erstellt am 13.10.2000 um 16:08 Uhr
Und hier einige Infos dazu:Ausstellungsbeitrag: Rumänien
Eine europäische Rhapsodie
Rumänien ist ein Land mit vielen Gesichtern. Wie in einer Rhapsodie haben verschiedene europäische Kulturen die nationale Identität der Rumänen gebildet.
Im Inneren des von Pflanzen überwucherten Pavillons komponiert eine Welt aus symbolischen Landschaften eine Rhapsodie aus architektonischen und künstlerischen Formen sowie kulturellen Veranstaltungen. Das symbolische Fließen der Donau auf einer Glaswand entlang eines "horizontalen Waldes" führt zu einem "Berg" in der Form eines Amphitheaters, von dem aus sich ein Blick auf das Geschehen im gesamten Pavillon eröffnet. Mit der multimedialen Darstellung der Donau als Symbol der ineinanderfließenden europäischen Kulturen beginnt eine metaphorische Wanderung. Diese endet im Donaudelta. Dabei erleben die Besucher den Wiederaufbau der mittelalterlichen Hermannstadt, einem Ort des friedlichen Zusammenlebens von ethnischen Minderheiten. In unmittelbarer Nähe wird das umfangreichste städtebauliche Entwicklungsprojekt in Rumänien - Bukarest 2000 - dargestellt. Schließlich gelangen die Besucher in eine Veranstaltungszone, wo über 100 verschiedene Kulturveranstaltungen ein dynamisches Bild von der Europäischen Rhapsodie Rumäniens vermitteln.
Sibiu (Hermannstadt) - Lokale Agenda 21 - Bewahrung des kulturellen und wirtschaftlichen Erbes
Projektträger:
Romanian Ministry of Culture, City Council of Sibiu
Eine Stadt verschönert ihr Gesicht
Sibiu, die mittelalterliche Stadt im Zentrum Rumäniens, wurde von deutschen Siedlern aus den Gebieten Flandern und Mosel, auf Einladung des ungarischen Königs Geza (1143), gegründet. Die "Sachsen" in diesem Gebiet verfügten über fiskalische und politische Autonomie, deren sich auch die rumänische Bevölkerung erfreute. Die Errichtung eines komplexen Befestigungssystems verwandelte Hermannstadt in ein Festung, die allen Belagerungen Widerstand leistete. Das 15. Jahrhundert ist die Periode der mittelalterlichen Hochblüte der Stadt, die den Gewerben und dem Handel über die Seidenstraße zu verdanken war: Herrmannstadt liegt an der Kreuzung von Wegen, die den Orient mit dem Abendland verbinden. Nach einer Stagnationsphase, die auf die ottomanische Herrschaft über Siebenbürgen zurückzuführen ist, erlebt Herrmannstadt einen neuen Aufschwung während der österreichischen Periode unter dem Gouverneur Baron Samuel Brukenthal. Während des Kommunismus erlebt Herrmannstadt einen Verfall, nicht zuletzt wegen der massiven Auswanderung der sächsischen Bevölkerung. Heute wohnen nur noch 5000 Sachsen in Sibiu.
Hermannstadt war seit dem 18. Jahrhundert eine multiethnische und multikulturelle Stadt, möglicherweise ein europäisches Modell des plurikulturellen, zivilen und geistigen Zusammenlebens. Herrmannstadt hat sich einen Großteil der mittelalterlichen Architektur bewahren können. Die Stadt verfügt innerhalb von vier Festigungsgürteln auf einem Gelände von 80 Hektar über wertvolle Gebäude, ein Großteil davon sind Monumente. Die Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum und das Straßensystem der historischen Festung zeigt die Verbindung der Stadt mit seiner Geschichte auf.
Seit dem Zusammenbruch des Ceausescu-Regimes bemüht sich Rumänien, die regionale Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die rumänische Regierung, lokale, regionale und nationale Institutionen, Organisationen, Verwaltungen und Privatleute unternehmen außerdem gemeinsame Anstrengungen, um wichtige Gebäude und Kunstgegenstände zu sanieren und zu schützen. Die Infrastruktur, dass heißt der Straßenbau, die Wasser-, und Stromversorgung, die Kommunikation uns das lokale Abwassersystem müssen dringend repariert oder vollständig erneuert werden. Mittelalterliche Gebäude werden restauriert und saniert.
Seit Mai 1998 wurden Studien zu den dringendsten Arbeiten gemacht. Man untersuchte, wie sie realisiert werden können und welche Kosten sie verursachen würden: der Ausbau des Flughafens, der Bau einer Umgehungsstraße für Lastkraftwagen, der Bau von 200 Häusern mit Sozialwohnungen, die Restauration mittelalterlicher Gebäude. Der Entwicklungsplan für Sibiu und Umgebung steht, die Umsetzung hat bereits begonnen.
Seit März 1999 werden die Gebäude des historischen Stadtkerns angestrahlt. Die Sanierung eines mittelalterlichen Gebäudes, das zum Kulturzentrum werden soll, ist abgeschlossen, und die Restaurierung alter Kirchen in Sibiu und Umgebung ist in Planung.
Sibiu hat begonnen, sein Gesicht zu erneuern. Bis die Arbeiten beendet sind, wird es mehrere Jahre dauern, aber ein guter Anfang ist gemacht.
Weitere Infos in rumänischer und englischer Sprache gibt es hier:
http://www.romevent.ro