Sprachaufnahmen - Erweiterte Suche

Christfest mit Lichtert

Frau, 58 Jahre, aus Pintak
Manche sagen, früher in Siebenbürgen sei Weihnachten geheimnisvoller gewesen. Andere erzählen, man habe sich viel mehr über die kleinen Dinge gefreut. Doch wie feierten die Siebenbürger Sachsen in Pintak (Nordsiebenbürgen) vor langer, langer Zeit das Fest der Liebe? Welche Bräuche gab es? Eine 58jährige Frau erzählt in dieser Audioaufnahme aus dem Jahre 1971, über die alten Weihnachtsbräuche beim Fest der Feste in Pintak (ungefähr 8 km nördlich von Bistritz). Die Christbescherung für Kinder fand in der Kirche während der Christvesper am Heiligen Abend statt. Sie berichtet über den siebenbürgischen Christleuchter-Brauch (auf siebenbürgisch-sächsisch Lichtert), der in vielen Gemeinden Siebenbürgens typisch war. Der Lichtert war mit Wintergrün, Kerzen, Papierblumen aus Krepppapier und Schmuckfähnchen geschmückt. Lese hier mehr über den Lichtertbrauch der Siebenbürger Sachsen. [Aufnahme anhören »]
2:25 Minuten, 1.1 MB • Aufnahmejahr: 1971 - Veröffentlicht am 22. Dezember 2021

Erinnerungen an die Westkarpaten

Frau, 40 Jahre, aus Großpold
Die Erzählerin wurde als Schülerin in das Goldbachtal (Rosia Montana) in die Westkarpaten geschickt, um in der deutschen Schule vor Ort mit den Kindern deutsch zu sprechen. Dort lebten nämlich deutsche Familien, deren Kinder nur noch rumänisch oder ungarisch sprechen konnten. Die Arbeiterfamilien waren im nahegelegenen Goldberwerk mit der Goldgewinnung beschäftigt. In den transsilvanischen Karpaten war der Glaube an Vampire und Werwölfe schon immer weit verbreitet. Vom Aberglauben betroffen waren vor allem die ängstlichen Kinder dieser Familien, die zahlreiche Geistergeschichten vom "Strigoi" zu erzählen wussten. Roșia Montană (deutsch Goldbach, ungarisch Verespatak) und die gleichnamige Mine liegt im Siebenbürgischen Erzgebirge (Munții Metaliferi) – Teil des Apuseni-Gebirges – im Westen Siebenbürgens. Die nächstgelegene größere Stadt Abrud (Großschlatten) ist 10 Kilometer westlich, die Kreishauptstadt Alba Iulia (Karlsburg) etwa 80 Kilometer (43 km Luftlinie) südöstlich entfernt. Mit seinen 16 Dörfern und Weilern ist Roșia Montană Teil des historischen Motzenlandes. (Quelle: Wikipedia) Erst im späten Spätmittelalter griffen die Zuwandermaßnahmen der ungarischen Könige, die deutsche „Sachsen“, ungarische Siedler und umgesiedelte Szekler ins Land holten, und es kam zu einer Beruhigung und einem bescheidenen Bergbau, der jedoch an seine frühere Größe nie anschließen konnte. Erst nachdem die Türkengefahr gebannt war, konnte Maria Theresia den Bergbau auf größere Basis stellen. Roșia Montană wurde als eines der größten Bergwerke der Monarchie zur finanziellen Stütze des Reiches und des Herrscherhauses. Der Ausbau der Bergwerke erfolgte mit Hilfe deutscher Bergarbeiter, was auch die Landschaft prägte: Bergdörfer im Stile der früheren Heimat zierten die Landschaft der Karpaten. (Quelle: Wikipedia) Die Bevölkerung der Gesamtgemeinde im Jahre 1941: Rumänen (4.557), Ungarn (651), Deutsche (123). Die höchste Anzahl der Deutschen (261) wurde 1850 registriert. (Quelle: Wikipedia) [Aufnahme anhören »]
8:25 Minuten, 7.7 MB • Aufnahmejahr: 1970 - Veröffentlicht am 25. Februar 2019

Mündliche Überlieferungen

Mann, aus Leblang
Der älteste in der Runde erzählt über die frühere Zeit, was er selbst von seinen Großeltern mündlich übermittelt bekommen hat. Es geht um die Hattertbeschreibung und wie es dazu kam, dass die Ländereien so benannt wurden. Um vom Hattert leben zu können, mussten die Leblanger Sachsen den Boden erstmal urbar machen, das heißt sie mußten die Wälder roden. Weiterhin erzählt er von einer alten Burg, wo früher Wachen Ausschau nach einfallenden Türken und Tataren gehalten gehalten haben. [Aufnahme anhören »]
4:10 Minuten, 1.9 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 19. Februar 2019

Kleinschergied

Pfarrer i.R., 76 Jahre, aus Mühlbach
Kleinschergied hatte evangelische Glaubensgenossen. Es waren aber keine Sachsen, sondern Bulgaren. Weil sie auf dem Balkan von den Orthodoxen verfolgt wurden, kamen sie nach Siebenbürgen, wo Religionsfreiheit herrschte. Hier fanden sie bei der Evangelischen Landeskirche religiösen Anschluß. Die Gemeindeglieder waren sehr gläubig. Der Pfarrdienst war allerdings schwierig, weil die Predigt in rumänischer Sprache gehalten werden musste. Aber eine solche Freundlichkeit und Herzlichkeit wie in dieser gläubigen Gemeinde hat der Erzähler in sächsischen Gemeinden nicht angetroffen. Nachdem der Pfarrer die Gemeinde verlassen hat, sind die Gemeindeglieder ihm sogar in seine neue Gemeinde hinterhergefahren, um das Abendmahl zu bekommen. 1945 wurden sie jedoch vor die Wahl gestellt, den Glauben zu wechseln, oder gemeinsam mit den Sachsen nach Rußland deportiert zu werden. Einige sind dann zum orthodoxen Glauben übergetreten, andere haben sich einer Sekte angeschlossen, und die Gemeinde hat sich aufgelöst. [Aufnahme anhören »]
5:10 Minuten, 4.7 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 23. April 2011

Die Schwaben in Benzenz

Mann, 37 Jahre, aus Mühlbach
Ende des 19. Jahrhunderts sind Schwaben aus dem serbischen Banat nach Siebenbürgen eingewandert. Viele sind in Benzenz geblieben, manche gleich bis Mühlbach gezogen. Vom Glauben her waren sie Calvinisten. Mit der Einwanderung sind sie zwar Protestanten geblieben, aber Lutheraner geworden. Schwaben haben einen großen Dickschädel und verstanden sich deswegen nicht sonderlich gut mit den Pfarrern. Das waren nämlich Sachsen und die haben die Schwaben schief angeschaut. Ein Reiseprediger aus Hermannstadt wollte zum Beispiel seinen Lohn haben, bevor er mit dem Predigen anfing. [Aufnahme anhören »]
4:17 Minuten, 3.9 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 12. April 2011

Kindheitserinnerungen

Mann, 21 Jahre, aus Werd
In Werd war alles etwas kleiner. Ein Lehrer hat vier Jahrgänge in zwei Klassen betreut. Entsprechend hoch war die Fluktuation. Bis einmal ein junger Lehrer mit Idealen kam. Die liebste Pausenbeschäftigung des Erzählers war es, Mädchen zu verprügeln. Dann gab es noch die Schlägereien bei denen drei Sachsen gegen zwanzig Rumänen den Kürzeren gezogen haben. Wenn man dann mit zerrissenen Sachen heimkam, gab es noch einmal Dresche von der Mutter. Beim Schlitten fahren aber war der Erzähler mit seinem "Kolumbus" die Nummer 1. [Aufnahme anhören »]
3:02 Minuten, 1.4 MB • Aufnahmejahr: 1971 - Veröffentlicht am 18. März 2011

Leben und Arbeit in Argentinien 1930-1939

Frau, 63 Jahre, aus Kerz
Ein Ehepaar aus Kerz macht sich auf nach Argentinien um Geld zu verdienen. Sie lassen zwei Kinder zurück. Die Reise nach Argentinien mit dem Schiff dauerte 15 Tage und kostete 60.000 Lei. Auf dem Schiff waren Frauen und Männer getrennt untergebracht. In Argentinien hat der Mann bei der Straßenbahn und die Frau als Köchin in einem Haushalt gearbeitet. Die Frau hat 60 Peso im Monat verdient. Für 15 Peso erhält man 1000 Lei. In Argentinien haben sie sich regelmäßig mit anderen Sachsen getroffen. Einen Verein der Siebenbürger Sachsen gab es dort auch. Nach neun Jahren kehren sie wieder zurück nach Kerz. [Aufnahme anhören »]
4:08 Minuten, 1.9 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 7. März 2011

Mitwirkung als Pagen im Thannhäuser

Klavierlehrerin, 79 Jahre, aus Hermannstadt
Zillitante erinnert sich an ihre Freundin Mariechen Müller, die zugleich auch die Schwägerin ihrer Schwester war. Marie Müller war ausgebildete Konzertsängerin. Sie waren beide noch in der Chorschule im letzten Kurs, als die Mitglieder der Hermania sie aufgefordert haben als Pagen im "Thannhäuser" mitzuwirken. Voller stolz erzählte sie es ihrem Vater, der sie daraufhin fragte ob sie auch entsprechend gerade Füße dafür hätte. Gemeint hat er wahrscheinlich die Beine, doch leider haben wir Siebenbürger Sachsen nur Füße ... ;) [Aufnahme anhören »]
3:48 Minuten, 3.5 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 24. Februar 2011

Lebenslauf eines 38jährigen Kellingers

Elektriker, 38 Jahre, aus Kelling
Lebenslauf eines 38jährigen Kellingers. Geboren ist er im Jahre 1931 als Sohn gebürtiger Sachsen aus Kelling. In Eisenmarkt (Hundedoara) hat er sich zum Maurer ausbilden lassen. Danach ist er nach Hermannstadt und Saliste zum elektrischen Werk gegangen, wo er als Elektriker gearbeitet hat. In Karlsburg hat er auch im elektrischen Werk gearbeitet. Danach hat er in der Kollektivwirtschaft in Kelling gearbeitet. Zur Zeit ist er als Kassier in der Kanzlei beschäftigt. [Aufnahme anhören »]
2:19 Minuten, 1.1 MB • Aufnahmejahr: 1969-06-20 - Veröffentlicht am 17. Februar 2011

Die Wetterglocke

Mann, 48 Jahre, aus Wassid
Seit alters her wird bei Gewitter die Glocke geläutet. Ihr Klang beeinflusst die Luft und die Gewitterwolken ziehen schneller vorbei. Sogar die Rumänen schwören drauf, und fordern die Sachsen auf, die Glocke zu läuten, wenn ein Unwetter kommt. Im Weltkrieg wurde diese Glocke zwar abgenommen, aber nachher wurde sie wieder zurückgebracht. [Aufnahme anhören »]
1:28 Minuten, 0.7 MB • Aufnahmejahr: 1971 - Veröffentlicht am 16. Februar 2011
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