Ziele und Perspektiven

Siebenbürger Sachsen - Eine starke Gemeinschaft! Heute gehören dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. rund 18.000 Familien als Mitglieder an. Ihnen, aber auch allen anderen Siebenbürger Sachsen, kommen die Bemühungen des Verbandes zur Beheimatung in der Bundesrepublik Deutschland zugute, ebenso jene zur Erhaltung, Bewahrung und Weiterentwicklung siebenbürgisch-sächsischer Gemeinschaft und Kultur. Der Verband der Siebenbürger Sachsen sonnt sich allerdings nicht im Ruhme seiner bereits durchgeführten Taten und Erfolge und ruht sich auch nicht aus auf den Lorbeeren vergangener Zeiten. Er wird durch neue Aufgaben gefordert und stellt sich ihnen im Dienste der Gemeinschaft, sei es der Einsatz gegen die ungerechten Fremdrentenkürzungen in Deutschland und für den positiven Abschluss der Restitutionen in Rumänien, sei es für Hilfestellungen bei verschiedenen rechtlichen Angelegenheiten, oder sei es der Einsatz für Schloss Horneck in Gundelsheim am Neckar mit seinen siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen.

Der Verband ist sich aber bewusst, dass einerseits mit dem Versiegen des Zustroms von Aussiedlern aus Siebenbürgen in baldiger Zukunft nicht mehr die in Siebenbürgen aufgewachsene Erlebnisgeneration Träger dieser Gemeinschaft und ihrer Kultur sein wird, und andererseits mit den durch die Globalisierung einhergehenden Veränderungen in Deutschland neue Herausforderungen an den Verband gestellt werden. Wir befinden uns jetzt in einer Phase des Übergangs von der Erlebnisgeneration hin zur Bekenntnisgeneration, die einmal die Stafette im Verband übernehmen wird. Dank der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD), der Jugendgliederung des Verbandes, finden bis heute zahlreiche junge Menschen den Weg zum Verband. Das Thema Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung ist ein Dauerbrenner im Verband, bei dem man auch einige Erfolge vorweisen kann.

Auch wenn es heute keine solchen grundsätzlichen Rahmeneckpunkte gibt, wie sie 1985 von WALTER MYSS in seinen "77 Thesen zur Zukunft der Siebenbürger Sachsen", Innsbruck: Wort und Welt Verlag, oder 1989 durch die von Prof. Dr. HANS MIESKES erarbeiteten "Leitgedanken für Siebenbürger Sachsen", München: Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., gibt, hat sich doch in den letzten Jahrzehnten nicht nur eine Modernisierung des Verbandes und seiner Satzung ergeben, sondern auch die Richtung seiner zukünftigen Entwicklung herauskristallisiert. Für die Herausforderungen der Zukunft zeigt sich der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. gut gewappnet. Mit der "Föderation der Siebenbürger Sachsen" wurde ein Netzwerk geknüpft, das gerade den Herausforderungen der Globalisierung begegnen kann. Eine Brückenfunktion übernimmt der Verband nicht nur zu den anderen siebenbürgisch-sächsischen Organisationen, sondern auch in den Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien - er und seine Mitglieder sind gerade durch die in Siebenbürgen gemachten Erfahrungen prädestiniert für den sich vertiefenden Prozess der europäischen Einigung. Durch den Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union 2007 hat sich die Möglichkeit ergeben, sich verstärkt in Siebenbürgen selbst zu engagieren und mit der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen eng zusammen zu arbeiten. Das tut der Verband auch mit den anderen siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen in Deutschland, wie z.B. dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat, dem Siebenbürgischen Kulturzentrum Schloss Horneck, dem Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften oder der Gemeinschaft evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD (Hilfskomitee).