(Wappen) Siebenbuerger Sachsen in Baden-Württemberg (Wappen)
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Kreisgruppe Crailsheim

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Nach zweijähriger mühevoller Kleinarbeit ging am 27. Oktober 1979 ein lang gehegter Wunsch vieler Landsleute in Erfüllung: Es wurde die Kreisgruppe Crailsheim-Schwäbisch Hall gegründet. Michael Trein hatte die Vorarbeit geleistet, indem er die Anschriften auch der Landsleute ermittelte, die nicht Mitglieder der Landsmannschaft waren. Er wurde zum Vorsitzenden gewählt. Bei der Gründungsversammlung, an der ca. 60 Personen teilnahmen, schmückte neben der Fahne und dem Wappen der Landsmannschaft auch der Spruch die Wand: "Lass die Fremde zur Heimat, aber nie die Heimat zur Fremde werden."

Michael Trein zählte in seiner Eröffnungsansprache die Aufgaben der Kreisgruppe auf:

1. Sammlung der in dem Gebiet lebenden Siebenbürger Sachsen

2. Bewahrung der sächsischen Kulturtradition

3. Beistand und Hilfe bei der Eingliederung neu zugezogener Landsleute

Siebenbürger Sachsen
Ausflug nach Luxemburg. Erkerinschrift: ''Mir wälle bleiwe wat mir sin'

Diese Zielsetzung hat im Laufe der Zeit nicht an Gewichtung verloren, sie hat nach den politischen Veränderungen in Rumänien noch dazu gewonnen.

Michael Trein, heute noch Vorsitzender der Kreisgruppe, hat inzwischen auch das Amt des Nachbarvaters der 9. Tartlauer Nachbarschaft übernommen, wo er für die Herausgabe des "Tartlauer Wortes" verantwortlich ist. In den Jahren 1995–1998 war er auch Vorsitzender der Landesgruppe der Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg.

Die Anzahl der Mitglieder ist stetig gestiegen und hat sich in den letzten Jahren bei 180 eingependelt.

Das Leben der Kreisgruppe spielt sich in regelmäßigen Veranstaltungen ab. Dazu gehören der Kathreinenball und der Fasching. Eine besondere Aufmerksamkeit hat man den Reisen gewidmet. Nach einem Leben hinter dem "Eisernen Vorhang" bestand der Wunsch die weite Welt zu sehen. So boten die von der Kreisgruppe durchgeführten Reisen die Gelegenheit, in vertrauter Gesellschaft neue Länder und Städte kennen zu lernen: Luxemburg, Wien, Venedig, Paris, Schweiz, London, Berlin, Istanbul, Cote d’Azur, Tulpenblüte in Holland, Schweden, die Normandie, Mailand, Südtirol, Slowenien, Belgien.

Jährlich wurde auch eine Inlandreise unternommen: Moselfahrt, Helgoland, Schwarzwald, Schwäbische Alb, Frankenwald, Bayerischer Wald, Odenwald, Regensburg, Allgäu, Kleinwalsertal, Thüringer Wald, Harz, Eifel, Rügen.

Genauso beliebt wie die Reisen sind die Wanderungen mit dem Landsmann und Wanderfreund Hans-Georg Schuller. Er bietet pro Jahreszeit eine gut ausgewählte, auch für Ältere gangbare Route an, so dass man auf den 46 schon durchgeführten Wanderungen sehr viel von der neuen Heimat sehen konnte.

Siebenbürger Sachsen
Die Trachtengruppe der Kreisgruppe bei dem jährlichen Festumzug am Fränkischen Volksfest in Crailsheim.

Der Gesundheit und Unterhaltung dienen dagegen die Spaziergänge beim Sonntagstreff.

Bei den "Heimatgeschichtlichen Nachmittagen" wurden durch Vorträge und Diavorträge kulturgeschichtliche Themen aus der alten und neuen Heimat vorgestellt. Die Redner waren z. T. bekannte Persönlichkeiten wie Hans Bergel, Dr. Michael Kroner, die Mundartdichter Karl-Gustav Reich, Paul Rampelt und Georg Kraus.

Einen hohen Stellenwert hat die jährlich stattfindende Adventsfeier, deren fester Bestandteil die Andacht eines siebenbürgischen Pfarrers ist.

Ein besonderes Ereignis war die Begegnung mit dem früheren Bundespräsidenten Carl Carstens, der auf seinen Wanderungen auch nach Crailsheim kam, wobei eine Abordnung der Kreisgruppe mit einem Transparent den Bundespräsidenten vor seiner Rumänienreise bat, sich für die Erleichterung der Auswanderung der Deutschen aus Rumänien einzusetzen.

Für die Landsleute in der alten Heimat wurden mit Hilfe der hiesigen Bevölkerung ca. 10.000 DM gesammelt und mit Hilfe des Sozialwerkes München über 70 Pakete im Wert von über 30.000 DM gepackt und abgeschickt.

Die Kreisgruppe organisierte das Treffen aller HOG-Vertreter aus dem ganzen Bundesgebiet, das vom 30.10.–1.11.1987 im Crailsheimer Stadtteil Tiefenbach stattfand.

Wichtig für die Integration ist die Anwesenheit in der Öffentlichkeit, dazu gehört die jährliche Teilnahme einer Trachtengruppe am Tag der Heimat sowie beim Festumzug des Fränkischen Volksfestes in Crailsheim.

Ein Glanzstück und Mittelpunkt des kulturellen Lebens ist der "Gemischte Chor der Crailsheimer-Schwäbisch-Haller Kreisgruppe". Er ist aus dem Familienchor der 14 Mitglieder zählenden Großfamilie Pelger entstanden. Auf vielfachen Wunsch wurde der Familienrahmen gesprengt und es entstand nach dem 1.1.1987 der heutige Chor. Zu den bedeutendsten Auftritten gehören die Teilnahme am Sängerfest in Sachsenheim 1988, die Teilnahme am 350-Personen-Chor anlässlich der 40-Jahr-Feier der Landesgruppe und die Mitgestaltung der 10-Jahres-Feier der eigenen Kreisgruppe.

Die von Frau Marksteiner gegründete Frauengruppe wurde inzwischen von Gerda Schullerus übernommen. Als Frauenreferentin lud sie am 10.10.1998 alle Kreisfrauenreferentinnen auf ihren idyllisch gelegenen Bauernhof ein. Das Hauptthema dieser Tagung war "Brauchtum um die Hanklich". Es bestand hier die Möglichkeit, dieses Thema nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch im hauseigenen Backofen anzugehen.

Gerda Schullerus lud, unterstützt vom Kulturreferenten Bernddieter Schobel, die Augsburger Theatergruppe mit dem Stück "De Breokt vun Urbijen" ein. Es wurde ein großer Erfolg.

Von 1994 bis 1995 gehörte zu der Kreisgruppe eine Tanzgruppe, die unter der Leitung von Katharina Binder des öfteren auftrat.

Die ursprünglich eingerichtete, aus zwei Räumen bestehende "Heimatstube" konnte aus finanziellen Gründen in dieser Größe nicht aufrecht erhalten werden, so dass heute lediglich ein Raum für wöchentliche Chorproben, Frauenbegegnungen und Vorstandssitzungen dient. In diesem Raum hat der Kulturreferent Bernddieter Schobel eine Bücherecke mit siebenbürgischer Literatur eingerichtet.

Siebenbürger Sachsen
Kreisvorsitzender Trein verabschiedet sich nach dreijähriger Amtszeit als Landesvorsitzender von Staatssekretär Gustav Wabro im Staatsministerium

Anlässlich der 20-Jahr-Feier konnte man auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken. Die Mitgliederzahl war von 60 (1979) auf 180 (1998) mit einem Höhepunkt von 183 (1995) gestiegen. Seit 1987 ist auch die Zahl der Zweitmitglieder von 8 auf 161 (1998) sowie die Zahl der Jugendmitglieder von 6 (1987) auf 76 (1998) gestiegen.

Der Erfolg einer Kreisgruppe ist nur durch die Mitarbeit ihrer Mitglieder möglich, die sich mit viel Begeisterung und Optimismus für die Belange der Kreisgruppe einsetzen. Dafür erhielten folgende Mitglieder die Ehrennadel:

– Michael Trein
– Bernddieter Schobel
– Rudolf Schwarz
– Jolanda Marksteiner
– Georg Bielz
– Martin Ungar
– Otto Markeli
– Mathias Pelger
– Dionisie Kiss


© 1999 Landesgruppe Baden WürttembergVerband der Siebenbürger Sachsen spring an den Anfang des Dokumentes