Die Szekler

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Klingsor
schrieb am 22.10.2010, 17:44 Uhr (am 22.10.2010, 18:12 Uhr geändert).
Ich hatte die genaue Stelle wo die Rede war im 13. Jh. über die Siculi de Thelegd.Ob das aus Bunyitay war, weiss ich nicht mehr..
Nur die Sache war auf medievistica.ro, BISERICI/Forum/Transilvania..aber DIES FORUM lässt sich nicht mehr öffnen.
Alles war in Beziehung zur Thelegdy-Familie und Dorf und Kirche..
Weiter wurde das parallel bearbeiteit ebenfalls auf medievistica.ro, aber auf cetati.medievistica.ro FORUM, in Beziehung zu Rittertum und Ritter-Bilder:
Statuen: Thelegdy de genere Chanad
-jetzt habe ich die Stelle(n)

1228: Theodoricus, gew. Abt der Dominikaner(Ordo Praedicatorum) in Cibinium, z.z. Milkovia-Bischof:
Seite 6.:
Székely Oklevéltár/Archivum Siculorum/Szekler-Archiv

1280: Nos Stephanus Adrianus Comes ac ceteri siculi viri prouidi et honesti in dyocesi Thelegd constituti
vide:
Seite 20.:Székely Oklevéltár/Archivum Siculorum/Szekler-Archiv

Klingsor
Tibor Szabolcs
schrieb am 24.10.2010, 00:39 Uhr (am 24.10.2010, 00:47 Uhr geändert).
Die gute @Almási hat mal einen Link von einer singenden Menschenmenge Szekler lanciert. Danke! Der Video-Clip zeigt, im Rahmen der Ungarn-Szekler-Csango-Treffen 2006 in Csiksomlyo, das Ende einer Aufführung der Rock-Oper "István a király", Stephan der König. Eine beliebte ungarische Rock-Oper aus den 80er Jahren. Nach dieser Aufführung fassen sich alle Darsteller an den Händen und singen mit den Zuschauern die Szekler-Hymne... Hmm ergreifend, nicht nur für Magyaren.

Ich weiß nun nicht, ob dies zusammen mit der csiksomlyoer Wallfahrt stattfand oder eine seperate Veranstaltung war. Im Hintergrund der Darsteller ist aber diese hölzerne dreikuplige Dach-Nachbildung der grünen Hügelgüppe aus dem ungarischen Wappen, die immer als Feld-Kapelle für die Gottesdienste der Wallfahrt verwendet wird, zum Teil sichtbar. Sie stellen die Karpatenberge Tatra, Fatra und Matra dar. Wie im später angelehnten Wappen der heutigen Slovakei :-))

http://www.youtube.com/watch?v=Q_kc96R0zqM&feature=related

Seit dem Fall der kommunistischen Diktatur wird in Ungarn die Szekler-Hymne zusammen mit der ungarischen nach jedem Gottesdienst gesungen. Auch die Ungarn in den abgetrennten Landesteilen handhaben es so, und die Diaspora-Ungarn in fernen Ländern auch. Beide Hymnen sind nämlich auch Kirchenlieder, gesungene Gebete.

Nirgendwo im Internet konnte ich eine Übersetzung der schönen Szekler-Hymne finden. Nun habe ich nach bestem Wissen und Gewissen versucht sie mal vollständig ins Deutsche zu übersetzen. Wenn jemand Korrekturvorschläge hat, so soll er sie bitte ruhig nennen. Danke.

Manche werden wissen, dass es Wörter im Ungarischen gibt, die man wörtlich übersetzen kann, aber nicht vom tiefen Gefühl her in allen Facetten begreiflich machen kann, weil sie teils uralte mythisch-kulturelle Merkmale haben. Z.B. das Wort "édesanya" ist nun mal mit "Süßemutter" leider nicht in seiner vollen Bedeutungstiefe übersetzbar. Dies soll bitte nicht überheblich sein, weil es ähnliches auch bei anderen alten "ursprünglichen" bzw. isolierten naturnahen Sprachen gibt.

Szekler-Hymne (Székely himnusz)

Wer weiß wohin, wohin das Schicksal uns bringt,
auf schroffen Wegen der dunklen Nacht,
führe noch einmal zum Sieg dein Volk,
Csaba Königssohn (Attilas Sohn) auf Sternenpfaden.

Handvoll Szekler zerstauben (so wenig) wie der Fels,
im Meer der tosenden Schlacht der Völker.
Über uns die Flut, oje, die uns hundertfach bedeckt,
lass nicht verloren gehen Erdely, unser Gott!

Solange wir leben magyarisch sprechende Völker,
wird man unsere Seelen niemals brechen können.
Geboren wo auch immer, auf welchen Flecken der Erde,
Sei unser Schicksal gut oder "stiefmütterlich".

Handvoll Szekler zerstauben (so wenig) wie der Fels,
im Meer der tosenden Schlacht der Völker.
Über uns die Flut, oje, die uns hundertfach bedeckt,
lass nicht verloren gehen Erdely, unser Gott!

Unsere jämerliche Vergangenheit ein jahrtausend des Schicksalschlags.
Tataren und Türken verwüsteten, die Labancen knechteten.
Lass uns heim, auf szekler-ungarische Erde,
in freier Heimat wollen wir glücklich leben.

Handvoll Szekler zerstauben (so wenig) wie der Fels,
im Meer der tosenden Schlacht der Völker.
Über uns die Flut, oje, die uns hundertfach bedeckt,
lass nicht verloren gehen Erdely, unser Gott!

Bereits seit eineinhalbtausend Jahr hat Csabas Volk
viele Stürme überstanden, sein Schicksal ist es stiefmütterlich behandelt zu werden.
Äußere Feinde oje, haben es oft hinweggerafft.
Niemals hat es ein Heim gekannt.

Handvoll Szekler zerstauben (so wenig) wie der Fels,
im Meer der tosenden Schlacht der Völker.
Über uns die Flut, oje, die uns hundertfach bedeckt,
lass nicht verloren gehen Erdely, unser Gott!

Süße Jungfraumutter (Maria), flehend bitten wir dich.
Errete das Volk, die blutende Nation!
Lass uns heim, auf szekler-ungarische Erde,
in freier Heimat wollen wir glücklich leben.

Handvoll Szekler zerstauben (so wenig) wie der Fels,
im Meer der tosenden Schlacht der Völker.
Über uns die Flut, oje, die uns hundertfach bedeckt,
lass nicht verloren gehen Erdely, unser Gott!

Wer weiß, wohin uns von hier das Schicksal bringt
über Landesgrenze, Ozean.
Komme doch, unser König, hier wartet dein Volk,
Szekler Nation der Karpaten-Gipfel.

Seine heldenhafte Freiheit verliert Segesvár,
nach Madéfalva musst Du schmerzhaft blicken.
An Deiner Erde reichen Schatz laben sich Völker und wüten.
Deinen Söhnen fehlt oft selbst das Brot.

Handvoll Szekler zerstauben (so wenig) wie der Fels,
im Meer der tosenden Schlacht der Völker.
Über uns die Flut, oje, die uns hundertfach bedeckt,
lass nicht verloren gehen Erdely, unser Gott!

Es entflammt der Himmel, es ertönt die Straße der Heere (Milchstraße, siehe Szeklersage um Csaba dem Königssohn)
Königssohn Csaba sammelt sein Lager.
Es vergeht der Fluch, es versiegt sein Brunnen,
Unsere Herzen durchflammen frühere Freuden.

Umsonst dröhnst Du noch, Flut des Hasses,
es bleibt bestehen der Fels, er zerstäubt nicht weiter.
Unser Gebet fand erneut zu Gott.
Bedanke heute mein Volk, deines Wunsches Morgenrauen.
Tibor Szabolcs
schrieb am 24.10.2010, 02:02 Uhr (am 24.10.2010, 02:19 Uhr geändert).
hallo @siebenschläfer,

es soll ja bitte nicht langweilig werden. ich melde mich mal wieder und nehme bezug zu deinem beitrag. der hört sich etwas nach aufforderung zur rechtfertigung an. ich verlange von niemandem hier eine rechtfertigung zu irgendeiner sache. jeder soll hier bitte frei nach seinem gutdünken schreiben, hoffe ich. so lange er nicht gegen allgemeine verhaltensregeln verstößt.
doch ich will versuchen auf deine zeilen einzugehen. es war vor einigen jahren, vielleicht 10-11. ein gemeindefest im damaligen birkenwald gemeindehaus der örtlichen evangelischen gemeinde von röthenbach bei schweinau. ich kann dir sogar den werten gemeindepfarrer helmreich nennen, mit dem ich befreundet sein darf. ich bin nur schon sehr lange nicht mehr dort gewesen. siebenschläfer, auch dich meine ich vom sehen her zu kennen. habe die ehre,...
die damen und herren mit denen ich auf dem fest sprechen konnte, wußten diese von dir erwähnten zusammenhänge nicht. nicht einmal ich wußte darüber so genau bescheid wie du sie so schön schilderst. ich habe in meinem geiste nur nach einem wortursprung für nadesch gesucht, weil ich explizit merkte, er kann nicht deutsch sein, und habe dies im ungarischen nádas gefunden. auch wenn es bei mir vielleicht so klang, es soll doch bitte keiner einzelperson der vorwurf gemacht werden, wenn sie irgendwas in einem anderen zusammenhang weiß oder nicht mehr weiß.

ich habe jetzt nachgelesen, in diesem nadesch (szásznádas) soll sogar der ungarische siebenbürger fürst kemény jános beerdigt sein. der eingang zu seiner krypta soll vor jahren noch sichtbar gewesen sein. wußtes du davon? wenn ihr generell nicht rumänische tänze tanzt, dann bitte ich meine fehleindrücke zu entschuldigen. ich wollte niemanden damit verletzen, dass mir das damals etwas rumänisch vorkam. ich kann leider überhaupt nicht tanzen. mag aber volkstänze allgemein. mit einen jungem dieser tanzgruppe konnte ich sogar perfekt ungarisch sprechen. er war ein kräftiger schwarzhaariger junge von vielleicht 15-16 jahren. mittlerweile wird er wohl erwachsen sein.

ich wollte hier ein gesellschaftliches gesamtphänomen erwähnen.
ein anderes beispiel:
mein vater mußte 1956 im laufe der niederschlagung der ungarischen revolution auf umwegen, über serbien und frankreich, vor den kommunistischen schergen und den russen nach deutschland fliehen. auch unter vielen exilungarn war es damals in meiner kindheit leider eine "zivilisationskrankheit", den in deutschland geborenen kindern nicht mehr ungarisch beizubringen. so konnte sich bereits die nächste genaration nicht mehr mit den großeltern verständigen, geschweige denn frei und selbstständig in ungarn zu kommunizieren. dies war vor allem durch die spaltung europas in zwei blöcke bestimmt und der geringen wahrscheinlichkeit, wieder "richtig" heimkehren zu können. von diesen nachkommen der ungarn wussten die wenigsten alle hintergründe ihrer eltern und vorfahren. gott sei dank hat sich diese auffassung unter den ungarn die letzen 15-20 jahre entschieden geändert. die ungarn allgemein sind sich jetzt mehr ihren ursprüngen und ihrer vergangenheit bewusst, als sie es lange zeit vor der wende waren. sie sind patriotischer geworden. ich finde es empfehlenswert die kinder mehrsprachig aufwachsen zu lassen. dazu gehören auch alle anderen sprachen, die in einer familie gesprochen werden, egal welcher volksgruppe.

in röthenbach bei schweinau war zu dieser zeit, als ich noch dort wohnte und eben jenes "szásznádasi" fest stattfand, auch immer wieder ein auto mit einem im höchstem wirkungsgrad groß plakatiertem "TRANSYLVANIA" auf der heckscheibe zu sehen. waren da nicht noch farben der rumänischen trikolore darauf? gibt es dieses auto noch? :-))) ich habe eine relativ gute auffassungsgabe und konnte feststellen, dass es in irgendeinem zusammenhang zu dem von dir erwähnten verein stand. vielleicht ein mitglied? ich fragte mich damals und frage es heute noch, der fahrer dieses wagens, war er etwa pro rumänisch eingestellt oder pro transylvanisch als solches?? mir kam es pro rumänisch vor. siebenschläfer, es interessiert mich nur so und wenn du willst, kannst du mir darauf antworten. danke. die farben der rumänischen trikolore leiten sich sowieso aus dem alten wappen siebenbürgens ab. mit den sieben türmen, für die sieben stühle der sachsen, mit dem schwarzen turul vogel (totemtier), für die ungarn, dem stern und dem halbmond, für die szekler. das ganze eben in den farben blau, gelb und rot.

in wikipedia fand ich noch folgendes zitat, welches wohl jeden nationalgroßrumänen erbleichen läßt. sogar ich habe mir überlegt, ob ichs überhaupt posten soll, denn meine absicht ist es keinesfalls, die rumänen als solches zu diskreditieren. sie hatten ihren anteil an der geschichte, wie andere völker auch. nur eben einen anderen, wie er oft dargestellt wurde. eine lüge oder eine erfindung ist es nicht, es steht schwarz auf weiß:
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"Die rumänischen Fürstentümer gingen organisatorisch aus Vasallenstaaten hervor, die vom König Béla IV. (Ungarn) zum Schutz der ungarischen Ostgrenze nach dem Mongolensturm eingerichtet wurden." - booaaaaah. das hat jetzt aber bitte nichts mit irgendeinem ungarischen größenwahn zu tun.
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dann möchte ich gaaanz vorsichtig etwas erwähnen, welches den einem oder anderem vielleicht etwas nervös machen dürfte, weil ich es überhaupt erwähne. ich meine es aber überhaupt nicht abwertend. ehrlich. :-)) ich beschreibe nur beobachtungen der assimilierung. ich höre es nach ein paar sätzen, die ich mit einem siebenbürger sachsen wechsle, ob er sein deutsch in einer bundesrepublikanischen sprachschule im rahmen der spätaussiedlerintegration oder zuhause im kreise seiner familie und in der ortansäßigen siebenbürger schule gelernt hat. von siebenbürger sachsen, die ihre deutschkenntnisse in bundesdeutschen sprachschulen erworben haben, gibt es in diesem stadtteil einige. was passiert nun mit mir siebenschläfer? wirst du im röthenbacher einkaufszentrum einen plakatierten fandungsaufruf nach mir lancieren?! :-)) bitte tue es nicht! ich bin relativ harmlos. :-) nein, nein, ich gehe davon aus, dass du mich in sachen nadesch nur richtiggehend informieren wolltest. danke schön! :-) was ich auf dem internetportal der trachtentanzgruppe nadesch alles lesen und sehen konnte ist begeisternd!!! alle achtung! war mir so leider gar nicht bekannt.

was die landschafts-, orts., fluss- und bergnamen angeht, habe ich eben in einem deutschen sachbeitrag meine aussage bestätigendes gelesen. sonst hätte ich es gar nicht erwähnt. sicherlich gibt es einige ausnahmen. im falle des flußes küküllö konnte ich finden, es hat was mit einem dorngewächs zu tun, dass der flußname bereits in den ungarischen szeklersagen um attilas sohn csaba erwähnt wird. die szekler waren etwas früher vor ort, als die sachsen. kükü und kükül sind auch in uralten turksprachen zu finden, was auf die szekler hinweißt. lö is dann eine typisch ungarische endung, die bezug dazu herstellt. so wie z.b. die ungarische endung -nyi. ich habe hinweise gefunden, die die von dir erwähnte theorie bekräftigen und auch solche, die sogar eine keltische namensgebung bestätigen. irgendwas mit "gewundenem fluss" auf keltisch. im falle der kokel will ich hier aber keine große kontroverse auslösen. es mag vielleicht der deutsche name der ursprünglichere sein.
sicher gibt es die eine oder andere ursprünglich deutsche bezeichnung, aus der dann die ungarische abgeleitet wurde. diese kontroverse um die ursprungsbezeichnung wurde eigentlich ausschließlich im zusammenhang mit dem walachischen bzw. rumänischen bezeichnungen geführt. bitte, sogar hier im thread wird davon ausgegeangen, dass die ungarischen szekler bereits einige jahrhunderte vor den späteren urungarn, in siebenbürgen siedelten. der grund wird wahrscheinlich weniger in heroischen sagen sein, sondern darin, dass unter den hunnen, wie viele andere turkstämme oder germanenstämme u.v.a. auch bereits ungarische stämme waren, zu denen die szekler gehörten. somit liegt es in der natur der vorherigen anwesenheit, dass die weit überwiegende zahl der bezeichnungen ungarischen ursprungs sind. übrigens sind angeblich onkel attilas spuren auch bei uns allen zu finden. irgendeine geschichte mit der blutgruppe "b". hat mir mal ein geschichtsinteressierter franke erzählt. ich erwähne es eher augenzwinkernd. weiß jemand genaueres darüber?

gefundenes zitat:
Die Blutgruppenhäufigkeit kann auch dazu benutzt werden, den Verlauf prähistorischer Völkerwanderungen oder sogar solcher, die nicht prähistorisch sind, zu rekonstruieren. Zum Beispiel ist der Prozentsatz an Blutgruppe B am höchsten unter den Einwohnern Zentralasiens und fällt ab, wenn man westwärts oder ostwärts geht. Dass sie in Westeuropa überhaupt auftritt, wird von einigen den periodischen Invasionen nach Europa zugeschrieben, die während des Altertums und des Mittelalters durch zentralasiatische Nomaden wie z. B. die Hunnen und Mongolen erfolgten. Heute hat es die moderne Gentechnik ermöglicht, wesentlich genauere Untersuchungen über Verwandtschaften und genetische Ähnlichkeiten oder Verschiedenheiten unter den Völkern zu machen. Die als erblich erkannten Blutgruppen bildeten jedenfalls den Beginn, sich über die Verschiedenheit der Menschen intensivere Gedanken zu machen.

wenn es gut tut, dann will ich auch gerne erwähnen, dass es im ungarischen aber auch viele lehnwörter deutschen ursprungs gibt. manche wörter haben eine so lustige ableitung, dass man bei der erkenntnis einfach schmunzeln muss. z.b. einen handlungsreisenden nennt man auf ungarisch "vigéc". dieses vigéc wird auf ungarisch so ausgesprochen, wie das deutsche "wie gehts?", welches vor allem deutschsprachige handlungsreisende beim begrüßen sagten. daher auch die bezeichnung. eine verflixte magyarsierung. :-)) für einige werkzeuge und technische begriffe werden auch deutsche lehnwörter benutzt.

ich muss mich mal wieder nachträglich korrigieren! die mittelalterlichen ansätze parlamentarischer demokatie durch erlaß der goldenen bulle im jahre 1222, durch andrás II, fanden im damaligen ungarn 7 jahre nach der magna charta der engländer statt, und nicht weit vor ihnen statt! ich bitte um nachsicht, war keine absicht!

sehr sehr viel interessante details, teils überaus ungarnkritisch, über die pannonische ungarische geschichte, auch siebenbürgen betreffend, habe ich aus dem sachbuch von paul lendvai "die ungarn". dieses buch kann ich jedem geschichtsinteressiertem empfehlen. es zählt mittlerweile zum geachteten internationalem standartwerk. lendvai ist jüdischer abstammung und sicher kein nationalist.

wenn ich das ganze siebenbürger portal durchforste und die verschiedenen meinungen, probleme, geschichten usw. betrachte, die ich dort vorfinde, dann hat dies alles für mich auch einen integrierenden beruhigenden charakter. ich sehe und spüre es auch einfach bei allen anderen volksgruppen des umfassenden wunderschönen karpatenraumes dieses gewisse etwas, das vereinende hinter den gegensetzen und verschiedenheiten, wenn keine ideologisierte hetze welcher art auch immer stattfindet. dinge um die wir uns manchmal zanken und streiten, die z.b. us-amerikanern, franzosen, australiern, ja sogar den meisten deutschen der bundesrepublik völlig suspekt sind. interplanetarisch gesehen, also von den marsianern aus - oder intergalaktisch gesehen, gehören wir doch alle irgendwie zusammen, sind ineinander-miteinander "verstrickt" - und sind doch verloren in den unermeßlichen weiten, wenn wir vergessen woher wir kommen...

die grausamme über 850 jahre andauernde ungarische bedrohung und unterjochung in siebenbürgen, die fast zur auslöschung der sächsischen kultur in siebenbürgen führte und im österreich-ungarischen ausgleich seinen höhepunkt fand, ist seit nun mehr 90 jahren vorbei! forscher rätseln darüber, warum nur wurden die sachsen von den ungarn ins land gerufen??? warum erreichte die sächsische kultur gerade unter ungarischen fürsten in siebenbürgen, im angesicht türkischer bedrohung, ihre blüte??? das seit 1920 nicht enden wollende wohlwollen der rumänen den minderheiten, insbesondere den sachsen, gegenüber, führte aus unerklärlichen gründen dazu, dass die sachsen siebenbürgen trotzdem verließen. nichts desto trotz ist jeder kleinste selbstbewusste ungarischer gedanke, jede regung ungarischer bzw. szekler autonomie in siebenbürgen von seiten der siebenbürger sachsen äußerst kritisch zu beobachten und zu beurteilen, jeder bezug zu den ungarn zu vermeiden... :-))) ein schelm, wer sich dabei was bößes denkt.

meine empfehlung und bitte ist es, lasst uns minderheiten sachsen und ungarn in siebenbürgen zusammenstehen, für eine bessere zukunft, auch mit den rumänen!! dies werden viele unter euch besser wissen als ich, aber ist die lebensqualität in siebenbürgen (innerhalb der karpaten), trotz 90 jahre bestrebungen dem entgegenzuwirken, nicht immer noch um einiges besser als im ursprünglichen transkarpatischen rumänien??!

in diesem sinne - schöne grüße
Szeklerpartisan
schrieb am 02.11.2010, 18:38 Uhr
Zitat: -> [quote]das seit 1920 nicht enden wollende wohlwollen der rumänen den minderheiten, insbesondere den sachsen, gegenüber, führte aus unerklärlichen gründen dazu, dass die sachsen siebenbürgen trotzdem verließen.[/quote]
Was raucht der Mensch!? Wie diese "wohlwollen" nach 1945 aussah ist hinlänglich bekannt. An der Autonomie der Szekler und die Umstrukturieung der Republik Rumänien in eine föderale Bundesrepublik nach dem Vorbild Österreichs und Deutschlands führt kein Weg vorbei. Natürlich hören das bestimmte Leute nicht gerne. Aber soll denn erst Blut auf den Straßen fliessen? Muss es erst so weit kommen? Das ist unnötig und ist vermeidbar. Ich gehe sogar soweit das ich davon überzeugt bin das es Rumänien mit einer föderalen Struktur und eine Steuerwesen nach dem Vorbild skandinaviens wesentlich besser gehen würde!
Tibor Szabolcs
schrieb am 07.11.2010, 02:41 Uhr
Bajtárs Székelypartizán,

natürlich habe ich das mit dem "nicht enden wollendem Wohlwollen" absolut zynisch und ironisch gemeint. :-))
Ich bin der selben Meinung wie Du. Blut würde dennoch wohl keines fließen, hoffe ich.

Szebb jövöt - bessere Zukunft!
Szeklerpartisan
schrieb am 07.11.2010, 11:33 Uhr
Das dies erst gemeint war habe ich mir auch nur sehr schwer vorstellen können.
Die Ereignisse in Marosvásárhely im März 1990 lassen tief in die Seele der Menschen blicken. Das ist zwar schon 20 Jahre her. Aber jeder der dabei war vergisst nicht so schnell...
Szeklerpartisan
schrieb am 11.01.2011, 18:07 Uhr
http://www.punkto.ro/articles/Cluj___Klausenburg:_Zwischenf%C3%A4lle_%C3%BCberschatteten_ungarischen_Nationalfeiertag-279.html

So wie es aussieht bewegt sich so langsam etwas in der Frage der Autonomie für die Szekler ;o)
Nun, ich denke das sich Jobbik in Zukunft noch mehr der Szeklerfrage annehmen wird. Zumal Ungarn z. Z. die EU-Ratspräsidentschaft inne hat.
aurel
schrieb am 11.01.2011, 18:54 Uhr (am 11.01.2011, 18:58 Uhr geändert).

@Szeklerpartisan
Pál Gergelyi Balázsi, Vordermann des zur „Neuen Ungarischen Garde“ gehörenden „Szekler-Bataillons“ ist am Montagnachmittag in der westrumänischen Stadt Cluj / Klausenburg festgenommen worden. Bei einem Aufmarsch anlässlich des ungarischen Nationalfeiertags trug er eine Armbinde mit dem SS-Wahlspruch „Meine Ehre heißt Treue“ (s. Foto). Im Zuge der Feierlichkeiten, die u.a. auch auf die Forderung nach mehr Rechten zugunsten der ungarischen Minderheit aufmerksam machen sollten, war das Szekler-Bataillon auch durch andere Parolen auffällig geworden. Mit einem ungarischsprachigen Transparent verkündeten die paramilitärisch gekleideten Teilnehmer am Aufmarsch, dass das Szeklerland nicht Rumänien sei.

http://www.punkto.ro/articles/Cluj___Klausenburg:_Zwischenf%C3%A4lle_%C3%BCberschatteten_ungarischen_Nationalfeiertag-279.html





@Szeklerpartisan
So wie es aussieht bewegt sich so langsam etwas in der Frage der Autonomie für die Szekler ;o)




Herr Partisan, Sie begeistern sich und Sie machen Propaganda für eine strafbare Handlung.
Sie und Ihresgleichen scheinen nichts aus der Geschichte gelernt zu haben.

Mynona
schrieb am 11.01.2011, 21:24 Uhr
Was ist da die strafvare Handlung?Der Aufmarsch oder das Tragen der Binde mit dem SS Spruch?
bzw.für was macht Szeklerpartisan Propaganda?
Szeklerpartisan
schrieb am 16.01.2011, 01:50 Uhr
Mir "strafbare Handlung" meint Aurel wohl das tragen der Armbinde mit dem Spruch ,,meine Ehre heißt Treue''.
Dies ist in manchen Ländern dieser Welt eine strafbare Handlung, wenn es u. U. einen eindeutigen Bezug zum Nationalsozialismus gibt.

Aber ich muss auch fragen. Für was mache ich angeblich Propaganda Aurel? Für was ich mich begeistere können Sie allerhöchsten nur vermuten, da Sie nicht in meinen Kopf hineinsehen können.
Jeder lernt aus der Geschichte. Ausnahmslos. Nur kommt ein jeder für sich zu einem anderen Ergebnis als sein Nachbar. Daher versuchen Sie doch bitte nicht Menschen die anders Denken als Sie Ihre Weltsicht als die reine und einzige Wahrheit aufzuzwingen. Die gibt es nämlich bekanntlich nicht. Sein Sie doch bitte so tolerant und demokratisch und lassen einen jeden seine eigene Meinung entwickeln und kund tun.
Das sich etwas in der Szeklerfrage innerhalb Rumäniens und Ungarn bewegt zeigt doch schon die Tatsache das es innerhalb der Magyar Gárda ein Szekler-Bataillon gibt und das es ins Bild der Öffentlichkeit gelangt ist. Ob dies gut oder schlecht ist, sei jedem selbst überlassen zu entscheiden. Aber damit sich die Gesamtsituation nicht noch verschlechtert und so extremisten auf beiden Seiten mehr Zulauf bekommen muss der rumänische Staat auf die Szekler zugehen und mehr für sie machen als bisher. Was wäre denn so schlimm an einer Autonomie des Szeklerlandes wie z. B. bei den Basken oder anderen? Das der rumänische Staat auseinander oder gar zerbricht? Das ist lächerlich!
aurel
schrieb am 16.01.2011, 09:30 Uhr

@Szeklerpartisan
Für was mache ich angeblich Propaganda Aurel?

Sein Sie doch bitte so tolerant und demokratisch und lassen einen jeden seine eigene Meinung entwickeln und kund tun.



Der Honig in Ihrer Stimme („tonul mieros“) steht im Widerspruch mit dem Dolch in Ihrem Avatar und auch mit den Ideen die Sie vertreten, Ideen die in absolute Inkompatibilität mit jeglichem demokratischen Gedanken stehen.

Die Magyar Garda und der Szekler-Bataillon sind rechtsextremistische, antisemitische und neofaschistische Organisationen die in Ungarn verboten sind. Organisationen die vergleichbar mit der rumänischen Eiserne Garde (Garda de Fier) sind.

sibihans
schrieb am 16.01.2011, 10:08 Uhr
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Regiunea Autonomă Maghiară (în maghiară Magyar Autonóm Tartomány), cunoscută şi ca Regiunea Mureş-Autonomă Maghiară, cu reşedinţa la Târgu Mureş, a fost o regiune care a existat în România între septembrie 1952 şi februarie 1968.

http://cersipamantromanesc.wordpress.com/2010/10/26/despre-maghiarii-din-romania-de-dupa-1918-2/
Mynona
schrieb am 16.01.2011, 10:34 Uhr
@Szeklerpartisan,"Mir "strafbare Handlung" meint Aurel wohl das tragen der Armbinde mit dem Spruch ,,meine Ehre heißt Treue''.
Dies ist in manchen Ländern dieser Welt eine strafbare Handlung, wenn es u. U. einen eindeutigen Bezug zum Nationalsozialismus gibt."

Das weiß ich wohl dass es in einigen Ländern strafbar ist(was eh Blödsinn ist, meine Meinung )

Ich stelle die Frage Angesichts der Bemerkung"Sie machen Propaganda für eine strafbare Handlung.
Sie und Ihresgleichen scheinen nichts aus der Geschichte gelernt zu haben."
.....weil ich habe nichts von Propaganda in der Sache gelesen,bzw.gar keine Propaganda.
Aber manch einer dreht sich immer alles so zurecht wie's passt.
Szeklerpartisan
schrieb am 16.01.2011, 11:36 Uhr
Județ sind keine Bundesländer Auch wenn da noch so viel Autonom im Namen steckt. Die Republik Rumänien ist ein zentralistisches Staatsgebilde nach französischem Vorbild.
Was in einem Land mit solch einer Topographie und mit so vielen Minderheiten doch eher kontraproduktiv ist.
Für die Szekler wäre das beste (und im Moment auch realistischte) eine weitreichende Autonomie. Also eine eigene Polizei, eigenes Regionalparlament mit weitreichende und tiefgreifenden Kompetenzen und ggf. einer eigenen Art "Nationalgarde" die in die rumänischen Streitkräfte eingebunden ist usw. usf. Also ähnlich den Bundesstaaten der USA.


@Aurel: Es handelt sich nicht um einen Dolch sondern um einen Malchus. Des Weiteren ist es man immer gut beraten sowohl diplomatisch als auch wehrfähig zu sein. Das erweitert die Handlungsoptionen ungemein. Dies will ich auch mit meinen Avatar symbolisieren. Eine scharfe Klinge auf einem weichen Seidentuch
Ich weiß, das diese hintergründigen Symboliken nicht gleich jeder versteht und mach einer gerne aufbrausend platte Attitüden von sich gibt. Aber das erwarte ich auch gar nicht von Ihnen. Möchte schließlich keinem zuviel abverlangen...

Bezüglich der Magyar Gárda: Der Vorwurf des Antisemitismus und des sog. Rechtsextremismus ist mittlerweile eine stumpfe Klinge geworden mit der sie keinen mehr hinter dem Ofen hervortreiben können. Typisches Stilelement um vom eigenen Versagen aubzulenken und dem anderen bzw. der anderen Seite die Schuld in die Schuhe zu schieben. Weshalb geniesst denn die Magyar Gárda so viel öffentliche Aufmerksamkeit und so einen Zulauf. Das must doch irgendwo her kommen? Aber lassen wir das. Dies ist eine andere Baustelle.
Hier geht es um die Szekler in Rumänien, deren Situation weit besser sein könnte als ihre jetzige. Nur müssten dann ein paar andere natürlich Abstriche machen. Was aber wieder keiner will...
Mal abgesehen davon das die Szekler, wie jedes Volk ein verbrieftes Recht auf Selbstbestimmung haben. Ihnen dies nicht zuzugestehen wäre schlicht weg undemokratisch und intolerant.
Szeklerpartisan
schrieb am 16.01.2011, 11:38 Uhr (am 16.01.2011, 11:38 Uhr geändert).
@Mynona: Ja, da kann ich Ihnen nur Recht geben. Aber wie heißt es doch so schön. Getroffene Hunde bellen^^

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