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Siebenbürgische Familienforschung
Oesterreichische Emigranten im Oderbruch

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Autor Thema:   Oesterreichische Emigranten im Oderbruch
Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 15.03.2001 um 21:23 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Detlef Poed (dpoed@debitel.net) wandte sich (aufgrund meiner Landler-Homepage http://www.landler.com ) mit folgender email-Anfrage an mich. Leider konnte ich ihm nicht helfen, hoffentlich findet sich jemand im Kreise der 7b-Familienforscher der da weiterhelfen kann:

Thema: Oesterreichische Emigranten von 1754 im Oderbruch und ihre "transmigrierten" Familienangehoerigen in Siebenbuergen

Sehr geehrter Herr Sonnleitner,

mit grossem Interesse habe ich die Informationen auf Ihrer Internet-
seite gelesen. Ich wende mich an Sie, weil ich hoffe, dass Sie mir in
Bezug auf mein Problem einen Hinweis geben koennten.

Im Jahre 1754 sind von Regensburg aus viele Oesterreichische Emigranten
in das Oderbruch gezogen. Viele Familienangehoerige dieser Emigranten
blieben in Oesterreich zurueck oder wurden in Oesterreich zurueckge-
halten. Eine nicht unbetraechtliche Anzahl von Familienangehoerigen
dieser Emigranten wurde nach Siebenbuergen deportiert. Im Jahre 1763
wandten sich die Oesterreichen Ansiedler im Oderbruch an Friedrich den
Grossen mit der Bitte, ihnen bei der Erlangung ihrer zurueckgelassenen
Habe und der Befreiung ihrer Verwandten behilflich zu sein. Dieser
Bitte wurde nicht stattgegeben. Ob es dennoch gelungen ist, einige
Personen aus Siebenbuergen zu befreien, geht aus den mir zur Verfuegung
stehenden Quellen nicht hervor. Meine Quellen geben als Deportationsort
das Dorf Gross-Pold in Siebenbuergen an.

Meine Fragen lauten:

1. Gibt es verfuegbare Siebenbuergener Quellen, die angeben wann die unten genannten Familien in Gross-Pold oder anderen Landler-Doerfern angekommen sind? Dies muss um das Jahr 1754 gewesen sein.

2. Ob und wann diese Familien Siebenbuergen verlassen haben?

3. Wenn diese Quellen vorhanden sein sollten; geben sie auch Auskunft ueber die genauen Herkunftsorte in Oesterreich?

Ich stuetze mich z. Zt. auf folgende Quellen:

(1) Peter von Gebhardt
-----------------------------------------------------------------------
Zur Geschichte der oesterreichischen Ansiedler im Oderbruch in
Familiengeschichtliche Blaetter. 28. Jahrgang. 1930. Heft 9.
S. 335-342.

Dieser Artikel ist auch eingescannt im Internet verfuegbar:
http://www.infinet.com/~daleske/Oderbruch1.html
http://www.infinet.com/~daleske/Oderbruch2.html
http://www.infinet.com/~daleske/Oderbruch3.html
http://www.infinet.com/~daleske/Oderbruch4.html

Eine weitere Liste unter:
http://www.infinet.com/~daleske/OderListe.htm

Der deutsche Text der ersten beiden Seiten unter:
http://www.infinet.com/~daleske/OderbruchTextDE.html

(2) Franz Guenzel
-----------------------------------------------------------------------
Oesterreichische Emigranten von 1754 in der Mark Brandenburg in der Zeitschrift "Adler". Wien. 1942. S. 13-23.

(3) Ernst Breitkreutz
-----------------------------------------------------------------------
Das Oderbruch im Wandel der Zeit
Remscheid. 1911.


Franz Guenzel gibt folgende Familien bzw. Familienangehoerige an, die
nach Siebenbuergen (Gross-Pold) transmigriert wurden und sich dort im
Jahre 1763 noch aufhielten:

Aus Oberoesterreich:
Bell, Huber, Burgstaller, Fuehrer, Haemminger, Frosch, Haselberger,
Misselberger, Hofwiemer, Peschlinger, Kessel, Kirchgatter, Stelzer,
Partzer, Ester, Tornauer.

Aus der Steiermark:
Gustehufer, Schantz.

Aus Kaernten:
Baumgartner, Bedoger, Bedutscher, Lintz, Rauter, Goerlin, Ricker,
Koffler, Liesinger, Rauner, Saunleder, Naager, S c h r e i t e r,
Winkler.

Mich persoenlich interessiert besonders das Schicksal der Familie Schreiter. Der Vater von Jakob Schreiter (Jakob Schreiter wurde
vermutlich in Paternion oder der Herrschaft Paternion im Jahre 1730 geboren) wurde nach Siebenbuergen transmigriert. Seine Mutter und zwei Brueder - Johann und Christian - blieben in Kaernten zurueck. Jakob
Schreiter emigrierte nach Preussen und siedlete sich nach 1754 im Dorfe
Neu-Lietzegoericke im Oderbruch an. Er starb 1796 im Alter von 66 Jahren in Beauregard/Oderbruch. Sein Sohn Johann zog mit seiner Frau Louisa Brueckmann und seinen Kindern zwischen 1804 und 1811 weiter nach
Polen (Dorf Surinzin - konnte bisher nich lokalisiert werden). Zwischen
1814 und 1816 verliess er und seine Familie Polen, um sich in Bessarabien anzusiedeln. Im 19. Jahrhundert sind viele Nachkommen von
Johann nach Amerika ausgewandert. 1940 sind alle anderen bessarabien-deutschen Nachkommen von Johann in das Deutsche Reich umgesiedelt worden.

In den Kirchenbuechern des Oderbruches aenderte sich der Name Schreiter ueber Schritter nach Tschritter. Johann Tschritter und seine Frau Louisa Brueckmann sind dadurch die Stammeltern aller Personen, die den
Familiennamen Tschritter tragen.

Meine Forschungspartner und ich bemuehen sich, die Herkunftsorte der ersten Siedler in Bessarabien ausfindig zu machen. Die Herkunftsangaben in den bessarabischen Kirchenbuechern sind leider sehr ungenau in der Schreibweise und der Ortsangabe (z. B. Preussen oder Polen). Unsere Forschungsergebnisse werden unter dieser Internetadresse veroeffentlicht:
http://pixel.cs.vt.edu/library/content.html http://pixel.cs.vt.edu/library/bess/ http://pixel.cs.vt.edu/library/land/wprussia

Ich moechte Ihre Zeit nicht unnoetig beanspruchen, waere aber fuer jeden Hinweise dankbar, da ich mich in die Siebenbuergener Quellenlage erst einarbeiten muss.

Mit freundlichen Gruessen
Detlef Poed

PS.: Als Anlage erhalten Sie den Text der ersten beisen Seiten der
Veroeffentlichung (1).

--------------------------------------------------------------------------------


Familiengeschichtliche Bl"tter. 23. Jahrgang. 1930. Heft 9. S. 335 und S. 336

Zur Geschichte der "sterreichischen Ansiedler im Oderbruch
Von Peter von Gebhardt (Berlin)

Sechs Jahre nach seiner Thronbesteigung, 1746, begann Friedrich der Groáe, in Erfllung der von seinem Vater bernommenen Aufgabe, die Trockenlegung des Oderbruches in die Wege zu leiten. Auf neugewonnenem fruchtbaren Lande wurden in den Jahren 1754 bis 1760 vierzehn neue D"rfer gegrndet und mit Kolonisten besetzt. Unschwer gelang es, diese aus der Zahl der durch frstlichen Despotismus und kirchlichen Fanatismus Bedr"ngten Mecklenburgs, Polens, Sachsens,dem Harz, Hessen-Darmstadts, der Pfalz, Wrttembergs und der Schweiz heranzuziehen. Ein erhebliches Kontingent stellten auch die Oesterreichischen Erblande, in denen die Protestanten, trotz der ihnen im Westf"lischen Frieden gemachten Zugest"ndnisse, h"rtesten Bedrckungen und Verfolgungen ausgesetzt waren. W"hrend sich zahlreiche Fluechtlinge aus Oesterreich nach Holland und Amerika begaben, sammelte sich ein Teil in Regensburg und bat von dort aus den K"nig um Aufnahme in seine Lande. Am 12. Mai 1754 sandte der rhrige Legationsrat von Viereck dem K"nig eine Liste der Personen, die an jenem Tage von Regensburg nach dem Norden abgingen a). Es waren zehn Erwachsene und ein Kind; ihre Namen sind: Johann Gr"ffling, Weber; Johann Printzitsch von Flitsch an der italienischen Grenze; die Ackerleute Johann Wentzel, Caspar Graffschafft, Elisabeth Weternich, Anna Winter, Susanne Hintereger und Petronella Rauters, der Webermeister Thomas Ritsch mit seinem Eheweib Margaretha, der unverehelichten Catherine Ritsch und drei Kindern: Susanne, Jacob und Maria;der Zeugwalker Valentin Rauter nebst Eheweib und einem Kind; schliesslich Bartholomaeus, Nicolaus und Johann Rauter. Dieser Gruppe
folgten rasch weitere nach, sodaá am 7. Und

8. Juni 1754 bereits 65 Emigranten ueber Hof und Halle - an Berlin vorbei - in Wriezen eingetroffen waren. Waehrend einige Familien in dem fertigen Dorfe Neu-Lietzeg"ricke sich niederlieáen, wurde der Hauptteil in Neu-Barnim - damals noch Neu-Bahren genannt - angesetzt, als dessen Gruendungsjahr 1755 gilt. Hier fanden sie, neben reformierten Pf"lzern, Unterkunft, Arbeit und religi"sen Frieden. Als im Juli 1763 die erste Volks- und Viehzaehlung im neuen Bruche stattfand, war Neu-Barnim mit 91 Familien und 517 Personen auf 2340 Morgen dass drittgroesste der Kolonistendoerfer.

So waren alle "uáeren Voraussetzungen fr eine gedeihliche Entwicklung jener Glaubensflchtlinge gegeben. Nur eine Sorge drckte sie:
die um ihre zurckgelassenen Angeh"rigen, ber deren Schicksal sie sich keinem Zweifel hingeben konnten. Daneben bestand auch der
Wunsch, wieder in den Besitz des in der Heimat verbliebenen, zum Teil nicht unbetr"chtlichen Verm"gens zu gelangen. Die Neu-Barnimer Emigranten wandten sich deshalb in einem dem K"nige am 24. Juni 1763 vorgelegten Schreiben b) an diesen mit der Bitte, ihnen zur Erlangung ihrer Habe und zur Befreiung ihrer Verwandten behilflich zu
sein. Ihr Wunsch musste - durch Resolution vom 2. Juli 1763 - abgewiesen werden, "weil die Erfahrung gelehrt, daá solches bey dem
wienerschen Hofe auch nicht von dem allergeringsten Erfolge gewesen sey, sondern im Gegenteil nur noch mehr Erbitterung und Verfolgungen gegen die Protestanten nach sich gezogen habe". Dem Schreiben der
Emigranten waren die Listen beigefuegt, die hier ver"ffentlicht werden. Sie haben Tabellenform und enthalten in der 1. Spalte die laufende Nummer, in der 2. die Namen, in der 3. die Heimatprovinz, in den folgenden, hier mit Buchstaben bezeichneten, a) den Ort,

b) Vaeter, c) Muetter, d) Maenner, e) Frauen, f) Soehne, g) Toechter, h) Brueder, i) Schwestern, k) das zurueckgelassene Vermoegen in Gulden,
l) Ort und Herrschaft, wo das Verm"gen zu finden ist. Jede Liste gibt am Schluá die Summe des Verm"gens und die Zahl der zurueckgelassenen Personen an. Die Heimatprovinz ist Ober"sterreich fuer Liste 1, Nr. 1-27 und fuer Liste 2, Nr. 1-21; Steiermark fuer Liste 1, Nr. 28-30 und Liste 2, Nr. 22-25, Ober-Kaernten fr Liste 1, Nr. 31 ff und fr Liste 2, Nr. 26 ff. Die Listen enthalten zwar keinerlei Berufs- oder genaue Altersangaben, geben aber doch ein
Bild von der Zusammensetzung der "sterreichischen Kolonistengruppe hinsichtlich der Herkunft, sowie von ihrem Personenbestande und ihrer einstigen wirtschaftlichen Lage. Ob die spaeteren Bemuehungen der Kolonisten Joseph Bell und Michael Leidner, die sich nach Oesterreich
begaben, um die zurueckgelassenen Erbgelder zu holen, erfolgreich waren, ist nicht bekannt. Doch scheint es gelungen zu sein, einige der auf Liste 2 verzeichneten Personen zu befreien und nach dem Oderbruch zu bringen.

a) Vgl. Ernst Breitkreutz: Das Oderbruch im Wandel der Zeit. Remscheid 1911, S. 55. Ferner: Rudolf Schmidt: Oderbruch -Siedelungun im Oberbarnim. Eberswalde 1930.

b) Preuá. Geh. Staatsarchiv, Rep. XI, 186, fasc. 5. Das Schreiben ist undatiert und tr"gt die Unterschriften: Johann Lyesinger, Andreas Hoffwymer, Joseph Holzinger.

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Hansi
unregistriert
erstellt am 12.05.2001 um 14:54 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Robert,

es wundert mich, daß hier keiner schreibt. Ist doch nicht verboten, oder?

Wenn auch selbst nicht Landler, so interessiert mich dieses Thema sehr. Habe zum Beispiel erfahren, daß zur Zeit der Deportation nach Siebenbürgen, Leute aus derselben Gegend ins Mittelfränkische, aber auch nach Ostpreussen verfrachtet wurde. Kamen letztere direkt dorthin oder waren sie vielleicht zuerst im Oderbruch?

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