Richard Wagner verunglimpft Carl Gibson und SLOMR Temeschburg – und das wider besseres Wissen!

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Don Carlos
schrieb am 03.04.2009, 17:15 Uhr (am 03.04.2009, 21:52 Uhr geändert).
Um der Wissenschaft willen - hier meine Antwort:

Sie wollten doch erst dann wiederkommen, wenn die Luft rein ist, Joachim!

Sie ist noch nicht ganz steril hier im Forum - wie sie sehen, trotz Frühlingsduft und Frühlingsgefühlen ... auch in Sachen Wahrheitsfindung a la Nelson Mandela!



Manche Dinge kann man nicht oft genug wiederholen -

gerade wenn es um "kommunistische Verbrechen" und um die Vergangenheitsbewältigung von Wendehälsen geht.

Man sagt, jeder zweite Bürger der ehemaligen DDR wünsche sich das Arbeiter- und Bauern-Paradies im SED-Staat von Honecker, Erich Mielke, Markus Wolf etc. zurück?

Die Geborgenheit hinter "Mauer, Stacheldraht und Todesstreifen!"
Wollen Sie das auch, Joachim?

Und wohin wollen Sie?

Zu Lafontaine und Gysi?
Oder sagen Sie auch mit Barack Obama: "Yes, we can!"?
Carl Gibson

Lavinia ist zurück - nur im falschen Film!
Erinnert an Siels Bikini-Nummer!

Ich zitiere:

Dem Schnuk,
der wo gerne den Drachen, der ihm ja nichts vormachen kann, mit unangenehmen Fragen erlegen würde...aber leider nicht in Augsburg wohnt…oooohhh!
und Don Carlos,
dem heldenhaften Ritter, dem der Weg zur Drachenhöhle zu beschwerlich (?) ist –, dafür aber gar absichtlich mit seinem stumpfen Schwert auf einem Nebenschauplatz herumfuchtelt, um irgendeine Zunge abzutrennen, die er als Beweis für seine Heldentat vorzeigen könnte –

wie solltet ihr denn das Offensichtliche erkennen können…? Die Realität ist, (von 'Gernegroß'ausgesprochen): „Ihr, Majestät - Ihr habt nichts an!“
Ende des Zitats!

Mit diesem Kauderwelsch, Lavinia, werden Sie kaum die "reichen Männer" finden, auf die Sie warten, und wohl schwerlich "adoptiert" werden.

Haben Sie noch ein paar weitere Exquisit-Kostproben sprachlich-denkerischer Art auf Lager, die besser verständlich und - auch für Schoßhunde - nachvollziehbar sind?

Lavinia
schrieb am 03.04.2009, 23:13 Uhr (am 03.04.2009, 23:24 Uhr geändert).
Don Carlos schreibt und schreibt und schreibt...immer wieder Altbekanntes...- wer aber interessante Beiträge lesen möchte, sollte schleunigst den thread wechseln...
Don Carlos
schrieb am 04.04.2009, 10:15 Uhr (am 05.04.2009, 05:44 Uhr geändert).
SLOMR-Memento:
Heute vor 30 Jahren in den Morgennachrichten meldete Radio Freies Europa /RFE (Europa Libera) aus dem Englischen Garten in München die Gründung der "Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger", "SLOMR" in Temeschburg /Timisoara, in der Stadt an der Bega.

Die professionellen Lauscher des rumänischen Geheimdienstes "Securitate" am Leontin Salajan Boulevard in Temeschburg/Timisoara vernahmen die Botchaft zeitgleich mit allen potentiellen Sympathisanten von SLOMR, die der oppositionellen Protestbewegung beitreten wollten.

Um die SLOMR-Entwicklung als Menschenrechtsplattform in der Ceausescu-Diktatur zu verhindern,
wurden in den Morgenstunden die Gründunsmitglieder Carl Gibson, Erwin und Edgar Ludwig, Stefan Wolf, Helmut Reiter, Horst Gängler und SLOMR-Präsident Prof. Dr. Fenelon Sacerdoteanu verhaftet -

Stunden danach wurden weitere Unterzeichner der SLOMR -Gründungserklärung, ingesamt 16 Personen neben Ludwig und Gibson, dem Untersuchungsrichter der Securitate vrogeführt.

Das Gründungsdokument der SLOMR Temeschburg mit allen Namen fiel der Securitate nicht in die Hand.

Während die brutalen Verhöre (2 Tage ohne Wasser und Nahrung!) mit Prügel und weichen Folterungen der Verhörten (Schlafentzug) abliefen,
wurden die heran eilenden Sympathisanten der Bewegung aus dem Banat und aus Temschburg von der Securitate und der Miliz aufgefangen, durchgeprügelt und zum Teil in Arrest genommnen. Selbst Damen wurden nicht verschont.

Was sonst noch geschah, während Carl Gibson und Erwin Ludwig der Prozess gemacht wurde, wäre in historischen Forschungsarbeiten aufzuklären.

Viel ist in meinem Buch "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Dikatur" beschrieben, doch das meiste davon beschränkt auf meine Erkenntnisperspektive.
Was im ganzen Lang nach der SLOMR Gründung in Bukarest geschehen ist, muss noch dokumentiert werden.

Als ich im Gefängnis, war es mir nicht mehr möglich zu verfolgen, was draußen vor der Tür an Repressalien gegen die antikommnistische Opposition ablief.

Aber damals fielen bereits Schüsse in Temeschburg - zehn Jahre vor dem Umsturz 1989 -
und der antikommnunistischen "Proklamation von Temschburg", über die ich in der FAZ berichtet habe.
(Quelle: Bilddokumentation auf meiner homepage:www.gibsonpr.de )

Nach der Internierung der beiden Organisatoren in das Gefängnis Popa Sacpa in Temschburg, ging die Bewegung SLOMR möglicherweise weiter.

Später traten auch echte "Trittbrettfahrer" als "Zeugen" auf und berichteten von Deutschland aus brieflich,

"wie sich SLOMR in Temeschburg" gebildet hatte,

etwa jener ominöse Ingenieur Gerhard Nikolaus Kneip aus Temeswar/Timisoara,
der dem Memorial Sighet/Rumänien in einem Schreiben darüber berichtete,

ohne selbst dabei gewesen zu sein!!!

Die falschen Nachrichten über SLOMR-Temeschburg halten sich seit einigen Jahren, auch im Internet als verfäschende Titelmeldung,
obwohl ich selbst mehrfach bei der Memorial Sighet-Direktorin Boca intervenierte,
ebenso bei dem dort tätigen Historiker Romulus Rusan - und um Richtigstellung ansuchte.

Nach mehreren Interventionen wurde die absurde Schlagzeile " Ein halbes Jahrhundert seit SLOMR"

in ein "Viertel Jahrhundert" verbessert -

doch , wie gesagt, es dauerte Jahre, bis ich das furchgesetzt hatte.

Den mehrfach angeforderten "Brief" des angeblichen "Zeitzeugen" Kneip habe ich nie erhalten.

Dies als kleiner Beitrag zum Thema "Geschichte der SLOMR" bzw. zu den Schwierigkeiten, Fakten zu vermitteln.

SLOMR, Adine, ist heute inzwischen ein historisches Thema.

Damals wussten selbst meine Landsleute in Sackelhausen nicht viel von der Bewegung ( bis auf zwei Brüder, die beitraten und ohne Bakschisch-Zahlungen ausreisten) -

eben weil politische Opposition viele nicht interessierte.
(Das Kreditaufnehmen und das Kopfgeldbezahlen an die Securitate und Ceausescu war einfacher und risikoloser!)

Frau Pintilie aus Bukarest,
(oder aus jenem obskuren "Deutschen Dorf" - wo liegt das,
bei Scornicesti ... oder wo auf der Welt!!!)

die hier zum Boykott gegen mich aufruft ( in wessen Auftrag wohl???)
und mir - ähnlich Richard Wagner und Herta Müller bereits im August 2008 -(siehe Emailverkehr oben) gern das freie Wort abschneiden würde,

war damals 1979 vieleicht noch nicht einmal geboren!

@Igor: Wichtige Themen gibt es viele:

Ein wichtiges davon besteht darin,
dass die "Lüge"
(fast möchte ich sagen eine Erfindung der Kommunisten, im Grunde aber ihr Wesenselemt),
sich bis nach Amerika ausbreiten konnte und nunmehr
die Welt auf den Kopf gestellt hat.

Doch nota bene: Jeder von uns hat die Pflicht, die Lüge dort zu bekämpfen, wo er sie antrifft,
wo er von ihr weiß,
wo ihm bewusst ist, dass sie die "Wahrheit" verdrängt.

Mein Thema ist im Augenblick SLOMR - dazu habe ich etwas zu sagen, ganz egal, ob das nun bestimmten Leuten (wie Frau Pintilie aus Bukarest und Co.) gefällt oder nicht.

Carl Gibson

Don Carlos
schrieb am 04.04.2009, 17:57 Uhr (am 05.04.2009, 06:12 Uhr geändert).
Alles ist zwar noch nicht gesagt - trotzdem neigt sich diese Diskussion ihrem Ende zu. Und sie wird ganz verklingen, da die Essenzen feststehen und mitgeteilt werden konnten.

Auf Nachfrage kann noch mehr konkretisiert und vertieft werden. Bei Bedarf werde ich weiter Auskunft geben, über das was ich im Kommunismus der Ceausescu-Dikatur erlebt und erfahren habe, ganz im Geiste Alexander Solschenizyns, der es beklagte, nicht genügend Worte zu haben, um über alles zu bereichten, was im Gulag ablief.

Was zu sagen war, habe ich aufgeschrieben und zum Teil schon im letzten Buch veröffentlicht.

In dieser Diskussion wurden weitere Fragestellungen eingebracht, die andere endgültig beantworten werden, wenn gründlich recherciert und analysiert wurde.
Dann erst kann abschließend gewertet werden - dann wird sich auch zeigen, ob dies eine Diskussion war, die geführt werden musste.

"Carl eine Weisheit, man sagt bei den Dakota Indianern: "Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab."

Danke für den gutgemeinten Rat, Anchen! Die gleichen Worte erreichten mich ebenso aufrichtig und gut gemeint im August 2008 aus dem Mund eines Dichters, als hier die Diskussion zum Thema „Spitzel-Affäre in Berlin“ aufgenommen wurde.

Hier reite ich kein totes Pferd und auch keine Mumie!

Was ich hier bezwecke, ist, die
"Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Rumänien" voran zu bringen.

Der Kommunismus in Europa ist leider nach lange kein totes Pferd ,
auch kein scheintotes –
ebenso wie der Nazismus noch längst nicht besiegt und tot ist.

Wenn wir die Erinnerung an die destruktiven und antihumanen Ideologien des 20. Jahrhunderts nicht wachhalten
und wenn wir nicht genau aufklären, wie diese totalitären Phänomene Kommunismus und Faschismus entstehen konnten
und wer sie möglich machte,
dann werden sie wieder kommen in der Form neuer Diktaturen und neue Menschenopfer fordern.

Mir geht es hier nicht um zwei Namen – mir geht es,
und das habe ich schon oft betont,
um das Prinzip.

Nicht nur als Philosoph, sogar als mündiger Staatsbürger ist es meine Pflicht, diese Diskussion zu führen, sonst mache ich mich mitschuldig am Unterschlagen der Wahrheit.

Wenn Wahrheit, Gerechtigkeit, Anstand und Moral untergehen, dann sind der Lüge und allen Formen des Bösen Tür und Tor geöffnet.

Deshalb müssen alle Bürger wachsam sein, und den Anfängen wehren.

Ohne diese Überzeugung hätte ich auch vor 30 Jahren im Rahmen von SLOMR und als rumänischer Staatsbürger weder opponieren, noch durchhalten können.
Auch hätte mir die Kraft gefehlt, mein Testimonium niederzuschreiben und dieses Spießrutenlaufen psychisch durchzustehen. Doch inzwischen ist es vollbracht. Und das ist gut so.
Carl Gibson
Carl Gibson
schrieb am 17.04.2009, 11:50 Uhr
Herta Müller und Richard Wagner sind Meister der "Fiktion" und der Verdrehung von Wahrheiten. Wer - wie Richard Wagner länger als ein Jahrzehnt mit den vebrecherischen Kommunisten marschierte
und deren zynische Menschenverachtungspolitik mitgetragen hat, bleibt aus alle Zeiten "unglaubwürdig", sehberg,

auch wenn er versucht, noch einmal den Hals zu wenden

und die Weltschauung chamäleongleich "neu einzufärden" -

wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, wenn er auch die Wahrheit spricht, lehrte man uns im Kindergarten in Sackelhausen im Banat.

Müller und Wagner hielten es mit den Wendehälsen -

wenn nun ein "Hobby-Philosoph" aufschreit, dann wird der eigentliche Denker schwer beeindruckt sein, sehberg!

Erzählen Sie mir Mal, was dort drin steht,in dem Werk "Es reicht", wo ein ehemaliger Kommunist Kapitalismuskritik betreibt!
Ich habe es noch nicht gelesen!

Mit der Moral kann man nicht hausieren gehen-

entweder man hat sie und lebt sie ein Leben lang ( auch unter schwierigen Umständen) -
oder man ist ein Zelot und singt das Lied des "augenblicklichen " Dienstherren.

Weil die Thematik "KAS -Konferenz in Hermannstadt" hier zum Thema gehört und weiter oben bereits angesprochen wurde, zitiere ich alles auch an dieser Stelle noch einmal, damit die wissenschaftliche Ausarbeitung dieser Diskussion besser möglich wird.

Ich finde es toll, das die KAS die Konferenz in Sibiu/Rumänien über Jahre vorbereitete -
und alle meine Argumente im Dialog mit deer Stiftung bzw. zum Thema Literaturpreis der KAS an Herta Müller im Jahr 2004 - ignorierte
und "ungehört" verstreichern ließ.

Das spricht Bände - ich Frage mich, wer bei der KAS welcher politischen Zieloe verfolgt?

Ich zitiere die ADZ-Berichte
inkl. meine Kommentare dazu:

Die Konrad Adenauer-Stiftung macht Außenpolitik in Rumänien (?),

ohne Lust, die kommunistische Vergangenheit der Ceausescu-Diktatur mit ansprechen und mit aufarbeiten zu wollen.

Ehemalige antikommunistische Widerstandskämpfer aus der Zeit der Ceausescu-Diktatur, Regimekritiker, Dissidenten werden nicht eingeladen, ja ausgegrenzt.

Statt dessen versichert sich die KAS der Mitwirkung ehemals systemloyaler Schriftsteller wie Herta Müller, Richard Wagner ( lange RKP- Mitglied) und Eginald Schlattner (Schriftsteller-Denunziant)

Dient dieser auch als "private Außenpolitik" deutbare einseitige Aktionismus den Interessen der Bundesrepublik Deutschland bzw. der CDU/CSU?

Als antikommunistischer Widerstandskämpfer und Zeitzeuge fühle ich mich verpflichtet, diese Diskussion an die Öffentlichkeit zu bringen.

Ich zitiere hier die zwei ADZ –Artikel nach dem Wortlaut des "Banatblog" – mit meinen Kommentaren (dort) dazu.

Die SbZ hat zur Thematik nach meinem Erkenntnisstand noch nichts bereichtet? Oder?

Was sagen die „Siebenbürger.de“- bzw. die Sbz-Leser zu diesem Thema?

Ist es richtig, die Verbrechen der Kommunisten unter den Teppich zu kehren, sie zu vergessen, sie ungeschehen zu machen?

Oder verhöhnt man so nur die Opfer des Kommunismus, jene 100 Millionen Tote, die diese zynische Weltanschauung weltweit gefordert hat?



Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien
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„Nicht hier tätig, um Klagen zu erheben, sondern um Entwicklungen zu unterstützen“

ADZ-Gespräch mit Dr. Bernhard Vogel, Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung

Im Rahmen der von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) organisierten Konferenz „Europa im Wandel: Literatur, Werte und europäische Identität”, die vergangene Woche in Hermannstadt/Sibiu stattgefunden hat - die ADZ berichtete - , sprach der Präsident der Stiftung, der prominente CDU-Politiker und ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz (1976-1988), beziehungsweise Thüringen (1992-2003), Dr. Bernhard Vogel, in seinem Eröffungsvortrag über Demokratie und abendländische Werte. Anlässlich des Rumänienbesuchs wurde Dr. Bernhard Vogel auch vom Landespräsidenten Traian Bãsescu und dem Premier Emil Boc empfangen. Über die europäische Identität, die Erweiterung der EU, die Annäherung von Ost und West, die Rolle der Minderheiten sowie die Tätigkeit der KAS in Rumänien sprachen mit Dr. Bernhard Vogel Rohtraut Wittstock und Björn Bauernfeind.
Welche Ziele verfolgt die Konrad-Adenauer-Stiftung mit Konferenzen wie der in Hermannstadt?
Wir haben mit dieser Konferenz schon vor Jahren begonnen und haben zu diesem Thema in Prag, in Budapest, in Danzig, in Riga getagt, und jetzt als fünfte Konferenz in Hermannstadt. Rumänien haben wir ausgewählt, da wir der rumänischen Literatur und der Literatur von Deutschen, die aus Rumänien stammen, für die europäische Entwicklung eine ganz besondere Bedeutung beimessen. Und bei dieser Tagung haben u. a. auch aus Rumänien stammende Dichterinnen und Dichter deutscher Sprache mitgewirkt, beispielsweise Frau Herta Müller, die in besonderer Weise ihre leidvollen Erfahrungen in den Verfolgungszeiten zum Ausdruck gebracht hat.
Welche Eindrücke hatten Sie von Hermannstadt?

Es ist mir zunächst einmal aufgefallen, dass die am häufigsten verwendete zweite Sprache neben dem Rumänischen in Hermannstadt nicht das Englische, sondern das Deutsche ist. Außerdem ist mir aufgefallen, dass beispielsweise der Oberbürgermeister von Hermannstadt ein Rumäniendeutscher ist und dass man auf Schritt und Tritt diesem Phänomen in Hermannstadt, wahrscheinlich auch in der Umgebung - da bin ich nicht gewesen -, begegnet.

Sie erwähnten die rumäniendeutschen Schriftsteller. Spielen nationale Minderheiten bei der Bildung einer europäischen Identität eine Rolle?

Nachdem es im 20. Jahrhundert immer wieder zum Teil zu fürchterlichen Konflikten zwischen Minderheiten und der Mehrheit der Bevölkerung gekommen ist, kann man es als Kennzeichen der letzten zwanzig Jahre betrachten, dass die Minderheitenrechte Wertschätzung erfahren. Ich denke beispielsweise an die Deutschen in Südtirol in Italien, ich denke an die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein, ich denke aber sehr bewusst auch an die deutsche Minderheit hier in Rumänien. Das Leiden vergangener Jahrzehnte ist, Gott sei Dank, heute in Europa, jedenfalls in weiten Bereichen, einer Achtung und Respektierung nationaler Minderheiten gewichen.

Sie sprachen von europäischen Werten. Was sollte man unter europäischen Werten verstehen?

In meiner Rede auf der Konferenz habe ich darauf hingewiesen, dass wir im zusammenwachsenden Europa die nationalen Kulturen und die nationalen Werte brauchen, dass aber die europäische Leitkultur noch wichtiger ist, das heißt die allen europäischen Ländern gemeinsamen Grundlagen, wie insbesondere die Antike, das Christentum, die Aufklärung.
Sie sind Vorstandsvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), welches ist der Auftrag der KAS?
Der generelle Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung im Ausland ist, als Dank für das, was uns in Deutschland nach 1945 als Hilfe bei unserem Staatsaufbau zuteil geworden ist, jetzt anderen Ländern ebenfalls zu helfen, also Rechtsstaatlichkeit, Pressefreiheit, Mehrparteiensystem, parlamentarische Regierungsweise zu sichern und zu unterstützen.

In Rumänien sind wir seit 1998 mit einem eigenen Büro vertreten, am Anfang war es eine unserer Aufgaben, den Weg Rumäniens in die EU, den wir von Anfang an begrüßt haben, aktiv zu unterstützen. Seit dem Beitritt Rumäniens in die Europäische Union besteht unsere Aufgabe darin, das Land auf dem europäischen Weg zu begleiten, denn Rumänien ist kein Bittsteller auf dem Weg nach Europa, sondern ist nach Europa zurückgekehrt, sobald das die freiheitliche Ordnung im Land möglich gemacht hat.

Welche größten Defizite sehen Sie noch bei der demokratischen Entwicklung Rumäniens?

Wir sind hier nicht tätig, um irgendwelche Klagen zu erheben, wir sind hier tätig, um Entwicklungen zu unterstützen, beispielsweise jetzt vor der bevorstehenden Europawahl mitzuhelfen, dass man in Rumänien erkennt, wie bedeutsam diese Wahlen auch für Rumänien und für den weiteren Weg Rumäniens in der Europäischen Union sind.
Sie sind ja eine Instanz des deutschen Föderalismus. Ist in dem Zusammenhang eine Dezentralisierung Rumäniens ein gangbarer Weg ?

Der Föderalismus hat in Deutschland sehr, sehr alte Wurzeln. Deutschland ist nach 1945 aus seinen Ländern wiederbegründet worden. Wir glauben, dass Föderalismus gleichbedeutend ist mit Beschränkung der Macht, Teilung der Gewalten. Zu unseren Botschaften gehören das föderalistische Prinzip, das Subsidiaritätsprinzip, das heißt, man soll die Dinge dort entscheiden, wo sie am besten entschieden werden können. Was Rumänien betrifft, so kann ich mir durchaus für die Zukunft auch in Rumänien eine stärkere föderalistische Kompetenz und eine föderalistische Entwicklung vorstellen.

Was erwarten Sie von dem noch bevorstehenden Gespräch mit Staatspräsident Bãsescu und Premierminister Boc?

Wenn ich kann, nütze ich solche Besuche wie diesen gegenwärtigen, dessen Anlass die Konferenz in Hermannstadt gewesen ist, natürlich auch zu Kontakten mit den verantwortlichen Politikern. Hier in Rumänien in besonderer Weise mit dem Präsidenten, dem wir in Deutschland hohen Respekt zollen wegen seines mutigen Eintretens für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in den letzten Jahren.
Dafür hat er beispielsweise auch den Adenauer-Preis der Stadt Köln vor einiger Zeit erhalten. Und im Übrigen bedeutet das Treffen mit dem Ministerpräsidenten zugleich auch ein Gespräch mit dem Vorsitzenden einer Partei aus Rumänien, die der Europäischen Volkspartei als Mitglied angehört, deren Abgeordnete in Brüssel Mitglieder der gemeinsamen Fraktion der EVP sind. Zu meiner Gepflogenheit gehört es, womöglich auch Kontakt zu den Kirchen zu suchen, weil das gleichzeitig auch Gespräche über die soziale Botschaft der christlich-demokratischen Idee ermöglicht.

Sie äußerten in einem Interview zur Situation der deutschen Vereinigung, dass die Ostdeutschen viel mehr über die Westdeutschen wissen als umgekehrt, die Westdeutschen über die Ostdeutschen. Auf das Verhältnis zwischen Ost- und Westeuropa gilt das wahrscheinlich viel, viel mehr. Ist es vielleicht im Zuge der europäischen Einigung ein Ziel der KAS, das Wissen über Osteuropa auch im Westen zu steigern?

In der Tat, in den Diktaturen des kommunistischen Ostens Europas hat man etwa die Möglichkeiten der ausländischen Medien intensiver genutzt, um sich über Westeuropa, konkret auch über Deutschland, ein Bild zu machen, während kaum Westeuropäer Nachrichtensendungen osteuropäischer Rundfunkanstalten gesehen haben, weil dort weniger Information und weniger Unterrichtung über die wahre Lebenssituation möglich war. Deswegen würde ich meine Bemerkung, dass die Ostdeutschen mehr über die Westdeutschen wissen, durchaus durch die Bemerkung ergänzen, dass die Osteuropäer mehr über die Westeuropäer wissen, als die Westeuropäer über Osteuropa. Und es gehört mit zu den Impulsen, die die Adenauer-Stiftung geben möchte, dass sich das ändert, beispielsweise durch die Vergabe von Stipendien an junge Akademiker in Osteuropa und an die Einladung von jungen Künstlern in die Bundesrepublik oder überhaupt nach Westeuropa.
Sie selber haben in Ihrer Biografie einmal einen ganz großen Schritt von Westen nach Osten gemacht. Sie waren Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und später dann von Thüringen, haben also die politischen Umwälzungen selbst hautnah erlebt und auch mitgestaltet.
Das war nicht so sehr mein eigenes Verdienst, als vielmehr eben die besondere historische Konstellation. So etwas wird sich so nicht wiederholen, sondern das war eben nur möglich in der besonderen Situation nach der friedlichen Revolution von 1989. Für mich war das in der Tat ein Erlebnis ohne Beispiel. Ich wurde in Rheinland-Pfalz Ministerpräsident, als das Land selbst längst seine Form gefunden hatte, während die neuen Länder, die Länder, die das sozialistische System 40 Jahre vorher aufgelöst hatte, erst wieder entstehen mussten.
Die Aufgaben und Schwerpunkte waren völlig andere als in Rheinland-Pfalz, weil eben in Thüringen die Voraussetzungen erst geschaffen werden mussten. Das Telefonieren war anfangs schwieriger als das Regieren.
Wenn wir über Europa im Wandel sprechen - wie geht es mit der EU-Osterweiterung weiter?

Natürlich muss man darüber sprechen, denn man muss beispielsweise an die Zukunft der Nachfolgestaaten Jugoslawiens denken. Im Augenblick allerdings meine ich, sollte nach der sehr starken Erweiterung 2004 und 2007 erst eine gewisse Phase der Konsolidierung eintreten, in dem Sinne, dass man jetzt erst das Haus Europa wetterfest machen sollte, bevor man weitere Mieter zum Einzug einlädt.
Der EU-Verfassungsvertrag muss also zuerst angenommen werden?
Wir sind leider im Augenblick in der Situation, dass wir sagen müssen, dass erst Klarheit herrschen muss, ob der Verfassungsvertrag wirklich die Zustimmung aller 27 Mitgliedsstaaten findet. Erst mit dem Verfassungsvertrag lässt sich überhaupt über eine Erweiterung reden. Noch sind etwa die Unterschiede Bulgariens und Rumäniens zu den Altmitgliedern wie Italien, Frankreich oder den Niederlanden erheblich. Und deswegen ist jetzt, glaube ich, nicht der Zeitpunkt, zusätzliche Beitritte ins Auge zu fassen. Ich sage aber ausdrücklich: Es gibt Länder in Europa, die früher oder später einen Anspruch auf Beitritt haben, denn die Grundaussage der ersten europäischen Einigungsstaaten 1957 in Rom war, dass dieses Bündnis allen demokratischen Staaten in Europa offen stehen sollte.

Müsste auch eine Diskussion über die Grenzen Europas geführt werden?
Das ist ein zweiter wichtiger Punkt neben der Frage, wann andere zweifelsfrei europäische Staaten der Gemeinschaft beitreten. Man muss auch über das Problem diskutieren, wo eigentlich die Grenzen Europas sind. Das ist beispielsweise ein Thema hinsichtlich der Frage eines Beitritts der Türkei.

Zur politischen Lage in Deutschland: Werden wir nach der Bundestagswahl im September nochmals eine große Koalition erleben, oder deuten sich andere Konstellationen an?
Die gegenwärtige große Koalition ist gebildet worden, weil das Wahlergebnis von 2005 keine andere Möglichkeit zugelassen hat. Nicht weil es die Wunschkonstellation der beiden Volksparteien der großen Koalition gewesen wäre. Und auch jetzt ist es der Wunsch, dass die große Koalition zu Ende geht und in der nächsten Legislaturperiode nicht fortgesetzt werden muss. Deswegen wird der Wahlkampf von beiden Volksparteien mit dieser Zielsetzung geführt werden. Trotzdem, sollte es wider unsere Hoffnung nicht zu anderen Koalitionsmöglichkeiten kommen, bleibt in einem demokratischen System eine große Koalition als letzte Möglichkeit nie ausgeschlossen.

Glauben Sie, dass die Wirtschaftskrise eine große Auswirkung auf das Wahlergebnis haben wird?
Ja, ich glaube, dass das letztlich entscheidende Thema des Bundestagswahlkampfes im Herbst dieses Jahres in Deutschland die Banken- und Wirtschaftskrise sein wird und die Frage, wem man am ehesten zutraut, mit dieser Krise fertig zu werden.

Quelle: ADZ

Tags: ADZ, Konrad-Adenauer-Stiftung, Politische Entwicklung in Deutschland und Rumänien


1. 1 Kommentar zu “„Nicht hier tätig, um Klagen zu erheben, sondern um Entwicklungen zu unterstützen“ ADZ-Gespräch mit Dr. Bernhard Vogel, Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung”

Kommentar von Carl Gibson:

Friede, Freude, Eierkuchen - und frohe Ostern!

Ein harmonistisches Treffen fürwahr!

KAS- Vorsitzender und Ministerpräsident a. D. Dr. Berhard Vogel macht Außenpolitik -

und systemkonforme Charaktere von gestern wie Herta Müller, angeblich auch Richard Wagner und sogar Denunzinat Eginald Schlattner, der seine Dichter-Kameraden Hans Bergel, Wolf von Aichelburg, Georg Scherg etc. ans Messer der Securitate lieferte (90 Jahre Haft für 5 siebenbürgische Schrifsteller)sitzen mit am Tisch in froher Runde bei Esse und Trinken -
(und auf Kosten des deutschen Steuerzahlers vermutlich!)
und alle Schandtaten der Kommunisten in 45 Jahren verbrecherischer Geschichte und Diktatur sind vergessen.
Die “antikommunistischeN Kritiker” und Dissidenten von geusten,
die damals ihre Haut riskierten, um abendländische Werte und Prinzipien im Kommunismus zu verteidigen, wurden bei dieser Tagung:
“einfach vergessen” -
oder ganz gezielt, nicht eingeladen bzw. ausgegrenzt,
damit sie nicht etwa die holde Eintracht zwischen KAS und den Repräsentanten des neuen Rumänien stören.
Ist das gerecht ? Ist das objektiv?
Was sagt Dr. Vogel dazu?
Ich zitiere:
In Rumänien sind wir seit 1998 mit einem eigenen Büro vertreten, am Anfang war es eine unserer Aufgaben, den Weg Rumäniens in die EU, den wir von Anfang an begrüßt haben, aktiv zu unterstützen. Seit dem Beitritt Rumäniens in die Europäische Union besteht unsere Aufgabe darin, das Land auf dem europäischen Weg zu begleiten, denn Rumänien ist kein Bittsteller auf dem Weg nach Europa, sondern ist nach Europa zurückgekehrt, sobald das die freiheitliche Ordnung im Land möglich gemacht hat.”
Meine Frage: Darf die Vergangenheitsbewältigung unter den Tisch fallen?
Und ist es nicht Sache der CDU-nahen Konrad Adenauer-Stiftung, nach den Gründen und Akteuren von Kommunismus und Totalitarismus zu fragen?
Als ich vor einigen Tagen von der Koferenz erfuhr - und ich erfuhr davon im Rahmen einer SBZ-Forum-Diskussion zum Thema “Richard wagner verunglimpft Carl Gibson und SLOMR-Temschburg - und das wider besseres wissen”,
gerade am 30. Jubiläum der Gründung und Niederschlagung von SLOMR-Temschburg,
reagierte ich geschockt! -
Und ich wollte es nicht glauben, dass CDU-Mann Dr. Bernhard Vogel sich mit den Kommunisten von gestern an einen Tisch setzt - und dann auch noch mit Präsident Basescu spricht, der noch nichts für die Rehabilitation der Kommunisten-Opfer getan hat.
Statt der freien Gewerkschaft SLOMR zu gedenken, die eine erste große Bürgerbewegung in Rumänien war - 10 Jahre vor der Revolution.
Davon kein Wort - auch in der ADZ nicht!
Wozu?

Doch es war so.

Auf die Frage:
Welche größten Defizite sehen Sie noch bei der demokratischen Entwicklung Rumäniens?
sagt Dr. Vogel:

Wir sind hier nicht tätig, um irgendwelche Klagen zu erheben, wir sind hier tätig, um Entwicklungen zu unterstützen, beispielsweise jetzt vor der bevorstehenden Europawahl mitzuhelfen, dass man in Rumänien erkennt, wie bedeutsam diese Wahlen auch für Rumänien und für den weiteren Weg Rumäniens in der Europäischen Union sind.
Da verkennt KAS-Chef DR. Bernhard Vogel eine wichtige Aufgabe der KAS fundamental.

Die KAS ist eine politische Stiftung.Und als christlich konservativ bestimmte Institution muss sie sogar nach den Verbrechen von gestern fragen, genauso wie das bei der Aufarbeitung der NSDAP-Geschichte geschah im Rahmen der Entnazifiziereung, die von außen kam und nicht nur den Deutschen überlassen wurde.

Zur großen Enttäuschung vieler unserer Landsleute aus dem Banat, hat die KAS Herta Müller den Literaturpreis der Stiftung im Jahr 2004 zugesprochen -

das war nach meiner Einschätzung ein großer politischer Fehler, weil derLiteraturpreis der KAS “a priori” ein politischer Preis ist, und einer,
der unsere Landsleute (als klassische CDU-Wähler) ins Mark trifft und tief enttäuscht!

Kein Wunder, wenn der CDU die Banater Wähler bzw. die Donauschwaben davon laufen!

(Siehe auch die Diskussion hier im Banatblog - “Ist die CDU noch wählbar…”)

Ich habe die Materie KAS-Kommunismusbewältigung bzw. Preisvergabe an Herta Müller in meinem Buch “Symphonie der Freiheit” erörtert - und im ausführlichen Briefwechsel mit der KAS.

Ebenso im Forum der SbZ - siehe dort auch mein jüngastes Interview zu SLOMR und Widerstand.

Die KAS geht ihren falschen Weg weiter und missachtet das Zeugnis der Verfolgten der Ceausescu-Diktatur.

Leute wie Herta Müller, Richard Wagner, Eginald Schlattener und viele Kommunisten alter Schule, die nun fühlen, dass ihre Fehler von gestern nicht mehr gewichtet und gewertet werden,( und nocht mehr gesühnt werden müssen!!!)

lachen sich ins Fäustchen,

während die antikommunistischen Widerstandskämpfer an diesen Tatsachen und Entwicklungen verzweifeln.


Als Philosoph, der die Wertewelt des Westens in kommunistischer Diktatur hochgehalten hat, als einer, der sich über Jahre für Menschrenrechte einsetzte, muss ich auch zu diesem Thema meine Stimme erheben - auch gegen die mächtige KAS, die auf dem Holzweg ist.
Carl Gibson.

By Carl Gibson on Apr 9, 2009

Europäische Grundwerte in Krisenzeiten

Zur internationalen Konferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung „Europa im Wandel” in Hermannstadt /
Von Hannelore Baier


Hat man sich für Rumänien entschieden, dann liegt es nahe, als Austragungsort für eine internationale Konferenz zum Thema europäische Werte und Identität Hermannstadt/Sibiu zu wählen. Das zumindest sagten die Repräsentanten der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).
Nachdem 2002 in Prag, 2003 in Danzig/Gdansk, 2005 in Budapest und 2007 in Riga getagt worden war, fand zwischen dem 30. März und dem 2. April die fünfte Konferenz mit dem Titel „Europa im Wandel: Literatur, Werte und europäische Identität” in Siebenbürgen statt. An der Konferenz beteiligten sich hochrangige Politiker, Wissenschaftler, Schriftsteller und Studierende aus EU-Mitgliedsstaaten aber auch aus Georgien und der Republik Moldau.
Mit dieser Konferenzreihe wolle man dazu beitragen, in Europa das Bewusstsein der kulturellen Dimension zu stärken, die die Staaten miteinander verbindet, sagte im Eröffnungsvortrag Prof. Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident a. D. und Vorstandsvorsitzender der KAS. Die KAS betrachte den Kulturaustausch als Teil der europäischen Aufgaben und des europäischen Auftrages, so Dr. Vogel. Die Literatur könne dabei ein Türöffner sein, weil sie Grenzen überwinden und Brücken bauen kann zwischen den nationalen Kulturen und weil die Schriftsteller als Träger des kulturellen Austausches das kollektive Gedächtnis bewahren. Dass dergleichen Konferenzen wichtig sind für das Herausbilden des heutigen europäischen Bewusstseins, unterstrich der rumänische Minister für europäische Angelegenheiten, Prof. Dr. Vasile Pu{ca{, in seinem Vortrag zur Konferenzeröffnung.
Im Mittelpunkt der Konferenz standen vier thematische Schwerpunkte: Europa als kultureller ‚Kontinent der Erinnerung’, nationale und europäische Identität, politisch-kulturelle Transformationserfahrungen sowie Wertorientierung in Religion und Literatur. Diese Themen seien von größter Aktualität und Brisanz, da im kollektiven Bewusstsein der Europäer sowohl der kulturellen als auch der historischen und ideellen Dimension Europas zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt werde, sagte Prof. Dr. Birgit Lermen von der Universität Köln, die „geistige Mutter der Konferenz” (so Norbert Beckmann-Dierkes, Referent für Mittel- und Osteuropa der KAS) in ihrem Einführungsvortrag. Anhand der Kultur als Mittelpunkt solle sich die Konferenz mit den Fragen beschäftigen, von denen die Zukunft Europas als Werte-, Wissens- und Erinnerungsgemeinschaft in entscheidendem Maße abhängt.
Artikulieren wollte und hat man in Vorträgen und Diskussionen neben den positiven Aspekten der Europäisierung auch Aspekte der Irritationen und Unmutsemotionen sowie die Einwände und Einsprüche gegen die Gefahr der Nivellierung regionaler Unterschiede. Reflektiert und diskutiert worden sind ferner die „Ambivalenz der Geschichte, die Selbstvergewisserung nur dann ermöglicht, wenn in ihr die belastende Dimension von Schuld und Verantwortung eindeutig und ständig mitidentifiziert ist”, und Totalitarismus und Fundamentalismus nicht einfach als historische Episoden ad acta gelegt werden, so Dr. Lermen. Als Ziele der Konferenz nannte sie unter anderem das Ausloten von Voraussetzungen und Möglichkeiten für ein europäisches Geschichtsbewusstsein, das Richten des Blickes auf die geistige und religiöse Substanz Europas, das Erkunden des Gemeinsamen und Verbindenden in der kulturellen Vielfalt der 27 Staaten sowie das Anstreben einer Verständigung über die historischen, kulturellen, geistigen und religiösen Grundlagen, da die Wirtschaftspolitik zwar die treibende Kraft im zusammenwachsenden Europa ist, jedoch nur die historisch gewachsene gemeinsame Kultur Identität und Orientierung ermögliche.
Zu seiner Zeit sei Europa die Lösung für alle Fragen gewesen, heute sei Europa die Krise für alles, sagte der Menschenrechtsexperte Prof. Dr. Andreas Khol, Präsident des österreichischen Nationalrates a. D. im Abschlussvortrag und bezeichnete die Wertekrise in Europa tiefgreifender als die Finanzkrise. Er referierte über die „christliche Leitkultur” Europas und schilderte deren historische Entwicklung über zwei Jahrtausende als „europäischen Sonderweg”. Entstanden ist ein Wertesystem, das es so nur auf diesem Kontinent gibt - und das befindet sich in der Krise. Die Säkularisierung und das Substitut aus Gesetzestexten können ein europäisches Geistesleben nicht ersetzen. Dr. Khol erinnerte an die berühmte Aussage des französischen Europa-Politikers Jacques Delors „Wir müssen Europa eine Seele geben” und sprach sich für die Zusammenarbeit zwischen Christentum und Islam aus sowie für das Nutzen der Religion als identitätsstiftenden Wert der europäischen Identität.
Zu den Referenten der Tagung gehörten auch zwei Literaten aus Rumänien. Im ersten Teil zur Problematik der Erinnerung sprach Dr. Horatiu Gabriel Decuble (Bukarest) zum Thema „Historisches Bewusstsein und Geschichtsbilder im rumänischen Raum”, in der Sektion Transformationserfahrungen referierte der Literaturhistoriker Joachim Wittstock (Hermannstadt) über „Transformationserfahrungen in der rumäniendeutschen Gegenwartsliteratur”. Über Literatur wurde nicht bloß gesprochen, in den Genuss hervorragend formulierter und die Konferenzproblematik thematisierender literarischer Texte kamen die Tagungsteilnehmer (und leider nur ein paar weitere Auserkorene in Hermannstadt) bei den Lesungen von Herta Müller, Richard Wagner und Eginald Schlattner.
Getagt wurde im Spiegelsaal des Forumshauses, Hermannstadt wurde am Weg zur und von der Konferenz aber auch im Rahmen einer Stadtführung besichtigt. Einen Blick auf den historischen Nachlass europäischer Baukultur erhielten die Tagungsteilnehmer während einer Exkursion nach Michelsberg und Heltau.
Quelle: ADZ


Tags: ADZ, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, KAS, Konrad-Adenauer-Stiftung

Kommentar von Carl Gibson

Kommentar zu
“Europäische Grundwerte in Krisenzeiten”

Eine Konferenz der Ja- und Amen-Sager,
mit antikommunistischen Widerstandskämpfern wie Herta Müller, Richard Wagner (langjähriger RKP Genosse) und Schriftsteller- Denunziant Eginald Schlattner!

Das Eiapopeia vom Himmel - und das auf Erden in Transsylvanien Anno Domini 2009,

zwanzig Jahre nach dem Fall des Kommunismus in Europa!

Großartig!

Frau Baier findet kein Wort der Kritik in ihrem Bericht in der ADZ!

Das ist ganz im Stil der Hofberichterstattung wie zur Zeit der Ceausescu-Diktatur!
Die Ceaussecu-Lobhudler Adrian Paunescu und Corneliu Vadim Todor hätten das Ganze nicht besser zusammenfassen können.
Fragen sind angesagt!

Wichtige innenpolitische Fragen!

Macht der in die Jahre gekommene Ministerpräsident a. D. Dr. Bernhard Vogel, Präsident der Konrad Adenauer Stiftung, nicht “private Außenpolitik” im Rahmen der KAS -Konferenz?

Schadet das nicht der CDU bzw. sogar den Interessen der Bundesrepublik Deutschland,
wenn überzeugte Demokraten und Altkommunisten an einem Tisch sitzen und feiern,
während die kritische Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Rumänien unter den Teppich gekehrt wird?

(Siehe meinen Kommentar zu Dr. B. Vogels Interview — wir sind nicht da, um Klage zu erheben…)

Weshalb werden die antikommunistischen Widerstandskämpfer aus der Zeit der Ceausescu-Diktatur, die für ihre christlichen, demokratischen und deutschpatriotischen Überzeugungen damals ins Gefängnis gingen, nicht eingeladen?

Sondern sogar gezielt ausgegrenzt und ausgesperrt?
Betreibt die KAS die Ausgrenzung und Stigmatsierung Andersdenkender?

Was sagt die KAS dazu und die liberale deutsche Presse?

Wenn ich an Deutschland denke in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht, klagte Heine.
Mir geht es ebenso aus Sorge um dieses Land.
Carl Gibson.
By Carl Gibson on Apr 17, 2009




raimar1935
schrieb am 18.04.2009, 08:51 Uhr
ach wie schön, daß man mit einem computer ruck-zuck jede menge material kopieren und und in seine tiraden einfügen kann. es reicht !!!!!! wer liest noch diese seitenlangen abhandlungen unseres banater PHILOSOPHEN ????????

durch die ständig sich wiederholenden ergüsse dieses selbsternannten helden werden die verkaufszahlen seiner werke auch nicht steigen. im gegenteil, das ist eher kontraproduktiv ! tut mir eigentlich leid, meinen senf dazugetan zu haben - man müsste diese seite eigentlich ignorieren, damit endlich `mal schluss ist damit.
bankban
schrieb am 23.04.2009, 11:31 Uhr
@ Don Carlos: Kennen Sie den Aufsatz von Barbara Breysach: "Räume der Gewalt - Poesie der kleinen Räume. Herta Müller in der frühen Prosa und neueren Essayistik". In: Spiegelungen, 2007/2, S. 144-157 ?
Bankban
Carl Gibson
schrieb am 23.04.2009, 12:31 Uhr
Professionelle "Desinformation" - Wenn man Leute oder Esel aufs Glatteis führen will, dann legt man "falsche Spuren" - am besten ohne Risiko für sich selbst, aus der Anonymität heraus.

On der SRI dahinter ist oder sonstwer, ist schwer herauszufinden,

Zu Gustavo, den Sie verdächtigen, seberg, ein anonymer Busen-Freund zu sein.

Als die "Aufklärung" über Sie hier erfolgte, habe ich gleich bei Ihnen nachgefragt, weil ich wissen wollte, was Sie dazu sagen - und ob diese Vorwürfe stimmen!

Sie haben weder bestätigt, noch dementiert - eine ganze Weile, länger als ein Tag, glaube ich! Hatte es Ihnen die Sprache verschlagen?

Was ist mit dem Psychologen"?
Haben Sie ein Diplom?

Oder nennnen Sie sich nur so?

Die Qualität Ihrer Sachbehauptungen hängt von diesem Detail ab!

Ich habe oft nur festegestellt, dass Sie auf bestimmte Nachfragen ( Multi-persönlichkeit, androgynes Wesen etc.)

einfach nicht antworten wollten.

Weshalb?

Sind sie nun qualifiziert oder nicht?

Wer so oft wie Sie meine Kompetenz hier hinterfragt,

sollte den aufmerksamen Lesern hier im Forum "reinen Wein" über sich selbst "einschenken"!


Zu Gustavo:

Das ist der Bursche, der mich vor einigen Wochen hier mit einer "Falschmeldung" über eine neue Literatur-Nobelpreisnominierung von Herta Hüller kurzfristig versunsichert und irritiert hat,
bis ich selbst darauf kam,

dass mir ein alter Zeitungsartikel vor die Nase gehalten worden war.

(Den Klamauk können Sie oben nachlesen. Das hat mich Ebergie und Nerven gekostet!)

Dann kam dieser gleiche Gustavo und verulkte den Heiligen Vater in Rom , Papst Benedikt XVI,
indem er darauf hinweis,
der Heilige Vater, der bald darauf vor Priestern in Rom das Eintreten in die "Symphonie der Freiheit" fordern sollte,

sei ein glühender Anhänger von Herta Müller bzw.
bei der Nobelpreisverleihung an Herta Müller würde der Papst weißen Rauch aufsteigen lassen.

Den Fans von Herta Müller versammelten sich bereits auf dem Petersplatz!

Wie originell!

Ich habe diese Geschmacklosigkeiten seinerzeit scharf zurückgewiesen!

Jeder kann das weiter oben nachlesen.

Dann aber änderte dieser Gustavo plötzlich seine Meinung?

Und seine Haltung meinen Argumenten gegenüber verleif diametra entgegengesetzt: Er begann, mir zuzustimmen!

Weshalb wohl?

Ich hatte im Vorfeld jedermann ermutigt, der genau über Herta Müllers Vita Auskunft haben will, diese auch anzufordern, sich kundig zu machen.

Nach dem die Verlage den Gustavo im Regen stehen ließen, und Frau Herta Müller nach ihrer Art wohl keine Auskunft erteilte
änderte er seine Haktung mir gegenüber fundamental.

Offensichtlich haben ihn Fakten dazu bewogen.

Was auch immer er herausgefunden oder erfahren hat - inzwischen glaubt er mir mehr, als den Obskuren im Netz.

Apropos Anonymität: bankban, stellen Sie doch den Text, der nicht so umfangreich sein dürfte, hier in die Diskussion.

Das erleichert den "wissenschaftlich Arbeitenden die Auseinandersetzung und erspart ihnen das lästige Bibiographieren.

Carl Gibson




Z

bankban
schrieb am 23.04.2009, 15:41 Uhr
Don Carlos: "bankban, stellen Sie doch den Text, der nicht so umfangreich sein dürfte, hier in die Diskussion." Leider ist der Text schon recht umfangreich und mein Scanner wandelt zwar die Texte in Worddatei um, doch langsam und mit vielen Fehlern. Falls Sie nicht an den Aufsatz rankommen, vielleicht sonst jemand im Forum, der ihn einstellen kann. Ich könnte ihn allenfalls Ihnen zukommen lassen - aber dann würde ich Sie bitten, ihn hier einzuspeisen. Was meinen Sie? Wären Sie damit einverstanden? Bankban
Carl Gibson
schrieb am 23.04.2009, 16:36 Uhr
Opfern Sie sich für die Allgemeinheit und für die Wissenschaft, bankban, machen sie ein Abstrakt daraus, filtern Sie die Essenzen für uns heraus - sagen sie kurz, was dort steht ( in einer Auseinandersetzung mit einem "Essay"!)

Oder speichern Sie ihre mit Fehlern behaftete Scan-Variante hier ein - wir werden schon Spreu von Weizen zu unterscheiden wissen.
bankban
schrieb am 23.04.2009, 16:48 Uhr
Ok, mach ich, aber das wird einige Tage in Anspruch nehmen. Bankban
Carl Gibson
schrieb am 23.04.2009, 17:32 Uhr (am 23.04.2009, 19:16 Uhr geändert).
"Aufmerksame Leser-Zuschrift" via Email zur Identität der Person,

die mich hier seit einiger Zeit und wahrscheinlich unter mehreren Pseudo-Namen zu diskreditieren bzw. zu "kriminalisieren" versucht.

Ein aufmerksamer Zeitgenosse "googelte" den Deck-Namen der neuen Thread-Begründerin (Lavinia )

in Verbindung mit dem Thema des Threads (Gummizelle) (bzw. mit dem Zusatz "Rumänien") -

Und was kam dabei heraus?

Einige erschreckende Links, Fakten, Schreckensbilder wie aus einem Alptraum - und eine schockierende "Identität",

die noch weit über meine schlimmsten Befürchtungen hinaus reicht.

Seitdem ich diese Fakten kenne,
werde ich auf keine der unverantwortlichen Provokationen dieser obskuren Person ( aus Bukarest, wohnhaft im Deutschen Dorf ?) antworten.



Jedermann kann selbst herausfinden, wer dahinter steckt - und sich seine Meinung bilden!
Aber er benötigt gute Nerven und eine stabile Seele!
Denn der Fall ist tief.

Anchen, spiridus und andere waren da auf dem richtigen Weg mit ihren Vermutungen ...

und auch seberg ( insofern seine Qualifikation als Seelenklempner stimmt) könnte etwas dazu sagen...

Carl Gibson.
Lavinia
schrieb am 23.04.2009, 19:22 Uhr (am 24.04.2009, 00:29 Uhr geändert).
Carl Gibson schrieb: "Aufmerksame Leser-Zuschrift" via Email zur Identität der Person,

die mich hier seit einiger Zeit und wahrscheinlich unter mehreren Pseudo-Namen zu diskreditieren bzw. zu "kriminalisieren" versucht.

Ein aufmerksamer Zeitgenosse "googelte" den Deck-Namen der neuen Thread-Begründerin (Lavinia )

in Verbindung mit dem Thema des Threads (Gummizelle) (bzw. mit dem Zusatz "Rumänien") -

Und was kam dabei heraus?

Einige erschreckende Links, Fakten, Schreckensbilder wie aus einem Alptraum - und eine schockierende "Identität",

die noch weit über meine schlimmsten Befürchtungen hinaus reicht.

Seitdem ich diese Fakten kenne,
werde ich auf keine der unverantwortlichen Provokationen dieser obskuren Person ( aus Bukarest, wohnhaft im Deutschen Dorf ?) antworten.



Jedermann kann selbst herausfinden, wer dahinter steckt - und sich seine Meinung bilden!
Aber er benötigt gute Nerven und eine stabile Seele!
Denn der Fall ist tief.

Anchen, spiridus und andere waren da auf dem richtigen Weg mit ihren Vermutungen ...

und auch seberg ( insofern seine Qualifikation als Seelenklempner stimmt) könnte etwas dazu sagen...

Carl Gibson.




DIES ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten!!!

Ich habe noch nichts gegoogelt, weil es sowieso nur Schwachsinn sein kann, aber von derart Leuten und deren Methoden möchte ich mich ganz deutlich distanzieren!
Carl Gibson
schrieb am 23.04.2009, 19:43 Uhr
"Cineva se simte cu musca pe caciula", sagt der Rumäne, wenn sich einer ertappt fühlt!

Wenn das "gegoogelte" Ergebis unter den beiden Stichworten nichts mit der Identität "dieser" Lavinia zu tun haben sollte,
dann sollte "diese" Lavinia
schnell und unmissverständlich "dementieren".

So etwas kommt davon, Anhänger des Obskuren und der Anonymität,

wenn das wahre Gesicht auf alle Zeiten verborgen bleiben soll,

der geworfene Schmutz aber zum öffentlichen Schaden anrichten gedacht ist.

Der Bumerang kommt machmal zurück!

Carl Gibson
Lavinia
schrieb am 23.04.2009, 22:21 Uhr (am 24.04.2009, 00:28 Uhr geändert).
Alles was ich tun werde, ist meinen Rechtsanwalt zu konsultieren, ob sich eine Anklage lohnt, bzw. inwieweit eine Anklage wegen Unzurechnungsfähigkeit abgewendet werden könnte.

Sonst kann ich nur sagen, dass ich keine Ahnung habe, worüber dieses Individuum spricht und dass ich meinen Nickname völlig arbiträr ausgesucht habe.

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