SbZ
AKTUELL
Über
uns
Land
und Leute
Service
und Dialog
Organisationen
und Einrichtungen
Helft
uns helfen

Kontakt
Siebenbürgen, Rumänien, Siebenbuerger.de-Startseite

© Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
» Diskussionsforen-Nutzungsbedingungen

Homepage Siebenbürgen
Suchen


Diskussionsforen


Newsletter


Chat


Gästebuch


E-Postkarten


Siebenbürger Kleinanzeigen-
markt




Impressum
Datenschutz


Dieses Forum wurde geschlossen. Sie finden unser neues Forum unter www.siebenbuerger.de/forum/
Eine neue Benutzeranmeldung ist erforderlich. Registrieren Sie sich jetzt >>


Diskussionsforen
Allgemeines Forum
Götz Aly

Neues Thema erstellen  
Registrieren | Ihr Profil | Voreinstellungen | Hilfe | Suchen

nächster neuer Beitrag | Nächster alter Beitrag
Autor Thema:   Götz Aly
gogesch
Moderator

Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 23.08.2005 um 09:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Nachfolgenden Artikel fand ich in der Onlineausgabe der "Hermannstädter Zeitung"

95 Prozent der Deutschen profitierten von Hitlers Rassenkrieg, so die These des Berliner Historikers Götz Aly / Auch das Vermögen der rumänischen Juden floß in deutsche Taschen

Wieso konnten die Deutschen unter Hitler den beispiellosen Massenmord an den europäischen Juden zulassen und begehen? Diese Frage beschäftigt die Geschichtsschreibung zwar schon seit Jahrzehnten, ist aber offenbar keineswegs erschöpfend beantwortet worden. Denn noch immer gibt es Antworten, die nicht nur nachkommende Generationen oder ahnungslose Laien überraschen, sondern auch die Fachwelt in Aufregung versetzen. Das jüngste Beispiel ist „Hitlers Volksstaat“* von Götz Aly, ein Buch, das – im März diesen Jahres erschienen – sich zum Bestseller der Saison entwickelt und in Deutschland einen ausgewachsenen Historikerstreit losgetreten hat.

Was ist das Aufregende an diesem Buch? Es ist die These, daß sich Hitler die Gunst des deutschen Volkes buchstäblich erkaufte - durch soziale Wohltaten aller Art. Mehr noch: daß Hitler den Deutschen quasi den Wohlfahrtsstaat gebracht hat. Er war es, der die Krankenversicherung für Rentner einführte, die Steuerfreiheit für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit, den Urlaub für die deutschen Arbeiter samt Urlaubsgeld. Im Krieg erhielten die Soldatenfrauen bis zu 85 Prozent des letzten Nettolohns ihrer Männer ausgezahlt usw. usf. Durch opulente Staatsfürsorge einerseits und exemplarische Gewalt gegen sogenannte Volksschädlinge andererseits wurden die Deutschen – so Aly – „ruhig und nicht selten bei Laune“ gehalten. Nicht nur ein paar NS-Funktionäre waren die Profiteure des NS-Regimes, sondern 95 Prozent der Bevölkerung. Die Deutschen – ein Volk von Vorteilsnehmern, bestechlich und korrumpierbar bis zur Duldung von Massenmord und Vernichtungskrieg? Eine provokative These. Doch der Historiker, dessen Vater selbst ein NS-Funktionär war, geht noch weiter und behauptet, daß Hitler die Volksseele schmierte, nicht nur um sie für seine Massenmorde an den Juden und seine Raubkriege zu gewinnen, sondern vor allem umgekehrt: „Die Sorge um das Volkswohl der Deutschen“ sei „die entscheidende Triebkraft“ gewesen für Hitlers „Politik des Terrorisierens, Versklavens und Ausrottens“. Hitlers Rassenlehre sei zu jenem Zeitpunkt für die Deutschen die außerordentlich mobilisierende „konkrete Utopie“ einer klassenlosen glücklichen Volksgemeinschaft gewesen. Für diese These hat Aly von etablierten Historikern reichlich Prügel bezogen. Die Vorwürfe reichen von „engstirniger Materialismus“ bis „Infragestellen des Sozialstaates“ oder gar „unseriös“.

In den Talkshows, zu denen der streitbare Autor immer häufiger eingeladen wird, kommt unweigerlich die Frage, ob er sich nicht vor dem Beifall von falscher Seite fürchte. War Hitler also doch gar nicht so schlecht gewesen? Aly, selbst ein Achtundsechziger mit linksradikaler Vergangenheit, schert sich wenig um politische Corectness. Die Historikerzunft habe bisher kein Deutungsmuster für Hitlers Erfolg anbieten können, die mit den persönlichen Erfahrungen der Erlebnisgeneration, mit den vielen Tagebuchaufzeichnungen und Briefen aus jener Zeit in Einklang zu bringen sei.

Aly zitiert häufig den Soldaten Heinrich Böll, der seiner Mutter von der französischen Front fleißig Butter, Kaffee und Seife schickte und in den Heimaturlaub nach Köln auch mal „ein halbes Schweinchen“ mitbrachte. Alys Verdienst liegt aber vor allem darin, durch akribische finanzwirtschaftliche Recherche das System aufgedeckt zu haben, wie Hitlers „Gefälligkeitsdiktatur“ funktionierte und wie die Mittel dafür aufgebracht wurden. Für die Finanzierung des „nationalen Sozialismus“ wurden zuerst die Juden im Inland ausgeraubt und „eliminiert“, daraufhin wurden die europäischen Länder – ob verbündet oder besetzt – systematisch ausgeweidet. Hitler konnte sich auf die routinierte Professionalität der deutschen Banker und Beamten verlassen. Sie bedienten sich einer diskreten, „geräuschlosen“ Methode, die Währungen und die Wirtschft der fremden Länder im Interesse der Deutschen zu ruinieren. Ein Beispiel: Die Besatzer requirierten nicht, sondern sie bezahlten die benötigten Lebensmittel und Sachgüter, allerdings mit den sogenannten Reichskreditkassenscheinen (RKK), und zwangen die jeweilige Nationalbank, diese gegen die nationale Währung zu einem vorteilhaften Kurs einzutauschen. Die nationale Bank führte das deutsche Papiergeld am Ende an die Reichsbank ab, bekam aber nichts dafür. Damit waren die Kosten der Besatzung und des Krieges anonymisiert, auf das jeweilige Land abgewälzt, ohne daß die Deutschen ihr „anständiges“ korrektes Image gleich verloren. Mehr noch, sie berieten die solcherart Geschädigten, ihre Kassen durch den Raub an einem Dritten – den Juden nämlich – wieder anzufüllen. Dann erhöhten sie die Kontributionen und schöpften auch diese Gelder ab. In einem Rumänien gewidmeten Kapitel weist Aly anhand bisher teils unausgewerteter deutscher Quellen nach (Archiv der Reichsbank, Militärarchiv), daß das System auch im verbündeten Balkanland funktionierte und bereits 1941 gut 41 Prozent des romanisierten jüdischen Eigentums „in deutsche Kassen und Taschen“ geflossen war. (Annemarie WEBER)

Hermannstädter Zeitung Nr. 1942/19. August 2005

IP: gespeichert

tschik
Mitglied

Beiträge: 11
Von:
Registriert: Jan 2005

erstellt am 23.08.2005 um 15:30 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Gogesch,
ob der Historiker Aly, richtig liegt oder nicht kann ich nicht beurteilen, schließlich schreiben viele "Historiker" Bücher. Man weiss doch als "Nichthistoriker" kaum noch was richtig und was falsch ist. Zum Beispiel habe ich eine Sendung im ZDF verfolgt, die den von deutscher Seite losgetretenen Luftkrieg gegen England dokumentierte. Zwei Tage später entdecke ich im Forum des ZDF folgenden Beitrag.
ich zitiere:
....im ZDF-Morgenmagazin vom 27. April 2005 wird die Aussage verbreitet, daß die Deutschen den Luftkrieg gegen England begonnen hätten. Es ist jedoch eine historische Tatsache, daß diese Aussage falsch ist!
Das im Bertelsmann Verlag erschienene Buch "Der zweite Weltkrieg" benennt den Beginn der Bombardierungen als von England ausgehend: England begann 1939 deutsche militärische Ziele und Versogungsanlagen zu bombardieren, was auch Opfer unter der Zivilbevölkerung mit sich brachte. Im Mai 1940 beschloß das britische Kabinett den vollen Luftkrieg gegen das deutsche Hinterland. Erst im Juni 1940 begann Deutschland mit der Bombardierung Englands. Churchill schrieb seinem Rüstungsminister am 5. Juni 1940: "Nichts anderes werde die Deutschen zur Vernunft bringen ... als ein absolut verheerender Ausrottungsangriff mit überschweren Bomben."
Bezüglich der Urheberschaft des Bombenkrieges zitiert die FAZ vom 28. März 2003 den britischen Völkerrechtler Spaight: "Wir haben angefangen ... das ist eine historische Tatsache."
Von einer Redaktion der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten könnte man doch erwarten, daß wahrheitsgemäß und effektiv recherchiert wird.
Mit den permanenten öffentlich-rechtlichen Beiträgen, wie z. B. "History" und den darin enthaltenen Geschichtsverdrehungen relativiert man das von anderen Ländern begangene Unrecht zuungunsten der Deutschen. Warum??????
Warum wird nicht endlich von den deutschen Medien angestrebt, daß die Deutschen und der zweite Weltkrieg gerecht be- und verurteilt werden? Es sind doch in erster Linie die Deutschen, die immer wieder die Tatsachen verdrehen. Das wird im Ausland nicht verstanden. Zitat Ende.
Also, wem kann man noch glauben.

IP: gespeichert


Alle Zeitangaben werden im GMT (DE) - Format dargestellt.

nächster neuer Beitrag | nächster älterer Beitrag

Administration: Thema schliessen | Archivieren/Bewegen | Thema löschen
Neues Thema erstellen!  
Gehe zu:


Weitere siebenbürgische Diskussionsforen finden Sie auf den Seiten der Siebenbürgen Community Rokestuf.de

Kontakt | Siebenbürgen Rumänien Portal

Powered by Infopop www.infopop.com © 2000
Deutsche Version von www.thinkfactory.de
Ultimate Bulletin Board 5.46a




Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Karlstraße 100 · 80335 München · Telefon: 089/236609-0
Fax: 089/236609-15 · E-Mail: info@siebenbuerger.de



Sitemap
Haftungsausschluss
Seite empfehlen
Für Ihre Homepage
Ihr Link zu uns

nach oben