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Juden in Siebenbürgen

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Autor Thema:   Juden in Siebenbürgen
Mi
Mitglied

Beiträge: 2
Von:
Registriert: Nov 2006

erstellt am 01.11.2006 um 20:14 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Zusammen,
Im Frühjahr war ich in Schäßburg. Dort gibt es eine relativ große Synagoge. Die Leute, die ich darauf ansprach, gaben mir nur ganz knappe Antwort. Nun würde ich gern mehr über diese Synagoge wissen. Außerdem würde mich das Verhältnis der Siebenbürger zu den Juden und zu ihren Juden interessieren. Die Reaktion, die ich auf meine Fragen bisher erhielt, machten mich neugierig, aber auch traurig, denn keine Antwort ist auch eine Antwort.
Gruß
Mi

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Priku
unregistriert
erstellt am 02.11.2006 um 01:37 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Warum stellst du Fragen, die alle Betroffenen nur ungerne beantworten?

Vom linguistischen Standpunkt aus betrachtet waren sowohl Siebenbürger Sachsen als auch Siebenbürger Juden Volksdeutsche.

Die Ersteren sprachen einen auf dem moselfränkischen deutschen Dialekt basierenden sich räumlich getrennt vom übrigen deutschen Sprachgebiet herausgebildet habenden eigenen deutschen Dialekt, der allerdings kaum je geschrieben worden ist. Zum Schreiben verwendeten die Siebenbürger Sachsen fast immer die deutsche Schriftsprache.

Die Zweiteren sprachen einen auf dem rheinländischen deutschen Dialekt basierenden gleichfalls räumlich getrennt vom übrigen deutschen Sprachgebiet sich entwickelt habenden ebenfalls eigenständigen deutschen Dialekt, der als Besonderheit einen nennenswerten Anteil von aus dem orientalischen Kulturkreis, nahezu ausschließlich aus dem Hebräischen, entlehnten Lehn- und Fremdwörtern hatte. Geschrieben wurde dieser jüdische deutsche Dialekt fast immer mit hebräischen Zeichen.

Alleine aus dieser Situation heraus gab es natürlich sehr viele kulturellen Berührungspunkte. Dennoch dürfte es aber eher so sein, dass sowohl Siebenbürger Sachsen als auch Siebenbürger Juden die vergleichende Zurechnung ihrer spezifischen Kulturen zum "volksdeutschen" Kulturkreis Südosteuropas nur überaus ungern diskutieren wollen, alleine der Versuch soetwas zu wagen provoziert oft schon Abwehrreaktionen, meistens schlichtes Schweigen. Ich konnte solches Verhalten sowohl bei Siebenbürger Sachsen als auch bei Siebenbürger Juden beobachten.

Beide Gruppen sind in Siebenbürgen heutzutage kaum mehr anzutreffen. Zwar gibt es noch ungleich mehr Siebenbürger Sachsen als Siebenbürger Juden in Siebenbürgen, aber an Hand der Altersstruktur der noch ansässigen Siebenbürger Sachsen ist leicht abzuschätzen wann die Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen ebenso nahezu ausgestorben sein werden wie es die Siebenbürger Juden bereits sind.

[Dieser Beitrag wurde von Priku am 02.11.2006 editiert.]

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Serban
Mitglied

Beiträge: 110
Von:Rumaenien, Kronstadt
Registriert: Aug 2004

erstellt am 02.11.2006 um 08:43 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Serban anzusehen!   Klicken Sie hier, um Serban eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guten Morgen,

Die Mehrheit der Juden in Siebenbuergen ist zwar Ashkenasim, bekennt sich aber eher zu der ungarischen Sprache. Dass man sie als Volksdeutsche betrachten kann, ist fuer mich zweifelhaft. Aber: Die Juden der Bukowina sind Teil und Traeger der deutschen Kultur.
Gruss,
Andrei

------------------

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Mi
Mitglied

Beiträge: 2
Von:
Registriert: Nov 2006

erstellt am 02.11.2006 um 16:21 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Priku und Serban,
die Antworten sind für mich sehr interessant. Dennoch beantworten sie nicht ganz meine Frage. Von und über Rumänen und Ungarn wird gesprochen, von und über die Juden, die doch auch zu der Gegend, zu dem Umfeld und zu der jeweiligen Sozialisation gehörten, wird nicht gesprochen. Wie auch immer sich etwas verhält, man kann es doch sachlich darstellen, so ähnlich wir Ihr. Die Reaktion auf meine Fragen stellt sich mir dann so dar, als hätte man ein schlechtes Gewissen. Es ist gerade so, als fragt man ein Kind nach etwas und dem Kind ist bewußt, dass es etwas falsch gemacht hat. Es scheint, wie Feindschaft, aber kann das denn sein? Ich denke und hoffe, nein.
In diesem Sinn,
Gruß
Mi

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Priku
unregistriert
erstellt am 02.11.2006 um 22:21 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Da interpretierst aber gewaltig etwas hinein. Ich für meinen Fall bedaure, dass kaum sachlich über kulturelle Zusammenhänge diskutiert wird. Anscheinend von keiner Seite.

Mir sind sogar noch im Vorjahr in Siebenbürgen Juden aufgefallen, die untereinander Jiddisch gesprochen haben. Inwieweit die in Siebenbürgen noch ortsansässig waren, habe ich nicht herausgefunden. Die Familiensprache der meisten siebenbürger Juden dürfte Jiddisch gewesen sein. Also ein sich vom rheinländischen Deutsch weiterentwickelnd habender deutscher Dialekt.

Der Anteil jiddischsprachiger Kinder an der Schülerzahl sogenannter "deutscher Eliteschulen" in Rumänien soll sich in der Zwischenkriegszeit teilweise bis knapp unter den Hälftebereich gesteigert haben. Da die Kinder zu Hause einen deutschen Dialekt gesprochen haben, so wie die siebenbürger sächsischen Kinder auch, werden sie vermutlich auch keinerlei Sprachprobleme gehabt haben. Sicher ist es heute relativ schwer solche Aussagen zu verifizieren.

Jede Quantifizierung jüdischer Präsenz wird bekanntlich als "sublimer Antisemitismus" qualifiziert und wehe dem der da nicht gleich einen Rückzieher macht ... Mit statistischen Untersuchungen etwa über den Anteil von Juden in gewissen Berufsbereichen zu gewissen Perioden kann man sich schnell nicht nur seinen Ruf demolieren sondern im ärgsten Fall gleich ins braune Eckchen gestellt werden.

Zweifel an gewissen kolportierten Vorgängen werden wie weiland die häretischen Missetaten des Galileo Galilei von den Justizschergen der "Heiligen Katholischen Kirche" auch von den Bütteln unserer geltenden Rechtsordnungen mit striktester Strafe bedroht. "Freie Meinungsäußerung" kann zumindest in Österreich und in vermutlich nicht gar so arger Form auch in Deutschland einen längeren Gefängnisaufenthalt nach sich ziehen.

Österreich hat deswegen eine zum Glück nicht allzugroße, aber immerhin im Bereich von irgendetwas zwischen 100 und 300 liegende, Anzahl von Justizflüchtlingen, die sich vor den Nachstellungen der österreichischen Justiz wegen von ihnen geäußerten "unstatthaften Behauptungen und Bemerkungen" ins Ausland absetzen mußten, wollten sie nicht "einknasten".

Zuallermindest hat ein aufmüpfiges Element einen totalen Koteau zu machen und sich mit der wirtschaftlichen Demontage abzufinden. Herr Dipl.Ing. Walter Lüftl ist ein recht illustratives Beispiel für einen derartigen Sachverhalt.

Nicht, dass ich mich persönlich mit den Ansichten der Verfolgten besonders identifizierte, in vielen Fällen wir da eher das Gegenteil bei mir zutreffen, aber mich stört schlicht der Gesinnungs- und Meinungsterror.

Und genau wegen diesem Gesinnungs- und Meinungsterror halten die klügeren Leute ihren Mund. Das wird hier im Forum nicht viel anders sein als sonstwo. Es brachte zu keiner Zeit Nützliches "tapfer und aufrecht" seine Meinung zu äußern.

Die breite Masse der sich mehr oder weniger willig manipulieren Lassenden war zu allen Zeiten zuallermindest schadenfroh wenn ein Verwegener, der solche Freveltaten zu setzen gewagt hat, deswegen eingebuchtet worden ist. Vielfach assistierte man auch gerne der gestrengen Obrigkeit bei den diversen Verfolgungsmaßnahmen.

Aufsässige Elemente "verdienen" doch nach häufiger Ansicht "braver Bürger" nichts Besseres. Selber müsse man kuschen und parieren, was bildeten sich denn solche Größenwahnsinnige und Widerliche eigentlich ein? Die Nationalsozialisten hatten ebenso wie die Kommunisten und heute die Amerikaner in Deutschland (bei der völlig rechtswidrigen Entführung und dem heimlichen Abtransport "verdächtiger Islamisten" ins hilfswillige Ausland, wo sie gefoltert werden, sogar auch dann, wenn die Mißhandelten längst schon deutsche Staatsbürger sind, kräht deswegen in Deutschland kein Hahn in nennenswerter Lautstärke) ein breites Heer von Mitläufern und Hilfswilligen bei der Begehung ihrer Untaten.

Bist jetzt mit der Antwort zufrieden, Mi?

[Dieser Beitrag wurde von Priku am 03.11.2006 editiert.]

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Ludwig van
Mitglied

Beiträge: 128
Von:Österreich, 2362 Biedermannsdorf
Registriert: Jun 2004

erstellt am 03.11.2006 um 06:01 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Aus Prikus Beitrag spricht österreichische Abgeklärtheit. ("Glücklich ist, wer vergißt was nicht mehr zu ändern ist"). Zufallig hörte ich gestern abend in einem Gespräch mit dem emeritierten Ordinarius für Publizistik an der Uni Wien, daß Österreich in der Rangfolge der Pressefreiheit den 16-ten Platz einnimmt, gleichauf mit Kanada und Bolivien (letzteres könnte auch nicht stimmen) - für den chronisch krankhaften "Vorreiter" in allen Sätteln eine eher ernüchternde Placierung.

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 03.11.2006 um 09:07 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Priku:

"Freie Meinungsäußerung" kann zumindest in Österreich und in vermutlich nicht gar so arger Form auch in Deutschland einen längeren Gefängnisaufenthalt nach sich ziehen.



Wie gut, dass es in österreichischen Gefängnissen Internet-Zugang gibt

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der Ijel
Mitglied

Beiträge: 455
Von:
Registriert: Apr 2004

erstellt am 03.11.2006 um 19:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von der Ijel anzusehen!   Klicken Sie hier, um der Ijel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Mi als ich vor 4 Jahren in Radaut war
besichtigte ich eine Synagoge welche eigentlich eine Baustelle war--
Die Sekretärin der Synagoge zeigte mir ein neues Buch mit allen Synagogen Rumäniens.--
ich kaufte es sofort weil mich das Judentum schon immer interessiert.
Ich werde beim nächsten Beitrag sagen können wo dieses Buch zu bestellen ist.
Iddisch gehört zwar zu den deutschen Dialekten doch Juden waren immer Juden und niemals Volksdeutsche. Dies ist eine historische Tatsache und hat weder mit dem III. Reich noch mit sonst einer Weltanschauung was zu tun.

Dass die Juden jemals als Volksdeutsche bezeichnet worden sind, ist falsch.--

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Priku
unregistriert
erstellt am 03.11.2006 um 22:17 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Ijel!

Was meinst du denn was den Jidden mangelt um als Volksdeutsche "durchgehen" zu können? Sie sprechen/sprachen so wie die Sachsen in Siebenbürgen einen deutschen Dialekt und sind - ebenso wieder wie die Sachsen in Siebenbürgen das waren - von der großen Mehrzahl der Deutschen - so sie nicht in deutschsprachigen Ländern leb(t)en - geographisch separiert.

Ob sie gerne als Volksdeutsche bezeichnet wurden oder ob sie sich selber gerne als solche bezeichneten tut doch recht wenig zur Sache, oder? Entweder sind/waren sie deutsch oder sie sind/waren es nicht.

Ein Vergleich dazu: Meinst du, dass die Mennoniten in Paraguay und in Belize, um da nur zwei andere Beispiele anzuführen, keine (Volks)Deutschen sind?

[Dieser Beitrag wurde von Priku am 03.11.2006 editiert.]

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der Ijel
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Beiträge: 455
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Registriert: Apr 2004

erstellt am 04.11.2006 um 17:26 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von der Ijel anzusehen!   Klicken Sie hier, um der Ijel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Priku
-unde dai si unde crapä-
Si haben Recht und ich meine Ruh--

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der Ijel
Mitglied

Beiträge: 455
Von:
Registriert: Apr 2004

erstellt am 09.11.2006 um 15:03 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von der Ijel anzusehen!   Klicken Sie hier, um der Ijel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Der Titel des Buches von dem ich sprach ist:
SINAGOGI din Romänia
Editura HASEFER
Arh.Aristide Streja
I.S.B.N.973 9235-03-4
195 Seiten
Die Synagoge von Schässburg ist auch dabei.
Im Ganzen wohl 100 verstreut über das ganze Gebiet Rumäniens. Mit vielen schönen Abbildungen, historischen Daten und arhitektonischer Beschreibung

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xyz
Mitglied

Beiträge: 41
Von:
Registriert: Mai 2004

erstellt am 09.11.2006 um 16:32 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich habe hier ein paar Informationen zum Thema gefunden:
http://www.citadele.ro/Cladiri.html
http://www.jen.ro/dvar_tora_files_44.html
http://www.jen.ro/dvar_tora_files_7.html
http://www.romanianjewish.org/ro/realitatea_evreiasca_03_02.html
http://auschwitz.siteuri.ro/12.php

[Dieser Beitrag wurde von xyz am 09.11.2006 editiert.]

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Kohn
Mitglied

Beiträge: 70
Von:
Registriert: Nov 2006

erstellt am 21.11.2006 um 14:26 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Kohn anzusehen!   Klicken Sie hier, um Kohn eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Kenne die Juden im allgemeinen nicht,habe einige jüdische Ärzte gekannt und immer wenn sie meinen Namen hörten sprachen sie mich deutsch an.
So das ich in ihnen Deustche gesehen habe.
Sie wahren etwa auch so wie wir siebenbürger Sachsen nur hatten sie eine andere Religion.
Wie kommt es das die Juden deutsche Namen hatten und jüdisch sprachen(diesen deutschen Dialekt)?
Würde gerne mal etwas jüdisches lesen.

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hanzy
Administrator

Beiträge: 1805
Von:Heisede
Registriert: Sep 2000

erstellt am 21.11.2006 um 14:38 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guckst du mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Yiddish#Lesebeispiel

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Spongebob
Mitglied

Beiträge: 40
Von:
Registriert: Feb 2007

erstellt am 08.04.2007 um 11:18 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
http://www.juden-in-europa.de/rumaenien/juden-rumaenien.htm

u.a. :

Der bekannte jiddische Dichter Israel Bercovici erzählte einmal folgende Begebenheit.
In den siebziger Jahren kam das Jüdische Staatstheater auf einer Tournee durch die Moldau auch in ein ehemaliges Schtetl, wo im Kulturhaus ein Stück von Schalom Alechem aufgeführt werden sollte. Am Abend fand sich jedoch nur ein einziger alter Jude ein. Der Saal blieb leer.
„Wo sind die Anderen, warum kommen sie nicht?“ fragte der Regisseur Franz Josef Auerbach.
„Welche Anderen? Ich bin der Letzte,“ antwortete der Jude.
Daraufhin spielten die Bukarester das Stück für den einen alten Mann; und sie spielten es so, als wäre der Saal, wie einst, voll besetzt.
Das ist vielleicht das wunderbare existentielle Geheimnis der letzten rumänischen Juden. Sie gestalten ihr Leben weiterhin so, als wären von ihnen immer noch viele im Land.

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