Eintrag Nr. 7653

12.10.2005, 18:52 Uhr

Rose-Marie Peters [none]

Bräuche aus der Heimat
Palmsonntag

Einen schönen Brauch hatten wir auch am Palmsonntag.
Er war der erste Feiertag nach der Fastenzeit. Dieser Brauch war etwas Besonderes für die Kinder und die Jugendlichen im Dorf.

Schon die kleinsten Jungen, sowie die Schuljungen, brachten den Mädchen mit denen sie verwandt waren, einen aus Tannenzweigen gebundenen und mit Papierblumen geschmückten Kranz ins Haus. Manche brachten auch Mistelzweige. Dafür gab es zur Belohnung für jeden Kranz bzw. Mistelzweig, Geld und Süßigkeiten.

Das Binden der Kränze, war Aufgabe der Eltern, Großeltern und großen Geschwister. Es war eine Aufwendige Arbeit, denn es wurden so viele Kränze gebunden, wie Mädchen in der Verwandtschaft waren.
Diese Kränze schmückten für einige Wochen die Front der Häuser in denen die Mädchen wohnten.

Die Jugendlichen, machten dies geheimnisvoller.
In der Nacht vom Samstag auf Sonntag, befestigten die Jungen, Tannen- oder Mistelzweige, an den Häuserfronten der Mädchen als Freundschaft- oder Liebesbeweis.

Der Palmsonntag hatte auch eine weitere Bedeutung für die Dorfgemeinschaft.

An diesem Tag wurden auch alle Mädchen und Jungen konfirmiert, die kirchlich getauft und das vierzehnte Lebensjahr erreicht hatten.

Bevor die Konfirmation stattfand, wurden die Konfirmanden „geprüft“. Hier wurde im Rahmen eines Gottesdienstes, in Gegenwart der ganzen Kirchengemeinde, abgefragt was im Konfirmandenunterricht gelernt wurde.

Es war für die Konfirmanden ein sehr aufregender Tag.

Zusammenfassung aus dem „Waldhüttener Heimatblatt“ Ausgabe 11, September 2002 Originaltext geschrieben von Wilhelmine Kasper geb. Benning

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