Carpatina - Societate Anonima Romaneasca pentru industria Forestiera

Carpatina - Societate Anonima Romaneasca pentru industria Forestiera - Bucuresti
BrancheIndustrie - Holzverarbeitung
GesellschaftCarpatina - Societate Anonima Romaneasca pentru industria Forestiera - Bucuresti
WertpapierartAktie - 5.000 LEI
AusgabeortBukarest
Ausgabedatum~ 31.12.1943
Druckerei"Cartea Romaneasca" - Bukarest
Abmessungen336 X 240

Die Gesellschaft wurde unter Mitwirkung der " Lotru S. A. ", der " S. A. R. pentru industria forestierâ ", der " S. A. pentru exploatarea de pâduri din Petrosani ", der " Oltul S. A. R. " sowie der " Banca Romaneascâ " und der " Banca de Credit Român " gegründet. Sie besaß Sägewerke in Brezoi ( Kreis Vâlcea ), Dampfsägen für Weichholz und Buchenschnittmaterial in Slatina ( Kreis Olt ) und Turnu-Mâgurele ( Kreis Teleorman ). In Slatina bestanden Tischlereiwerkstätten, Anlagen für Parkettenfabrikation, Mühlen und eine Kistenfabrik. Ferner unterhielt die Gesellschaft Holzlagerplätze in Râmnicu-Vâlcea, Slatina, Rosiorii, Craiova, Alexandria und Turnu-Mâgurele.

Die Bilanz des Jahres 1941 wies bei einer Bilanzsumme von rund 350 Mio. Lei einen Gewinn von rund 35 Mio. Lei aus, die Gesellschaft gehörte somit zweifelsohne zu den kapitalstärksten rumänischen Unternehmen dieser Branche.

Bei der dritten Kapitalerhöhung der Gesellschaft im Jahre 1943 wurde das Aktienkapital auf 252.150.000 Lei aufgestockt, aufgeteilt in 504.300 Aktien á 500 Lei. Aus dieser Emission stammt auch das hier ausgestellte bzw. abgebildete, aufwendig gestaltete Aktien-Exemplar.

Die Dividenden auf eine 500 Lei Aktie lagen in den 20-er Jahren bei 75 - 150 Lei, in den Zeiten der Wirtschaftskrise wurden Dividenden zwischen 19 und 50 Lei gezahlt, im Jahre 1941 betrug die Dividende brutto 120 Lei.

Die Aktien der Carpatina S. A. waren an der Bukarester Börse notiert.

Der königlich-rumänische Generalkonsul C. G. Rommenhöller schreibt in seiner ökonomischen Analyse Großrumäniens des Jahres 1926 u. a.:

"Um die Exploitation kennen zu lernen, wollen wir im Geiste eine Fahrt in die höchsten Ausbeutungsgebiete der Karpathen machen, und zwar auf einer Wagonette der Holzbahn der Carpatina, die durch das Pascoaea-Tal, eines Nebenflusses des Lotru fährt. Langsam setzt sich der Zug in Bewegung, und nun geht es hinein in das wilde romantische Tal dieses reißenden Gebirgsflusses, das in seinem ganzen Laufe mit Steinen und Geröll besät ist. Mühsam windet sich die Bahn immer am Fluß entlang durch die Felsen, seinen zahlreichen Schlangenwindungen folgend. Mit Hilfe einer Anzahl von Holzbrücken kreuzt sie wiederholt den Lauf des Flusses. An die kleine Lokomotive sind 16 Waggons gehängt. Einige Male muß haltgemacht werden, um Holz für die Feuerung aufzunehmen. (...) Ungeheure Waldbestände repräsentieren hier Holzreserven von riesigem Ausmaße. Jedes Jahr werden an dieser einen Stelle 50.000 cbm Holz gefällt. Der Bestand wird auf 400.000 cbm angegeben. Das ist Arbeit für Jahrzehnte.(...) Dann geht es auf einer 2 ½ km langen Riese empor. Es ist das eine allmählich ansteigende, aus Holz hergestellte Riese, in die Wasser gelassen wird, durch das die Stämme fortgeführt werden. In großen Stauweihern wird dieses Wasser aufgegangen, um zur gegebenen Zeit weiter durch die Riesen geleitet zu werden. Von den Rinnen im Gebirge gleiten die Holzstämme in diese Becken, so daß das Wasser hoch aufspritzt.(...) Die Holzfällerei dauert nur vom Mai bis Juli, früher oder später muß sie unterbleiben, weil die Rinde sich nicht mehr entfernen läßt."(...)

Bei diesem Unternehmen gibt es keinen Bezugspunkt zu Siebenbürgen. Es agierte im Raum südlich der Karpaten und wurde nur als Beispiel für alle Unternehmen in diesem Raum gewählt, die im Jahre 1948 ebenfalls zwangsenteignet und verstaatlicht wurden.