In den neunziger Jahren wurde Brenndorf mehrmals durch die Blaskapelle vertreten, die diesmal nicht dabei sein konnte. In den vergangenen Jahren hatten auch einzelne Brenndörfer im Rahmen der Gruppe Burzenland beim Trachtenzug mitgemacht.

Als die beiden Jugendreferenten Norbert Thiess und Gert Mechel im Oktober 2007 beim Brenndörfer Regionaltreffen in Garching ihr Vorhaben ankündigten, waren viele noch skeptisch. Doch es mel­­deten sich hier schon einige Interessenten an. Dank vieler Telefonate und persönlicher Gespräche in den folgenden Monaten, ist es gelungen, eine stattliche Trachtengruppe von 28 Personen zusammenzustellen, in welcher alle Altersklassen, von Kindern über Jugendliche bis zu Personen reiferen Alters vertreten waren.

So wurde die Teilnahme am Pfingstfest ein großer Erfolg. Deshalb wurde noch in Dinkelsbühl beschlossen, im kommenden Jahr wieder mitzumachen und gleichzeitig die Blaskapelle einzubinden.

Ein zusätzliches Argument ist die Tatsache, dass der Heimattag 2009 in Dinkelsbühl vom Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften ausgerichtet wird, dessen Mitglied auch die „Dorfgemeinschaftder Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) ist. Norbert und Gert bedanken sich bei allen Trachtenträgern, die mitgemacht haben, und rufen alle Brenndörfer sowie deren Verwandte, Freunde und Bekannte auf, sich am Umzug am Pfingstsonntag, dem 31. Mai 2009, zu beteiligen, damit der nächste Heimattag ein ähnlicher Erfolg wird wie in diesem Jahr.

Wer eine Tracht besitzt, die er ausleihen oder sogar verschenken möchte, melde sich bei Hugo Thiess, Telefon: (0 82 50) 14 15.

Als schreibe man Geschichte mit: Brenndörfer waren Teil des Geschehens in Dinkelsbühl

Pfingstsonntag, den 11. Mai 2008, in Dinkelsbühl. Als hätte die Sonne es gewusst, dass dies ein so wichtiger Tag für die Siebenbürger Sachsen und vor allem für uns Brenndörfer ist, überschüttete sie uns mit warmen Sonnenstrahlen und begleitete uns freundlich bei unserem ersten Trachtenaufmarsch in der schönen historischen Stadt Dinkelsbühl.

Es wimmelte nur so von Sachsen an diesem Tag, man vergaß plötzlich, dass man in der Bundesrepublik ist und nicht zu Hause in Siebenbürgen, bei einem der vielen festlichen Anlässe der früheren Zeiten. Scharenweise bevölkerten sie die Straßen der Stadt, zeigten stolz ihre bunten Trachten und freuten sich, Teil eines großen Geschehens zu sein.

Auf dem Weg zum Treffpunkt auf der Bleiche zeigte sich zum ersten Mal die Größe dieses Ereignisses, die vielfältigen siebenbürgisch-sächsischen Trachten fügten sich so gut in die Kulissen der historischen Altstadt ein, dass man ein überwältigendes Gefühl bekam: Es war, als würde man selbst Geschichte schreiben, man spürte fast den Stift in der Hand, der von selbst alles aufnahm.

Aber zurück in die Gegenwart. Wir sind auf dem Weg zum Treffpunkt der Brenndörfer Trachtengruppe, leicht verspätet und besorgt, den Fototermin zu verpassen. Es klappt noch, Petra macht schöne Bilder und dann reihen wir uns in den Block der Burzenländer Gemeinden zwischen Tartlau und Heldsdorf ein. Der Zug setzt sich langsam in Bewegung. Wir kommen auch in die Gänge und marschieren fröhlich durch die Altstadt bis zur Schranne, um dort mit der Schönheit und Einzigartigkeit unserer Trachten zu überzeugen. Vorne der Wappenträger (Hugo Thiess) mit dem neuen farbigen Wappen der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“, gefolgt von Kindern und jungen Mädchen, den jung Verheirateten, dann, frisch gebügelt, gestärkt und auf neuen Glanz gebracht, den Trachten der erwachsenen Frauen und Männer.

Dieses Gefühl aus alten Zeiten, das ich so lange nicht mehr erlebt hatte, machte uns alle auf einmal viel dynamischer, lebendiger und munterer. Das Publikum am Rande spornte uns mit Beifall und Zurufen an und sorgte dafür, dass uns der Elan nicht verließ, auch wenn die Jüngsten mit Müdigkeit und Durst zu kämpfen hatten. Dann erschien plötzlich Petra Reiner vor uns, machte Fotos und wir wussten, dass sich der Höhepunkt näherte. Wir hatten den Marktplatz vor der Schranne erreicht, den Mittelpunkt des Geschehens mit tausenden Gästen. Die Moderatorin Ines Wenzel, eine gebürtige Heldsdörferin, stellte uns freundlich als „Debütanten“ vor. Unsere Trachten wurden detailgetreu beschrieben und wir bekamen viel Applaus.

Nach dem Trachtenumzug schaute man sich nach Bekannten und Verwandten um, machte schöne Bilder für das Familienalbum und traf sich beim „Braunen Hirsch“, unserem Stammlokal in der Turmgasse, das nicht nur uns Brenndörfern als kulinarischer und geselliger Treffpunkt bekannt ist.

Viele Brenndörfer waren gekommen, um uns vom Straßenrand mit Applaus zu unterstützen. So traf man nun im Gasthaus „Brauner Hirsch“ wieder die Tanten und Onkels, Schulkameraden, Freunde und Verwandte und plauderte fröhlich über alte und neue Zeiten. Kulinarisch verwöhnt von den traditionellen siebenbürgischen Leckereien, die es überall zu kaufen gab, erfreute man sich an dieser großen Gesellschaft und an der Tatsache, als Brenndörfer/in ein Teil dieses Ganzen zu sein. Auf ein nächstes Mal!

Online Bildergalerie auf www.brenndorf.de: HOG Brenndorf beim Heimattag 2008 in Dinkelsbühl