(Wappen) Siebenbuerger Sachsen in Baden-Württemberg (Wappen)
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Kreisgruppe Aalen

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Gestern: Auf der Suche nach Heimat

Die Siebenbürger Sachsen sind ein traditionsbewusster deutscher Volksstamm, dessen Heimat Siebenbürgen (heute zu Rumänien gehörend) ihm durch die Wirren zweier Weltkriege und schwerer Nachkriegsjahre zur Fremde wurde. Als Folge dieser Umstände setzte der Exodus aus der angestammten Heimat schon nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Jeder versuchte, in der neuen Wahlheimat Fuß zu fassen, was nicht immer leicht war, galt es doch mit einer Tatsache fertig zu werden: Dem Vertreibungsdruck, dem man in der alten Heimat als Deutscher ausgesetzt war, hatte man nachgegeben und nun verstand man die Welt nicht mehr, denn in der neuen Heimat wurde man als Fremdkörper angesehen und als Rumäne betrachtet.

Siebenbürger Sachsen
Das Singspiel 'Der Weihnachtsengel', vorgeführt von Dietmar Simonis, Bernd Gross, Frank Sedler, Harald Simonis und Bruno Sedler (v.l.n.r.)

Diese Erkenntnis schmerzte, aber bekanntlich verbinden gleiche Gefühle und man suchte und fand Gleichgesinnte. Zusätzlich verband alle die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat, so wie man diese im Herzen trug, aber auch die Sehnsucht nach neuer Heimat, die es zu finden galt. So ist es nicht verwunderlich, dass im Raum Aalen hängengebliebene Siebenbürger Sachsen schon ab 1947 eine lockere, unverbindliche Gemeinschaft bildeten. Man kam zusammen und versuchte aus dem Erfahrungsaustausch mit den Landsleuten Lösungen für die eigenen, oft schwierigen Aufgaben zu finden.

Als dann 1949 in München der "Verband der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben" gegründet wurde, aus dem sich im folgenden Jahr die beiden Landsmannschaften herausbildeten, fühlte man sich natürlich als Teil dieses Verbandes, hielt aber Tür und Ohr auch für die Nichtmitglieder dieser Gemeinschaft offen.

Die Aalener Siebenbürger Sachsen blieben eine Gemeinschaft, die jahrzehntelang eigentlich als "Siebenbürgisches Frauenkränzchen" oder als "Siebenbürgische Nachbarschaft Aalen" aktiv wurde. Sie taten sich mit der Akzeptanz der Verbandssatzung der Landesgruppe von Baden-Württemberg, zu der sie gehörten, manchmal recht schwer, was die Würdigung der ehrenamtlichen Tätigkeit der Frauen und Männer der ersten Stunde nicht schmälern soll. Dazu gehören Maria Bergmann, Fried-rich Figuli, Jutta Frank, Wilhelm Gross, Dr. Ernst Haltrich, Herta Kugler, Hermann Lang, Erika Schlesak, Kurt Schlesak, Dr. Albert Schneider, Luise Hedda Schuller und andere.

Über die gesamte Zeitspanne und die Aktivität von 1947–1996 gibt es, bis auf die sorgfältig geführten Kassenbücher, kaum verwertbare Unterlagen. Trotzdem sollten aus dieser Zeit als gelungene Vorhaben erwähnt werden:

– Filmvorführung "Urzelnlauf in Sachsenheim" und Diavorträge über Siebenbürgen mit Hans Weber

– Faschingsveranstaltungen mit "Buntem Programmangebot"

– Frauenadventsfeiern, zu denen natürlich immer auch die Vertreter des "starken Geschlechts" geladen wurden

– Herbstwanderungen mit "Holzfleischessen" im Aalener Raum

– Tagesfahrten an den Bodensee (Insel Mainau) und nach Dinkelsbühl zum Pfingsttreffen der Siebenbürger Sachsen

– Gründung eines "Siebenbürgischen Kegelklubs", dessen Mitglieder sich alle zwei Wochen in gemütlicher Runde trafen

Übersicht


Heute: Die Kreisgruppe Aalen in der Gegenwart

Durch den Einsatz von Michael Trein, im Jahre 1996 Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, gelang es, unsere Landsleute in und um Aalen als "Kreisgruppe Aalen" zu etablieren und satzungsgemäß am 13.07.1996 einen handlungsfähigen Vorstand zu wählen.

Der Vorsitzende Roland Hönig und die anderen Vorstandsmitglieder (Stellvertretender Vorsitzender Erich Schuller, Kassenwart Luise Hedda Schuller, Schriftführerin Katharina Waedt, Kassenprüfer Gerlinde Schneider, Edith Gross und Johann Mieskes, Verbands-tagsdelegierte Helga Krauss) versuchten in der Folgezeit die kleinste Kreisgruppe von Baden-Württemberg so zu führen, dass ihre spezifische Eigenart erhalten blieb, der Anschluss an die übergeordneten Strukturen der Landsmannschaft aber möglich wurde.

Es wurden folgende Aufgabenbereiche als wichtig erkannt und damit angestrebte Zielsetzungen verfolgt:

1. Die Kreisgruppe braucht neue und junge Mitglieder. Durch gezielte Werbung erhöhte sich die Anzahl der Vollmitglieder von 64 (Stand Juli 1996) auf 78 (Stand Dezember 1997).

2. Die Vorhaben der Kreisgruppe sollen die Wahrung unserer Traditionen mit einer erhöhten Integrationsbereitschaft verknüpfen.

Der Vorstand versuchte diesen Aufgaben gerecht zu werden und einige der Veranstaltungen aus der Zeitspanne 1996–1999, in ihrer chronologischen Reihenfolge aufgezählt, dürften ein Beleg dafür sein:

– Aktueller Stand der Verbandsvorsorge – Information durch Norbert Schmitz, Mitarbeiter unserer verbandseigenen Versicherung

Siebenbürger Sachsen
Klingsor erzaubert eine Spende

– Magisches Intermezzo zum Thema "Schuster Dutz und die Liebe" – Beitrag von und mit Roland Hönig

– Kurztheater "Der Herr im Haus" – Mitwirkende: Astrid Bruckner, Johann Bruckner, Edith Ehrmann und Johann Sedler

– Magisches Intermezzo "Der Vorsitzende der BRAP-Behörde" – Beitrag von und mit Roland Hönig

– Siebenbürgisch-sächsischer Mundartdichter Andreas Bühler aus Esslingen zu Besuch in Aalen

– Besuch der Sonderausstellung "Reiter wie Statuen aus Erz" im Limes-Museum von Aalen

– Filmvorführung "Das römische Weltreich" mit Bezug zu unserer alten Heimat
– Adventsspiel "Der Weihnachtsengel" – Mitwirkende: die Familien Gross, Sedler und Simonis mit ihren Kindern

– Lieder und Gedichte "Weihnachten steht vor der Tür" – Singgruppe, Kinder und Erwachsene unter Leitung von Astrid Bruckner und Edith Ehrmann

– Besinnliche Vorweihnachtszeit – Andacht mit dem siebenbürgischen Pfarrer Franz Herberth aus Ellwangen

– Jubiläumsveranstaltung "Der Zauber Siebenbürgens" – Beitrag von und mit Roland Hönig

– Weihnachten 1994 "Der Tannenzweig am Straßenrand" von Johann Seiwerth

Übersicht


Morgen: Wie sieht die Zukunft aus?

Diese Frage dürfte auch anderen Kreisgruppen Sorgen bereiten. Die Kreisgruppe Aalen ist mit ihren jetzigen Strukturen nicht überlebensfähig und deshalb müssen in Zukunft folgende Ziele gestellt und erreicht werden:

– Unsere Kreisgruppe muss durch Heranziehen junger Kräfte der "Kreis der Nachbarschaft Westhausen" verjüngt werden.

– Aus dieser Nachbarschaft müssen bei zukünftigen Wahlen neue Kräfte in den Vorstand der Kreisgruppe gewählt werden.

– Ein neues Veranstaltungskonzept muss den unterschiedlichen Wünschen der Generationen gerecht werden.

Sollten diese Aufgaben nicht bewältigt werden können, wäre der Anschluss unserer Kreisgruppe an die vitale und aktive Kreisgruppe Schwäbisch Gmünd für die Zukunft wohl die bessere Lösung.

Übersicht


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