erstellt am 23.07.2006 um 00:40 Uhr
Drei von den Frauen welche von Klaus Lückert
zu diesem Thema interwiwt wurden, sind mir persönlich bekannt. Bzw waren, denn zwei davon sind in der Zwischenzeit verstorben.
--Diese Frauen mit ihrem Leben haben dem Herrn Klaus Lückert das Thema zu seiner Dokter-Arbeit geliefert- mich selbst auch bewegt und bewogen, die 48 Strophen-starke Ballade "Zörtchen" in Mundart sowie in der Schriftsprache zu redaktieren.
vielleicht wäre hier ein Auszug daraus angebracht---Und wieder fing a Wänd dråi ün
ze jåhn dürch eus Jemain,
a Fäwer hün de Luit bekün,
dot kwam auch net allain,
wos uch net åfzeholden.
Schair oalles nam et sä dervün,
dä Jången wä dä Olden.
Küt, mer brichen åf, awich häihear
awich, an beesser Zeukunft soatchen,
ken Duitschlamd zauge mir an´t Riech,
mir brichen öi Verjungenhait
uch haunder eus de Broitchen.
Når det Zörtchen kåint diet net verstån,
men Ålder hüt em mät Jewoolt jenuun,
mess ich awich auch häihear jån?
Ois mener Haimet jån ich net awich,
når wun ich sterwen
drait em mich, åls Liech.
Häi bän iech stöörk,
meer bän ich örem, bän ich riech.
De Wärelt soll mir jestaule sien.
Vün ear, es neast ze earwen,
mät Jesus laiwen es far mich Jeweann,
når wun mät eam ich sterwen.
Kommt, wir brechen auf, nun weg
von hier, am liebsten gleich, eine bessere
Zukunft suchen, nach Deutschland
ziehen wir, ins Reich, wir brechen ab
Vergangenheit und hinter uns die Brücken.
Nur Zärtchen konnte solches nicht verstehn,
meine Eltern wurden mit Gewalt genommen,
muss von hier ich auch weg gehn?
Recht auf Heimat hab ich
hier bekommen, hier bin ich stark,
auch wenn ich arm bin, bin ich reich.
Die Welt in ihrem Sinn ist mir dahin,
was sie zu bieten hat, das ist mir gleich,
zum zweiten Mal ich hier geboren bin,
das ist mein größtes Erbe.
Mit Jesus leben ist für mich Gewinn,
nur wenn mit ihm ich sterbe.
August 2002 Ins Deutsche für Klaus Lückert übertragen
[Dieser Beitrag wurde von der Ijel am 02.08.2006 editiert.]