(Wappen) Siebenbuerger Sachsen in Baden-Württemberg (Wappen)
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Jugendtanzgruppe Bietigheim-Sachsenheim

 

Ende der siebziger Jahre fehlte der Kreisgruppe Sachsenheim eine Tanzgruppe für siebenbürgisch-sächsische Trachtentänze. Gemeinsam mit der benachbarten Kreisgruppe Bietigheim-Bissingen wurde schließlich 1979 die Jugendtanzgruppe Bietigheim-Sachsenheim gegründet. Ihre Tanzleiter waren Astrid Löw (1979–1980, 1981–1983), Karin Ziegert (1980–1981) sowie Heinz-Otto Lutsch und Richard Löw jun. (1984–1986). Die Begeisterung innerhalb der Gruppe war sehr groß, so dass diese bald auf 20 Jugendliche anwuchs. Zuerst präsentierte man sich mit Volkstänzen in der näheren Umgebung. Der erste Auftritt außerhalb ihrer Kreisgruppen führte die Tanzgruppe im Herbst 1980 zum Siebenbürgerball der Landesgruppe nach Stuttgart. Es folgten verstärkt überregionale Auftritte bei Trachtenfesten, Volks- und Gemeindefesten, Kulturabenden, Heimattagen oder Faschingsveranstaltungen. Die Auftritte führten bis nach Hamburg, Flensburg, Rosenheim und Linz/Oberösterreich.

Neben dem Volkstanz trug ein umfangreiches Repertoire an Showtänzen zum großen Bekanntheitsgrad dieser Gruppe bei. Mit Tango, Charleston, Can-Can und Rock’n-Roll sollte es viele Erfolge geben. Die selbst geschneiderten, zu den jeweiligen Tänzen passenden Kostüme bildeten ein Markenzeichen der Gruppe.

Die Krönung des tänzerischen Könnens bildete für die Jugendtanzgruppe Bietigheim-Sachsenheim der Fernsehauftritt im "Musikantenstadl" von Karl Moik. Zusammen mit den Musikern des "Karpatenechos" hinterließen die jugendlichen Akteure in der ARD-Sendung vom 29. Dezember 1984 einen ausgezeichneten künstlerischen Eindruck. Neben einer Persönlichkeit wie Luis Trenker und einer Reihe hervorragender Chöre, Bläserkapellen, Instrumental- und Vokalsolisten ernteten die jungen Siebenbürger Sachsen stürmischen Beifall – erst recht, als sie in sächsischer Mundart einen Gruß an ihre Landsleute richteten.

Wie keine andere Jugendgruppe hat die Jugendgruppe Bietigheim-Sachsenheim zur Ausgestaltung der Heimattage in Dinkelsbühl beigetragen. Geschlossen beteiligte sich die Gruppe jährlich an dieser größten Veranstaltung der Siebenbürger Sachsen. 1981 führte sie Kindersportspiele ein, ein Jahr später wurden die seit geraumer Zeit unterbrochenen Sportturniere wieder ins Leben gerufen und in den nächsten Jahren auch organisiert. In Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendreferat der Landsmannschaft bestritt man 1986 die erste Jugenderöffnung des Heimattages. Auch sonst arbeitete man mit dem Bundesjugendreferat gut zusammen. So organisierte man 1981 das Bundesvolkstanzseminar in Großsachsenheim und 1986 den ersten Jungsachsentag der SJD.

Nachdem die Mitglieder der Gruppe allmählich "in die Jahre kamen", trat die Tanzgruppe bis zu Beginn der neunziger Jahre nur noch sporadisch und zu besonderen Anlässen auf. Die Gruppe blieb jedoch zusammen und bildete das bekannte und fast berühmte Baumstriezelteam, das regelmäßig bei den verschiedensten Festen das leckere siebenbürgische Gebäck lieferte. 1984 buk man auf dem Heimattag in Dinkelsbühl erstmals Baumstriezel, der dort reißenden Absatz fand. Von der Gruppe wurde hier übrigens der größte Baumstriezel der Welt gebacken: Er war einen Meter lang, hatte einen Durchmesser von 40 cm und wog über 4,5 Kilogramm. Die Riesenbaumstriezel konnten auch bei den Trachtenumzügen bestaunt werden. Das letzte Mal beteiligte sich die Jugendgruppe Bietigheim-Sachsenheim 1997 auf dem Siebenbürgischen Markt in Dinkelsbühl mit einer Produktion von 400 Striezeln am Pfingstsamstag sowie 1200 (!) Striezeln am Pfingstsonntag.


© 1999 Landesgruppe Baden WürttembergVerband der Siebenbürger Sachsen spring an den Anfang des Dokumentes