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Thema: Kommentar: Heft 1/2002 der Südostdeutschen Vierteljahresblätter erschienen
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Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 03.06.2002 um 14:53 Uhr
Lieber Siegbert Bruss, lieber Christian Schoger, "(...) den sie als realitätsverfälschendes, ,anstößiges´ Buch entlarvt". So fasst der Bericht über das neue Heft 1/2002 der Südostdeutschen Vierteljahresblätter eine Besprechung von Renate Windisch Middendorf des Romans "Rote Handschuhe" von Eginald Schlattner zusammen. Der (anonym bleibende) Autor dieser Meldung macht sich diese Wertung von Frau Windisch Middendorf also zu eigen, ohne offenzulegen - was journalistisch geboten gewesen wäre -, worauf sich seine Bewertung stützt oder auch nur mitzuteilen, woraus Frau Windisch Middendorf "in ihrer gut argumentierenden Besprechung" (!) diese harsche Bewertung ableitet. Eine korrekte Darstellung hätte etwa gelautet: "(...) zu entlarven versucht". Ob ihr die Entlarvung gelingt, wäre mit einer solchen Formulierung nicht vorweggenommen worden. Ich bin sicher, dass es sich bei diesem neuerlichen Lapsus wiederum um die Folge von Überbeanspruchung auf Grund von zu hoher Arbeitsbelastung handelt. Bei genauer Betrachtung werden Sie einsehen, dass der Bericht einer Überarbeitung bedarf, um diese journalistisch unlautere Wertung zu entfernen. Bitte nehmen Sie diese Überarbeitung umgehend vor. Im Übrigen würde mich interessieren, wie Frau Windisch Middendorf in ihrem Beitrag diese scharfe Kritik an Schlattners Roman begründet. Vielleicht können Sie diese Begründung bei Gelegenheit nachreichen? Herzliche Grüße, Ihr Oliver KlöckP.S.: Hans Bergel ist einer der beiden Herausgeber der Südostdeutschen Vierteljahresblätter. Ist darin vielleicht eine Erklärung für diesen scharfen Verriss des erfolgreichen Schlattner-Buches zu erkennen? Mindestens mit zwei denkbare Motive (kumulativ oder alternativ) kommen hierfür in Betracht: 1. die persönliche Betroffenheit Bergels als Vertreter der "Edelsachsen" (was ist das eigentlich?); 2. eine gewisse Missgunst wegen des Erfolges Schlattners als wohl bedeutendsten lebenden siebenbürgischen Schriftstellers - eines Erfolges, der Bergel - m. E. völlig zu Recht - bisher versagt geblieben ist.
[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 03.06.2002 editiert.] IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 04.06.2002 um 10:01 Uhr
Zitat: Original erstellt von Oliver Klöck: eine gewisse Missgunst wegen des Erfolges Schlattners.
Dieses Motiv ist denkbar. Zur Klarstellung füge ich aber hinzu: Wahrscheinlicher ist das erstgenannte Motiv. Dafür hatte Herr Dr. h. c. Bergel zweifellos allen Grund, weil er immerhin persönlich leiden musste wegen des Verrats, den Eginald Schlattner in seinem m. E. großartigen Roman "Rote Handschuhe" literarisch verarbeitet. Darin steckt auch ein Stück Lebensbeichte, die eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Selbstkritik - wenn auch möglicherweise noch nicht ausreichend - offenbart und sich damit von vielen Selbstbelobigungen anderer Schriftsteller positiv abhebt. Herzliche Grüße, Ihr Oliver Klöck IP: gespeichert |
Siegbert Bruss Moderator Beiträge: 68 Von:Deutschland, 80335 München Registriert: Feb 2001
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erstellt am 04.06.2002 um 12:04 Uhr
Sehr geehrter Herr Klöck, der Beitrag „Heft 1/2002 der Südostdeutschen Vierteljahresblätter erschienen“ basiert auf einer Mitteilung des Südostdeutschen Kulturwerks (Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, München). Die Quellenangabe wurde inzwischen an zwei Textstellen verdeutlicht. Der Satz über den Roman Eginald Schlattners „Rote Handschuhe“, der Sie irritiert hat, wird als Zitat des erwähnten Münchner Instituts ausgewiesen. Die aktuelle Fassung des Artikels ist unter http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1023090598,49260,.html zu lesen, bitte gegebenenfalls auf „Aktualisieren“ (Reload) drücken. Mit freundlichen Grüßen Siegbert BrussIP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 04.06.2002 um 12:27 Uhr
Zitat: Original erstellt von Siegbert Bruss: Die Quellenangabe wurde inzwischen an zwei Textstellen verdeutlicht. Der Satz über den Roman Eginald Schlattners „Rote Handschuhe“, der Sie irritiert hat, wird als Zitat des erwähnten Münchner Instituts ausgewiesen. Die aktuelle Fassung des Artikels (...)
Sehr geehrter Herr Bruss, für diese Reaktion mein herzliches Kompliment. Es ehrt Sie außerordentlich, meine Kritik zum Anlass genommen zu haben, den Beitrag entsprechend zu überarbeiten. So - und nicht wie früher - sollte die SbZ mit Leserkritik umgehen. Es freut mich, dass unter Ihrer Ägide nunmehr offenbar ein neuer Stil der Behandlung von kritischen Anmerkungen in der SbZ Einzug hält! Ich wünsche Ihnen bei Ihrer wichtigen Arbeit weiterhin alles Gute, viel Freude, viel Erfolg, viel Konfliktfähigkeit und die dauerhafte Bereitschaft, Kritik nicht als zersetzend, sondern als konstruktiv zu betrachten - zum Wohle der Qualität Ihrer journalistischen Arbeit und zum Wohle einer zeitgemäßen und angemessenen Darstellung der Interessen unseres kleinen "Völkchens" nach innen und außen! Herzliche kollegiale Grüße, auch (unbekannterweise) an Christian Schoger, Ihr Oliver Klöck
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