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Thema: Kommentar: Siebenbürgen-Institut existenziell bedroht
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gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 05.02.2004 um 17:43 Uhr
der Artikel passt doch "sehr schön" in die Landschaft der untergehenden, grenzüberschreitender sächsischen Besitztümer.Wenn an diesem Institut das Thema Marketing auch nur annähernd so "detailverliebt" wie Forschung betrieben würde, könnte die ganze Situation ein bischen anders aussehen. Ich kenne die Strukturen Institut, Bibliothek.. u.s.w. relativ gut und nach dem ich diesen Artikel gelesen hatte klickte ich mich gleich zur Homepage. Nachdem mir mein Interesse für die sächsischen Kirchenburgen momentan als Windmühlenkampf vorkommt, wollte ich gerne dem Kreis der Förderer beitreten. Meine Überraschung hielt sich in Grenzen, als die Instituts-Homepage kein Formular und nichts ausser einer Spendenkonto-Nummer hergab. Ich hoffe mein Gefühl täuscht mich: aber ich krieg das Gefühl nicht los: wir sind gerade dabei das Sachsentum zu Grabe zu tragen
[Dieser Beitrag wurde von gogesch am 05.02.2004 editiert.] IP: gespeichert |
gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 09.02.2004 um 10:19 Uhr
wenn so ein Artikel keine Diskussion anregt, regt sich auch niemand über eine Schliessung auf. ... eigentlich schadeIP: gespeichert |
joker Mitglied Beiträge: 390 Von:Frankreich Registriert: Jan 2001
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erstellt am 09.02.2004 um 14:31 Uhr
Zitat: Original erstellt von gogesch: wir sind gerade dabei das Sachsentum zu Grabe zu tragen
Aber gogesch das machen wir doch schon lange, oder nicht?
und ich meine man kann den Gang der Geschichte nicht aufhalten, auch wenn man es noch so sehr möchte! Wer weiss vielleicht findet ja 2020 eine massive Rückreise der 7bürger nach RO statt, und dann können die Kirchenburgen mit dem mitgebrachten Kapital renoviert werden... (wenn noch was übrig ist davon) IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 09.02.2004 um 14:43 Uhr
Zitat: Original erstellt von joker: Wer weiss vielleicht findet ja 2020 eine massive Rückreise der 7bürger nach RO statt, und dann können die Kirchenburgen mit dem mitgebrachten Kapital renoviert werden... (wenn noch was übrig ist davon)
Von den Kirchenburgen oder von unserem Kapital? Irgendwie erinnert mich die Diskussion um die siebenbürgischen Institutionen in Deutschland an die grandios gescheiterte erste Weltausstellung auf deutschem Boden, die 2000 in Hannover stattfand. Es wird nicht darüber diskutiert, was geboten wird, sondern darüber, wie es finanziert wird. Statt den Leuten einen Besuch vor Ort schmackhaft zu machen, und ihnen damit das Geld aus der Tasche zu ziehen, wird dann der Eindruck "das ist eh ein schlecht organisierter Saftladen, warum soll ich da noch hingehen?" erweckt! Schade eigentlich... [Dieser Beitrag wurde von hanzy am 09.02.2004 editiert.] IP: gespeichert |
joker Mitglied Beiträge: 390 Von:Frankreich Registriert: Jan 2001
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erstellt am 09.02.2004 um 16:23 Uhr
Zitat: Original erstellt von hanzy: Von den Kirchenburgen oder von unserem Kapital?
gute Frage Zitat: Original erstellt von hanzy: Statt den Leuten einen Besuch vor Ort schmackhaft zu machen, (...)
und mit dem so erwirtschafteten Geld die Finanzierung der Erhaltung vorzunehmen...ist alles eine Frage der Einstellung, man kann einfach nicht erwarten dass die Kosten für alle Initiativen aus irgendeinem Staatssäckel finanziert werden. die Suche nach privaten Sponsoren müßte intensiviert werden. Hat eigentlich schon mal jemand bei SAP angeklopft...?? Für die Anschubfinanzierung oder so... IP: gespeichert |
Erhard Graeff Moderator Beiträge: 335 Von:D, 80335 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 10.02.2004 um 10:00 Uhr
[/b] Hat eigentlich schon mal jemand bei SAP angeklopft...?? [/B][/QUOTE] Hat man. Und man hat ausrichten lassen, man sei kein Siebenbürger Sachse und fühle sich nach (gutgemeinten) Veröffentlichungen in der SbZ belästigt. Irgendwo scheint das ja auch zu stimmen: Vater gebürtiger Agnethler, in Berlin gewohnt. Mutter bundesdeutsch. Selbst in Berlin geboren. Allerdings: die gesamte (restliche) Familie sozusagen Vorzeigesachsen. D.h. wir müssen mit kleinen Zuwendungen vieler Landsleute zurechtkommen. Immer wieder neu sich öffnende Löcher zu stopfen wird wohl nicht die Lösung bringen. Deshalb sollte an Stiftungskapital gedacht werden, das irgendwann die finanzielle Basis unserer Einrichtungen darstellt. Ohne staatliche (öffentliche) Förderung schaffen wir es allerdings nie. Die steht uns auch zu und wir müssen auf politischem Wege dafür Sorge tragen, dass wir nicht "vergessen" werden. Problem dabei: klickt mal auf den Bereich Organisationen und Einrichtungen. Blickt Ihr da wirklich durch, bei dieser "Vielfalt"? Und dabei ist die neueste Gründung noch gar nicht angeführt: "Förderverein des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim (SMG)". Da gibt es das Museum als solches und dann noch den "Trägerverein des SMG". Weitere Beispiele: Siebenbürgische Bibliothek mit Archiv und dazu "Freunde und Förderer der Bibliothek" und dann noch "Stiftung Siebenbürgische Bibliothek". Im Bereich Soziales: "Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen" mit Tochter "Saxonia-Stiftung" und dann "Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen und evangelischen Benater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD". Usw. usf. Historisch gewachsen oder einfach persönliche Eitelkeiten? Wir Sachsen haben scheinbar das besondere Talent, unsere Kraft durch Zerstückelung zu dezimieren. Nur: wie lange können wir uns das leisten?! Oder brauchen wir viele "Prinzen" und "Prinzessinnen" um unseren schönen Traum weiterträumen zu können? Geschlossenes, abgesprochenes Handeln ist angesagt, wobei persönliche Interessen hinten an gestellt werden sollten. Erhard Graeff IP: gespeichert |
gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 10.02.2004 um 10:09 Uhr
Danke Herr Graeff, sie schreiben mir aus dem Herzen. Diese klaren Worte würde ich gerne in der Papierzeitung lesen... mit einer sehr grossen Überschrift und dazu eine Stellungnahme von Dr. Roth zum Beispiel.Das übliche Gebettel um Geld in unsäglich langen Prosatexten demotiviert zum Spenden und das schlimme ist... die Artikel sind seit Jahren die gleichen und keiner merkts IP: gespeichert |
joker Mitglied Beiträge: 390 Von:Frankreich Registriert: Jan 2001
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erstellt am 11.02.2004 um 14:11 Uhr
Am besten wir organisieren eine Demo! Am besten vor irgendeiner 7b Organisation und fordern die Zusammenlegung der ganzen Stiftungen...IP: gespeichert |
gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 12.02.2004 um 14:28 Uhr
oder wir stellen hier eine Liste auf, von Leuten die mithelfen möchten aber Dank des schlechten Marketings nicht wissen was sie tun können.IP: gespeichert |
strizi Mitglied Beiträge: 4 Von:? Registriert: Dez 2003
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erstellt am 12.02.2004 um 14:50 Uhr
Zitat: Original erstellt von joker: Am besten wir organisieren eine Demo!
Dinkelsbühl lässt grüßen!! Drauflos!! IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 13.02.2004 um 13:46 Uhr
Zitat: Original erstellt von Erhard GraefHistorisch gewachsen oder einfach persönliche Eitelkeiten? Wir Sachsen haben scheinbar das besondere Talent, unsere Kraft durch Zerstückelung zu dezimieren. Nur: wie lange können wir uns das leisten?! Oder brauchen wir viele "Prinzen" und "Prinzessinnen" um unseren schönen Traum weiterträumen zu können? Geschlossenes, abgesprochenes Handeln ist angesagt, wobei persönliche Interessen hinten an gestellt werden sollten. Erhard Graeff[/B]
Hallo Herr Graef, sicherlich von allem ein bischen, aber ich würde sagen, daß dieses Phänomen seine Ursprünge in der neuen Heimat, also in Deutschland hat. Als Spender ist es schwierig sich für jemanden zu entscheiden. Wenn man hört, daß die Hälfte aller Spenden Verwaltungskosten sind(ZB. beim roten Kreuz) dann kann man den Eindruck nicht entkräften, daß es auch ein Geschäft ist. Und dann bleibt dem Spender nichts anderes übrig als doch nur nach persönlichen Präferenzen zu entscheiden. Das ist bei mir auch so, wenn ich ehrlich bin! Gruß Lori Gruß Lori [Dieser Beitrag wurde von lori am 13.02.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Erhard Graeff Moderator Beiträge: 335 Von:D, 80335 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 16.02.2004 um 11:12 Uhr
Zitat: Original erstellt von lori: [B] Wenn man hört, daß die Hälfte aller Spenden Verwaltungskosten sind(ZB. beim roten Kreuz) dann kann man den Eindruck nicht entkräften, daß es auch ein Geschäft ist. Gruß Lori [B]
Hallo Lori, schon nur weil die LM davon "lebt", dass fast alles im Verband ehrenamtlich erledigt wird, kann das schlechte Beispiel "Rotes Kreuz" für unsere Einrichtungen nich herangezogen werden. Sowohl die Kultureinrichtungen auf Schloß Horneck in Gundelsheim als auch die HOG und die LM einschließlich Sozialwerk kommen ganz ohne bzw. mit einem Minimum an Verwaltungskosten aus. Dabei kann natürlich nicht vernachlässigt werden, dass, wenn Gehaltskosten anfallen, diese einen gehörigen Batzen ausmachen. Nur ist ja hier zu unterscheiden: Verwaltungs- und damit auch Gehaltskosten werden ja nicht aus Spendengeldern gesichert, sondern für das Projekt x werden Spendenaufrufe gestartet und die gesamten Spendeneinnahmen kommen dann diesem Projekt zugute. Ein konkretes Beispiel: Der Bundesvorsitzende bittet um Spenden für die (schnellere) Rückzahlung des Darlehens für die landsmannschaftliche Begegnungs- und Betreuungsstätte hier in der Karlstraße 100 in München. Jeder als Spende eingegangene Euro wird zu 100% in die jährlichen Sondertilgung einfließen. Verwaltungskosten = 0. Das mit dem "Geschäft" erübrigt sich somit. Auch das Sozialwerk kann bis auf den letzten Cent nachweisen, was mit den eingegangenen Spenden geschehen ist (und tut das auch). Grüße Erhard Graeff IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 16.02.2004 um 14:45 Uhr
Sehr geehrter Herr Graef,bin ich das "rote Tuch"? Kommt jegliches Schreiben von mir, bei Ihnen als Kritik an. Ich wollte keine siebenbürgische -sächsische Organisation angreifen, ich wollte lediglich darauf hingweisen, wie schwer es für uns Ottos ist, gezielt zu spenden. Egal wie man das sieht, ich bin persönlich der Meinung,wenn die Hälfte einer Spende weg ist(man möge es bezeichnen wie man will, Verwaltung, administration usw.) dann habe ich ein Problem! Ich weiß nicht wie die anderen das sehen. Bei den Lottogesellschaften finde ich diese Entwicklung auch nicht gut.Da kommt es aber niemanden in den Sinn die Kosten zu senken! Mit freundlichem Gruß Lori [Dieser Beitrag wurde von lori am 16.02.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Erhard Graeff Moderator Beiträge: 335 Von:D, 80335 München Registriert: Okt 2000
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erstellt am 16.02.2004 um 15:32 Uhr
Zitat: Original erstellt von lori: Sehr geehrter Herr Graef,bin ich das "rote Tuch"? Kommt jegliches Schreiben von mir, bei Ihnen als Kritik an. [Dieser Beitrag wurde von lori am 16.02.2004 editiert.]
Hallo Lori, keinesfalls. Ich freue mich sogar, wenn Sie mich direkt anschreiben und damit quasi auffordern, etwas dazu zu "sagen". Dann nehme ich die Gelegenheit wahr, "aus dem Nähkästchen zu plaudern". Denn - und da werden Sie mir Recht geben -, obwohl wir uns hier auf der Seite der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland tummeln, gibt es zu diesem Verband ein gewisses Informationsdefizit. Dem möchte ich entgegenwirken. Also: hätte ich lieber nicht antworten sollen? Ich hab's jedenfalls gern getan. Ihr E. Graeff
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gogesch Moderator Beiträge: 430 Von:Deutschland Registriert: Nov 2000
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erstellt am 16.02.2004 um 15:45 Uhr
das sind schon wieder Grundsatz- und Einstellungsdiskussionen die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben.Es tut mir leid, ich krieg das Gefühl nicht los, wir wissen das wir alle in einem Boot sitzen und das wir untergehen müssen... aber wir bleiben im Kahn statt auf ein stattliches Schiff zu wechseln. Dann könnte später wenigstens nach dem Wrack gesucht werden. Der Kahn wird keine Übereste hinterlassen. IP: gespeichert |