20. August 2023

Brukenthalschüler feiern 50-jähriges Klassentreffen

Sicherlich musste nicht nur ich schlucken, als letzten Herbst die Einladung zum 50-jährigen Bakkalaureats-Jubiläum eintraf und uns bewusst machte, wie alt wir sind. Dann machte sich Vorfreude auf das Wiedersehen breit. Das Klassentreffen sollte wieder in Hermannstadt und an der Brukenthalschule stattfinden. Nur 1993 haben wir das Klassentreffen in Deutschland gefeiert.
Die Teilnehmer des 50-jährigen Klassentreffens ...
Die Teilnehmer des 50-jährigen Klassentreffens des Brukenthal-Gymnasiums in der Gartenanlage vor der Orangerie der Bruken­thalschen Sommerresidenz in Freck. Foto: Gert Fabritius
1998, beim 25-jährigen Klassentreffen, waren wir laut Hermann­städter Zeitung „die ersten, die ihr Klassentreffen nach der Wende in Hermannstadt gefeiert haben“. Von den Schülern der drei Klassen, die 1973 die Brukenthalschule, ehemals „Theoretisches Lyzeum Nr. 2“, absolviert hatten, nahmen damals nur 30 Kollegen sowie deren Partner teil, und auch bei den folgenden Klassentreffen waren es selten mehr, obwohl wir auch Absolventen der Abendschulklasse eingeladen hatten sowie Kollegen, die vor dem „Bak“ ausgesiedelt waren.

Diesmal konnte man auf einen größeren Teilnehmerkreis hoffen, schließlich hatten wir als Rentner weniger Verpflichtungen, dafür aber umso mehr Freizeit. Deswegen wurde das Treffen auch nicht aufs Wochenende gelegt, sondern auf Donnerstag und Freitag. Was man nicht bedacht hatte: Der Kreis der potentiellen Teilnehmer nimmt stetig ab und 69-Jährige sind heutzutage aktiv und weltweit unterwegs. Daher fanden sich am 14. Juni um 10.00 Uhr nur 34 Kollegen in der Aula der Brukenthalschule ein. Begrüßt wurden wir von Direktorin Monika Hay, die uns in einer Präsentation mit der derzeitigen Situation der Brukenthalschule vertraut machte. Nach wie vor genießt sie einen sehr guten Ruf, bietet das eine oder andere an, von dem wir nur träumen konnten, hat aber auch mit Problemen zu kämpfen. Unter anderem sinkt der Anteil der Fächer, die in deutscher Sprache unterrichtet werden.

Es folgte die obligate Klassenstunde, die von Geographie-Professor Friedrich Philippi geleitet wurde, der ebenso wie Chemie-Professor Volker Hermann der Einladung zum Klassentreffen gefolgt war. Sie fiel kürzer als üblich aus, auch wenn die eine oder andere Anekdote aus der Schulzeit zum Besten gegeben wurde. Mit einigen Dias, die Professor Philippi im Schularchiv ausgegraben hatte, und einem kleinen Umtrunk klang die Klassenstunde aus.

Zum „Abi-Ball“ fanden sich Klassenkollegen samt Partnern in festlicher Garderobe in der Orangerie der Brukenthalschen Sommerresidenz in Freck ein. In ansprechendem Ambiente genoss man den lauen sommerlichen Abend, die kredenzten Speisen und Getränke und die eine oder andere dargebotene Einlage. Vor allem genoss man das Zusammensein und die Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse und an die Lebensfreude der Jugendjahre. Letztere regte sich allmählich wieder, und nachdem der DJ den Draht zu uns und unserer Musik gefunden hatte, ging es auf der Tanzfläche hoch her. Erst im Morgengrauen suchten die Ausdauerndsten ihre Hotelzimmer auf.

Dabei sollte schon am Nachmittag weitergefeiert werden, im Restaurant „Alpin“ hinter Reschinar. Und es wurde weitergefeiert – nach einer gewissen Anlaufzeit, in der man sich mehr den leiblichen Genüssen sowie dem Gespräch und den mitgebrachten Fotos widmete. Der gleiche DJ, die legerere Aufmachung und die Tatsache, dass man miteinander wieder warm geworden war, ließen uns noch ausgelassener tanzen und feiern.

Dabei hatte schon Marinella Nagy für Samstag in ihr Haus in Michelsberg eingeladen. Klar, nicht alle konnten dieser spontanen Einladung Folge leisten. Aber es muss ein super Ausklang gewesen sein, denn von dort haben sich am Morgen etliche direkt zum Flugplatz fahren lassen.

Es war ein sehr gelungenes Klassentreffen, zu dem jeder Teilnehmer beigetragen hat und von dem jeder reichlich belohnt worden ist. Allerdings wäre das nicht möglich gewesen ohne die Initiatoren, ohne jene, die es organisiert und darauf geachtet haben, dass alles reibungslos abgelaufen ist. Unser Dank und unsere Anerkennung für das Geleistete gehen an Rodica Miclea, Marinella Nagy, Ingrid Nöbel und nicht zuletzt an Günther Klee.

Von ihm ist gerade die Voreinladung zur gemeinsamen Feier des 70. Geburtstags eingegangen. Sie wird im Herbst 2024 in Deutschland stattfinden. Ich freue mich schon darauf.

H-W

Schlagwörter: Brukenthalschule, Klassentreffen, Jubiläum

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