11. Großes Mediascher Treffen vom 18. – 20. Juni 2010 in Dinkelsbühl

19. September 2010

Allgemeiner Bericht

Die Heimatgemeinschaft Mediasch rief... und viele, viele kamen!
Nahezu 1200 Mediascherinnen und Mediascher feierten gemeinsam mit ihren Freunden in Dinkelsbühl, ein gelungenes Fest der Generationen und setzten damit ein deutliches Zeichen für die Zukunft ihrer Gemeinschaft.
Zum 11. Großen Mediascher Treffen hatte der Vorstand der HG Mediasch nach Dinkelsbühl geladen. Zehnmal waren die Mediascher und ihre Freunde in Kufstein zusammen gekommen und hatten in der gastfreundlichen Stadt am Inn miteinander gefeiert. Nun sollte das Treffen an einen zentraleren Ort verlegt werden – und der Erfolg der Prämiere in Dinkelsbühl zeigt, dass dies die richtige Entscheidung war! Nahezu 1200 Gäste strömten von Nah und Fern herbei, um miteinander zu feiern. Bereits am Freitagnachmittag und Abend trafen sich in der vom Pfingsttreffen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen bekannten „Schranne“ über 400 Gäste. Sie hatten die Gelegenheit, einer öffentlichen Probe der „Original Weinländer“ beizuwohnen, jenes beinahe legendären Blasmusikorchesters, dass durch das Verdienst von Hans Otto Mantsch nach über 20 Jahren erstmals wieder unter ihrem Dirigenten Hans Stirner für die Auftritte am nächsten Tag probte.
Der Samstagvormittag stand ganz im Zeichen der Festveranstaltung, getreu dem Motto „Mediasch in Dinkelsbühl erleben! Gemeinsam Zeichen setzen für die Zukunft!“, unter das der Vorstand der HG das diesjährige Treffen gestellt hatte.

Neben den Mediascherinnen und Mediaschern, die - alt und jung vereint – den ehrwürdigen großen Saal der Schranne füllten, durfte der HG-Vorsitzende Günther Schuster auch diesmal wieder zahlreiche Ehrengäste begrüßen, allen voran Verbandsvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius, die Oberbürgermeister von Dinkelsbühl, Dr. Christoph Hammer und von Mediasch, Teodor Neamtu, den eine Delegation des Deutschen Demokratischen Forums, bestehend aus Forumsvorsitzenden Werner Müller nebst Gattin Adriana Müller und Ursula Juga-Pintecan, Vorsitzende des Diakonievereins, begleitete, und nicht zuletzt Pfarrer Reinhard Guib, Stadtpfarrer von Mediasch, Dechant des gleichnamigen Kirchenbezirks und Bischofsvikar der Evangelischen Landeskirche AB in Siebenbürgen. Musikalisch umrahmt von den „Original Weinländern“ und dem nicht weniger bekannten und geschätzten, nach seinem Gründer und Leiter Hans Leber benannten Chores, bot die von Sigrun Kelp souverän moderierte Festveranstaltung in zahlreichen Ansprachen die Gelegenheit zu Rückschau und Ausblick.


Dankbaren Rückblick auf zehn unvergessene Treffen in Kufstein verband Günther Schuster in seinem Eröffnungswort mit dem Dank an die Stadt Dinkelsbühl für die Bereitschaft, nunmehr die Großen Mediascher Treffen zu beherbergen. Für die im Wandel befindliche Gemeinschaft der Mediascher unterstrich Schuster die Wichtigkeit diesen als Aufbruch in die Zukunft zu nutzen, unter Einbeziehung aller Mediascher, dazu zählten auch all jene die sich als solche fühlten. Dabei würde gelten die Erinnerungen, das gemeinsame soziale und kulturelle Erbe, nicht nur zu bewahren und zu pflegen sondern auch weiterzuentwickeln.
Herzlich begrüßte Dinkelsbühls OB Dr. Hammer die Teilnehmer am Treffen und verwies in seiner kraftvoll vorgetragenen Ansprache auf den Beitrag nicht nur der Siebenbürger Sachsen, sondern auch zahlreicher dort ansässiger Mediascher am Aufschwung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg.
Den Gruß des heutigen Mediasch überbrachte OB Neamtu, der seine Ansprache mit der persönlich überbrachten Einladung zum 4. Treffen der Mediascher in Mediasch begann. Indem er darauf verwies, dass die heutige Stadtverwaltung unsere geliebte Heimatstadt weiter im Geist des zu früh verstorbenen Daniel Thellmann weiter entwickeln möchte, warb er gleichzeitig darum, die alte Heimat auf ihrem Weg in die Zukunft zu unterstützen – und dies nicht zuletzt, durch eine besonders zahlreiche Teilnahme an dem vom 17. – 19. Juni 2011 stattfindenden vierten Treffen in Mediasch teilnehmen. Eine herzliche Einladung, Mediasch zu besuchen, richtete OB Neamtu auch an den Dinkelsbühler OB Dr. Hammer, der diese gerne annahm. Sollte dies der Beginn einer Partnerschaft zwischen den beiden Städte in der Zukunft markieren, wäre dies aus Sicht aller Mediascher nur zu begrüßen.
Grußworte überbrachten sodann Werner Müller namens des Deutschen Demokratischen Forums und Pfarrer Reinhard Guib seitens der ev. Kirche, die gleichzeitig beide von den zahlreichen Aktivitäten vor Ort berichteten.
Schließlich ergriff Dr. Bernd Fabritius als Festredner das Wort. Er hatte seine wiederholt vom Beifall des Publikums unterbrochene Ansprache der Rolle der Heimat(orts)gemeinschaften, des Verbandes und deren Wichtigkeit für den Zusammenhalt der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft gewidmet.

Deutliche Worte fand er auch zu einem anonymen Hetzschreiben, dass im Vorfeld des Treffens, für Unruhe und Empörung in den Reihen der HG-Mitglieder gesorgt hatte. Dr. Fabritius verurteilte diese unerträgliche und schäbige Kampagne nicht nur aufs Schärfste, sondern sprach damit auch den Anwesenden aus dem Herzen. Entsprechend herzlich fiel der Beifall für seine Rede aus.
Nach dem Mittagessen galt die Aufmerksamkeit der Mitgliederversammlung der HG, bei der Günther Schuster den Rechenschaftsbericht des Vorstandes und August Feder den Kassenbericht für 2007 – 2009 vorlegte. 145 HG-Mitglieder (so viele wie nie zuvor) waren der Einladung zur Versammlung gefolgt und billigten einmütig die Arbeit des Vorstandes. Heidemarie Stürzer legte den Bericht der Kassenprüfer vor, worauf der Vorstand ohne Gegenstimme entlastet wurde. Dr. Bernd Fabritius leitete die anschließende Wahl mit sicherer Hand. In namentlicher Abstimmung bestätigten die Teilnehmer Günther Schuster als Vorsitzender der HG einstimmig in seinem Amt. Ebenfalls einstimmig wurden die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Horst Buresch und Alfred Gökeler, Hansotto Drotloff als Schriftführer, Alfred Feder als Kassier sowie Klaus Buresch und Heidemarie Stürzer als Kassenprüfer in ihren Ämtern bestätigt. 6 weitere Vorstandsmitglieder: Ulf Barth, Ingrid Fillinger, Edith Gökeler, Detlef Schlosser, Wolfgang Untch, Georgeta Wehrmann, sowie der Ältestenbeirat: Helmut Breckner, Lutz Connert, Otto Deppner, Fritz Göckler, Rolf Kartmann, Wolfgang Lehrer, Wilfried Römer, Adolf Schlosser, Erwin Schuster, Willi Stürzer, Klaus Sturm, Hans Weinisch, wurden ebenfalls ohne Gegenstimmen gewählt. Am Ende der Versammlung wählten die Mitglieder Dr. Bernd Fabritus zum Ehrenmitglied der HG Mediasch, eine Wahl, die der Geehrte gerne dankend annahm.
Ein buntes kulturelles Programm bot sich den nach Mittagessen, Kaffee und Kuchen gestärkten Gästen: Mit dem „Oktett“ trat jener Verein auf, der – mit nur wenigen Jahren Unterbrechung – die längste Tradition hat, denn er versteht sich in der Tradition der 1896 in Mediasch gegründeten Männergesangsgruppe. Wie immer im Verein mit Wilfried Römer, der mit einem Schuster Dutz Vortrag erfrischte, boten die Sänger den Freunden des Liedes zahlreiche Proben ihrer Kunst dar.
Zwei ganz besondere musikalische Darbietungen lockten in den Großen Saal zurück: Das große Konzert der „Original Weinländer“ Blasmusik und ein vielbeachtetes Überraschungs-konzert der Original “Rocky” Band.

Wer sich gerne in die Ferne entführen lassen wollte, fand Gefallen am Videovortrag über die Besteigung des Mount McKinley (Alaska), in dem der neugewählte Vorsitzende der Sektion Karpaten des Alpenvereins, Reinhold Kraus seinen atemberaubenden Erlebnisse präsentierte. Schließlich führte der in Irland lebende Mediascher Filmemacher, Dieter Auner, seinen mehrfach prämierten Dokumentarfilm “Leaving Transylvania” vor, in dem er sich einfühlsam dem äußeren und inneren Erleben beim Auswandern einer sächsischen Bauernfamilie nähert.
Stimmung pur war nach dem Abendessen im Schrannen-Saal angesagt. Zu den Klängen der Unterhaltungsband „Melody 4U“ ließen die Mediascher die Wände zittern und feierten ihre Party (früher mal „Chef“ genannt) ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden.
In dankbar-feierlichem Gedenken fand das Treffen am Sonntag seinen Abschluss mit einem Gottesdienst in der evangelischen St. Paulskirche und dem Totengedenken am Heldendenkmal. Neben Pfarrer Rolf Kartmann sprach auch Dechant Reinhart Guib, der darüber berichtete, wie sich die Arbeit in der Mediascher Kirchengemeinde gestaltet, in einem Spannungsfeld zwischen Herz und Verstand, zwischen dem Wunsch nach Veränderung und dem Bemühen, Traditionen zu bewahren .
Mit Mici und Holzfleisch verabschiedete sich die HG Mediasch, besonders aber das rührige Organisationskommittee um Edith und Freddy Gökeler, denen für die Vorbereitung und Durchführung dieses Treffens ein ganz besonders herzlicher Dank gebührt.
Es heißt nun: Auf Wiedersehn in Dinkelsbühl in 3 Jahren. Aber - nicht zu vergessen: Schön wäre es, wenn möglichst viele im nächsten Jahr auch in Mediasch dabei sein könnten. "Toppen" wir die Besucherzahlen des Jahres 2008 auch dort!? Wir hoffen es!
Heimatgemeinschaft Mediasch e.V.

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