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Thema: Generationsgeschichte
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G. Schnell Mitglied Beiträge: 28 Von: Registriert: Dez 2003
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erstellt am 06.11.2004 um 07:59 Uhr
EINE GENERATIONSGESCHICHTEWenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun.. Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt. Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten ! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit dem Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Heim. Wir tranken Wasser aus den Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei! Wir hatten uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach „Aufsichtpflicht“. Kannst du dich noch an Unfälle erinnern ? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht. Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendeo 64, X- Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer Eltern. Keiner brauchte uns und keiner holte uns…. Wie war das nur möglich ?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter, und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schlüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar,dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas! Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen. Und ich gehöre dazu. Du auch? IP: gespeichert |
Landler Mitglied Beiträge: 264 Von:Deutschland Registriert: Okt 2000
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erstellt am 06.11.2004 um 10:00 Uhr
Ja! Da ist echt was dran IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 18.11.2004 um 17:51 Uhr
Stimmt. Da ist was dran. Allerdings auch eine Menge Verklärung. Immerhin war das auch noch eine Zeit, in der Kinder kuschen mussten, "keine Widerworte" geben durften, in der Lehrer noch prügeln durften (und es taten) usw. Herzliche Grüße Ihr Oliver Klöck IP: gespeichert |
G. Schnell Mitglied Beiträge: 28 Von: Registriert: Dez 2003
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erstellt am 18.11.2004 um 20:10 Uhr
Das war auch gut so, jedenfalls hat eine "Watschn" Wunder gewirkt und man konnte sich wieder auf das wesentliche konzentrieren. Was die antiautoritär erzogenen (teilweise in der 3. Generation)heute noch leisten, ist "High-Live" & peinliche Ergebnisse bei Pisa. Eigentlich sind sie arm drann. ServusIP: gespeichert |
Josef Mitglied Beiträge: 51 Von:D- Nürnberg Registriert: Jan 2003
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erstellt am 22.11.2004 um 12:52 Uhr
Zitat: Original erstellt von G. Schnell: Das war auch gut so, jedenfalls hat eine "Watschn" Wunder gewirkt und man konnte sich wieder auf das wesentliche konzentrieren. Was die antiautoritär erzogenen (teilweise in der 3. Generation)heute noch leisten, ist "High-Live" & peinliche Ergebnisse bei Pisa. Eigentlich sind sie arm drann. Servus
Moment a mol, so einfach ist es auch nicht. Die Lehrer/Schule kann die Fehler der Elter bei der Erziehung nicht ausbügeln. Wenn jetzt ein Lehrer einen Schüler nur schimpft ode anschreit weil er "Sch..." gebaut hat, stehen am nächsten Tag die Eltern auf der Matte und drohen mit eine Klage. Wenn die 7 Jahre von daheim fehlen, können die Lehrer wenig tun. Servus, Josef
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G. Schnell Mitglied Beiträge: 28 Von: Registriert: Dez 2003
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erstellt am 22.11.2004 um 18:20 Uhr
eben, die 7 Jahre von zuhause, fehlen schon dem Vater. servusIP: gespeichert |
Elfi Mitglied Beiträge: 219 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 22.11.2004 um 19:00 Uhr
[QUOTE][Dieser Beitrag wurde von Elfi am 17.01.2007 editiert.] IP: gespeichert |
G. Schnell Mitglied Beiträge: 28 Von: Registriert: Dez 2003
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erstellt am 22.11.2004 um 23:22 Uhr
So auch wieder nicht, aber eine etwas härtere Gangart könnte nicht schaden.
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lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 23.11.2004 um 19:32 Uhr
Hallo Allerseits,Eine Empfehlung zum Thema: Frank Schirrmacher "Das Methusalem Komplot"!Ich glaube wir sollten den "Generationenkonflikt" nicht jetzt ausfechten, denn es wird noch genügend Zeit dafür geben,und es muß nicht unbedingt diese Seite sein, obwohl er woanders, nach Meinung vieler, längst im Gange ist. Bitte etwas vorsichtiger mit den in Watte gepackten Kindern (die jüngeren unter uns) umgehen, denn die "Alten" und "älteren" haben immerhin 2 Kriege im vorigen Jahrhundert geführt. Und wer Ohrfeigen (Watschn) rechtfertigt ist wahrlich ein "yesterday man" und gehört ins vorige Jahrhundert versetzt! Gruß Lori IP: gespeichert |
Josef Mitglied Beiträge: 51 Von:D- Nürnberg Registriert: Jan 2003
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erstellt am 24.11.2004 um 09:23 Uhr
Hallo lori,auch Sozialpedagogen und Erziehungsexperten sind der Meinung en Klaps auf dem Po ist manchmal sehr angebracht und hilfreich. Dieses Mittel gehört einfach zur Erziehung. Gegen grün und blauschlagen der Kinder habe ich auch kein Verständniss. servus, Josef
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lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 29.11.2004 um 18:53 Uhr
Hallo,das ist die gängige Antwort, aber wo bitteschön sind die Grenzen. Habe so eben mit einem Freund darüber debattiert, der hat mal seinem Sohn einen Fußtritt versetzt und seit damals, wenn die Kindergärtnerin fragt, wer zu Hause geschlagen wurde, antwortet er mit ja! Gruß Lori IP: gespeichert |
riokardo Mitglied Beiträge: 885 Von:D 73614 Schorndorf Registriert: Mrz 2004
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erstellt am 30.11.2004 um 00:00 Uhr
Zwischen einem Klaps auf den Po, wie Josef meint und einem Fußtritt ist ein himmelweiter Unterschied. Fußtritte versetzt man einem räudigen Köter und keinem Kind im Kindergartenalter. Dieser "Fusstreter" sollte sich lieber erhängen als unschuldigen Wesen die Kindheit vermurksen!IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 05.12.2004 um 12:26 Uhr
Hallo Riokardo, wir sollten nicht allzu sehr vom Thema abweichen, ich kann mir vorstellen, dass es dem Initiator nicht gefällt(Mir auch nicht!)Aber gib mir Argumentationshilfe:ich kann mir vorstellen, dass mein Freund sagt, wo ist der Unterschied ob ich nun mit dem Fuß oder mit der Hand auf den Po haue? (angeblich sind beide Vorgänge ein leichter Klaps!) servus IP: gespeichert |