungarn in Siebenbürgen und auch in allen anderen abgetrennten Landesteilen so weit bessern, dass eben keiner von ihnen auf den Gedanken kommt, er müsse, um ein besseres Leben zu führen, nach Rest-Ungarn übersiedeln.

Sind diese Ziele, ebenso wie z.B. die Autonomie des Szeklerlandes, mit dem Überbau der EU nicht leichter zu Erreichen??

@Serban meinte mal, Jugoslavien fiel gerade deshalb außeinander, weil es an Ungarn vor 1920 erinnerte. Also eben im Widerspruch zu Rumänien seit 1920 und deswegen spräche dies für die Stabilität.

Bei allem Respekt, so stimmt das nicht!
Die Lebensbedingungen im Ex-Jugo waren um ein Vielfaches besser als in Rumänien im selben Zeitraum.

Halb Jugoslavien war als Gastarbeiter in den 60er bis ausgehenden 80er Jahren hier bei uns in der BRD. Sie scheffelten jede Menge D-Mark heim nach Jugoslavien. Viele Deutsche machten Jahr für Jahr Urlaub in Jugoslavien und brachten wertvolle Westliche Devisen. Das Land war nach außen hin fast noch offener und freier als der Gulyas-Kommunismus (endlich mal nicht "Gulasch" geschrieben hihi). Es gab auch wirtschaftliche Kontakte. Deutsche Firmen ließen in Jugo produzieren.

Trotzdem herrschte serbische Hegemonie, so wie in Siebnbürgen rumänische herrschte oder noch herrscht.

In Siebenbürgen war die Lage weit aus katastrophaler im Politischen, wie auch im Wirtschaftlichen.

Lieber Serban, hätten die gutmütigen Sachsen und Ungarn, angesichts der Lage, auch nur ein wenig Gegen-Aggressivität wie die Basken, Iren, Katalanen, Südtiroler oder gar nur einen Schimmer von dem der Kollegas vom Balkan - dieses grandiose Rumänien hätte so nicht lange Bestand gehabt. Siebenbürgen wäre sehr schnell zu einer furchtbar heißen Kartoffel geworden - vor allem für Rumänen.

Wie die von mir geschätzte Almasi schon sagte, vor allem Rumänien sollte Ungarn sehr dankbar sein und den Siebenbürgern - und ganz still sein! Nur der Friedfertigkeit und Gutmütigkeit dieser beiden Völker wegen hat dieses Konstrukt Rumänien überleben können!

Jo estét kivánok... Tibi
aurel
schrieb am 11.02.2011, 22:45 Uhr (am 11.02.2011, 22:52 Uhr geändert).

"Siebenbürgen ist für (die Mehrheit der) Rumänen kein Begriff."

Ziemlich trauriges Zeugnis über das Ungebildetsein eines Volkes, das sein Land nicht kennt.


Meister Bankban.
Abgesehen dass es sich um einen Begriff in einer fremden Sprache handelt, Ihr Urteilvermögen spricht paradoxe Weise für Ihre „Weltoffenheit“.

Sagt Ihnen Kustendje oder Beştepe irgendetwas ? Sind Sie dafür ein ungebildeter arroganter Sas?
Siebenbürgen genauso wie Erdeley sind irgendwelche fremde Begriffe die Zero Resonanz im übrigen Rumänien haben. Es ist gut so und es stört keinen (Rumänen) dass es auch so bleibt.

Dass manche (Rumänen) sich bemühen diese „andere Kultur“ auch zu kennen, spricht für sie und zum Teil gegen diesen „Anderen“. (Daca intelegeti)
pavel_chinezul
schrieb am 11.02.2011, 23:05 Uhr
Tibor,

meiner Meinung nach sehr gut erklärt und insbesondere das über Jugoslawien!
aurel
schrieb am 11.02.2011, 23:10 Uhr

Wie die von mir geschätzte Almasi schon sagte, vor allem Rumänien sollte Ungarn sehr dankbar sein und den Siebenbürgern - und ganz still sein! Nur der Friedfertigkeit und Gutmütigkeit dieser beiden Völker wegen hat dieses Konstrukt Rumänien überleben können!

Jo estét kivánok... Tibi



S-avem pardon dar este o lipsa de respect care se invecineaza cu nerusinarea, ce scrieti aici.
pavel_chinezul
schrieb am 11.02.2011, 23:21 Uhr
aurel,

mag sein, dass die Unkenntnis über dobrudschanische Ortschaften als Ungebildetsein ausgelegt werden kann, doch ein klitzekleiner Unterschied sollte nicht vergessen werden: Rumänien wollte das Ardeal unbedingt besitzen, weil sie das als ihr Land angesehen haben. Da ist es auch ihre Pflicht sich über diesen Landstrich auch mehr Gedanken zu machen. Umgekehrt war es nicht so! Der Siebenbürger (egal welcher Minderheit) wollte kein Dobrudscha haben! Und nur so "ca fapt divers", ein Durchschnittsrumäne aus Baia-Mare oder Craiova oder Suceava, weiß auch nichts über Beştepe oder Kustendje bescheid und das ist schlimmer, als eine Bildungslücke bei einem Mindeheitsangehöriger!

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