Eintrag Nr. 7560

13.06.2003, 15:32 Uhr

Daniel Schmidt [daniel_schmidt241257[ät]yahoo.de]

Neudorf bei Hermannstadt – Geschichtlicher Überblick

1337 - Die Ortschaft Neudorf wird unter dem Namen „Nova Villa“ das erstemal urkundlich erwähnt. Pfarrer „Johannes de Nova Villa“ wird als Zahler päpstlicher Steuern erwähnt. Damit ist das Vorhandensein einer römisch-katholischen Kirchengemeinde eindeutig erwiesen. Monumenta Vaticana I-144.

1349 – Als Vertreter der Hermannstädter Provinz der sieben Stühle werden die Gräfen Stefan und Christian von Neudorf genant.

1456 – In den Handschriften und Wiegedrucken über Vlad Tepes – den Pfähler – ist zu lesen, dass Vlad einen Zug ins Harbachtal führte, um seinen Widersacher Petrus von Rothberg zu bestrafen, wobei Neudorf, Kastenholz und Holzmengen verheert wurden.

1468 – Es standen damals 65 Häuser mit 260 Menschen. Neudorf war damit die sechstgrößte Ortschaft im Hermannstädter Stuhl.

1488 – Die Bevölkerungszählung von 1488 führt für Neudorf 44 Wirte, zwei Hirten, zwei Arme sowie einen Schulmeister, womit zum ersten Male das Bestehen einer Schule belegt ist.

1572 – Bei der Bevölkerungszählung 1572 wurden in Neudorf 95 Wirte verzeichnet.

1579 – Der bedeutendste Sohn der Gemeinde aus dieser Zeit war der 1547 geborene Matthias Schiffbaumer, der 1611 als Bischof in Birthälm starb.

1600 – Truppen Michael des Tapferen brennen den Ort nieder.

1695 – In diesem Jahr werden in der Gemeinde 21 ausgebrannte Höfe gezählt.

1700 – Es wurden 14 rumänische Wirte (Familien) gezählt.

1752 – Im Zuge der Gegenreformation lassen sich in Neudorf 12 österreichische Emigranten nieder.

1758 – Es kommen noch weitere Emigranten aus Oberösterreich und Kärnten dazu. Ihre Zahl betrug etwa 30 Seelen.

1770 – Es ließen sich auch fünf Hanauer Familien nieder. 1772 beklagten sich diese Hanauer beim Hermannstädter Magistrat, dass die ihnen versprochenen Häuser noch nicht aufgebaut seien. Ebenso hatten sie das ihnen zugesagte Reisegeld noch nicht bekommen.

1879 – Fünfzig Scheunen, angefüllt mit Futtervorräten, brennen in weniger als 2 Stunden ab.

1888 – Der Pferdereichtum der Gemeinde ist so groß, dass auf jede sächsische Familie durchschnittlich mehr als ein Pferd kommt.

1916 – Während der Kämpfe halten sich aus dem Ort geflohene Gemeindeglieder in Bulkesch und auf dem Gut der Kirchengemeinde Hermannstadt auf.

Gassen: Hauptgasse, Auf dem Lumprich, Auf dem Dresch
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 2250 ha
Waldfläche: 2022,8 ha

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