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Pfui und Schande für Rumänien!!! (Seite 1)

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Autor Thema:   Pfui und Schande für Rumänien!!!
lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 08.12.2005 um 20:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Allerseits,

Ich bemühe mich gegenüber Rumänien eine kritische jedoch faire Haltung zu bewahren. Aber diese Information bringt das Fass zum überlaufen.Leute deren Namen ein Umlaut enthält, können diese nicht in die Pässe eintragen lassen.Alternativ werden die lateinischen Schreibweisen angeboten ZB:statt Ä AE, statt Ü UE usw!Das werte ich als Schikane gegenüber den Minderheiten in Rumänien.(Kontinuitätstheorie pur)Damit verwirkt Rumänien sein Recht, als zivilisierten Staat betrachtet zu werden!

Gruß
Lori

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hlw
unregistriert
erstellt am 08.12.2005 um 22:31 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von lori:
Hallo Allerseits,

Ich bemühe mich gegenüber Rumänien eine kritische jedoch faire Haltung zu bewahren. Aber diese Information bringt das Fass zum überlaufen.Leute deren Namen ein Umlaut enthält, können diese nicht in die Pässe eintragen lassen.Alternativ werden die lateinischen Schreibweisen angeboten ZB:statt Ä AE, statt Ü UE usw!Das werte ich als Schikane gegenüber den Minderheiten in Rumänien.(Kontinuitätstheorie pur)Damit verwirkt Rumänien sein Recht, als zivilisierten Staat betrachtet zu werden!

Gruß
Lori


Du schreibst obsessiven Unsinn!!! Das hat mit den von dir ausgesprochenen Vermutungen überhaupt nichts zu tun! Das Phänomen ist - meines Erachtens - noch weit grauslicher: ein totales Submittieren unter die englische Orthographie. Es gehen überhaupt keine diakritischen Zeichen mehr. Nichteinmal Doppelnamen, die durch Bindestriche miteinander verbunden sind, können mehr korrekt dargestellt werden. Irgenwie erinnert mich das an das Kuschen und Parieren zur Zeit als die Bolschewiken das Sagen hatten, die den Rumänen eine Orthographie aufdrückten, die die "optische Verbindung über die Schreibweise" mit der übrigen vulgärlateinischen Sprachenwelt (Italienisch, Französisch, Spanisch, usw.) unterbinden sollte. Konsequenterweise wurde diese Orthographiereform der Bolschewiken nach dem Systemwechsel wieder rückgängig gemacht. Dass die armen Rumänen jetzt den gleichen Kack von der anderen Seite aufgedrückt zu bekommen scheinen, finde ich eher für bedauerlich. Andererseits: warum soll es denen denn um soviel besser gehen als uns, deren deutsche Sprache seit 60 Jahren systematisch "demontiert" zu werden versucht wird. Wennst böse über die Rumänen reden willst, dann sag lieber, dass sich die nach wie vor von einer "Neuen Klasse" kujonieren lassen, die nix Besseres weiss als vom Bolschewikenhintern unverzüglich in den Amihintern rein zu kriechen. Völlig egal was das die von ihnen betrogene und ausgenützte Bevölkerung auch zu kosten vermag.

[Dieser Beitrag wurde von hlw am 08.12.2005 editiert.]

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 09.12.2005 um 01:00 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich meine,
da irren beide vor-schreiber.
Lori übertreibt und hlw kennt die Realität nicht vollständig, man sieht das er aus hören-sagen spricht.
Ich weiss es etwas genauer, wurde (leider musste) in rumänischer Sprache geschult:
Nach der Machterringung der komunisten wurde eine Ortographie eingeführt die den slavischen Ursprung der rumänen unterstreichen sollte.
Diese Maßnahme wurde noch unter Ceausescu revidiert, wenigstens größtenteils...und nicht nach dem Umsturz (vielleicht nur der "Rest" möglicherweise schlug der Pendel auch in die verkehrte Richtung aus)

Das fehlen de "diacritice" ist z. Bsp. auf "pagini albe.ro" und "pagini aurii.ro" vorgeschrieben. Ob das gesetzlich ist entzieht sich meiner Kenntniss. Jedenfalls ist es eine Verstümmelung auch der rumänischen Sprache, nicht nur der "mitwohnenden Nationalitäten".....
getkiss

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 09.12.2005 um 03:17 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von getkiss:
Ich meine,
da irren beide vor-schreiber.

Kollege Getkiss,
wieso irre ich? ich habe eine TATSACHE beschrieben und eine Wertung abgegeben!Sogar unter den Kommunisten enthielten die Pässe und Ausweise(ok! vielleicht nicht in den 50ger Jahren)Namen mit Umlauten! Und jetzt soll es nicht mehr möglich sein? Was soll man dazu sagen, ich muß mich sehr zuückhalten amit ich nicht ausfallend werde!

Gruß
Lori

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hlw
unregistriert
erstellt am 09.12.2005 um 10:40 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von lori:
Kollege Getkiss,
wieso irre ich? ich habe eine TATSACHE beschrieben und eine Wertung abgegeben!Sogar unter den Kommunisten enthielten die Pässe und Ausweise(ok! vielleicht nicht in den 50ger Jahren)Namen mit Umlauten! Und jetzt soll es nicht mehr möglich sein? Was soll man dazu sagen, ich muß mich sehr zuückhalten amit ich nicht ausfallend werde!

Gruß
Lori


So wie anscheinend damals, als du noch im Lande lebtest, scheinst du auch heute nicht das Problem realistisch zu sehen. Du scheinst leider ein dickes Brett aus (rumäniendeutscher) Ignoranz und Realitätsverweigerung vor deinem Kopf herzutragen, das dir jegliche Sicht zu verstellen scheint. Die meisten Leidtragenden dieser Situation werden wohl Rumänischsprachige sein. Deren Namen werden teilweise ohne diakritische Zeichen richtiggehend "verstümmelt". Nimm endlich zur Kenntnis, dass das Allerletzte worüber eine rumänische Administration nachdenkt, wenn sie etwas ändert, die Auswirkungen der jeweiligen Maßnahmen auf die Minderheiten sind. Wenn sich die schon über die eigenen Leute nicht den Kopf zerbrechen, warum dann um alles in der Welt über Leute, die sie nicht einmal in deren Originalsprache verstehen . Deine irrationale Reaktion ist typisch dafür wie unrealistisch sehr viele Deutschsprachige ihr Heimatland betrachtet haben und auch noch immer betrachten. Das Ergebnis ist bekannt ....

Auch damals, als solche Realitätsverweigerer noch im Lande lebten, waren in erster Linie und in Riesenzahl die Rumänischsprachigen das Opfer des brutalen Regimes. Dass halt auch ein paar Deutsch- und Anderssprachige "mitmißhandelt" worden sind, naja, das war halt so, darüber regten sich die Mastdarmakrobaten der Bolschewiken nicht groß auf. Es war ihnen schlicht egal, sowas passierte eben, war vermutlich deren Meinung, wenn die sich überhaupt jemals ernsthaft mit solchen Problemen beschäftigt haben sollten.

Wie ich schon in einem anderen Kommentar geschrieben habe: In den Augen der gebildeteren Rumänen, egal welche politische Einstellung die nun auch immer haben, scheint das "Minoritätenproblem" einen Stellenwert so gegen Null zu haben. Aus der Sicht der Rumänen sind alle diese Leute eben niemals nach Rumänien eingewandert. Man hat sie bei der Vereinigung der verschiedenen Landesteile "mit in Kauf nehmen" müssen. Von ein paar armseligen rumänischen Binnenkolonisatoren mal abgesehen, die schon dort wo sie davongelaufen sind Probleme aller Art hatten, werden Rumänen aber auch nur ganz selten negativ gegenüber Minderheitsangehörige sein. Zumindest nicht in der Praxis. Ich denke, ich weiß worüber ich schreibe. Ich habe in den letzten paar Jahren relativ viele Orte in Rumänien, in denen die Bevölkerung Rumänisch nur als Zweitsprache verwendet, besucht und teilweise dort auch längere Zeit verbracht. Es gibt sehr wohl etliche Orte in Rumänien in denen in den - staatlichen!!! - Schulen Rumänisch nur als Fremdsprache wenige Stunden in der Woche unterrichtet wird. Die Schulbildung der dortigen Kinder erfolgt also - bezahlt aus dem allgemeinen rumänischen Budget für Schulbildung in Rumänien - nahezu auschließlich in anderen Sprachen. Die praktische Situation der Minderheiten in Rumänien ist sehr unterschiedlich, ja oft von Dorf zu Dorf verschieden. In erster Linie wird das wohl davon abhängen wie die jeweiligen Dorfbewohner ihre Sachen in die eigene Hand nehmen. Den Rumänen ist es zumeist egal, hatte ich den Eindruck gewonnen. Die haben selbstverständlich kaum Interesse daran den Minderheiten deren eigene Kultur zu erhalten, das müssen die Minderheiten schon selber besorgen. Nur, zu benachteiligen oder gar zu behindern scheinen die Rumänen im allgemeinen in diesen Angelegenheiten niemanden. Wenn dann halt einer nur schlecht oder gar nicht Rumänisch kann, tja, dann hat der Mensch eben Pech, wenn er beim Militär der Depp vom Dienst wird oder im Lande nur die schlechtestbezahlten Tätigkeiten verrichten kann. Hätt der Mensch eben anständig Rumänisch gelernt, dann hätt er halt mehr Chancen gehabt, dürfte da die weitverbreitete Einstellung dazu sein.

Fairerweise kommt man aber um die Feststellung nicht herum, dass jemand als Minderheitsangehöriger in Rumänien eine ungleich größere Chance hat kulturell und wohl auch emotionell "zu überleben" als in irgendeinem deutschsprachigen Land. Vor allem nicht in Deutschland, wo sich geistig Unterbelichtete schon die Hose vollkacken, wenn ein paar von geldgeilen Pfeffersäcken nach Deutschland gelockte armselige türkische Fremdarbeiter beim Erhalt ihrer mitgebrachten türkischen (viel haben die armen Teufel meist nicht mitgebracht, das Meiste von und über türkische Hochkultur müßten sie wohl erst in Deutschland lernen) Kultur öffentlich unterstützt werden sollten. Auch im Vergleich mit anderen Ländern in der Balkanregion kommen die Rumänen recht gut weg. Die Griechen, die "EU-Musterdemokraten" verfolgen nach wie vor die Aromunen kulturell und weigern sich beharrlich die Existenz autochthoner Albaner im Lande überhaupt nur zur Kenntnis zu nehmen. Dass die Griechen die Türken im Lande so einigermaßen respektieren, wird wohl nur an ihrem "Respekt" vor dem türkischen Nachbarn liegen, der sonst "zu Hilfe" kommen könnte. In Bulgarien und in der Ukraine schaut die Sache nicht viel besser aus. Über Serbien braucht nicht allzuviel erzählt werden. Na, und die Ungarn "lieben" ihr Minderheiten auch erst, seit sie die nahezu ausradiert haben. Was noch im Lande ist, ist so dezimiert und harmlos, dass die lieben Ungarn keinerlei Probleme mehr damit zu haben scheinen "korrekt" zu spielen.


[Dieser Beitrag wurde von hlw am 09.12.2005 editiert.]

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riokardo
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Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 09.12.2005 um 14:34 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat getkiss:
Nach der Machterringung der komunisten wurde eine Ortographie eingeführt die den slavischen Ursprung der rumänen unterstreichen sollte.

Das höre ich nun aber heute zum erstenmal. Weder ist mir bekannt daß die Rumänen slawischen Ursprungs sind, noch daß irgendein Regime irgendwann dies unterstreichen wollte.
Das Gegenteil ist der Fall: Es wurde immer wieder auf die dako-romanische Abstammung der Rumänen hingewiesen (Traian, Decebal, Burebista). Nie hat es Vergleiche weder historischer, noch linguistischer Art mit den Slawenvölkern gegeben.
.......................
Zitat hlw:

Nimm endlich zur Kenntnis, dass das Allerletzte worüber eine rumänische Administration nachdenkt, wenn sie etwas ändert, die Auswirkungen der jeweiligen Maßnahmen auf die Minderheiten sind.

Woher willst denn Du wissen was eine rumänische Administration denkt wenn sie etwas ändert? Warst Du in je einer dabei oder wirst Du vorab informiert wenn etwas "geändert" wird? Und wenn es so wäre dann wäre es nicht sehr klug von diesen Leuten, nämlich nicht nachzudenken über eventuelle Folgen einer "Änderung" für eine in rumänien sehr zahlreiche Gruppe von Staatsbürgern. Es ist sogar ihre Pflicht von Amts wegen an alle Auswirkungen einer "Änderung" zu denken und sei es auch nur für die kleinste Gemeinschaft von Staatsbürgern eines Landes. Die "Reichskristallnacht" ist ein prägnantes Beispiel dafür was es heißt, etwas zu "ändern" ohne die Folgen zu bedenken.

Zitat hlw:
Deine irrationale Reaktion ist typisch dafür wie unrealistisch sehr viele Deutschsprachige ihr Heimatland betrachtet haben und auch noch immer betrachten. Das Ergebnis ist bekannt.

Ach ja? Die "Deutschsprachigen" haben also Jahrzehnte in diesem Land gelebt und es unrealistisch betrachtet? Aus welchem Grund denn? War'mer alle blöd, oder? Wie schade daß uns erst der "realistische" hlw die Augen öffnen muss. Und welches "Ergebnis" ist hier gemeint, bitte? Mir ist nämlich nix "bekannt" Aber vielleicht klärt uns der Meister noch auf über das reale Image des Landes und verrät uns auch was er mit "Ergebnis" meint?

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Serban
Mitglied

Beiträge: 110
Von:Rumaenien, Kronstadt
Registriert: Aug 2004

erstellt am 09.12.2005 um 18:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Serban anzusehen!   Klicken Sie hier, um Serban eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guten Abend,
@Riokardo
Getkiss hat recht: in den '50 Jahren wurde der slawische Anteil in der Geschichte, Kultur und Sprache der Rumaenen weitgehend uebertrieben und mit allen moeglichen Mitteln gefoerdert. Es gibt zahlreiche Artikeln und Studien zum Thema.
@Lori
Normalerweise sollten die Namen richtig geschrieben werden, da hast du recht. Haette nicht passieren muessen. Die Hintergruende dieser Entscheidung sind fuer mich aber nicht so klar. Rumaenische Namen mit Sonderzeichen (sch, tz usw) haben oefters das gleiche Schicksal: aus Scherban (also mein Name) zaubern die meisten Dokumente den Serban raus. Ausserdem ist z.B. der ungarische Charakter der Namen auch von anderen typischen Buchstabenkombinationen gepraegt, wie etwa Sz, Zs, Cz, Cs, Yi usw. Dass heisst, die Jungs bei der Passausstellung machen ihre Arbeit nur halbwegs .
Nichts fuer ungut und Gute Nacht,
Andrei

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riokardo
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Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 09.12.2005 um 22:40 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Getkiss hat recht: in den '50 Jahren wurde der slawische Anteil in der Geschichte, Kultur und Sprache der Rumaenen weitgehend uebertrieben und mit allen moeglichen Mitteln gefoerdert.

Was Kultur betrifft, bin ich einverstanden damit dass in jener Zeit (1950-er Jahre) Theateraufführungen vorwiegend sowjetischer Autoren inszeniert wurden, bei Büchern (auch in deutscher Sprache) war das genauso, auch Kinofilme kamen fast ausschließlich aus dem "Bruderland", aber nicht aus dem Grunde weil man damit eine Artverwandtschaft mit den Slawen beweisen wollte sondern weil es die russischen Hegemonialpolitiker so verordneten. Was die Geschichte betrifft, weiß ich kaum Bescheid inwiefern man nun den Rumänen eine slawische Verwandtschaft andichteten konnte. In dem Geschichtsunterricht der 60-er (auch noch vor 1965) wurde eine gemeinsame Geschichte der Rumänen mit den Slawen nicht hervorgehoben. Wie soll das aber in der Orthographie gelaufen sein? Da gab es doch kaum Möglichkeiten die rumänische an die slawische Orthographie anzugleichen. Die einzige Änderung, die nach der Thronbesteigung des Nicolae Bîlbîitul in der rumänischen Orthographie vorgenommen wurde, war die Wiedereinführung der alten Schreibweise bei dem Wort România und român (româneste) die man ja vorher mit î geschrieben hatten. Eine umfangreiche Revidierung der Orthographie wie getkiss sie erwähnt, hat nicht stattgefunden. Ich war in jenen Jahren schon soweit daß ich dies unmöglich ignorieren hätte können. Bitte daher, wenn's nicht zuviel Mühe macht, um ein paar konkrete Beispiele was die Orthographie betrifft. Danke.

[Dieser Beitrag wurde von riokardo am 09.12.2005 editiert.]

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Serban
Mitglied

Beiträge: 110
Von:Rumaenien, Kronstadt
Registriert: Aug 2004

erstellt am 12.12.2005 um 17:15 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Serban anzusehen!   Klicken Sie hier, um Serban eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Riokardo,

Ich meinte Sprache allgemein. In den '50 wimmelt es von "oeffentlichen" Filologen, die unbedingt beweisen wollen, dass der Woerterschatz slawischen Ursprungs in der rumaenischen Sprache den Charakter der Sprache bestimmt. Wenn du unbedingt Namen haben moechtest, werde ich mich diesbezueglich dokumentieren. Kannst mir aber ruhig glauben.
Wenn es nur um Ortographie geht, hier ein paar relevante Beispiele:
- aus dem sunt / suntem / sunteti wird sint, sintem / sinteti
- a (aus "Romania") wird i (wie in "Rominia")
- Apostroph verschwindet (ist zu nahe an der franzoesischen Sprache) - wie bei s'a = s-a, nici'un = nici-un usw.
Eine gewaltige Aenderung ist es zwar nicht, aber uebersehen koennen wir das auch nicht.
In der Geschichteschreibung werden die rumaenisch-russischen Beziehungen der Leitfaden unserer Geschichte. Die Freundschaft Peter des Grossen und Dimitrie Cantemirs wird z.B. als fruehzeitiger Zeichen der rumaenisch-sowjetischen Freundschaft dargestellt. Besser nimmst du gleich die "ofizielle" Geschichte Rumaeniens - Istoria Rominiei (sic!) - von Mihai Roller zur Hand.
Gruss,
Andrei

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 13.12.2005 um 15:45 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Kollege Andrei,

ich möchte etwas zu Deinem Beitrag vom 09.12. schreiben(die philologischen Darbietungen erspare ich mir) u bist einer der hier in den Foren positiv auffällt weil du es geschickt verstehst Situationen zu entschärfen. Von Dir -sozusagen aus berufenem Munde - lasse ich mich auch gerne besänftigen, aber so wie Du die Sachlage siehst, verbessert wird die Situation dadurch nicht! Und es fällt mir schwer zu glauben, dass wenn einer CÄMPEAN heißt(Du verstehst was ich meine, ich habe auch keine rum. Zeichen), dass er in seinem Ausweis CAMPEAN heißen soll- ich müßte das noch überprüfen!
Wie ich sehe bist Du in letzter Zeit des öfteren hier in den Foren-ergo scheinst Du mehr Zeit zu haben, erlaube ich mir einen Exkurs, bevor du wieder "untertauchst"!
Ich bin nächstes Jahr auf eine Hochzeit nach TÄRGOVISTE eingeladen(Für Nichtkenner T liegt in Altrumänien und war ein wichtiges Zentrum des Fürstentums Walachei)Na ja , wie das so ist, kam ich mit der Braut ins Gespräch deren Haimatstadt T ist, sie selbst lebt seit 3 jahren in Deutschland!Wir sprachen über das Übliche(ZB. wieviel Gäste werden da sein, wie gelangt man am besten hin,Unterkunft, über den Pfarrer usw.)!Daraufhin eröffnete sie mir mit einem gewissen Stolz, dass die Trauung in einem Kloster stattfinden werde, in welches man den Kopf Mihai Viteazus(Michael des Tapferen)nach dessen Ermordung, gebracht hätte. Ja, ja erwiderte ich nich einer Portion Skepsis und Ironie(ich dachte mir der eine oder andere Kölner glaubt es auch, dass die Hl. Drei Könige im Dom begraben sind), das ist aber Legende! Nein, nein das ist wahr, sagte sie, mit einem etwas aggresiveren Tonfall.Als ich merkte, dass Sie provoziert war, trieb ich das Spiel weiter-einige hier in den Foren kennen das- und fragte sie ob sie überhaupt wüßte, dass Mihai gar nicht die Vereinigung wollte!Sie fragte mich:"was wollte er dann?"Ich: "ich weiß es nicht, weil ich schwer seine Gedanken lesen kann, aber im historischen Kontext gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr klein, dass er das wollte"! Ich brauche nicht zu sagen, dass Sie total beleidigt war! Eigentlich wollte ich noch einen draufsetzen und fragen ob sie wüßte wer Targoviste gegründet habe- ich müßte mich informieren aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass T vom Deutschen Ritterorden gegründet wurde, also nix mit Dako-Romanen - aber ich wollte kein Hausverbot riskieren.
Kollege Andrei Du vermittelst oft hier in den Foren, dass es eine neue Generation von Geschichtsschreibern, dass sich das Bewußtsein sich insbesondere bei den jungen Leuten verändert.Ich kenne hier einige rumänisch Leute-oft gut ausgebildete mit zum Teil einigen Jahren Westen auf dem Buckel- aber von einer Geschichtsbewußtseinsveränderung merke ich nichts, schlimmer noch, ich habe den Einruck es läuft weiterhin so wie im Kommunismus, nach dem Motto:"Inainte Republica"(Vorwärts Republik)
Kollege Andrei: hast Du eine Erkläung wieso wir beide zu so unterschiedlichen Schlußfolgerungen kommen? Auf eine Antwort würde ich mich freuen!

Gruß
Lori

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Biervampir
unregistriert
erstellt am 13.12.2005 um 16:23 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von lori:
Kollege Andrei,

ich möchte etwas zu Deinem Beitrag vom 09.12. schreiben(die philologischen Darbietungen erspare ich mir) u bist einer der hier in den Foren positiv auffällt weil du es geschickt verstehst Situationen zu entschärfen. Von Dir -sozusagen aus berufenem Munde - lasse ich mich auch gerne besänftigen, aber so wie Du die Sachlage siehst, verbessert wird die Situation dadurch nicht! Und es fällt mir schwer zu glauben, dass wenn einer CÄMPEAN heißt(Du verstehst was ich meine, ich habe auch keine rum. Zeichen), dass er in seinem Ausweis CAMPEAN heißen soll- ich müßte das noch überprüfen!


Sorry, dass ich mich hier an dieser Stelle einmische. Gerade dein genanntes Beispiel Câmpean habe ich mit selbst gesehen. Eine mit mir befreundete Dame (halb ungarisch, halb rumänisch) aus Satu Mare heisst so, in ihrem Bulletin steht noch Cimpean (also nicht Cîmpean) im neuen Pass Campean (also nicht Câmpean), das war so vor etwa 2 Jahren. Ich kann mich gut dran erinnern, weil ich auch leicht verwundert war. Vielleicht kann ich Sie bitten mir einen Scan ihres Passes zu schicken, dann würd ich es dir mailen

P.S.: Übrigens ich kenne keine Tastatur die keinen Circonflex (^) hat *hmm*

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 13.12.2005 um 17:26 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Biervampier!

nürlich gibt es den accent circomflex manchmal habe ich sogar alle rumänischen Buchstaben, kommt immer drauf an wo ich mich gerade aufhalte und manchml weiß ich nicht mehr wo was zu finden ist!Wenn das nun so ist wie du es beschreibst -ich glaube es Dir- dann fehlen mir schlicht und einfach die Worte und ich sehe das als "Rolle Rückwärts", denn im Kommunismus gab es diese accents!

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Biervampir
unregistriert
erstellt am 13.12.2005 um 17:46 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von lori:
Hallo Biervampier!

nürlich gibt es den accent circomflex manchmal habe ich sogar alle rumänischen Buchstaben, kommt immer drauf an wo ich mich gerade aufhalte und manchml weiß ich nicht mehr wo was zu finden ist!Wenn das nun so ist wie du es beschreibst -ich glaube es Dir- dann fehlen mir schlicht und einfach die Worte und ich sehe das als "Rolle Rückwärts", denn im Kommunismus gab es diese accents!


Ist ja nicht so tragisch mit dem Circonflex, aber die unkorrekte Schreibweise von Namen (egal, ob Umlaute oder rumänische Sonderzeichen) halte ich schon für sehr eigenartig. Ich werde mich in Zukunft auch dafür interessieren, wie es in anderen Ländern (F, spanisch und portugiesisch sprechende) gemacht wird.

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 13.12.2005 um 18:01 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Serban:
Hallo Riokardo,

Ich meinte Sprache allgemein. In den '50 wimmelt es von "oeffentlichen" Filologen, die unbedingt beweisen wollen, dass der Woerterschatz slawischen Ursprungs in der rumaenischen Sprache den Charakter der Sprache bestimmt.....
In der Geschichteschreibung werden die rumaenisch-russischen Beziehungen der Leitfaden unserer Geschichte. Die Freundschaft Peter des Grossen und Dimitrie Cantemirs wird z.B. als fruehzeitiger Zeichen der rumaenisch-sowjetischen Freundschaft dargestellt. Besser nimmst du gleich die "ofizielle" Geschichte Rumaeniens - Istoria Rominiei (sic!) - von Mihai Roller zur Hand.
Gruss,
Andrei


Danke Andrei,
genau das meinte ich auch, hatte nur keine Zeit zur Antwort an riokardo (sorry!).
Diese konkrete Sachen lehrte man uns in der damaligen, nach sowjetischem Muster, auf 10 Jahre reduzierten "Scoala Medie=Mittelschule".
Das riokardo das nicht erfahren konnte, liegt wahrscheinlich an seinem jüngeren Geburtsdatum, bzw. späteren Einschulung.

Wissen ist halt etwas das auch mit Aktualität verbunden ist...möglicherweise wird heute Geschichte in Rumänien auch nicht mehr so gelehrt wie zur Zeit der Einschulung riokardo´s. Daran hat Er keine Schuld, so ist sie nämlich, die Geschichte. Sie kann oral weitergegeben werden, oder schriftlich. Beide Formen sind ephemer und leicht veränderbar...
getkiss

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Serban
Mitglied

Beiträge: 110
Von:Rumaenien, Kronstadt
Registriert: Aug 2004

erstellt am 14.12.2005 um 08:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Serban anzusehen!   Klicken Sie hier, um Serban eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Lori,

Ich habe lediglich dazu hingewiesen dass die unkorrekte Schreibweise wahrscheinlich (sicher kann mann nie sein) keine minderheitenfeindliche Massnahme ist. Ich habe in meinem neuen Pass (Juli 2005) nachgesehen und dort gibt's ein Serban, kein Scherban. Es zeugt aber von Oberflaechlichkeit und Respektlosigkeit unserer Behoerden gegenueber uns allen. Nur kann ich keine Kontinuitaestheorie hier sehen, tut mir leid.
Bzgl. Targoviste: ich glaube, du verwechselst T. mit Campulung. Die zweite Stadt wurde von Deutschen, aus Sb. kommend, gegruendet. Die Dokumente nennen einen gewissen Laurentius, comes de Campo-Longo (mit Sicherheit kein Rumaene). Dieser soll in der katholischen Kirche in Campulung begrabt sein. Targoviste wird spaeter gegruendet und traegt ausserdem einen rein slawischen Namen.
Bezgl. Mihai Viteazul kennst du meine Auffassung: kein nationaler / ethnischer Plan, sondern ein rein politisches Projekt (was den Mihai eigentlich viel mehr als Menschen der damaligen Zeiten zeigt).
Ueber Nacht wird kaum etwas geaendert. Die rumaenische Kultur allgemein braucht einen neuen Aufschwung. In der Zeitung Cotidianul von gestern www.cotidianul.ro kann man eine interessante Debatte bezgl. "Bucher, die in Rumaenien noch nicht geschrieben wurden" lesen. Vielleicht findest du eine Antwort dort.
Gruss,
Andrei

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