Richard Wagner verunglimpft Carl Gibson und SLOMR Temeschburg – und das wider besseres Wissen!

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Don Carlos
schrieb am 23.02.2009, 12:06 Uhr
Wenn jemand zur "Selbstapologie" schreitet, dann geht es um Prinzipien,um grundsätzliche Fragen, nicht um Haarspaltereien, Gustavo!

Meine "Gegendarstellung", Bäffelkeah, erfolgt an diesem freien Ort der freien Kommunikation in der Art des 21. Jahrhunderts,aktuell und direkt, weil die vielleicht noch von alten kommunistischen Seilschaften beherrschte Pressewelt Rumäniens noch zu keiner anderen Sichtweise der Dinge fähig ist.

Ein Freund des "monologus longus" bin ich allerdings nicht, auch wenn ich bestimmte Grundsätze wiederholen muss - in Absetzung von anderen, die auch gerne Vorurteile, Vorverurteilungen, Pauschalisierungen wiederholen und vieles undifferenziert über den Kamm scheren.

Je mehr gescheite Leute in diese Diskussion einsteigen, desto ergiebiger wird sie für die Allgemeinheit sein.
Ich führe, bei Gott, keinen Privatkrieg hier, noch einen Abrechnungsfeldzug oder eine Strafexpedition.

Die Materie ist speziell, etwas zeitverschoben und setzt bestimmte Kenntnisse voraus. Das macht sie schwierig für ein breiteres Publikum.
Doch die Sache geht alle etwas an, weil sie unsere gemeinsame Vergangenheit betrifft und unsere Herkunft wie Identität, aus der unsere Zukunft erst möglich wird.
Carl Gibson
tschawo
schrieb am 23.02.2009, 22:07 Uhr
Sehr geehrter Herr Gibson,
in Ihrem letzten Beitrag haben sie einige Themenbereiche angesprochen die ich besonder spannand finde: unsere gemeinsame Vergangenheit, unsere Herkunft und Identität. Leider sind das alles abstrakte Begriffe mit denen ich im 21. Jahrhundert nichts anfangen kann. Batrachten Sie alle aus Rumänien stammenden Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben als eine Schicksalsgemeinschaft mit kollektiver Identität? Wenn ja, was sind die konstitutiven Elemente dieser sogenanten kollektiven Identität? Was macht, Ihrer Meinung nach, einen Siebenbürger Sachsen zu einem Siebenbürger Sachsen und einen Banater Schwaben zu einem Banater Schwaben?
Abschließend noch eine Frage: was hat Sie denn an Herta Müllers "Niederungen" so gestört? Die Tatsache, dass sie einer dörflichen Gesellschaft die immer noch nach den Werten des 19. Jahrhunderts lebt, den Spiegel vorgehalten hat und das jeder in diesem Spiegel die Fratze einer rückständigen Gesellschaft sehen konnte die mit dem zivilisatorischen, edlen, fleißigen, rechtschaffenden Eigenbild der Banater Schwaben nichts gemeinsam hatte? Dekonstruktionen gehören auch zur Wahrheitsfindung. Oder etwa nicht?
Tschawo
Don Carlos
schrieb am 24.02.2009, 08:39 Uhr (am 24.02.2009, 10:30 Uhr geändert).
"Ja, ich weiß, woher ich stamme" verkündet Friedrich Nietzsche in dem kurzen Gedicht "Ecce homo" ( es ist das Motto des 2. Bandes der "Symphonie") -
und der gleiche Philosoph spottet anderswo über "ahistorisch" denkende Menschen, deren Geschichtsbild erst mit dem Geburtsjahr der Großeltern beginnt (Vom Nutzen und Nachteil der Historia für das Leben)?

Nach Goethe sollen wir wenigstens 3000 Jahre Menschheitsgeschichte kritisch und wissend überschauen können, (von den mehr als 6000 Jahren Zivilisation auf unserer Erde), wenn wir auf einem bestimmten Niveau mitreden wollen.

Die "Identität" eines Menschen, sein Selbst,und die Identitäten von Menschengruppen, Ethnien,Völkern sind hoch komplexe Phänomene, die wir hier in diesem Forum nicht ausdiskutieren können.
(Aber ich sehe, Schawo, Sie haben sich hier frisch angemeldet, um in eine interessante Diskussion einzugreifen!Das ist ein gutes Zeichen und verweist darauf, dass die Essenz dieser Diskussion Gemüter ud Geister "bewegt".)

Der zweite Band der "Symphonie der Freiheit", den ich aus vielen Gründen noch zurück halte, mit dem Haupttitel "Gegen den Strom" hat zusätzlich noch den Untertitel
"Deutsche Identität und Exodus"
als ein Fingerzeig darauf, dass vieles im zweiten Buch um die "Deutsche Identität" und ihre Bedrohtheit durch totalitäre Systeme in Osteuropa kreist, speziell in Rumänien,
wo das Deutschtum durch Rumänischen Nationalismus und Chauvinismus in der Vermengung mit Kommunismus bedroht wurde. Für diese sonderbare Vermengung zeichnete Ceausescu persönlich verantwortlich.

Das Festhalten unserer Landsleute an der "Deutschen Identität" führte - nach meiner Auffassung zum "Exodus" der Deutschen aus Rumänien, der Siebenbürger Sachsen ebenso wie der Banater Schwaben.

Als der Stalinismus Ceausescus nach 1981 unerträglich wurde,als es beschlossene Sache war, zur Systematisierung der deutschen Siedlungen und Dörfer zu schreiten,
als die deutsche Minderheit in Siebenbürgen und im Banat in der großen Bevölkerungsmehrheit der Rumänen aufgehen sollte -
via Assimilation und Löschung der kulturellen Eigenständigkeit
durch das Wegfallen von Sprache und Kultur,
schritten Siebenbürger Sachen und Banater schwaben - teils aus einer Verzweiflung heraus, aber vor allem um ihr "Selbst" zu erhalten, zur Auswanderung in die Bundesrepublik Deutschland.

Auswanderung dieser beiden deutschen Volksgruppen aus Rumänien ( nach 800jähriger Präsenz im Raum Transsylvanien)bedeutete letztendlich:
Selbstrettung! (Physisch und primär geistig!)

Exodus bedeutete auch:
Bewusstes Bekenntnis und gezieltes Festhalten an der "Deutschen Identität" in der spezifischen Ausprägung als "Siebenbürgisch-Sächsische Identität" sowie als "Banatschwäbische Identität".

Wer über die Zukunft seiner Kinder und Nachkommen sich selbst retten wollte, opferte alles und ging, eben um ethisch-gesitige "Werte" zu erhalten, nicht "Materielle Güter".

Herta Müller und Richard Wagner werfe ich vor, als "Totengräber" ( man verzeihe mir diese scharfe "Metapher"!) das Schicksal dieser beiden großen Kulturgemenschaften in Südosteuropa mit besiegelt zu haben, indem sie, die "Minderheit in der Minderheit", "nicht" die Kommunisten vor der Haustür bekämpften,
sondern die eigene Minderheit im Banat und - mit Hilfe von Spiegel-Autoren wie F.C. Delius auch noch die in Siebenbürgen.

Wenn diese destruktive Tätigkeit - in Deutschland mit der Vergabe des konservativen Preises der Konrad Adenauer Stiftung an Herta Müller im Jahr 2004 sanktioniert - noch geadelt wird, und wenn die literarische Umsetzung von höchst tendenziöser Literatur mit Hetzcharakter sogar noch zu einer "Nobelpreis-Nominierung" führt, dann stimmt einiges nicht mehr in Deutschland und in Europa.
Carl Gibson.

Gustavo
schrieb am 24.02.2009, 09:31 Uhr
Don Carlos schrieb: "
Herta Müller und Richard Wagner werfe ich vor, als "Totengräber" ( man verzeihe mir diese scharfe "Metapher"!) das Schicksal dieser beiden großen Kulturgemenschaften in Südosteuropa mit besiegelt zu haben, indem sie, die "Minderheit in der Minderheit", "nicht" die Kommunisten vor der Haustür bekämpften,
sondern die eigene Minderheit im Banat und - mit Hilfe von Spiegel-Autoren wie F.C. Delius auch noch die in Siebenbürgen.

.
Carl Gibson.



Bei Ihnen habe ich das Gefühl dass Sie über jeden seriösen Schriftsteller herfallen der irgend wie mit einem Preis oder einer Ehrung ausgezeichnet wird welcher Ihnen nicht in den Kram passt.
F.C Delius wird am 27.05.2009 mit dem evengelischen Buchpreis 2009 ausgezeichnet, ob es Ihnen passt oder nicht.
Don Carlos
schrieb am 24.02.2009, 10:18 Uhr (am 24.02.2009, 17:09 Uhr geändert).
Ich weiß nicht, woher Sie stammen, Gustavo, aber vielen Menschen, die aus dem Banat kommen oder aus einem "siebenbürgischen Dorf",
denen wird es nicht egal sein, wenn ein linker Autor aus dem Umfeld der "Spiegel"-Redaktion (ich meine das Nachrichten-Magazin "DER SPIEGEL" aus Hamburg) und ihnen erklärt,
die Welt, aus der sie stammen, der Ort ihrer Herkunft, ihre Heimat sei "die Hölle" auf Erden mit Menschen, die sich hassen etc.

Haben Sie jemals die Spiegel-Rezension des F.C. Delius zu Herta Müllers "Niederungen" gelesen?
Wenn nicht, holen Sie es bitte nach, damit wir fundiert weiter diskutieren können.
(Nämlich dort werde ich persönlich "beschimpft" - über das Banat und in meiner Substanz angegriffen, was ich nicht hinnehmen will - auch da existeirt so etwas wie ein geistig-moralisches Widerstandsrecht!)

Gegen F.C. Delius persönlich habe ich nichts - auch nichts als Autor, wenn er ausgewogen gegen Siemens schreibt, aufklärt, prozessiert, gewinnt, dann ist mir das nicht unangenehm, zeigt es doch den Kampf des David gegen Goliath;
nur wenn der gleiche Autor meine "Werte-Welt" verhöhnt, dann muss er mit meinem Widerstand rechnen,
ganz egal ob er für "andere Meriten" gerade ausgezeichnet wird.

In seiner Heimat (Bielefeld?) soll Delius sehr populär sein ...

Aber wohl nicht deshalb, weil er seine Stadt verhöhnt hat?
Oder?

Wie alt sind Sie, Gustavo?

Und kennnen Sie die innenpolitische Situation der Bundesrepublik im Jahr 1984, als Herta Müller frei - und mit Geleitbriefen der Securiate und der RKP versehen -in die Bundesrepublik reisen durfte,

(im Gegensatz zu denjenigen, die an der "grünen Grenze" ihr leben bei der Flucht in die Freiheit riskierten!)

um hier ihren ersten Preis für "Niederungen" zu empfangen,

während Freund und "Genosse" Richard Wagner in Temeschburg - zusammen mit anderen Autoren bzw. KP-Genossen - an den örtlichen Parteisekretär Pacoste appelierte ( und nicht an Ceausescu, wie gelegentlich ins Internet gesteut!), um Freiheiten einzufordern und "Privilegien" zu reklamieren?

Ich habe nichts gegen den "Spiegel" aus Hamburg,
denn ihm , seinen Informationen über die Welt hinter dem Eisernen Vorhand und seinem "polemisch-sarkastischen Stil" verdanke ich meinen Einstieg in die antikommunistische Opposition in den Jahren 1976/ 1977.

(Siehe dazu den Beweis auf meiner Homepage, wo ich als jugendlicher "Spiegel-Leser" (1977!) daheim in Sackelhausen im rumänischen Banat abgebildet bin, zu einer Zeit, als ich an Fasching im rumänischem Umfeld mit einem Flaggengewand auftrat, um mit Schwarz-Rot-Gold für meine "deutsche Identität einzutreten",
wohlgemerkt in Rumänien zur Zeit der Diktatur, auch das ist dort bewiesen.)

Aber ich habe etwas gegen den "Spiegel" aus Hamburg, wenn dieses Magazin nicht weit entfernt vom "Stürmer" Julius Streichers und der Nazis gegen innenpolitische Gegner hetzt ( wie im Fall von F.J. Strauß) und gegen Teile der deutschen Bevölkerung.

"Das" kann ich dem einst verehrten "Spiegel" nicht verzeihen, denn in der Hetze verkommt die politische Streitkultur.

Was wissen Sie, Gustavo, von den Möglichkeiten einer "innenpolitischen Instrumentalisierung" von Autoren wie Herta Müller in der BRD, um dem Konservativen Lager um F. J. Strauß/ Helmut Kohl (CDU/CSU) eines auszuwischen?

Schnee von gestern ist das alles noch nicht.
Aber ich will Ihrem Gedächtnis etwas auf die Sprünge verhelfen und Ihnen einige Denkanstöße vermitteln.
Vielleicht lesen Sie einmal auch in "Niederungen", denken darüber nach, dann lesen sie die Rezension von F.C. Delius ... und dann diskutieren wir darüber.

Denn, die Diskussion beginnt erst...

Hier noch einige Gedanken zur Politisierung und Instrumentalisierung einer „besonderen Situation“ (für all diejenigen, die schon in "Niederungen" gelesen haben - und auch die für uns Banater verhängnisvolle und nur für Herta Müller nützliche Rezension von F. C. Delius!

(F.C. Delius - das ist kein Fussball-Club, sondern ein durchaus etablierter deutscher Schriftsteller (und Rumänien-Tourist!), der sogar einige kleine Bestseller verfasst hat.)

(Den Begriff "Herfallen" will ich gerne vergessen, Gustavo!

Denn Sie verwechseln offenbar: Ursache und Wirkung! Nicht ich griff meine Landsleute an, sondern Herta Müller!

Und: Nicht ich stieß diese Debatte an, sondern Richard Wagner im fernen Temschburg in einer obskuren Zeitung, wo ich mich nicht wehren kann, weil ma eine Gegendarstellung verweigert!


Ich schwinge mich indirekt zum Verteidiger einer Sache auf, nicht nur weil es eine prinzipielle Angelegenheit ist, nicht gegen Teile des deutschen Volkes hetzen zu dürfen, verehrter Herr Bundespräsident, sondern auch, weil es meine eigene Identität, mein Selbst betrifft - und die Identität meiner Kinder!

In einem freien Land wage ich es, das Wort zu erheben! Dies zur Klarstellung!
Die Kommunisten von gestern werden mich daran nicht hindern!


In seinen für bundesdeutsche Ohren geschriebenen Generalisierungen macht F.C. Delius die „Ausnahme“ – das asoziale, von alltäglicher Gewalt bestimmte Milieu einer zerrütteten Familie – zur „Regel“ und politisiert eine scheinbar unpolitische Beschreibung, wobei der Rezensent die „besondere Situation vor Ort“ und die Auswirkungen der mehr oder weniger gezielt betrieben Attacke auf das angeblich rückständige, in Deutschtümelei versunkene Dorf eklatant verkennt.

War das nur Unkenntnis der Verhältnisse oder schlichte Provokation?

Der bundesdeutsche und westliche Leser wird die in „Niederungen“ geschilderte Welt des Banats nie voll verstehen können, weil er sie nicht mit allen Sinnen und tiefen emotionalen Empfinden erlebt oder durchlitten hat. Er wird die „spezifische Situation“ einer nationalen Minderheit in der Agonie nicht verstehen, weil er sie nicht verstehen kann. Das ist ein Faktum.

Der eigentliche Skandal aber besteht darin, dass die mehr oder weniger reale und zum Teil unrealistisch dargestellte Leidensgeschichte eines Opfers von Dritten gezielt instrumentalisiert und bewusst missbraucht wird, um eine politische Hetzkampagne loszutreten, die sich gegen einen Teil des deutschen Volkes richtet.
Hier wird Literatur zum politischen Instrument.

Darf gegen einzelne Teile des deutschen Volkes öffentlich gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident?

Und dies bei eklatantem Missbrauch eines Opfers?

F. C. Delius und der „Spiegel“ benutzten die an sich schon problematischen Erzählungen in Herta Müllers „Niederungen“, um gleich eine Kampagne gegen das konservative Lager, gegen Vertriebene und gegen die rechte Presse loszutreten, ganz im Geiste der längst schon laufenden Kampagne gegen Franz Josef Strauß, gegen die bayerische Politik und zuletzt gegen alle Bayern.
Das war salonfähig damals im Kalten Krieg Anno 1982-1984 in der Bundespolitik – und ich, der nationalliberale Deutsche und ehemalige Bürgerrechtler, war mittendrin, doch engagiert im christlich-konservativen Lager.

Die Konservativen mit zu treffen und zu diskreditieren, war aus der Delius-Spiegel-Sicht gerade recht – Herta Müller wurde dabei ein Mittel zum Zweck, als Person und als Schreibende!
Und sie ließ es willfährig mit sich geschehen, wurde sie doch bekannt dabei. Die mephistophelischen Erzschurken in diesem Trauerspiel der Moderne, dessen zersetzende und spaltende Wirkung auch heute noch unversöhnlich anhält, aber waren über F.C. Delius’ Feder die linken Akteure aus der Spiegelredaktion in ihrem damaligen Kampf gegen die Protagonisten der katholischen Reaktion Strauß und Kohl.
Wie sehr Herta Müller innenpolitisch den Sozialisten genutzt und der christlich-sozialen Union geschadet hat, ist dem politisch Verantwortlichen der CDU-nahen KAS-Stiftung heute – zwei Jahrzehnte danach – völlig unbekannt.
Als die Konrad Adenauer-Stiftung im Jahr 2004 ihren Literatur-Preis gerade an die kontroversierte Herta Müller vergab, war sie – dem Verdikt ihrer „Juroren“ voll vertrauend, viel zu uninformiert und damit unfähig, diese wahren politischen Implikationen, Zusammenhänge und Auswirkungen zu erkennen – und unser werter Bundespräsident weiß wohl kaum von der immer noch andauernden Wirkung der Hetze und Spaltung in einer Zeit, die – über den Alten Kontinent hinaus – nach symphonischem Zusammenklang, nach Versöhnung ruft.

Herta Müller ließ sich 1984 willig von Linken instrumentalisieren und 2004 von Konservativen auszeichnen, ohne sich gegen einseitige Vereinnahmung zu wehren. Pecunia non olet?
Und ist das nicht nackter Opportunismus vom alten Schlage nach dem Motto: „Wessen Brot is esse, dessen Lied ich sing?

Die Kommunisten unter Diktator Ceausescu hatten es auch so gehalten – und die einst zugesagte „Loyalität“ über getarnte Securitate-Drohbriefe eingefordert, nachdem „ die Treu’ gebrochen“ und der Ring entzwei gesprungen war, nachdem die Geförderte ihre Meinung geändert und ihren Hals gewendet hatte.

Wo stand und wo steht Herta Müller nun wirklich? Links wie früher – oder inzwischen gar rechts? Oder mimt sie eine Hetaera Esmeralda der Literatur, die ungeachtet moralischer Wertungs-Kategorien, es mit jedermann kann, mit den Linken und mit den Konservativen, Hauptsache es klingelt in der Kiste wie beim Ablasshandel.
Ihre Landsleute, die inzwischen durch die vielen Auszeichnungen und Ehrungen verwirrt sind, wissen auch nicht mehr so recht, woran sie nun glauben sollen. Sollen sie stolz auf Herta Müller, weil sie das Banat etwas bekannter gemacht hat, wenn auch negativ als „Unort“? Oder sollen sie sie weiterhin ablehnen und verachten, weil die vernichtenden Botschaften von Hetze und Spaltung immer noch im Raum stehen und Herta Müller es ablehnt, sich öffentlich davon zu distanzieren.

Als die Autorin 1982/84 das Spiel der Kommunisten in ihrer alten Heimat und das der Linken in Deutschland mitmachte, lud sie, moralisch betrachtet, Schuld auf sich, weil sie seinerzeit „als moralische Instanz“ das totalitäre System vor Ort und sein Verbrecher-Regime, das Andersdenkende verfolgte, hätte bekämpfen müssen.
Das hat sie nicht getan.

So wurde sie bekannt und auch aufs Treppchen gehoben, doch nicht an sich und für literarische Verdienste – denn wo wären diese in „Niederungen“ zu finden, verehrte Germanisten? – sondern für ihre höchst einseitige Antihaltung gegenüber den Konservativen, die aus ultralinker Sicht gerne in die Ecke der ewiggestrigen Altfaschisten gestellt wurden.

Ihre sonderbare Wahrnehmung und ihre Art, Realität und Phantasiegebilde zu mischen und zu vermengen, positiv wohlwollend „Brechung“ genannt, negativ aber nur „Verzerrung“ von Wahrheit, sind künstlerisch legitime Mittel der Darstellung. Nur auf den Gegenstand der „deutschen Identität“ bezogen sind sie unzulässig, weil sie destruktiv und zersetzend wirken.

Das macht die für arglose Außenstehende scheinbar unpolitische Materie hochpolitisch und moralisch.

In „Niederungen“ wird eine höchst individuelle, subjektive Perspektive absolut gesetzt und anklagend in die Welt hinaus posaunt – als emanzipatorische Enthüllung eines angeblichen Opfers!
Doch ist das Ich der Geschichten identisch mit der Autorin. Sind die dort exponierten existentiellen Erfahrungen tatsächlich so erlebt worden? Oder sind auch sie nur fiktionale Imagination?

Wer bewusst Literatur produziert, wer nicht nur einfach so darauf los schreibt, ohne die Folgen zu bedenken, wer nicht naiv schreibt und einseitig, der darf Ursache und Wirkung nicht vermengen. Er muss die Konsequenzen seines Tuns im Auge behalten, gerade wenn Literatur moralisch und politisch wird. In diesem Punkt hat Herta Müller – bestimmt von den ihr lange fremden Paradigmen der marxistischen Aktionsgruppe Banat – von Anfang an versagt. Die Einseitigkeit der frühen Stunde spaltet noch heute.

Herta Müller nahm den - anfangs noch psychologisch berechtigten - Kampf gegen die deutsche Gemeinde auf und kämpfte - beginnend mir einem Abgesang in einer Grabrede - an falscher Front.

Der gesamte Band „Niederungen“ ist eine Dokumentation ihrer einseitigen Schlacht gegen die „deutsche Identität“. Sie kämpfte ihren oft unverstandenen Kampf über zwei Jahrzehnte – und sie kämpft ihn mit gleicher Vehemenz immer noch, ohne sich kritisch zu fragen, ob sie nicht von Anfang an das falsche Pferd aufzäumte und es zu Tode ritt.

Einer, der den gleichen Kampf der Selbstemanzipation auch gehen musste, ohne radikale Zäsur zur Herkunft, und ohne die Wurzeln zur eigenen Identität abzuschneiden, weiß, dass der „eigentliche Feind“ in einem ganz anderen Lager zu suchen war.
Wer – nach erfolgter Selbstemanzipation - bewusst am Scheideweg ankam, konnte klare Realitäten und Prinzipien erkennen und auseinander halten. Er konnte sich entscheiden.
Der „wahre Feind“ der Literatur, des freien Geistes und der individuellen Selbstentfaltung in allen Formen lauerte in verborgener Stellung und sah höhnisch lachend der Selbstzerfleischung des Deutschtums im Banat und in Siebenbürgen zu, bereit es Exodus und Vernichtung preiszugeben – für immer. Einige Katalysatoren beschleunigten diesen Untergang.
Carl Gibson.



Gustavo
schrieb am 24.02.2009, 11:16 Uhr (am 24.02.2009, 13:25 Uhr geändert).
Ich komme langsam zu der Überzeugung das eine Diskussion mit Ihnen keinen Sinn macht. Wer ein seriöses Wochenmagazin in die Nähe vom " Stürmer" ansiedelt, (Zitat Gibson: Aber ich habe etwas gegen den "Spiegel" aus Haburg, wenn dieses Magazin nicht weit entfernt vom "Stürmer" Julus Streichers und der Nazis gegen innenpolitische Gegner hetzt und gegen Teile der deutschen Bevölkerung.
)ist für mich kein Diskussionspartner sondern einer der im Stiele der securitate argumentiert.
Zu Ihrer Information:
der von Ihnen sehr verehrte Franz-Josef Strauss hat in den 60er Jahren als Verteidigungsminister in der Adenauer-ära den damaligen Herausgeber des Spiegel Rudolf Augstein ganz im stiele der securitate, wegen Landesverrat einsperren lassen.Gleichzeitig konnte auch ihr geliebter FJS sein Amt abgeben. Denn was der Spiegel in Bezug der Bestechlichkeit des FJS geschrieben hatte, stellte sich als Wahrheit heraus.Die Wahrheit scheint mir aber in Ihrer Verbohrtheit, was Herta Müller angeht,gleichgültig zu sein.
Hier kann ich Sie nur an Ihre eigenen Aussagen erinnern und das Sie diese auch befolgen:
Zitat Gibson: Wer bewusst Literatur produziert, wer nicht nur einfach so darauf los schreibt, ohne die Folgen zu bedenken, wer nicht naiv schreibt und einseitig, der darf Ursache und Wirkung nicht vermengen. Er muss die Konsequenzen seines Tuns im Auge behalten, gerade wenn Literatur moralisch und politisch wird.
bankban
schrieb am 24.02.2009, 13:35 Uhr
@ Gustavo: das Verhältnis Müller - Gibson wurde hier letztes Jahr schon mind. 2x diskutiert --- ohne dass sich am verbitterten Hass (denn anders kann ich Gibsons Einstellung mittlerweile nicht nennen) irgendetwas geändert hätte. Ich habe diesbezüglich resigniert und mich der Einsicht gebeugt, dass wer partout hassen, einen Feldzug führen und destruieren will, dem soll man dieses "Glück" lassen. Ich finde es schade, denn ich denke, dass in CG viel schöpferische Energie schlummert, nur wird diese momentan in eine einzige Richtung kanalisiert - ohne dass dabei (meiner Ansicht nach) Positives entstehen würde. Bankban
Gustavo
schrieb am 24.02.2009, 14:05 Uhr
bankban schrieb: Ich habe diesbezüglich resigniert und mich der Einsicht gebeugt, dass wer partout hassen, einen Feldzug führen und destruieren will, dem soll man dieses "Glück" lassen. Bankban

@bankban

Ob man das als " Glück" bezeichnen sollte, hab ich meine Bedenken.Ich bin eher der Meinung das man CG helfen sollte. CG ist ziemlich jung (59er) und ich nehme an noch lernfähig.
Gustavo
Joachim
schrieb am 24.02.2009, 15:57 Uhr
Wenn jemand einmal gefoltert worden ist, braucht man sich nicht zu wundern, das dieser dann zu einem "Hasser" wird.
Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Allerdings ist man in diesem Zustand auch nicht mehr objektiv. Und deshalb auch nicht in allen Punkten glaubwürdig. Es gibt sicher einige Punkte, wo man Don Carlos
Recht geben könnte und es gibt andere, wo er absolut falsch liegt.
Ich habe es hier schon einmal geschrieben : Es gab viele, die verfolgt wurden und alles stehen und liegen lassen mussten und flüchteten. Es gab aber auch viele, die sich ausrechnen konnten, was sie für ihren alten Besitz in ihrer Heimat noch bekommen und was sie in ihrer neuen Heimat erreichen würden. Sie haben ihre Heimat verkauft. Man hat sich für den Konsum entschieden. Übrigens ich hätte mich sehr wahrscheinlich damals auch so entschieden!
Das war ein genialer Schachzug des Westens, auch mit Hilfe des Senders "Freies Europa".
Jetzt hat sich hier im Westen aber herauskristallisiert, daß das mit der sogenannten Freiheit doch nicht so frei ist.
Im Osten durfte man nicht raus in andere Länder (es sei denn in Kommunistische) und hier kann man nicht raus, weil kein Geld dafür da ist. Wo ist da der Unterschied ?
In dem hiesigen System ist das nur viel raffinierter gemacht.
In der DDR musste man Jahre lang sparen und warten, bis man einen Trabbi bekam, hier zahlt man jahrelang ab.
Und das Volk kann sich noch nicht einmal einen "Volkswagen"
kaufen.
Im Osten waren die Menschen sicher arm an Konsum, aber das waren die meisten (außer einigen Parteifunktionären).
Hier wird den Armen auch noch die Würde genommen !
Und von denen gibt es immer mehr. Und in Zukunft wird es noch v i e l mehr von diesen Menschen geben. Wir haben jetzt in Deutschland über 800 Tafeln, das sind Anlaufstellen wo Arme (auch Kinder) Lebensmittel erhalten, daß sie nicht verhungern. Denn Hungern und verzichten müssen sie ohnehin schon. Das Bundesverfassungsgericht hat den Politikern bestätigt, daß Kinder von dem Hartz4 Anspruch nicht leben können und daß das Gesetz falsch ist.
Unsere Politik wird von käuflichen Politikern gemacht.
Hier wird immer erzählt, wie korrupt es in Rumänien zugeht.
Wir sollten erst einmal vor unserer eigenen Haustür kehren!
Bei uns wurde nämlich die Korruption legalisiert !
Jetzt merken auf einmal viele , das das "Linke" doch nicht so schlecht zu sein scheint.
Wo sind denn noch unsere Medien frei ?
Wenn heute jemand etwas kritisches schreibt, werden morgen dieser Zeitung die Werbeverträge gekündigt.
Im Fernsehen genau so. Wer die Werbung bezahlt, der bestimmt das Programm!
Und da gibt es noch vieles mehr. Aber ich möchte nicht so viel schreiben wie Don Carlos. Ich möchte die Leser nicht mit unnötig viel Gekritzel hier langweilen.
Allerdings kommt mir Don Carlos mittlerweile vor, wie ein Geisterfahrer auf der Autobahn. Er merkt nur nicht, das ihm hunderte Autos entgegenkommen.
Warum Don Carlos hast Du 30 Jahre hier in "Freiheit" geschwiegen ?
Wo Du doch in Deiner alten Heimat so tapfer warst .
Hast Du hier geschwiegen, weil Du Angst hattest, kein Geld mehr zu verdienen, oder weil es zu Deinem Nachteil wäre.
Hast Du hier bei uns nichts gefunden was es zu kritisiern gäbe ? Wo hast Du die Misstände hier bei uns angeprangert, oder gibt es hier etwa keine.
Ich muss ehrlicherweise gestehen, daß auch ich hier nicht immer objektiv geschrieben habe. Zu sehr habe ich mich von meinen Gefühlen leiten lassen. Aber Dein Schreibstil, ob Du jetzt recht hast oder nicht, macht Dich für mich einfach unsymphatisch. "Don Carlos auf dem Kreuzzug gegen den Kommunismus, Sozialismus, gegen Rumänien, gegen ganz Europa. Der Retter des Abendlandes. Ein wenig mehr Bescheidenheit wäre nicht schlecht, nach dem Du 30 Jahre so geschwiegen hast.
So, das hat mir im Inneren mal so richtig gut getan, das loszuwerden. Bitte entschuldigt meine Unsachlichkeit, bin ja auch nur ein Mensch.
Vielleicht will der Don Carlos mit dieser provokannten Diskussion einfach nur den Verkauf seines Buches ankurbeln, daß wie saure Milch in den Regalen steht.
Hier in unserem System muß man halt mit allen Mitteln arbeiten und klammert sich an jeden Strohalm.
Schade nur, daß was Du Herta Müller und Wagner vorwirfst tust Du selbst, nämlich das eigene Nest beschmutzen.
Na ja Dein Nest ist ja jetzt hier, hier passt Du auch hin.
Gruß
Joachim
Che
schrieb am 24.02.2009, 16:20 Uhr
Joachim schrieb:

..............
Im Osten durfte man nicht raus in andere Länder (es sei denn in Kommunistische) und hier kann man nicht raus, weil kein Geld dafür da ist. Wo ist da der Unterschied ?
..............



Jetzt kann man wenigstens zu Fuß raus...

Die kommunistische Ära mit ,,Heute´´ zu vergleichen ist meiner Meinung nach, nicht ganz trefflich

Man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen...
bankban
schrieb am 24.02.2009, 16:23 Uhr
@ Joachim: dass CG gegen den Kommunismus und die Kommunisten einen Hass entwickelt hat, verstehe ich vollkommen und die meisten Leser wohl ebenfalls. Was mir und Gustavo nicht einleuchtete, war jedoch das aus CG-s Zeilen gegen Herta Müller durchscheinende unbeugsame, prinzipielle, keinen Widerspruch und keine Differenzierung duldende Gefühl, für das ich keinen treffenderen Ausdruck finde als den des Hasses, auch wenn CG dies natürlich leugnen wird. Es ging uns nicht um CG-s Verhältnis zum Kommunismus, sondern zu der Person Herta Müller. Ein Verhältnis-Unverhältnis, das wohl nicht nur in meinen Augen psychotisch-pathologische Züge (angenommen) hat. Bankban
Don Carlos
schrieb am 24.02.2009, 16:24 Uhr (am 24.02.2009, 19:08 Uhr geändert).
Hetze ist das Prinzip, das den Deutschen den Nationalsozialismus eingebrockt hat und die Verbrechen des Dritten Reiches mit 55 000 000 Toten im Zweiten Weltkrieg.

Hetze ist ein äußerst destruktives Prinzip, ganz egal gegen wen sich die Hetze richtet.

Trennung, Spaltung Ungeist, Krieg, Bürgerkrieg und Verbrechen aller Art beginnen mit "Hetze" der Menschen gegen andere Menschen.

Ich habe auf das Gegenprinzip gesetzt, auf das Modell des Symphonischen Zusammenklangs - und ich habe Herta Müller bereits im August 2008 in einem SbZ-Kommentar öffentlich aufgefordert, sich von der in "Niederungen" entfalteten Hetze gegen ihre Landsleute ein für alle Mal zu distanzieren.

Sie hat das bisher ignoriert. Wenn die Distanzierung erfolgt, dann habe ich auch nichts gegen Literatur-preise einzuwenden, die ihr nur für literarische Kreationen zugesprochen werden.
Nicht zu dulden ist allerdings das Vorgehen öfentlicher Institutionen, das "falsche und höchst gefährliche Prinzip Hetze auch noch prämierend zu sanktionieren.
Mir geht es auch nicht um den Namen Herta Müller, lediglich um das Prinzip. ( Deshalb habe ich auch nicht Richard Wagner um Distanzierung ersucht, noch andere Autoren aus der Region angegriffen.) Die falschen Signale aus Niederungen sind das Problem - und ihre fatale innepolitische Wirkung.

Die Herausgeber des Nachrichtenmagazins "DER SPIEGEL" aus Hamburg werden es sich seinerzeit genau überlegt haben, ob sie die "Niederungen"-Rezension von F. C. Delius drucken und in Umlauf bringen, wo das Banat aus der Sicht von Herta Müller und F. C. Delius als "Hölle" auf Erden erscheint, als eine Art Sodom und Gomorra der Neuzeit, woch sich die Menschen hassen...
Ich bin in keiner Hölle aufgewachsen, weder familiär, noch sozial.

Gustavo, erst lesen, dann reden!

Und auch einige meiner Fragen beantworten bzw. Identität lüften, damit auch ich weiß, wer hinter "Gustavo, bankban, Joachim etc. stehen.
Who is who?
Wer Wahrheiten vertritt, kann dies auch öffentlich tun!Oder?

Meine Vita ist ein offenes Buch - ob sympathisch oder nicht. Die Wahrheit ist nicht immer allen sympathisch!

Ich empfand die Art der Verunglimpfung meiner Heimat Banat und meiner "deutschen Identität" als "Hetze" - und so sehe ich es auch heute noch.
Auch der "Spiegel" hat sich von solchen Praktiken (überzogene Polemik gegen F.J. Strauß) auch nie davon distanziert.

Auf die vielen Vorwürfe auf einmal aus dem Munde von Gustavo, bankban und Joachim kann ich auf einen Schlag nicht eigehen. Aber ich werde darauf zurückkommen, wenn diese Diskussion noch anhalten sollte.

Mich auf einmal zum "psycho-pathologischen Fall" erklären zu wollen, finde ich billig,sehr billig!
Was ich davon halte, aus dem Verborgenen mit Schmutz zu werfen, das habe ich bereits im August dargelegt.


Außerdem habe nicht etwa ich die psycho-pathologische Sichtweisen zur Literatur umgemünzt. Wer war es wohl, der Zerrspekpektiven einbrachte?


Damit noch mehr Leser erfahren, wie Herta Müller mit ihrer Heimat umging ( auch die Verantwortlichen von der KAS-Stiftung), hier noch einige Anmerkungen zur "Grabrede", eine Geschichte, die ich als verhängnisvoller ansehe, als das seinerzeit sehr kontrovers diskutierte "schwäbische Bad":

Diskrepantes Sein – „ Grabrede“


Es gibt Geschichten, in welchen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenfallen; Vergangenheit als Vergangenheitsbewältigung über Abrechnung, Gegenwart als Zäsur und Zukunft als Neunentwurf.
Es sind Schlüsselgeschichten, aus welchen die essentielle Haltung zur Welt deutlich hervorscheint.
Eine solche Geschichte ist die „Grabrede“, ein Auftakt zu einer Serie von Abrechnungen mit einem Milieu, das in seiner Gesamtheit als eine zu überwindende und nicht zu beklagende „Welt von Gestern“ angesehen wird.

Zur Handlung der Kurzgeschichte: „Vater lag in einem Sarg mitten im Zimmer.“ Das war typisch im Banat des Jahres 1968 – zweihundert Jahre nach der Ansiedlung deutscher Siedler in einem Landstrich, der lange zur k. u. k. Monarchie gehörte. Im Banat wurde auch nach dem Prager Frühling nicht „anonym“ gestorben, sondern persönlich im Kreis der mitleidenden Familie. Und auch der Abschied war fast immer persönlich, oft begleitet von der ganzen Gemeinde – als letzte Ehrbezeugung für ein hart, doch aufrecht gelebtes Leben.
Bis zur Bestattung im Familiengrab auf dem historisch gewachsenen Friedhof ruhte der Tote aufgebahrt auf einem Tisch in der Kammer, wo er fast sein ganzes Dasein verbracht hatte, betrauert und beweint von Verwandten und Freunden.
Tausendfaches Rosenkranzgemurmel begleitete den Abschied von dem Toten noch vor den Requiem in der Kirche.
Selbst ein Schuft wurde so in den Hades geleitet, denn der Tod hatte immer etwas Erhabenes, das die Sünden vergessen ließ. Verzeihen verweist auf menschliche Größe.

Nur manchmal wurde der Abschied zur Abrechnung und zum Bruch. Das Ich der Kurzgeschichte, eine weibliche Person wohl noch unter dreißig Jahren, schaut über die Leiche des Vaters hinweg auf die Bilder an der Wand, die Lebensstationen des wenig geliebten, ja gehassten Toten einfangen – Bilder wie im Zeitraffer kurz vor einem Nahtoderlebnis.
Ein Film läuft ab, Kindheit, Heirat, Soldaten, profanes Arbeiterdasein. Nur „waren alle diese Bilder falsch“!
Eine Existenz als Lebenslüge?
Der eigene Vater ein Schwindler, ein Täuscher, ein Gaukler, der eine „Als-ob-Existenz“ vorlebt und damit die Seele des eigenen Kindes belastet, verfälscht?
Und die Tochter?
Ein Opfer dieses falschen Seins?
Das Ich empfindet es so – und die literarische Umsetzung wird noch intensiviert auf dem Dorffriedhof vor der Grablegung.
Bevor die leiblichen Überreste für alle Zeit der Natur übergeben werden in der Hoffung, dass die gerettete Seele von guten Gebeten geleitet zu höheren Sphären aufsteigt, haben noch zwei Totengräber ihren Austritt, zwei „kleine, wankende“ und „betrunkene Männchen“, die noch reden, bevor sie den Sarg im Grab versenken.
Vor den Augen der versammelten „Gemeinde“ sprechen sie – diese fiktiven Gestalten oder gar „Zeitzeugen“ - das Ich an, reden „Klartext“ ,
packen aus, klären auf – und geben – enthemmt von Alkohol - Wahrheiten preis, die nicht jeder hören will,
belastende Wahrheiten, die in direkter Konfrontation eine Vergangenheitsaufarbeitung einleiten.
Das Ich und die gesamte versammelte Trauergemeinde müssen Dinge hören, die sie eigentlich nie hören wollten: Fakten, Wahrheiten, Gerüchte, Verleumdungen?

„Dein Vater hat viele Tote auf dem Gewissen, sagte eines der betrunkenen Männchen. Ich sagte: Er war im Krieg. Für fünfundzwanzig Tote hat er eine Auszeichnung bekommen. Er hat mehrere Auszeichnungen mitgebracht. In einem Rübenfeld hat er eine Frau vergewaltigt, sagte das Männchen. Zusammen mit vier anderen Soldaten. (…) Es war eine Russin.“

Wer ist das graue Männchen, der aus dem ehemaligen SS-Mitglied einen negativen Helden, ja Massenmörder macht?

Spricht da ein veritabler Zeitzeuge, der ein authentisches Testimonium ablegt, einer dabei war im Schützengraben vor Stalingrad oder doch nur ein boshafter Denunziant in fremdem Auftrag?

War er bei den in den Raum gestellten Verbrechen, die hier aus einer subjektiven Betroffenheit heraus literarisch fiktiv in die Welt gesetzt werden, wirklich dabei als Augenzeuge. Sind Anklage und Anschuldigungen echt und so in der Realität erfolgt oder bloße Konstruktionen einer begabten Phantasie?
Setzt hier bereits eine Vergangenheitsaufarbeitung ein, die als Vergangenheitsbewältigung zugleich Selbstbefreiung ist? Oder richtet sich dieses „Gerede“ – wie es Heidegger nach Nietzsche in „Sein und Zeit“ definiert nicht gar gegen die „deutsche Gemeinschaft“ der Trauernden, die ums Grab versammelt einem der Ihren nachweint?

Die schriftstellerische Freiheit lässt es zu, solch fiktionale Gebilde zu entwerfen, ganz egal ob sie traumhafter Natur sind oder mit realistischen Hintergrund. Die Interpreten sind zur Deutung aufgerufen, aber auch zum Fragen nach Intention und Motivation der Szene.
Satz für Satz nehmen die belastenden Indizien zu.
Der Vater entpuppt sich in weiteren Aussagen nicht nur als ein ungehemmter Massenmörder in einem grausamen, weltanschaulich motivierten Vernichtungskrieg im Osten jenseits des Völkerrechts; auch im bürgerlichen Leben danach in Friedenszeiten in der sozialistischen Gesellschaft erscheint er als Ehebrecher und Schuft. Sein Verderbtsein, seine Sittenlosigkeit und seine Untugenden erreichen das Ich der Erzählung, die eigene Tochter, als Vorwurf.

„Dann kam ein runzeliges dürres Weib auf mich zu, spuckte auf die Erde und sagte pfui zu mir.“

Die „deutsche Gemeinschaft“ vor Ort, das wird zunehmend deutlicher, lehnt auch die Tochter des Verderbten ab. Also ist es nur allzu natürlich, wenn sich die Ausgegrenzte, die Stigmatisierte, gegen die eigene Dorfgemeinschaft auflehnt und aus der Enge zu entfliehen versucht, aus der Determiniertheit durch das falsche Vorbild des Vaters in die Freiheit der Selbstdefinition und des Selbstentwurfs und der Selbstentfaltung.

Da ist eine natürliche Gegenreaktion auf eine Bedrohung – und somit auch ein emanzipatorischer Akt, vor allem aus weiblicher Sicht.
Individuum gegen Gesellschaft.
Ein uralter Konflikt, der sich seit der attischen Tragödie durch die abendländische Literatur zieht.
Doch wie erscheint die gesittete Gesellschaft in der Erzählung, jene Welt der Ordnung, die den Vielen im Banat seit ihrer Ansiedlung unter schwierigen Bedingungen das Überleben sicherte?
Wie du mir, so ich dir!
Und was in den Wald hinein gerufen wird, schallt aus ihm im Echo hervor – gebrochen und verzerrt: und doch auch echt.

Die familiär und gesellschaftlich Abgestempelte, in die Ecke gestellte und an die Wand gedrückte Individualität schlägt zurück, verletzt wie ein wildes Tier; zunächst ohnmächtig und verbittert, dann zunehmend selbstbewusster und sogar mit einem Hauch von Vergeltungslust – eine „Vendetta“- Gestimmtheit kommt auf, Rachegefühle und Gelüste. Die Rache ist süß, sagt man und mit orgiastischen Satisfaktionen verbunden.

Trotzig aufmucken, wehrhaft sein, kämpfen, zurückschlagen – das sind alles gesunde Reaktionen der Selbstbefreiung, die irgendwann zu einem autarken Individuum führen können, wenn man denn auch einen gesunden Sinn für das „Maß der Vergeltung“ behält.
Die Verhältnismäßigkeit entscheidet auch über den Ausgang einer Konfliktsituation.

Die Dorfgemeinschaft erscheint in dieser Kurzgeschichte als bedrohende Masse, als eine Summe von unreflektierten Einzelmenschen, die das Anderssein eines Mitmenschen nicht gelten lassen wollen, die den Andersdenkenden bedrohen und „das Gewehr“ auf ihn richten, bereit, Ketzer und Außenseiter jederzeit abzuschießen, besonders Tabu-Brecher und so genannte „Nestbeschmutzer“.

Die historisch gewachsene Gemeinde, für viele eine existenzerhaltende Einheit, rechtfertigt sich:

„Wir sind stolz auf unsere Gemeinde. Unsere Tüchtigkeit bewahrt und vor dem Untergang. Wir lassen uns nicht beschimpfen, sagte er.
Im Namen unserer deutschen Gemeinde wirst du zum Tode verurteilt. Alle richteten ihre Gewehre auf mich. In meinem Kopf war ein betäubender Knall. Ich fiel um und erreichte den Boden nicht. Ich blieb quer über ihren Köpfen in der Luft liegen.“

Die deutsche Gesellschaft und Gemeinschaft im Banater Dorf wird zum Feindbild erhoben – ihr Wertesystem, aus linksintellektueller Sicht kleinbürgerlich, spießig, heuchlerisch, faschistoid oder mit latenten Hang zum Faschismus, wird abgelehnt, weil es der freien Selbstentfaltung des kreativen Individuums, des Schaffenden in allen Bereichen der Existenz, zuwiderläuft.

Wo andere die "Geborgenheit" fanden, ein Gefühl von Heimat und "deutscher Identität", sahen einige linke Extremdenker die Dinge anders.
Die Konsequenz bedeutete Zäsur, Bruch mit der nicht mehr geliebten „Werte-Welt der Vorväter“, eben weil der letzte große Krieg neue Fakten geschaffen hatte – und neue Formen von Verantwortung und Schuld.

Der Feind ist ausgemacht in der Grabrede: Es ist die "eigene Herkunft" und die "eigene Gemeinschaft",
nicht etwa ein fremder, viel mächtiger Feind hinter und über der Gemeinschaft in der realsozialistischen Gesellschaft.
Es ist nicht die Kommunistenpartei im alles bestimmenden Staat, in der Diktatur, sondern der kleine Mann von nebenan, der "Repräsentant der deutschen Gemeinschaft" mit seinem kargen Brauchtum und seinem schmalen kulturellen Substrat, der Nachbar, der den alten Sitten folgend treu mit am Grab steht und einen dicken Stein auf den Sarg legt.

Die Abrechnung schreitet am „Schlachttisch“ fort. Kaschiert von individueller Trauer – ich werde ein Leben lang Schwarz tragen – vollzieht sich die persönliche Kasteiung und Demütigung der Mutter, die ihren überlangen „Zopf“ abschneidet.
Der „Zopf“ wird dann zeremoniell verbrannt – und die Zivilisation wird auch im Banat eingeführt, fast dreihundert Jahre nach jener Geste Peters des Großen, die sein Russland revolutionierte.

Neue Werte machen sich breit im Banat – und die Kultur verdrängt bald auch die Zivilisation.

Die Alte Ordnung hat ausgedient; sie muss abdanken und gehen.
Doch worin besteht die neue Welt der "neuen Menschen" – und was setzt die Anklage dem Vergehenden entgegen?

Wodurch definiert sich das Neue?
Nur durch die Abgrenzung und Absetzung vom Alten, ohne neue Inhalte?

Das Vaterbild - extreme Negativität: ein gewissenloser Befehlsempfänger und vermeintlicher Massenmörder, ein Schuft gar durch und durch, der die Mutter schlägt, arrogant, höchst gewalttätig und dumm, unkritisch und denkunfähig.

Und die Mutter? „Meine Mutter ist ein vermummtes Weib“, charakterisiert die Autorin introduktiv ihre leibliche Mutter, im ersten Satz der dritten Kurzgeschichte in dem „Niederungen“-Bändchen, gleich nach der von manchen als skandalös empfundene Posse „Das schwäbische Bad“.

Die Mutter ist eine Frau, die vom Vater systematisch verprügelt wird und die aus einer falsch verstandenen Autorität heraus das Erfahrene weiter gibt, indem sie die eigene Tochter schlägt, nur weil diese nicht flink genug Befehle ausführt – und dabei eine sich erst formende Seele zerbricht.
Aus einer berechtigten inneren Revolte und aus dem psychischen Aufruhr heraus stellt sich dann auch eine Zurückweisung der Mutter ein.
Die ablehnende Haltung gegenüber dem Verhalten der Mutter, der praktisch keine Individualität, kein Selbstsein zugestanden wird, weil ihr das Selbstbewusstsein fehlt und die aufrechte Haltung einer souveränen und emanzipierten Frau, korrespondiert mit der Zurückweisung des Säufer-Vaters, der zudem noch früher einer „verbrecherischen Organisation“ angehörte.
Mutter und Vater werden zu Rollen reduziert, zu Negativ-Charakteren und Trägern von Unwerten – sie heben sich somit selbst auf.

Nur beschränkt sich dieses „Sodom und Gomorra“ auf die kleinste gemeinschaftliche Einheit,
auf die eigene Familie,
nicht aber auf die gesamte deutsche Dorfgemeinschaft.

Die desolaten, zerrütteten Verhältnisse im Elternhaus zerbrechen die zarte Seele und schädigen das Kind irreparabel.
Diese zwei auf allen Ebenen versagenden Elterteile produzieren das „Opfer“, nicht die weitgehend unbeteiligte Dorfgesellschaft drum herum.

Das Dorfmilieu mit seinen Sitten und seinem alten Brauchtum ist kein determinierender Faktor schlechthin, im Gegenteil sogar ein Korrektiv, weil das Kind in der Gemeinschaft des Banater Dorfes sogar aufgefangen wird.
Der frühe Feind der Autorin Herta Müller – und dieser feine Unterschied sollte gerade von denjenigen besonders beachtet werden, die das Dorfleben im Banat nicht aus unmittelbarer Anschauung kennen- ist ihr eigenes Unzuhause, ihre Ungeborgenheit in der Familie von Anfang an, nicht aber die „deutsche Gemeinschaft“ an sich.

In ihrem unmittelbaren Umfeld, in der Familie, wurde sie zum „Opfer“ gemacht und gezwungen, sich gegen eine feindliche Außenwelt zu behaupten.

Das Banater Dorf aber, das so war wie es war, war ihr eigentlicher Feind nicht.

Sie distanzierte sich auch nicht von Anfang an vom deutschen Dorf und der deutschen Wertegemeinschaft – etwa wie ich es vollzog, als ich früh unspektakulär in die Stadt aufmachte.
Herta Müller, die gerne ein paar unpassende biographische Details verschweigt, weil sie dem stilisierten Image gefährlich werden können, machte eine gute Weile mit.

Solange es opportun war, lebte sie ganz konventionell „am Arsch der Welt“, wie sie es selbst einmal definierte, schlief in gestärkter Bettwäsche, tanzte um die Bütt „Kerwei“, heiratete einen donauschwäbischen Ingenieur – und distanzierte sich von dem langweiligen Landleben in Nitzkydorf erst, nachdem ihr die Linken aus der so genannten Aktionsgruppe Banat einiges von den segnenden und selig machenden Wirkungen des Marxismus-Leninismus erzählt, sie zur Literatur-Fabrikation animiert und zur Kritik an der verzopft-muffigen Welt ihrer Väter aufgerufen hatten.

Mit ihrem Debütband stürzte sie sich in einen Kampf, der bald Autodynamik entwickelte - und die Blindheit des Nebelscharmützels, bekämpfte einen vermeintlichen Gegner und ignorierte dabei den „eigentlichen Feind“, den ihre geistig wenig differenzierten banatschwäbischen Landsleute seit dem Zusammenbruch 1945 und dem aufziehenden Stalinismus mit politischen Verbrechen aller Art, Agrareform und Deportationen längst in der „Kommunistischen Partei“ ausgemacht hatten!!!

Dass es damals so war, wollte Herta Müller – im Gegensatz zum reuigen Nikolaus Berwanger - bisher noch nicht zugeben – eben weil sie die Dinge – aus ihrer schon verinnerlichten Opfer-Perspektive - anders sah und weil sie lieber das angeblich spießig deutsche Dorfmilieu als die realsozialistische Gesellschaft drumherum zu verdammen liebte.

Aus der Absetzung von diesen Unwerten extremer Negativität konstruiert die Autorin dann ihren Gegenentwurf – eine mythopoetische Welt des Irrealen, Makabren und Unästhetischen, in welchem sie selbst integraler Teil des Mythos ist, ganze hundert Jahre nach Baudelaire, Lautreamont, nach den Dadaisten und Surrealisten!

Und die literaturhistorisch unsensible Fach- wie Banausenwelt ist tief beeindruckt!

Ein neuer alter Ton, eine neue alte erfundene Wahrnehmung und eine neue alte Sprache in selbstauflösender Form.
Dabei erreichen einige Passagen in den „Niederungen“ wahrhaftig einsame Höhen!

Als Herta Müller dann im Jahr 1984 während eines Fernsehauftritts nach ihrem Verhältnis zu ihren Landsleuten im Banat gefragt wurde, hatte sie – und das ist mir noch sehr gut im Gedächtnis verhaftet – keine Schwierigkeit damit, die rückständige, als "faschistoid" bezeichnete Denkweise der Banater Schwaben denunzierend herauszustellen.

Auf die Frage, ob sie gewisse politische Entwicklungen in der gegen Perestroika und Glasnost ausgerichteten Ceausescu-Diktatur auch in Rumänien ansprechen werde, entgegnet sie forsch, sie werde sich den Mund keinesfalls verbieten lassen.

Einen Beweis dafür, dass sie Letzteres eingehalten oder gar konkret gegen die Kommunisten in dem höchst zerrütteten Land opponiert hat, ist mir nicht bekannt.

Opponiert haben andere, die allerdings allesamt und zum Teil für mehrere Jahre bis zur Revolution im Kerker landeten.

Carl Gibson






bankban
schrieb am 24.02.2009, 21:29 Uhr
Lieber Carl Gibson,
Sie haben mal wieder Ihre Position in Bezug auf Herta Müller
klar gemacht, was natürlich Ihr gutes Recht ist. Auch haben Sie das Recht, sich "Ihre" Müller so zurecht zu interpretieren, wie Sie das haben wollen. Nur sollten Sie dabei eben sauber argumentieren und die Kritik an Ihrer Müllerinterpretation nicht mit einer grundlegenden Kritik
an Ihrer Person oder an Ihren Auffassungen bzgl. des Kommunismus missverstehen. Auch wollte Sie niemand zu einem "psycho-pathologischen Fall" abstempeln, sondern lediglich und einzig Ihr Verhältnis zum Werk Herta Müllers kennzeichnen.
Und angesichts der Tatsache, dass Sie beinahe jede Diskussion in eine Richtung drehen, die es Ihnen ermöglicht, über HMüller herzuziehen, ist es wohl nicht verwunderlich, wenn und dass Ihre Schimpftiraden die Kritik der Leser weckt. Bankban
Joachim
schrieb am 24.02.2009, 21:45 Uhr
Und auch einige meiner Fragen beantworten bzw. Identität lüften, damit auch ich weiß, wer hinter "Gustavo, bankban, Joachim etc. stehen.
Who is who?
Wer Wahrheiten vertritt, kann dies auch öffentlich tun!Oder?

Meine Vita ist ein offenes Buch - ob sympathisch oder nicht. Die Wahrheit ist nicht immer allen sympathisch!


Auf die vielen Vorwürfe auf einmal aus dem Munde von Gustavo, bankban und Joachim kann ich auf einen Schlag nicht eigehen. Aber ich werde darauf zurückkommen, wenn diese Diskussion noch anhalten sollte.

Mich auf einmal zum "psycho-pathologischen Fall" erklären zu wollen, finde ich billig,sehr billig!
Was ich davon halte, aus dem Verborgenen mit Schmutz zu werfen, das habe ich bereits im August dargelegt.
Langsam wundert mich bei Don Carlos nichts mehr. Wer so oberflächlich recheriert wie er, oder tut er dies sogar bewußt, braucht sich doch über Reaktionen nicht zu wundern. Und jetzt versucht er den nach seiner eigenen Aussage "psycho-pathologischen Fall" , an dem er aufgrund seiner eigenen schlechten Erfahrungen leidet, Herta Müller zu unterstellen.
Bist Du erst durch mich auf diese Idee gekommen ?
Ich bin nicht anonym hier und war es nie ! Auch erhalte ich anonyme unerwünschte E-Mails, trotzdem habe ich meine Identität nie gelöscht. Du scheiterst schon bei Deinen einfachsten Aussagen. Da ich Dich aber für bestens Ausgebildet halte, glaube ich nicht mehr an ein Versehen.
Du versuchst hier mit den primitivsten Mitteln Aufsehen zu erzeugen und Aufmerksamkeit auf Dein Buch zu lenken. Nicht mehr und nicht weniger. Unser zu kapitalistisches System trägt merkwürdige Früchte: siehe "Deutschland sucht den Superstar", "Big Brother", "Don Carlos " !
Ich habe keine Lust mich dafür mißbrauchen zu lassen und werde mich an dieser Diskussion nicht mehr weiter beteiligen. das ist mir zu billig.
Mit freundlichem Gruß an alle Teilnehmer
Joachim


Schnuk
schrieb am 24.02.2009, 21:47 Uhr
Joachim schrieb:
In der DDR musste man Jahre lang sparen und warten, bis man einen Trabbi bekam, hier zahlt man jahrelang ab.
Und das Volk kann sich noch nicht einmal einen "Volkswagen"
kaufen.
Im Osten waren die Menschen sicher arm an Konsum, aber das waren die meisten (außer einigen Parteifunktionären).
Hier wird den Armen auch noch die Würde genommen !


Also Joachim,
jeder hat eine Brille vor den Augen, aber Sie
müssen eine besonders stark gefärbte haben.
In diesem D. mit 80 milionen Menschen gibt es 40 milionen
Autos und Sie behaupten man könnte sich nicht einmal ein Auto kaufen, oder ´Volkswagen´ ist was anderes?
Und wegen der Würde in der ´epoca de aur´ 2 kleine
Beispiele: Ich war bei einer Diskussion wo ein Mann einen Parteifunktionären leicht kritisiert hat, da hat der P-funktionär erwidert -fii atent, imediat te leg si te duc...
Anderes viel passiertes -jeden Morgen um 4-5 Uhr mussten
in den Städten R. tausende von Menschen Schlange stehen und warten, um 7 Uhr ein Liter Milch für ihre Kinder kaufen nachher zur Arbeit gehen! Das war Würde! Ihrer Ansicht nach!! Das waren nur 2 Beispiele von vielen.
Haben Sie so etwas hier erlebt?
Gruß,
Schnuk

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.