1 Dezember

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getkiss
schrieb am 15.12.2010, 08:20 Uhr
@lucky_271065
"@ Alle
Ich verlasse Euch nun. Aber vielleicht ja nicht für immer. Ich brauche noch Charaktere für meine Siebenbürgische Weihnachtsgeschichte."

Drum bun, cale bătută, lucky. Vielleicht findest ja Charaktere auf Deinen Wegen.
Bis dann, Frohe Weihnachten, Friede sei mit Dir!
lucky_271065
schrieb am 15.12.2010, 10:04 Uhr (am 15.12.2010, 10:24 Uhr geändert).
@ Grumpes
@ pavel_chinezul

Melde mich nur kurz (nach meinen begriffen, hehe) zu Wort, weil ich Euch nicht weiter in die falsche Richtung spinnen lassen möchte.

Ich habe mich als "Hierbleiber" bekannt und nur wenn man es ganz genau nimmt könnte ich mich auch als Rücksiedler bezeichnen, weil ich die Prozeduren als Spätaussiedler in Deutschland aufgenommen zu werden (auf Drängen meiner damaligen Frau mit ihrer Torschlusspanik) auch durchlaufen bin. Und als einmal eingebürgerter Deutscher darf man ja danach wohl beliebig auch einen (sei es ersten oder zweiten) Wohnsitz auch im Ausland haben. Inklusive Rumänien. Oder? (Bankban, was sagen die Menschenrechte
?)

Es war nie geplant, für längere Zeit in Deutschland zu leben oder dort zu arbeiten. Von daher habe ich mir die "Hölle", von der Grumpes spricht, nicht antun müssen.

(Grumpes, ich schätze es, das Du den Mut hast, auch über Deine gescheiterte Ehe ein paar Worte hier zu sagen. Hoffe, Du wirst deshalb jetzt nicht "zerfetzt" von irgend jemandem). Aber im Detail ist meine Geschichte wohl eine ganz andere. Meine Frau hat auch immer gesagt, sie will nur ein paar Jahre (2-3 ?) in D arbeiten und dann zu mir und den Kindern (anfangs waren sie noch hier bei mir und ich habe eine zeitlang alleine für sie gesorgt - ich meine, was man so táglich für ein Kind machen muss) zurückkehren. Sie hat mir nie verlangt, in D zu arbeiten. Im Gengenteil. Sie wollte zurückkehren, sprach von in D sparen um hier Haus ausbauen usw. Nur war dann irgendwann die Ehe kaputt. So nach 6-7 Jahren Trennung habe ich dann endlich Schlussstricj gezogen und hier in Rumänien (Wo die Ehe ja auch geschlossen war) die Scheidung eingereicht. Und erst darauf erschien dieser komische Brief vom deutschen Anwalt (dar nach EU Recht aber hier irrelevant war, was der gute Mann eigentlich hätte wissen sollen - aber nein, er knüpft meiner Ex-Frau auch noch Geld ab für seinen Schwachsinn), das ich auswandern bzw in D arbeiten müsse, bloss um mehr Unterhalt zu zahlen. Wenn ich seiner Einladung gefolgt wäre, hätte ich übrigens erstrecht durch die "Hölle" gehen müssen, von der Grumpes sprach. Aber warum soll ich meine ganze "Lebensplanung" auf den Kopf stellen (also doch in D leben und arbeiten, was ich ja im Gruinde nie wollte) bloss weil meine Frau unsere ursprüngliche Absprache, in Rumänien zu leben und unsere Kinder hier aufzuziehen, gebrochen hat. Von daher ist die Sache wohl doch unter einem etwas anderen Lichte zu betrachten, oder? Also bitte Vorsicht mit Eurer Phantasie.

Übrigens bemühe ich mich auf diese Weise, auch meinen Töchtern ein Stück siebenbürgische Heimat zu bewahren. Und sie sind sehr gerne hier. Und dann gibt es ja auch noch meine Eltern hier, die ein gewisses Alter haben ... Vielleicht bald mehr Unterstützung brauchen? Also, die Realität ist ein wenig komplexer als es auf den ersten Blick aussieht, nicht war. Ausserdem, glaubt ihr, selbst ein echter "Rücksiedler" muss unbedingt einer sein, der in Deutschland "gescheitert" ist und "Cu coada intre picioare" nach Rumänien zurückkehrt? Also, was soll der Unsinn ? Wenn ich mich hier so umsehe .. der eine hat hier ein gutgehendes Autohaus (Opel). Ein anderer eine der grössten Softwarefirmen aus Rumänien und betreibt eher hobbymässig eine grosse Forellenzucht am Fusse der Fogarascher Berge, mit grossem Lokal und Pansion, wo oft 50 oder so Autos davor stehen (Kunden). Und nebenbei betreibt er nich ein Restaurant in Hermannstadt. Allerdings aht er sich das Grundkapital in D erarbeitet. Abre in Rumänien irgendwann mehr verdient, als er es in D hätte tun können. Aber (lieber gerry) es gibt auch rüstige Rentner, die ihre alten Tage gene in einem Häuschen in der alten Heimat verleben. Vielleicht lieber als in einem Hochhaus in einer deutschen Grossstadt. Und billiger ist das Leben ja hier auch. Also, mit einer dt Rente in Ru leben ... da kann man sich viel mehr leisten davon als in D. Andere sollen ja deshalb nach Mallorca gehen oder so... Wie gesagt. die Realität ist komplex. Klischees helfen nicht weiter und sind wohl letztendlich Scheuklappen.

Trotzdem, freut mich, das es menschlicher geworden ist in unseren Diskussionen hier und wir uns nicht mehr so wegen irgendwelcher mehr oder weniger abstrakter Dinge (Nationalfeiertage zB) so leicht in die Haare geraten.

So, und nun kehre ich zurück zur Arbeit an meiner Siebenbürgischen Weihnachtsgeschichte. Und nachdem ich die geliefert habe, kommt meine selbstauferlegte Abstinenz.

P.S. Ich will nicht wissen, wieviel Ehen trotz oder vielleicht gerade auch wegen der Auswadnerung gescheitert sind. Einige Fálle kenne ich ...
lucky_271065
schrieb am 15.12.2010, 10:08 Uhr (am 15.12.2010, 10:13 Uhr geändert).
@ getkiss
Danke für die guten Wünsche. Dich kann ich als Charakter noch nicht so gut einorden. Muss mir mal einige Deiner Beiträge näher ansehen. Welche Rolle würdest Du denn gerne haben?

Einen besinnlichen Advent auch Dir!

P.S. hast auch eine kleine persönliche Nachricht von mir.
grumpes
schrieb am 15.12.2010, 10:23 Uhr
@lucky,
jeder ist "Seines Glückes Schmied",deine Wahl dort zu leben respektiere ich. Ich habe immer nach dem Motto gelebt : was ist besser für meine Kinder.Habe diese Entscheidung nie bereut. Vielleicht hilft dir diese Einstellung den " Drahtseilakt" zwischen 2 Welten zu meistern.
Gruß
grumpes
aurel
schrieb am 15.12.2010, 10:41 Uhr
Weil viele hier, die Ressentiments was Rumänen und Rumänien angeht mit den Leiden der Deutschstämmigen durch deportationen in UDSSR begrundeten, hier einiges über deportierte Rumänen.


…Era Karaganda, ţinutul nimănui, intrarea într-un deşert al pierzaniei. Mii de basarabeni, bucovineni şi ostaşi ai Armatei Regale Române au fost abandonaţi în acest perimetru inospitalier.

Cu acest prilej, a fost amintit că sovieticii au organizat, între 1944 şi 1950, deportarea şi trimiterea în lagăre a peste 250.000 de români, pentru ca în următorul deceniu să fie strămutaţi alţi 300.000; mai mult în 1965.



http://www.historia.ro/exclusiv_web/general/articol/romani-gulagul-sovietic-siberia
Popescu
schrieb am 15.12.2010, 11:11 Uhr
@Aurel
hier liegt ja gerade das Problem. Sie meinen, dass alle die 1944 in Rumänien lebten Rumänen waren/sind, während die SBS der (richtigen) Meinung sind, dass sie bloß rumänische Staatsangehörige waren, aber eben deutschstämmig. Die vielen aus Rumänien in die SU Deportierten waren vorwiegend deutschstämmig. Gewiss sind etliche Deutschstämmige nicht deportiert worden (z.B. weil sie rechtzeitig einen rumänischen Namen annahmen, weil sie Beziehungen hatten, usw.). Es sollen aber auch "richtige" Rumänen deportiert worden sein, ich kenne aber keinen konkreten Fall. Was man m.E. den Rumänen, bzw. der rumänischen Regierung vorwirft ist, dass, obwohl Rumänien Verbündeter der Deutschen war, die Forderung nach Arbeitskräften seitens der SU nicht "gerecht", also durch Rumänen, Ungarn, SBS usw. (im Verhältnis der Volksgruppen), deportiert wurden, sondern eben fast ausschließlich Deutschstämmige. Über "Gerechtigkeit" kann man lange diskutieren, man wird zu keinem allgemein anerkannten Ergebnis kommen, denn "die Gerechtigkeit" gibt es nicht. Was man hätte tun können? Man hätte sich Zusammensetzen können (Rumänen, Ungarn, SBS usw.) und beschließen können, dass es gerecht wäre die Roma/Zigeuner nach Kasachstan zu deportieren, sie wären ja dann näher an Indien. Wie schade, dass sich "die Gerechtigkeit" so selten durchsetzt, aber das hat auch seinen Grund, es ist nicht immer Weihnachtszeit, die Zeit der Liebe und Gerechtigkeit.
Ein besinnliches Fest.
aurel
schrieb am 15.12.2010, 11:13 Uhr
Bessarabien war besetztes land, war Rumänien.
Die Russen haben nicht nur die Leute deportiert, es wurde gleich auch das Land beschlagnahmt.
CaptainSmollet
schrieb am 15.12.2010, 11:29 Uhr
hat irgendeine Regierung ausser den Achsenmächten die "Wiedereingliederung" von 1941 anerkannt? Wenn nicht, war Bessarabien 1941-1944 tatsächlich besetztes Gebiet, allerdings von Rumänien.
aurel
schrieb am 15.12.2010, 11:32 Uhr

Am 9. April 1918 (russischer Kalender: 27. März) erklärte Bessarabien bei großer Begeisterung der Bevölkerung, unter Beibehalt einer Teilautonomie, den Anschluss an Rumänien für ewige Zeiten. Im November 1918 wurde die Vereinigung mit Rumänien vollzogen und der Sfatul Țării löste sich auf.
pavel_chinezul
schrieb am 15.12.2010, 11:32 Uhr (am 15.12.2010, 11:36 Uhr geändert).
@aurel,

Bessarabien war besetztes land, war Rumänien.

Was du nicht sagst! Bessarabien war, bei der Vereinigung von Moldau und Walachei unter Cuza zu Rumänien, schon längst ein Teil des zaristischen Russlands. Also hat sich Rumänien was genommen.

Tja, so ist die Geschichte! Manchmal doch gerecht! Großsiebenbürgen das nie rumänisch war, sondern ein Vielvölkergemisch, bekommen, dafür Bessarabien, was hauptsächlich von Moldaurumänen bewohnt war, verloren!
getkiss
schrieb am 15.12.2010, 11:42 Uhr
@aurel:"Rumänien für ewige Zeiten"

Das ist ja noch länger als ein tausendjhriges Reich....
Popescu
schrieb am 15.12.2010, 11:42 Uhr
@Aurel : "Bessarabien war besetztes land, war Rumänien.
Die Russen haben nicht nur die Leute deportiert, es wurde gleich auch das Land beschlagnahmt.".
Leider habe ich da wohl einiges aus Ihrer ersten Aussage falsch interpretiert, nur dann hätten die Deportationen aus Rumänien mit den "Umsiedlungen" aus Bessarabien nichts zu tun. Nur nebenbei: auch in Rumänien wurde das Land beschlagnahmt, allen, und es entstanden die GAP.
Nun also zu Ihrer tasächlichen Aussage. Wenn Sie behaupten "Bessarabien war besetztes land, war Rumänien.", dann müssen Sie akzeptieren, dass (mache) SBS aber vor allem Ungarn der Meinung sind, das Transilvanien (seit 1918-20) besetztes Land sei, also Ungarn. Ich denke wir kommen auf keinen grünen Zweig, wenn wir auch diese Problematik zu diskutieren beginnen, denn die ganze Welt ist primär Pfanzenland, von Tieren (auch Menschen) besetzt.
aurel
schrieb am 15.12.2010, 11:52 Uhr
Die Leute die Ihre Identität über Jahrhunderte so streng bewahrt haben, werden irgendwann überrascht erfahren, wir sind alle Afrikaner.
Armes Amerika, was wäre es jetzt nur mit "Traditionalisten".

Popescu
schrieb am 15.12.2010, 11:53 Uhr
Wir leben (fast) alle in Deutschland und diskutieren über Rumänien, Ungarn, Moldavien. Sollten wir nicht lieber darüber diskutieren, wie wir es schaffen, Deutschland zu einer (zahlenden) Provinz von Rumänien, Ungarn oder Moldavien machen könnten? Aber Achtung: Eile ist geboten, denn die Türkei oder China könnten uns zuvorkommen.
pavel_chinezul
schrieb am 15.12.2010, 11:55 Uhr
Die Leute die Ihre Identität über Jahrhunderte so streng bewahrt haben...

Siehe KT.

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