Sprachaufnahmen - Erweiterte Suche

Das Peter- und Paulsfest

Mann, 17 Jahre, aus Petersdorf bei Marktschelken
Der siebenbürgisch-sächsische Brauch des „Baumsteigens“ wurde "Peter- und Paulsfest" (heute Kronenfest) genannt. Das Kronenfest wurde von der Jugend gestaltet und war in vielen Gemeinden Siebenbürgens beheimatet. Geprägt wurde dieses schöne Brauchtumsfest durch eine mit Laub und Blumen geschmückte Krone, die auf einem Baumstamm befestigt wird. Der "Jungaltknecht" musste die Krone emporklettern und oben unter der Krone seine Kronenrede halten. Das Fest fand zum Peter- und Paulstag (29. Juni) zur Zeit der Erntevorbereitungen statt. Am Vortag schon bringt die Bruderschaft die schönste und höchste junge Eiche aus dem Wald, schält sie, macht an ihrer Spitze ein Wagenrad fest und stellt sie auf dem Platz vor der Kirche auf. Die Mägde winden unterdessen aus Blumen vom Feld (und Garten) eine Krone. Nach dem Vespergottesdienst des Johannistages versammelt sich die gesamte Jugend im Kirchenkleid beim Altknecht. Von hier gehen sie, voran die Knechtväter und der Altknecht, der die Krone trägt, in geordnetem Zuge, abwechselnd je zwei Mägde und zwei Knechte, unter dem Gesang des „Herr Gott, wir loben dich“ zur Eiche. Hier wird ein Kreis geschlossen und noch während des Gesangs steigt der Altknecht auf einer langen Leiter zum Rad hinauf und stellt die Krone darauf. Nun steigt er hinab und der Jungaltknecht klettert am glatten Stamm empor, setzt sich auf das Rad unter der Krone (oder auf Querstangen, die es vertreten) und hält von da „seine Predigt“, indem er Glückwünsche auf das Herrscherhaus, den Pfarrer, Prediger, Lehrer, das Ortsamt usw. ausbringt. Bei jedem Wunsch langt er zur Flasche, die in der Krone hängt, und zum „Klotsch“, der ebenso dort für ihn bereitet ist. [Aufnahme anhören »]
5:30 Minuten, 2.5 MB • Aufnahmejahr: 1970 - Veröffentlicht am 10. Juni 2020

Das Kukuruz

Mann, 50 Jahre, aus Schweischer
Das Kukuruz (Mais) wird im Frühjahr gesät. Wenn es herausgekommen ist, wird es zwei bis drei Mail gehackt. Im Herbst, wenn es reif ist, wird es eingefahren und abgerieben. Das Abreiben ist vor allem für die Kinder ein großer Spaß. Es gibt Kukuruzähren (Maiskolben) in unterschiedlichen Farben, und wer eine besondere Farbe findet, ist dann z.B. Pfarrer oder Schweinehirt. [Aufnahme anhören »]
2:45 Minuten, 1.3 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 27. März 2019

Strenge Lehrer und Pfarrer

Frau, 37 Jahre, aus Girelsau
Wenn sich die Erzählerin an die Schulzeit erinnert, fällt ihr ein Erlebnis im Singunterricht ein. Der Lehrer bestimmte sie für die erste Stimme, obwohl sie trotz mehrfacher Versuche, die hohen Töne nicht traf. Der strenge Lehrer unterstellte ihr mangelde Anstrengung, da ihr Vater ein ein guter Musiker sei. Ebenfalls in Erinnerung ist ihr eine Unterrichtsstunde beim Pfarrer geblieben. Einige Mädchen waren unaufmerksam und lachten währen des Unterrichts. Die Erzählerin hatte das Pech, daß der Pfarrer gerade sie auserkoren hatte. [Aufnahme anhören »]
2:39 Minuten, 1.2 MB • Aufnahmejahr: 1968 - Veröffentlicht am 23. März 2019

Aufgaben im Presbyterium

Presbyter, 61 Jahre, aus Rätsch
Als Presbyter hat man immer etwas zu tun. Im Frühjahr müssen im Pfarrgarten die Bäume geschnitten werden. An den Gebäuden fällt immer etwas an. Sitzungen gibt es immer wieder. Geld muss man einsammeln. Der Pfarrer muss sein Gehalt bekommen. Der Glöckner und der Organist müssen ihren Teil bekommen und ihren Pflichten nachkommen. Am Palmsonntag müssen die Presbyter beim heiligen Abendmahl ein weißes Tuch aufspannen, damit nichts herunterfällt. Ostern muss die Opfergabe organisiert werden. Pfingsten muss man dafür sorgen, dass die Maibäume in die Kirche kommen. [Aufnahme anhören »]
3:31 Minuten, 1.6 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 8. März 2019

Kronenfest am Peter- und Paulstag

Frau, 64 Jahre, aus Arbegen
Am 2. Februar findet der Frauenvereinsball statt. Im Laufe des Jahres werden noch verschiedene andere Feste gefeiert. Am Peter- und Paulstag gab es früher zwei Kronen, auch eine für die Kinder. Jetzt gibt es nur noch eine Krone für die Jugend. Die Krone wird vom Altknecht bestiegen, der dort oben dann auch eine Rede halten muss. Den Besteiger erwartet oben in der Krone auch ein Krug Wein, aus dem er nach seiner Rede etwas trinken darf. Dann hält der Pfarrer eine Rede und anschließend werden noch drei Lieder gesungen. [Aufnahme anhören »]
4:54 Minuten, 4.5 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 24. April 2011

Kleinschergied

Pfarrer i.R., 76 Jahre, aus Mühlbach
Kleinschergied hatte evangelische Glaubensgenossen. Es waren aber keine Sachsen, sondern Bulgaren. Weil sie auf dem Balkan von den Orthodoxen verfolgt wurden, kamen sie nach Siebenbürgen, wo Religionsfreiheit herrschte. Hier fanden sie bei der Evangelischen Landeskirche religiösen Anschluß. Die Gemeindeglieder waren sehr gläubig. Der Pfarrdienst war allerdings schwierig, weil die Predigt in rumänischer Sprache gehalten werden musste. Aber eine solche Freundlichkeit und Herzlichkeit wie in dieser gläubigen Gemeinde hat der Erzähler in sächsischen Gemeinden nicht angetroffen. Nachdem der Pfarrer die Gemeinde verlassen hat, sind die Gemeindeglieder ihm sogar in seine neue Gemeinde hinterhergefahren, um das Abendmahl zu bekommen. 1945 wurden sie jedoch vor die Wahl gestellt, den Glauben zu wechseln, oder gemeinsam mit den Sachsen nach Rußland deportiert zu werden. Einige sind dann zum orthodoxen Glauben übergetreten, andere haben sich einer Sekte angeschlossen, und die Gemeinde hat sich aufgelöst. [Aufnahme anhören »]
5:10 Minuten, 4.7 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 23. April 2011

Ein Leben als Pfarrer und Arzt

Pfarrer i.R., 76 Jahre, aus Mühlbach
Als Pfarrer kommt man in Dörfer, in denen es keinen Arzt gibt. Deswegen hat der Erzähler sich medizinische Bücher angeschafft und Medizin studiert. Zu einem Universitätsstudium konnte er sich zwar nicht durchringen, aber seinen Gemeindegliedern konnte er durchaus bei dem einen oder anderen Wehwehchen behilflich sein. Schwerkranke Menschen hat er aber sofort ins Krankenhaus geschafft. Sogar Ärzte haben seinen Rat eingeholt. Auch auf seine alten Tage fragen seine alten Gemeindeglieder ihn noch um Rat, bevor bzw. nachdem sie einen Arzt in Mühlbach aufsuchen. [Aufnahme anhören »]
4:26 Minuten, 4.1 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 23. April 2011

Ein Leben als Lehrer und Pfarrer

Pfarrer i.R., 76 Jahre, aus Mühlbach
Der Erzähler wurde mit 5 Jahren eingeschult und hat mit 13 die Quarta absolviert. Auf Empfehlung des Direktors wurde er am Seminar aufgenommen, das er mit 17 absolviert hat. Danach folgten 6 Jahre im Lehramt, 3 in Maldorf und 3 in Petersdorf. Im 1. Weltkrieg ist der Erzähler ins Pfarramt gewechselt. Zuerst für 3 Jahre in Kleinschergied, und dann 20 Jahre in Bußd und 14 Jahre in Gergeschdorf. In der Familie ist aber Trauer angesagt. Ein Sohn ist in Rußland an Silikose erkrankt und ist nachher zu Hause im Alter von 45 Jahren gestorben. Die Tochter ist mit 50 an Herzembolie gestorben. Aber es gibt 8 Enkelkinder und 8 Urenkel. In Mühlbach, Klausenburg, Baia Mare, Hunyad und Mediasch. [Aufnahme anhören »]
3:09 Minuten, 2.9 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 22. April 2011

Die gerupften Gänse

Schülerin, 12 Jahre, aus Almen
Groß war das Entsetzen und die Trauer der Frau Pfarrer, als ihre schönen Gänse allesamt tot auf der Straße lagen. Es blieb nichts anderes mehr übrig, als die Gänse zu rupfen, um zumindest die Federn zu nutzen. Noch größer war aber am nächsten Morgen das Erstaunen, als die Gänse quicklebendig, aber nackt, durch den Hof spazierten. Was war geschehen? [Aufnahme anhören »]
2:30 Minuten, 1.1 MB • Aufnahmejahr: 1972 - Veröffentlicht am 21. April 2011

Hochzeitsvorbereitungen

Frau, 60 Jahre, aus Heltau
Schon Tage vor der Hochzeit wird gebacken und gekocht, was das Zeug hält. Schließlich muß nicht nur das Essen für die Hochzeit vorbereitet werden, auch die vielen Helfer wollen verpflegt werden. Und auch der erste Ofen mit Hanklich ist, kaum gebacken, gleich weg: eine dem Pfarrer, eine dem Burghüter, dann noch einige für den Kirchenchor. [Aufnahme anhören »]
4:36 Minuten, 2.1 MB • Aufnahmejahr: 1968 - Veröffentlicht am 1. April 2011
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