Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 18.02.2005 um 09:22 Uhr
Ich möchte ausschließlich zu den Ausführungen des Historikers Günter Klein Stellung nehmen. 1. Klein teilt nicht mit, welcher ernst zu nehmende Historiker die These vertritt, "die Deportation sei eine Strafe für die Kollaboration der deutschen Minderheiten...mit den Okkupanten gewesen". Das gleiche gilt für die These, die Deportation sei eine "Strafe für jene gewesen, die Angehörige in der Waffen-SS hatten". Sollte Klein seine diesbezüglichen Erkenntnisse offen legen, würde er damit dem Eindruck entgegenzuwirken, die Thesen hätten in Wirklichkeit nicht wissenschaftlichen sondern rhetorischen Zwecken gedient. 2. Nicht nur "aus den bisher bekannten sowjetischen Quellen" sondern auch aus den gut dokumentierten us-amerikanischen und britischen Quellen geht ohne jeden Rest eines begründbaren Zweifels hervor, dass die Sowjets von Rumänien nicht "Arbeitskräfte" sondern "deutsche Arbeitskräfte" verlangten. Wenn das alles geklärt ist (was zutrifft), was ist dann noch von einer "endgültigen Klärung" neues zu erwarten. 3. Woher schöpft der Historiker Klein das juristische Wisssen, dass "diese Aktion...gemessen an den Grundsätzen des internationalen Militärgerichtshofes in Nürnberg ein Kriegsverbrechen beziehungsweise ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" war. Ich bestreite das und zwar allein schon mit der Begründung, dass die Alliierten bei nur 100.000 Ostarbeitern in Nürnberg keine Anklage zu diesem Punkt erhoben hätten. Der Weg von der Völkerrechtswidrigkeit zum "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" ist lang.Dresden war ein von den Alliierten kaltblütig kalkulierter und organisierter Massenmord. Die Deporation war eine völkerrechtswidrige Nothilfe eines von Deutschland geschundenen Staates.Mit in etwa dieser Begründung ist Churchill der Deporation nicht entgegengetreten. Das war für die Betroffenen sehr bitter und wir haben allen Anlass, uns in Respekt vor diesen mittelbaren Opfern deutscher Kriegsverbrechen zu verneigen. Der deutsche Staat hätte auch allen Grund, dieses Sonderopfer eines (kleinen)Teiles der Nation angemessener zu würdigen, als das bisher der Fall war. So ist es geradezu beschämend, dass in diesem Jahr die BRD für die in Rumänien verbliebenen Deportierten gerade einmal 30000 € zur Verfügung stellt. Ich verstehe, wenn nicht nur die Betroffenen dieses Verhalten einer Regierung bei Wahlen berücksichtigen. Axel AzzolaIP: gespeichert |