(Wappen) Siebenbuerger Sachsen in Baden-Württemberg (Wappen)
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Die Volkstanzgruppe und die Kindertanzgruppe Stuttgart

 

Siebenbürger Sachsen
Die Kindertanzgruppe Stuttgart bei der Faschingsfeier im Haus der Heimat Stuttgart, Februar 1995

Die Kreisgruppe Stuttgart wurde 1988 neu gegründet, ein Schritt, der notwendig geworden war, um der Erhaltung der Gemeinschaft aller im Großraum Stuttgart lebenden Siebenbürger Sachsen zu dienen. Kurz danach erfolgte der erste Versuch, eine Jugendtanzgruppe zu bilden. Die Siebenbürgisch-Sächsische Volkstanzgruppe Stuttgart wurde schließlich im Februar 1991 von einer Handvoll volkstanzbegeisterter Jugendlicher gegründet und zu Beginn von Erika Jakob und Melitta Weber geleitet. In der Tanzgruppenleitung folgten Werner Schneider (1992), Melitta Weber (1992–1993), Gerhard Botsch und Udo Kraft (1993–1995) und seit 1995 Gerhard Botsch. Die ersten Auftritte bei Veranstaltungen der Kreisgruppe Stuttgart hatte man beim Sommerfest in Weilimdorf (25. August 1991) und beim Erntedankfest in Untertürkheim (6. Oktober 1991). Am 8. September 1991 beteiligte man sich am Tag der Heimat auf dem Killesberg, einer Veranstaltung des BdV Stuttgart. An den bisher genannten Veranstaltungen sollte sich die Tanzgruppe in den nächsten Jahren regelmäßig beteiligen. Jedes Jahr ist man auch beim Heimattag in Dinkelsbühl dabei, wo man am Offenen und Gemeinsamen Tanzen sowie am Trachtenumzug teilnimmt. Gemeinsam mit der Tanzgruppe Heilbronn reiste die Tanzgruppe Stuttgart im Sommer 1991 zum Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Wels/Österreich.

An einer grenzüberschreitenden Kulturmaßnahme beteiligte sich die Tanzgruppe mit 20 Mitgliedern im Oktober 1992. Gemeinsam mit dem Chor der Kreisgruppe absolvierte man eine gelungene Gastspielreise nach Siebenbürgen. Zusammen mit dem Schässburger Kammerchor und dem Demokratischen Forum der Deutschen wurde ein Programm aus Chorliedern, Tänzen und einem Theaterstück zusammengestellt und in Kronstadt, Schässburg und Neppendorf aufgeführt.

Siebenbürger Sachsen
Volkstanzgruppe Stuttgart beim Aufmarsch zum Tag der Heimat vom 8.9.1991

Das Jahr 1994 brachte der Volkstanzgruppe Stuttgart ihren größten Erfolg. Beim dritten Volkstanzwettbewerb der SJD in Rottendorf bei Würzburg errang sie den ersten Platz. Dies wurde nur möglich durch intensives Proben im Haus der Heimat, aber auch durch den Zusammenhalt in der Gruppe. Auch in den nächsten Jahren sollte man bei diesem Wettbewerb gut abschneiden. Im gleichen Jahr gab es sehr viele Auftritte, etwa die Beteiligung an den Siebenbürgisch-Sächsischen Bundeskulturtagen in Wesel, dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kirchentag in Böblingen und dem Internationalen Trachtenumzug in Herrenberg. Aber es wurde nicht nur getanzt, auch die Freizeit kam nicht zu kurz. So fuhr man im Juni 1994 zum Zelten ins Elsass und im Oktober 1994 zu einem Hüttenwochenende auf die Schwäbische Alb. Im September 1994 gründeten zwei Mitglieder der Tanzgruppe, Dagmar Botsch und Brigitte Borger, eine Kindertanzgruppe, die in den nächsten Jahren erfolgreich bei Veranstaltungen der Kreisgruppe und auch außerhalb auftrat. Mit der Kindertanzgruppe konnte die Volkstanzgruppe beim Erntedankfest der Kreisgruppe im Oktober 1994 eine Premiere verbuchen, einen gemeinsamen Auftritt von Kindern und Jugendlichen, der beim Publikum sehr gut ankam.

Martin Ohnweiler, Redakteur der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ), kam während eines Erfahrungsaustauschs auf Föderationsebene am 15. März 1995 nach Stuttgart, wo er einer Probe der Tanzgruppe beiwohnte. Bei dem Treffen wollte der Hermannstädter Journalist mit Jugendlichen über deren Erfahrungen und Probleme in der neuen Heimat sprechen. Dabei wurden die Integration in die bundesdeutsche Gesellschaft, Schulprobleme, Unterschiede zwischen alter und neuer Heimat sowie zwischen sächsischer und bundesdeutscher Jugend angesprochen. Der Gast zeigte sich beeindruckt von der Präsenz und dem Engagement der Jugend.

An einem besonderen Jubiläum beteiligte sich die Kreisgruppe Stuttgart am 24. September 1995. Anlässich des 150. Cannstatter Volksfestes fand ein historischer Trachten- und Brauchtumsumzug vom Stuttgarter Schlossplatz zum Cannstatter Wasen statt. Mit 164 Gruppen aus allen Regionen Baden-Württembergs und rund 7000 Teilnehmern war dieser Umzug ein Höhepunkt in der Geschichte dieses nach dem Münchner Oktoberfest zweitgrößten Volksfestes der Welt. Besonders stolz auf ihre Teilnahme war die Kreisgruppe Stuttgart, die den Themenblock "Ehemals deutsch besiedelte Gebiete Osteuropas" anführte. Die über hundertköpfige Trachtengruppe wurde von der Siebenbürger Blasmusik Stuttgart angeführt. Ihr folgten die Mitglieder der Volkstanzgruppe, in deren Mittelpunkt ein Paar in Hamlescher Hochzeitstracht stand, sowie die Kindertanzgruppe und der Trachtenchor der Kreisgruppe.

Im Namen der Kreisgruppe organisierte die Volkstanzgruppe Stuttgart am 9. Dezember 1995 erstmals die Adventsfeier der Kreisgruppe Stuttgart. Dabei führten Miglieder der Tanzgruppe und der Kreisgruppe das "Christi-Geburt-Spiel der Siebenbürger Sachsen im Donbass" auf, das im Januar 1947 während der Deportation in die Sowjetunion im Arbeitslager Almasna uraufgeführt wurde. Zahlreiche Auftritte folgten auch 1996. Dazu zählen Darbietungen beim Forum der CDU-Fraktion im Stuttgarter Landtag, auf der Landesgartenschau in Böblingen oder beim Grete-Lienert-Abend der Kreisgruppe Esslingen in Denkendorf. Beim Vinzenzifest in Wendlingen und bei den Heimattagen Baden-Württemberg in Weil der Stadt nahm man an Umzügen teil, mit der Tanzgruppe Heilbronn war man beim DJO-Bundesfest in Neustadt/Weinstraße, während man mit der Tanzgruppe Metzingen zum Skifahren nach Zell am See fuhr.

Interne Differenzen führten dazu, dass im Sommer 1997 die Hälfte der damals etwa 30 Mitglieder die Tanzgruppe verließ. Trotz dieses Mitgliederverlustes war es möglich, mit zum Teil neuen Leuten den dritten Platz beim Volkstanzwettbewerb der SJD im Herbst 1997 zu erringen. Zu Beginn des Jahres 1998 entschied der im November 1997 gewählte Kreisgruppenvorstand, die Zusammenarbeit mit der Volkstanzgruppe und der Kindertanzgruppe nach Unstimmigkeiten zu beenden. Daraufhin wurden diese unter das direkte Dach der Landesgruppe gestellt, wo sie sich auch heute befinden.


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