Kreisgruppe Mannheim - HeidelbergHomepage der Kreisgruppe mit aktuellen Informationen Zurück zu "Entstehung und Aktivitäten der Kreisgruppen"
Die Kreisgruppe Mannheim – Heidelberg, (bis 31.12.1986 Kreisgruppe Mannheim – Ludwigshafen – Heidelberg) wurde im Mai 1953 mit Einverständnis des damaligen Bundesvorsitzenden Heinrich Zillich im Gasthaus Landkutsche in Mannheim gegründet. Gustav Adolf Schwab wurde zum Kreisvorsitzenden und Gerhard Truetsch zu seinem Stellvertreter gewählt. G. A. Schwab hatte schon während des Krieges Landsleute im Raum Mannheim und Ludwigshafen zusammengeführt, einige Jahre später taten dies Gerhard Truetsch in Heidelberg und Robert Schuller in Weinheim. Außer den Heimabenden kam es dann auch zu weiteren Veranstaltungen. Das Waldfest und die Weihnachtsfeier waren die ersten großen Ereignisse in diesem Rahmen. Das erste Waldfest, an dem 150 Landsleute und 120 Kinder teilnahmen, fand im selben Jahr in der Gaststätte "Zum Gossenbrunnen" in Leimen statt. Da sich die Zahl der Besucher, die aus Darmstadt, Karlsruhe, Kaiserslautern kamen, von Jahr zu Jahr steigerte, konnte ein geeigneter Platz für das Waldfest erst auf dem Judenbuckel und später im Birkenauer Tal gefunden werden. Es folgten Muttertagsfahrten, Fahrten nach Dinkelsbühl, Heimatnachmittage, Kathreinenbälle und vieles mehr. Vor allem aufgrund des Wirkens von Gustav Schwab wurde von Mannheim aus über Jahrzehnte auch die landsmannschaftliche Arbeit in anderen Städten sowohl in Baden-Württemberg als auch in Rheinland-Pfalz vorangebracht. Schwab beteiligte sich aktiv an der Gründung anderer Kreisgruppen und war bis zu seinem Tod im August 1984 auch Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz/Saarland. Von 1953 bis 1984 war Maria Schwab Frauenreferentin. An der Seite ihres Mannes G. A. Schwab leistete sie viel. Die Frauen trafen sich regelmäßig in Mannheim und Heidelberg und stickten u.a. Tischdecken, die heute noch Verwendung finden. Zwei Wahlperioden, 1984 – 1990, war Anni Wester Frauenreferentin. Seit 1993 hat sie das Referat für Trachten- und Brauchtumspflege inne. In dieser Zeit fanden viele bemerkenswerte Veranstaltungen, Näh- und Malkurse, Ausstellungen, die Kulturtage und vieles mehr statt. Es folgten als Frauenreferentinnen 1990 Melitta Gunesch, 1993 Alice Pongratz und 1996 Roswitha Batzoni. Die Frauennachmittage finden einmal im Monat unter der Leitung von Roswitha Batzoni statt. Beliebte Aktivitäten sind: Vorlesungen, Fertigen von Tischdeckchen und Seidentüchern, Marmorieren von Kerzen, Sammeln von Rezepten und Essgewohnheiten aus dem täglichen Leben in Siebenbürgen, z.B. an Heiligabend sowie Feiertagen, die später zu einem Büchlein zusammengefasst werden. Der Chor unter der Leitung von Pfarrer Hermann Schuller mit 30–35 Chormitgliedern bestand von 1985 bis 1996. In dieser Zeit gab es Auftritte bei Weihnachts- bzw. Muttertagsfeiern, Erntedankfesten und sonstigen Veranstaltungen. Neu angekommene Landsleute wurden in den Übergangswohnheimen in Mannheim, Heidelberg und in den umliegenden Ortschaften von den Betreuern und dem Vorstand regelmäßig besucht. Die Kreisgruppe Mannheim- Ludwigshafen- Heidelberg umfasste seit ihrer Gründung den Rhein-Neckar-Kreis mit Mannheim, Heidelberg, Weinheim, Ladenburg, Schwetzingen, Hockenheim, Sinsheim, Mosbach, Buchen, den Main- Tauber- Kreis und die Vorder- und Südpfalz mit Speyer, Neustadt, Bad Dürkheim, Ludwigshafen, Frankenthal und Worms. Nachdem am 01.01.1987 die Kreisgruppe Vorder- und Südpfalz gegründet wurde, an die 130 Mitglieder abgetreten wurden, beschloss man auf der Hauptversammlung den Namen der Kreisgruppe in "Kreisgruppe Mannheim – Heidelberg" zu ändern. Dieser Name ist bis heute geblieben. Am 31.12.1987 wurden weitere 29 Mitglieder aus dem Raum Mosbach an die Kreisgruppe Heilbronn abgetreten. Die siebenbürgischen Pfarrer Hermann Schuller, Michael Batzoni, Hans Ehrlich, Otto Reich haben dazu beigetragen, dass die Erntedankfeste, Muttertags-, Weihnachtsfeiern u.a. Zusammenkünfte der Kreisgruppe eine ganz besondere Atmosphäre erhalten, die sich bei unseren Landsleuten großer Beliebtheit erfreut. Wichtige Veranstaltungen der Kreisgruppe: – Faschingsball, mit besonders vielen maskierten Kindern und Maskenträgern Außergewöhnliche Aktivitäten "Siebenbürgische Kulturtage" vom 06.-28.03.1987 in Mannheim
Die Eröffnung fand unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Gerhard Widder im Rittersaal des Mannheimer Schlosses statt. Grußworte des Oberbürgermeisters von Mannheim Herrn Widder, u.a.: "Auch in Mannheim haben viele Siebenbürger Sachsen nach dem Verlust ihrer Heimat ein neues Zuhause gefunden. Zahlreiche Brauchtumsveranstaltungen zeugen von den kulturellen Werten der ehemaligen Heimat und tragen somit dazu bei, diese Kulturleistungen, die ein Teil unserer europäischen Geschichte sind, zu bewahren. Mannheim hat in seiner Geschichte viele Flüchtlinge vorbehaltlos und gerne aufgenommen. Schon immer hatten die Bürger dieser Stadt besonderes Verständnis für die Sorgen und Nöte von Heimatlosen." Die Festansprache hielt Hans Bergel. Es folgten Grußworte von Dr. Wolfgang Bonfert, Bürgermeister Niels Gormsen, Richard Löw und vielen anderen. Beim Empfang im Jägersaal des Schlosses mit siebenbürgischen Spezialitäten und Hanklich, später auf dem Paradeplatz, spielte die Siebenbürger Trachtenkapelle und es tanzte die Trachtentanzgruppe Rüsselsheim. Das Programm: Festgottesdienst, Kunsthandwerk mit Vorführung, Siebenbürgische Küche im Restaurant Hertie, Theateraufführung der "Ottmar Strasser Bühne," Diavorträge, Vorträge "Kunst in Siebenbürgen", "Das Siebenbürgische Märchen", Konzert in der Christuskirche, Ausstellungen: "Deutsche Kultur in Siebenbürgen" (Eröffnungsansprache Katrin Mönch), "Siebenbürgisch-sächsische Künstler der Gegenwart", "Leben und Wirken von Hermann Oberth", "Angewandte Volkskunst mit Vortrag", Bunter Abend mit dem Blasmusikorchester Stuttgart und dem Mundartdichter Paul Rampelt und vieles mehr. Durch den unermüdlichen Einsatz von Frau von Friedeburg-Bedeus, Frau Riffelt, dem Ehepaar Wester, den Vorstandsmitgliedern und vielen Landsleuten konnten die Kulturtage mit über fünfzehntausend Besuchern erfolgreich abgeschlossen werden. In "Kulturpolitische Korrespondenz / Bonn" vom 05.April 1987 ist u.a. zu lesen: "Mit einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm stellte sich die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen mit ihrer Kultur und ihrem Brauchtum der Mannheimer Bevölkerung vor. Getreu dem Motto: "Unkenntnis führt oft zu Missverständnissen, Information klärt auf" lieferten die Siebenbürger Deutschen ein nachahmenswertes Beispiel, wie man Kultur und Probleme einer auslandsdeutschen Volksgruppe einer breiten, bezüglich des Auslandsdeutschtums immer noch an einem Informationsdefizit leidenden Bevölkerungsschicht darbieten kann. ...Besonders hervorzuheben wären das rege Interesse der Mannheimer Bevölkerung sowie die breite Unterstützung, die diese Veranstaltung durch die Geschäftswelt des Rhein- Neckar Raumes erfahren hat. Diese Kulturtage könnten richtungsweisend dafür sein, wie man auslandsdeutsche Kultur einer breiten Öffentlichkeit ´schmackhaft´ macht." Hilfe nach Siebenbürgen Siebenbürgisch – sächsische Ausstellungen in verschiedenen Städten, Banken, Rathäusern sowie Dauerausstellung im Heimatmuseum Ilvesheim. Die Rhein-Neckar-Zeitung schrieb am 04.02.1994 u.a.: "Die Sachsen von Siebenbürgen" / Gutbesuchter Vortrag im Heimatmuseum Ilvesheim. ... Vor den vielen kostbaren Zeugen ihrer hohen Kultur, den musealen Erinnerungsstücken der Siebenbürger Sachsen, hielt Hans Wester einen hochinteressanten Vortrag. ... Er würdigte die große deutsche Kultur, die die Siedler von Rhein und Mosel vom 12. bis ins 20. Jh. hinein hochgehalten und ihre traditionellen Werte gepflegt haben, mit stolzen Worten. Aber auch die Trauer über den Exodus zurück ins Mutterland, der seit etwa 20 Jahren die stattlichen Dörfer verwaisen, die Familiengräber veröden läßt und das Gefühl ´verlorener Heimat´ bei den Vertriebenen entzündet, konnte der Landsmannschafts-Vorsitzende gut vermitteln. ... Flucht, die mehr Vertreibung war, setzte unaufhaltsam ein. Pfarrer Hermann Schuller, seit zwölf Jahren in Mannheim, schilderte lebhaft die Entwicklung der vor 850 Jahren mitgebrachten Mundarten als ein herübergerettetes Kulturgut und nicht – als fremden Akzent." "Siebenbürger Straße" in Mannheim: Nach mehreren Schreiben des Kreisvorsitzenden Hans Wester an den Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Herrn Gerhard Widder, hat der Gemeinderat der Stadt Mannheim am 05.07.1994 beschlossen, die südöstliche Ortsumgehung Feudenheim-Wallstadt in "Siebenbürger Straße" ( 3,69 km lang ) zu benennen. Theaterstück "Äm Ihr uch Gläck" von Grete
Lienert
Das Theaterstück "Äm Ihr uch Gläck" schrieb Grete Lienert mit 20 Jahren und schickte es ihren Eltern nach Amerika. In Cleveland im Bundesstaat Ohio wurde es gedruckt und in Mundart von ausgewanderten Landsleuten erstmals aufgeführt. Auch in Siebenbürgen war dieses Theaterstück sehr beliebt. Die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg hat dieses Stück zum ersten Mal in der Bundesrepublik gespielt. Unter der Leitung von Mathilde Hopprich wurde das Stück einstudiert und erstmals 1994 in Mannheim vorgeführt. Nach dem Tode von Frau Hopprich übernahm Brigitte Mosberger die Leitung. Organisation und Gesamtleitung lagen in den Händen des Kreisvorsitzenden Hans Wester, Trachten und Bühnenbild bei Anni Wester. Weitere Aufführungen folgten in Stuttgart, Schwäbisch Gmünd, Bietigheim-Bissingen, Schorndorf, nochmals in Mannheim, am Heimattag in Dinkelsbühl und in Metzingen. In Amerika war es damals so ähnlich wie heute hier. Es lebten dort Menschen aus verschiedenen siebenbürgisch-sächsischen Dörfern zusammen, die unterschiedliche Trachten trugen und Dialekte sprachen. Auch bei dieser Aufführung trug jeder seine Heimattracht und sprach seinen Dialekt. Das Theaterstück handelt von Ehre und Glück. Es beschreibt die Schwierigkeiten, die man hatte und immer haben wird, wenn man im Leben beides gleichzeitig erreichen will. Die Bedeutung des Wortes "Glück" war früher und ist auch heute jedem vertraut. Schwierigkeiten haben wir jedoch heute mit dem Wort "Ehre". Die Ehre eines Menschen enthält alle Normen und Werte, die die Persönlichkeit begründen. Damals wurden fast alle Normen und Werte von einer Gemeinschaft vorgegeben. Heute hingegen können wir weitgehend selber bestimmen, nach welchen Normen und Werten wir unser Leben gestalten wollen. Wenn wir mit den Normen einer Gemeinschaft nicht einverstanden sind, können wir erstens auswandern und die Werte einer anderen Gemeinschaft annehmen, zweitens in einer anderen Gruppe innerhalb der Gesellschaft verkehren oder drittens unsere eigenen Werte ändern. Trotzdem ist es nicht leicht, den Normen und Werten, die man akzeptiert und für verbindlich erachtet, auch täglich gerecht zu werden. Das Stück fand überall besonderen Anklang. Dank guter Pressearbeit konnte man auch die lokale Zeitung überzeugen, von diesem Stück zu berichten. Dies ist um so erfreulicher, als das Stück in Mundart und überhaupt zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt wurde. Der Mannheimer Morgen kündigte zwei Tage vorher das Stück an, wies die Leser im Terminkalender am Tag der Aufführung nochmals darauf hin und berichtete ausführlich von der Vorstellung unter dem Titel "Mundart-Stück mit ernsten Tönen".
Nach der Aufführung in Metzingen schrieb am 24.September 1996 das Metzinger Volksblatt: "Die Spielerinnen und Spieler mit verschiedenen Dialekten und Trachten der Siebenbürger Sachsen spielten am Samstagnachmittag in der vollbesetzten Stadthalle so überzeugend, dass die Zuschauer voller Spannung das Geschehen auf der Bühne verfolgten und man eine Nadel hätte fallen hören. Die Theatergruppe führte die Gäste hinein in die Zeit der zwanziger Jahre, wo Ruhe und Gelassenheit vorherrschend waren und auch das fröhliche Zusammensitzen beim Spinnen, Stricken oder das gemeinsame Tanzen. Aber auch Frohsinn und Schwermut waren der Inhalt des Theaterstückes "Äm Ihr uch Gläck". ... Der begeisterte Beifall zeigte, dass mit "Ehre und Glück" die Siebenbürger Sachsen vielfach das Gemüt der Gäste ansprachen." Eine Video-Sequenz des Stückes befindet sich auf der CD-ROM. Die Kreisgruppe feierte am 5.Oktober 1997 in der Friedenskirche Mannheim
ihr 44-jähriges Bestehen, ein ungewöhnliches Jubiläum,
wie die Vertreterin der Stadt Mannheim, die Leiterin des Kulturamtes
Sabine Schira, feststellte. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete
das Festkonzert "Bach – Beethoven – Brahms" mit dem Jugendsinfonieorchester
Bruchsal unter der Leitung von Begrüßung und Ansprache hielt Hans Wester, hier einige Auszüge:
Dem Festkonzert vorangegangen waren das Erntedankfest und die Mitgliederversammlung. Die geistlichen Worte sprach Pfarrer Michael Batzoni, der auch stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe ist. Leistungen der Kreisgruppe an ihre Mitglieder: Jahresterminkalender und Einladungen zu Veranstaltungen, Geburtstagskarten an 70-, 75-, 80-jährige und ältere Mitglieder, ein Geschenk oder eine Blume für jede Mutter zum Muttertag, Päckchen für die Kinder an der Weihnachtsfeier, Besuch bei schwerkranken Mitgliedern, Trauerbukett mit blauroter Schleife und Teilnahme eines Vorstandsmitgliedes an der Trauerfeier, Beratung in verschiedenen Angelegenheiten, Vermittlung von Wohnungen und Arbeitsplätzen. Die aufgezählten Veranstaltungen lassen nur ahnen, welcher Aufwand dahinter steckt. Viele Stunden selbstlosen Einsatzes sind nötig, damit alles reibungslos abläuft. Für ihre Mühe wurden viele Mitglieder des Vorstandes und mehrere Mitglieder der Kreisgruppe, die einen hohen Einsatz erbracht haben, geehrt. Seit Oktober1983 wurden folgende Mitglieder mit der Ehrenurkunde bzw. mit der Silbernen Ehrennadel der Landsmannschaft geehrt: Martin und Katharina Keul, Sara Wester, Renate Petrovsky, Helmut Greger, Hermann Schuller, Michael und Katharina Winkler, Gerhard und Katharina Schenker, Mathilde Hoprich, Elke Riffelt, Michael und Roswitha Batzoni, Dieter May, Hans-Holger und Ilse Rampelt, Brigitte Mosberger, Johann Lauer, Helmut und Christa Otters, Hans und Alice Pongratz, Dieter König, Udo und Rosemarie Brantsch, Peter und Maria Binder. Der Vorsitzende Hans Wester hat für seine Verdienste bei der Leitung der Kreisgruppe die Silberne Ehrennadel und für engagierte Mitgestaltung der siebenbürgisch-sächischen Kulturtage in Mannheim die Goldene Ehrennadel erhalten. Anni Wester erhielt für die verschiedenen vorbildlichen Leistungen, sei es die Arbeit als Frauenreferentin, als Aussiedlerbetreuerin oder als Pflegerin des siebenbürgischen Kulturgutes durch die Einrichtung der "Bauernstube", der Trachten und der Aufführung des Theaterstückes "Äm Ihr uch Gläck" zuerst die Silberne Ehrennadel, danach die Goldene Ehrennadel und 1998 eine Sonderurkunde der Landesgruppe Baden Württemberg. Tag der Begegnung
Am 11. April 1999 hatte die Kreisgruppe mit der Ev. Friedensgemeinde Mannheim auf Vorschlag von Pfarrer Michael Batzoni einen Tag der Begegnung veranstaltet. Viele Veranstaltungen der Kreisgruppe, z.B. Weihnachtsfeier, Erntedankfest, Vorträge werden schon seit über 20 Jahren regelmäßig in den Räumen der Friedenskirche veranstaltet. Weiterhin ist die Kreisgruppe mit der Friedenskirche auch über unseren stv. Kreisgruppenvorsitzenden Pfarrer Batzoni verbunden, der die Friedenskirche seit 1996 betreut und bei der Gemeinde aufgrund seiner Tätigkeit allgemeine Anerkennung genießt. Ziel war es, unsere siebenbürgisch-sächsische Kultur darzustellen und die Kontakte zu der Friedensgemeinde zu intensivieren und damit auch zur Integration beizutragen. Der Tag begann mit einem Gottesdienst nach siebenbürgisch-sächsischer Liturgie. Danach versammelten sich die Gäste im Gemeindesaal der Friedenskirche und konnten die vielen Trachtenträger bewundern. Später bot Hans Wester ein Porträt der Siebenbürger Sachsen. Nach einem kurzen Überblick über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen folgte die Vorstellung der siebenbürgisch-sächsischen Mundart, die bis heute lebendig geblieben ist. Besonderen Anklang fand die Vorstellung unserer Tracht, es konnten mehrere Trachtenträger aus den unterschiedlichen Gebieten Siebenbürgens vorgestellt werden. Mit regem Interesse wurde auch die siebenbürgisch-sächsische Ausstellung (Bauernstube) mit Bauernmöbeln, Wandbehängen, Trachtenschmuck, Keramik, Stickereien und Nadelarbeiten aufgenommen. Folgende Möbel, 1989 unter der Anleitung von Frau Grete Schiffbäumer bemalt, wurden auf der Bühne ausgestellt: ein Barockschrank aus Hermannstadt, Mitte des 19. Jahrhunderts, eine Kommode mit Deutsch Weißkircher Muster um 1888, eine Truhe – original Katzendorfer Motiv um 1864 (steht im Hermannstädter Museum), ein Tisch mit einer Tischplatte eines Meeburger "gotischen zarten Tisches", aus dem 19. Jahrhundert, ein Bett – Motiv aus Draas – um 1793, eine Almerei – aus der Repser Gegend – um 1823 mit einem selten vorkommenden Tierornament, dem Vogelmotiv, ein Krügelrahmen oder Riemchen – nach einer Deutschweißkircher Almerei von 1806 – mit Akanthusblüten – Ornament sowie eine Wiege – Motiv aus der Repser Gegend um 1860. Weiterhin war im Nebenraum eine Fotomontage mit den wichtigsten Aktivitäten der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg seit deren Gründung 1953 ausgestellt. Zum Mittagessen wurde eine Siebenbürger Gulaschsuppe "Brodeläwend"
gereicht. Es folgte eine Videofilm - Vorführung über Siebenbürgen.
Im Anschluss präsentierte Martin Rill seinen Dia-Vortrag:
"Siebenbürgen,
das Land hinter den Wäldern" mit Luftaufnahmen. © 1999 Landesgruppe Baden Württemberg • Verband der Siebenbürger Sachsen
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