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Thema: Kommentar: Traian Basescu in Wien operiert
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Hugoo Mitglied Beiträge: 31 Von:Bayern Registriert: Feb 2002
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erstellt am 28.05.2006 um 21:42 Uhr
Ich weiss, dass es wichtigere Themen gibt als die Bandscheiben-OP des rumänischen Präsidenten, und mir ist auch bewusst, dass es leichter ist, zu kritisieren, als Mißstände zu ändern. Aber es kann doch nicht angehen, dass man eine solche Nachricht (in der dann schamvoll das Datum der OP unterschlagen wird) 19 Tage nach Stattfinden eines Ereignisses im ansonsten so schnelllebigen Internet veröffentlicht. Es sind diese manchmal so spät gebrachten Nachrichten, die den ansonsten ausgezeichneten Eindruck dieser Seiten ein bitzi stören. (Părerea mea, wie der frühere rum Premierminister an dieser Stelle sagen würde :-) )IP: gespeichert |
Ludwig van Mitglied Beiträge: 128 Von:Österreich, 2362 Biedermannsdorf Registriert: Jun 2004
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erstellt am 29.05.2006 um 00:05 Uhr
Es mag schon seine Berechtigung haben, diese Verspätung zu monieren, ich möchte nicht „s-o pun în cârca securităţii statului”, wie selbst die verschnupften Hühner dem SRI Gelegenheit boten , sich bis auf die Knochen zu blamieren (aus Ungarn und der Slowakei importierte Hühnergrippe, Verwechslung von Hühnern mit Truthähnen). Bemerkenswert erscheint mir die Neigung osteuropäischer politischer Spitzen, ärztliche Hilfe bei der Wiener Medizinischen Schule zu suchen und - so nebenbei - ihre eigene Ärzteschaft zu diskreditieren. Im Falle Juschtschenko mag das noch angehen, es bestand Lebensgefahr in einer aufgeheizten politischen Stimmungslage. Doch war er der vorletzte in einer Reihe illustrer Patienten, wie aus nachstehendem Zitat erhellt: „Österreichs Medizin kommt derweil in regelrechte Routine, was die Rettung von Leben prominenter Mittelosteuropäer anbetrifft: Nach dem eigenen Präsidenten Thomas Klestil, den man zweimal dem Tod entriss, gelang dies auch bei den Präsidenten Vaclav Havel aus Tschechien und Rudolf Schuster aus der Slowakei.“ (http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/559/44515/) Fast unglaublich, aber in Rumänien immerhin denkbar, daß kein Bukarester Krankenhaus über die Ausrüstung für die Handhabung solch sensibler Fälle verfügt – für Tschechien kann ich es mir nicht vorstellen, die slowakischen Ärzte fühlten sich durch die Präferenz ihres Präsidenten richtiggehend desavouiert. Wien scheint sich den Status eines Mekka der Medizin rückzuerobern, den es dank eines überragenden Internisten der Nachkriegszeit schon innehatte, als die nah- und mittelöstlichen Dynastien Stammpatienten an der Donau waren. Daß der Drang, das Gute in der Ferne zu suchen, wo es – möglicherweise – doch so nah liegt, keine östliche Schwäche bildet, bestätigte der demokratische „Kaiser von Österreich“ der 70-er und 80-er Jahre, der außer den Hoteliers (speziell in Kärnten) auch den heimischen Heilkünstlern nicht grün war: „Eben wird uns mitgeteilt, daß Bundeskanzler Dr. Kreisky die Operation an seiner Niere nicht durch ein österreichisches Team vornehmen ließ und wir müssen davon ausgehen, daß der Bundeskanzler eine bessere Möglichkeit hatte als wir, sich kompetent ärztlich versorgen zu lassen und ihm Auskünfte über seinen Gesundheitszustand und seine Krankengeschichte gewiß nicht vorenthalten wurden.“ (http://www.pilhar.com/Olivia/Kronen/19950917b.htm) Wir kochen alle mit Wasser, in Wean aber eben mit Hochquellwasser.
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riokardo Mitglied Beiträge: 885 Von:D 73614 Schorndorf Registriert: Mrz 2004
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erstellt am 29.05.2006 um 00:57 Uhr
Basescu entschloss sich laut des "Jurnal"s des TVR buchstäblich in letzter Minute den Eingriff in Wien und nicht in Bukarest vorzunehmen, angeblich weil das rumänische Ärzteteam von den vorhergehenden Tagen her übermüdet war. Vielleicht hatte er auch kein Vertrauen in Dr. Oprescu von der PSD der Iliescus Walkampfleiter und amic war. Was noch verwunderlich ist, ist der Umstand daß Basescu schon wenige Stunden nach dem Eingriff voll seine Amtsgeschäfte vom Krankenbett aus übernehmen konnte. Wo ein Wille ist... Und wenn man bedenkt daß viele schon bei einem harmlosen Grippchen oder so krankfeiern. Da besteht wirklich Nachholbedarf für Gesundheitsreformer: Warum nicht schon am zweiten Tag nach einer Bandscheiben -OP voll ans Fließband oder auf die Baustelle? Das würde den Krankenkassen immense Kosten einsparen und dieses Geld könnte man wiederum verwenden um den am Hungertuch nagenden Ärzten ihre kargen Einkünfte so um die 30-40% aufzubessern. Endlich einer der dem Volk zeigt was ein ganzer Kerl vermag. Viva Basescu!IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 30.05.2006 um 17:31 Uhr
Hallo Allerseits,soweit ich es verstanden habe, war es eine recht einfache Operation, und deswegen muß man klar sagen m.E.ist es eine Schande für Rumänien, als möglichen Beitrittskandidaten! servus IP: gespeichert |
riokardo Mitglied Beiträge: 885 Von:D 73614 Schorndorf Registriert: Mrz 2004
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erstellt am 30.05.2006 um 23:36 Uhr
Was genau ist eine Schande für Rumänien?IP: gespeichert |
Biervampir unregistriert
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erstellt am 31.05.2006 um 09:49 Uhr
Zitat: Original erstellt von riokardo: Was genau ist eine Schande für Rumänien?
Womöglich meint er, es sei eine Schande für Rumänien, dass er sich trotz der potentiellen Einfachheit der Operation im Ausland operieren lässt (Spekulation meinerseits). Wenn überhaupt wäre es eine Schande für die rumänische Ärzteschaft und nicht für das ganze Land. Meiner Meinung nach ist es eher eine Schande für Basescu, der wie Ludwig schon sagte, seine Ärzteschaft diskreditiert. Allerdings kenn ich die Krankenakte nicht. Würde Frau Merkel sich den Appendix im Ausland (falls nicht akut) rausnehmen lassen, wäre es wohl auch nicht ne Schande für Deutschland, obwohl wir sind Deutschland, auch die deutschen Ärzte IP: gespeichert | |