Thema Restitution: Zur Info für Herrn Dr. Fabritius und Frau Daniel

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Karin Decker-That
schrieb am 04.09.2017, 08:53 Uhr (am 04.09.2017, 08:54 Uhr geändert).
Mit meinem Lichtenbergzitat wollte ich niemandem zu nahe treten, sondern auf mir arrogant vorkommende Beurteilungen in angemessenem Ton reagieren.

Wenn wirklich um Verständnis gerungen wird, dann sind Etikettierungen wie „Opferrolle“ oder apodiktische Thesen, wofür der „Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland“ da sei, – deren halbe Doppelspitze sich sogar zum Vertreter der Siebenbürger Sachsen weltweit hat küren lassen –, unangebracht.

Die Restitution, wie auch die Bestrebung einem Gutteil der aus ihrer Heimat geekelten und an die Bundesrepublik Deutschland verkauften Siebenbürger Sachsen die Rückwanderung zu ebnen, wären sehr wohl die Aufgabe eines so großen Dachverbandes.

Leider wurde meiner Meinung nach der Weg beschritten, derartige Anliegen thematisch aufzugreifen und zu besetzen, ohne sie wirklich zu verfolgen, wenn nicht sogar in der Absicht, sie zu hintertreiben, d.h. einen großen Verrat an den Siebenbürger Sachsen zu begehen, indem man den Versprechungen und Lügen der rumänischen Regierung zur Verbreitung verhalf.

Es wäre an der Zeit, den Hebel umzulegen, die Sonntagsreden einzustellen, sich mit eigenen Orden zu schmücken, nachpzurüfen, ob sich nicht auch deutsche Universitäten für die Verleihung von Ehrendoktortiteln an den „Bundesvorsitzenden“ fänden, vor allem aber eine Sammelklage gegen die Regierung Rumäniens in die Wege zu leiten.
Karin Decker-That
schrieb am 04.09.2017, 09:19 Uhr
Abgesehen von der missglückten Aktion des Verbandes, Restitutionsfälle von betroffenen Verbandsmitgliedern einzusammeln, um diese an die „Restitutionsbehörde ANRP“ weiterzuleiten (wo diese bereits vorlagen), ist die Haltung der Verbandsvorsitzenden Herta Daniel eine kluge und unbestechliche (im Gegensatz zu jenen, die alle Täuschungsmanöver der rumänischen Regierung bereitwillig mitmachen):

„Der Begriff ‚Lösung‘ eines Antrags werde in der aktuellen Diskussion unterschiedlich definiert, stellte die Bundesvorsitzende Herta Daniel fest: Die ANRP bezeichne damit offensichtlich eine positive oder negative Entscheidung über einen Antrag, die die ANRP dem Antragsteller mitgeteilt habe, also den Abschluss eines Verwaltungsvorgangs innerhalb der Behörde. Ein Antragsteller betrachte aber seinen Fall erst dann als gelöst (erledigt/abgeschlossen), nachdem der letzte Euro Entschädigung auf seinem Konto verbucht oder der enteignete Besitz zurückgegeben worden sei. Sie erinnerte daran, dass seit Inkrafttreten des Restitutionsgesetzes eine Generation von Besitzern oder Erben in der bitteren Gewissheit verstorben sei, dass der ihnen oder ihren Vorfahren von dem kommunistischen Regime in Rumänien widerrechtlich enteignete Besitz ihren Nachkommen vorenthalten bleiben werde. Auch auf diese Tatsache sei die von Dr. Fabritius erwähnte Stimmung unter unseren Landsleuten der ANRP gegenüber zu erklären. Herta Daniel erwartete von diesem Gespräch u.a. die Eruierung von Möglichkeiten zur Beschleunigung der Bearbeitungszeit der noch offenen Fälle.“

Quelle: Artikel in der „Siebenbürgischen Zeitung“, „Eigentumsrückgabe auf dem Prüfstand …“
kokel
schrieb am 04.09.2017, 09:32 Uhr
Liebe Frau Decker-That,

in Ihrem Eifer scheinen Sie nicht zu merken, dass Sie sich wiederholen! Irgendwann reicht`s, denn es wird langweilig.
azur
schrieb am 04.09.2017, 10:17 Uhr
Ja @kokel, das ist aber für die Leute mindestens genau so unerträglich, 27 Jahre lang nur verar.... zu werden, während die Polit-Mafia aus dem Vollen schöpft. So lange sich hier nichts tut, und der Dr. Fabritius diese Zustände noch beschönigt, ist es nur legitim, immer wieder darauf hinzuweisen. DU MUSST JA NICHT MITLESEN, es sei denn, du interessierst dich dafür.
Karin Decker-That
schrieb am 04.09.2017, 12:22 Uhr (am 04.09.2017, 12:24 Uhr geändert).
Keine Sorge, kokel, ich sag schon immer wieder was Neues. Zum Beispiel, dass die Hurezeanu-Verbandsaktion völlige Augenwischerei war. Denn: Wie hat man sich das unter rechtsstaatlichen Bedingungen überhaupt vorzustellen, dass die Restitutionsanträge von landsmannschaftlich organisierten Siebenbürger Sachsen prioritär zu behandeln wären?

Gut: Man hat einen super Draht zum Botschafter Rumäniens, Emil Hurezeanu, weil Erhard Graef mit ihm in Hermannstadt die Schulbank gedrückt hat. Aber, wie weiter? War jedenfalls eine großartige PR-Aktion für den, ach so willigen, rumänischen Staatsapparat. Zum Glück wurde der Schachzug (eine Rochade, gefolgt von 8-fachen Bauernopfern) von anderen Betroffenen (Rumänen, Ungarn, Juden, Banater Schwaben, u.v.a. denen während des Kommunismus ihre Immobilien in Rumänien konfisziert worden sind) nicht wahrgenommen oder gleich als ein Täuschungsmanöver interpretiert! Denn selbstverständlich hätten sie sogleich dagegen protestieren können, dass hier eine vorzügliche Behandlung für eine kleine Personengruppe vorbereitet werde, während ihre eigenen Restitutionsanträge zwangsläufig ins Hintertreffen geraten würden.
getkiss
schrieb am 04.09.2017, 12:39 Uhr (am 04.09.2017, 12:46 Uhr geändert).
Der Schachzug...nicht wahrgenommen oder gleich als ein Täuschungsmanöver interpretiert!
Die wissen wohl Alle, das traditionell Politiker der Sb. Sachsen sich mit den Exponenten der Klau-Regierungen "gut halten", um günstige Bedingungen zu erzielen. In diesem Fall sogar ohne erkennbaren Erfolg, wie in vielen anderen Fällen auch.
Das solche Politiker dann auch noch die so genannte Minderheitenpolitik verschiedener rum. Regierungen als Beispielhaft hervorheben, in krassem Widerspruch zur Realität der Behandlung anderer Minderheiten ist der Gipfel der Scheinheiligkeit.
Hat den außer dem Erzbischof der R.K. Kirche aus Stuhlweissenburg noch irgendjemand gegen die praktische Schließung des ungarischen RK-Gymnasiums aus Tg.Mureş protestiert? Nix genaues weis man nicht...
Dafür gab es dann Medaillen - und manchem Politiker gleich nach dem WK sogar Haft.
Karin Decker-That
schrieb am 04.09.2017, 12:58 Uhr
So habe ich das noch gar nicht betrachtet, getkiss. Aber da ist wohl mehr dran, als einem redlichen Menschen lieb sein kann.

Denn nur wenn wir den „sas prost“ abgeben (also gründlich ausgenutzt werden können), hat man uns so lieb, wie wir’s verdienen. Und das gilt sowohl in Rumänien, als auch – inzwischen – in Deutschland. Um dem zu entsprechen, was man von uns erwartet, wählen wir uns „băieți deștepți“. Die wissen dann, wo es langgeht, führen uns in den Ägrisch und sagen uns – mit einiger Berechtigung – dass der auch ganz schmackhaft ist.
getkiss
schrieb am 04.09.2017, 13:02 Uhr (am 04.09.2017, 13:06 Uhr geändert).
Der von mir erwähnte Fall taucht nicht in der Berichterstattung auf. Sowohl in der ASDZ, als auch in der Sbg. Zeitung.
Ist ja auch ein Fall von "geistiger" Restitution, bzw. Recht der Minderheiten auf eigene Schulen.
Und es sind nur noch ein paar Tage bis Schulanfang, die Kinder, Eltern und Lehrer haben keine Ahnung, ob und wie es weiter gehen soll. Der Erzbischof hat zu öffentlichem Protest aufgerufen, ein ungewöhnlicher Vorfall in der Kirche.
Karin Decker-That
schrieb am 04.09.2017, 17:23 Uhr (am 04.09.2017, 17:24 Uhr geändert).
Es hat auch diese unglaubliche Geschichte etwas mit der Restitution von Immobilien zu tun, da das Schulgebäude 2004 der römisch-katholischen Kirche rückerstattet worden ist.
gerri
schrieb am 04.09.2017, 17:25 Uhr (am 04.09.2017, 17:29 Uhr geändert).
"Ist ja auch ein Fall von "geistiger" Restitution, bzw. Recht der Minderheiten auf eigene Schulen."

@ Was ist wenn die türkischen Mitbürger,in Deutschland eigene Schulen verlangen?

Da haben sogar Welche verlangt, das in den Moscheen deutsch gepredigt wird,dann braucht es aber auch Beamte die ständig dabei sind.

Was hätten wir gesagt,wenn der rumänische Staat verlangt hätte das in unseren Kirchen rumänisch geprädigt werden soll?

--Es ist nur tangential verbunden mit dem eigentlichen Thema,deshalb bitte ich um Verständniss,danke.
Karin Decker-That
schrieb am 04.09.2017, 17:32 Uhr
Europäisches Kulturabkommen 1954

Dieser Vertrag muss als einer der wichtigsten Garanten des Fortbestandes der Kultur der Siebenbürger Sachsen angesehen werden. Er verpflichtet die Staaten, zu deren Handelsware die Siebenbürger Sachsen geworden sind, zu weitreichenden Schutzmaßnahmen. Dass diese auch wirklich erfolgen, dafür müssten unsere Interessenverbände eintreten.


Art. 22 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

„Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuss der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlich sind.“

gehage
schrieb am 04.09.2017, 21:40 Uhr
Die Restitution, wie auch die Bestrebung einem Gutteil der aus ihrer Heimat geekelten und an die Bundesrepublik Deutschland verkauften Siebenbürger Sachsen die Rückwanderung zu ebnen, wären sehr wohl die Aufgabe eines so großen Dachverbandes.

ich wollte mich eigentlich aus der diskussion mit frau karin decker-that heraus halten(restitution), aber dem zitat von oben will ich entschieden widersprechen! der verband der sbs in D. soll sich um die belange der sbs hier in D. kümmern. was der eigentliche sinn seiner gründung auch war (landsmannschaft). in R.sollte sich das DFDR um die belange der dort lebenden und gewillten rückkehrer kümmern. und genauso sehen es auch der allergrößte teil meines bekanntrnkreises.

genauso wenig verstehe ich nicht, wenn sie in R. beheimatet sind, wieso sie sich mit ihren problemen immer wieder an den verband der sbs aus deutschland und an hr. fabritius wenden?

nichts für ungut...
Karin Decker-That
schrieb am 04.09.2017, 21:48 Uhr
Der genannten Meinung zu sein ist völlig legitim. Das Problem ist, dass der Fabritius-Verband sich des Themas Restitution sehr vereinnahmend angenommen hat, um es zu besetzen, ohne es wirklich durchsetzen zu wollen. Dadurch ist den Betroffenen der größtmögliche Schaden entstanden. Viele glaubten auch, die „Landsmannschaft“ werde schon dafür sorgen, dass es zur Rückgabe ihrer konfiszierten Immobilien in Rumänien kommt oder zu angemessenen Entschädigungen.

Was halbherzig oder sogar in verräterischer Absicht geschah, hätte tatsächlich besser unterbleiben sollen!
gehage
schrieb am 04.09.2017, 22:13 Uhr (am 04.09.2017, 22:14 Uhr geändert).
mir ging es primär um die von ihnen angesprochene "rückwanderung" in ihrem zitat. kenntlich gemacht auch durch das fettdrucken.

nichts für ungut...

Karin Decker-That
schrieb am 05.09.2017, 07:31 Uhr
OK.

Nichts gegen Ihren Unmut.

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