13. November 2023

Gelungenes 18. Steiner Treffen in Roßtal

Wie froh waren wir, dass nach fünf Jahren endlich wieder ein Treffen der Steiner Nachbarschaft stattfinden konnte. Über hundert Steiner und Freunde waren am ersten Oktoberwochenende in den „Kapellenhof“ in Roßtal gekommen und freuten sich über die Begegnung mit Freunden und ehemaligen Nachbarn.
Der neue Vorstand der Steiner Nachbarschaft, von ...
Der neue Vorstand der Steiner Nachbarschaft, von links: Dorle Binder, Hans Staedel, Paul Schuster, Heinz Kellner, Enni Janesch, Gerlinde Zekel (Vorsitzende), Sigmund Dootz, Hilda Staedel (es fehlen Enni Auner und Regine Weber). Foto: Harald Janesch
Der Tag begann um 11.00 Uhr mit einem Gottesdienst in einem dafür hergerichteten Raum im Kapellenhof. Am Vorabend hatte die Kulturreferentin und Schriftführerin der Nachbarschaft, Gerlinde Zekel, mit Helferinnen die Räume festlich geschmückt und eine kleine Ausstellung mit Puppen in Steiner Trachten aufgestellt. Der ehemalige Pfarrer aus Hamruden, Hans Sekes, und seine Frau Brigitte Sekes als Kantorin gestalteten den feierlichen Gottesdienst. Pfarrer Sekes erinnerte an das Erntedankfest in Siebenbürgen, das zu den wichtigen Festen im Kirchenjahr gehörte. Die Bauern wussten, was Säen und Ernten bedeuteten, wussten auch, dass man Gott dankbar sein musste für die Ernte und auch für die Gemeinschaft, in der man lebte. Die Steiner seien zusammengekommen, um sich an ihre Heimat zu erinnern und Gott für die Gemeinschaft zu danken. In seiner Ansprache zu dem Bibelwort 2. Korinther 9,6-13 sprach er vom Abgeben, Helfen und Danksagen als gute Werke in einer Gemeinschaft. Zum Gedenken an die 66 Verstorbenen in den letzten fünf Jahren wurde eine Kerze angezündet und ihre Namen vorgelesen. Die Kollekte im Anschluss an den Gottesdienst war für Arbeiten zur Instandhaltung des Friedhofs in Stein bestimmt.

Groß war die Wiedersehensfreude nach so vielen Jahren. Immer voller und lauter wurde es in den festlich geschmückten Sälen beim Empfang mit Hanklich und Pali, auf den ein wohlschmeckendes Festessen folgte. Als Moderator begrüßte Paul Schuster beim nachfolgenden Richttag die Teilnehmer, darunter die Ehrengäste Bürgermeister Vaida Bucur aus der Gemeinde Seiburg (Stein gehört verwaltungsmäßig dazu), Karl Hellwig, Kurator aus Reps, und Michael Folberth, Vorsitzender der HOG-Regionalgruppe Repser und Fogarascher Land.

Enni Janesch ging in ihrem Bericht über die Arbeit des Restvorstandes auf die Schwierigkeiten ein, die die Arbeit des Vorstandes in den letzten Jahren beeinträchtigt hatten: der Tod des Nachbarvaters Rolf Kellner, des stellvertretenden Nachbarvaters Helmuth Zekel, der beiden Ansprechpartner in Stein, Kurator Michael Konnerth und Johann Dootz, die Krankheit des zweiten stellvertretenden Nachbarvaters, Werner Kellner, sowie die großen Beeinträchtigungen während der Corona-Pandemie. Unter diesen schwierigen Umständen hatte sich das Komitee um den Fortbestand der Nachbarschaft eingesetzt. Unter der Leitung von Paul Schuster wurden Videokonferenzen abgehalten und die möglichen Aktivitäten besprochen und auch durchgeführt: Der Kontakt zu den Landsleuten wurde aufrechterhalten, der Briefverkehr zu Jubiläen, Familienfesten und Todesfällen wurde weitergeführt, es wurde die Homepage www.diesteiner.de eingerichtet, eine Trachtengruppe (41 Trachtenträger) nahm beim letzten Heimattag zu Pfingsten in Dinkelsbühl am Festumzug teil und der Steiner Gruß erschien regelmäßig zu Weihnachten. Immer wieder wurde über ein Treffen nachgedacht, das nun endlich sattfinden konnte. Auch die traditionelle Adventsfeier in Oberhausen wird am 9. Dezember wieder stattfinden.

Der Kontakt nach Stein wurde intensiviert, obwohl es keine Ansprechpartner mehr im Ort gab. Die Friedhofspflege konnte geregelt werden, der Kirchhof wurde gesäubert und aufgeräumt, das Eingangsportal zum Kirchhof und eine Bastei wurden verputzt und neu gestrichen. Enni Janesch bedankte sich herzlich bei Karl Hellwig und Michael Folberth, die mit Helfern diese Arbeiten durchgeführt hatten. Sie nannte auch den Verein Osteuropahilfe Pirna e. V., der unter seinem Vorsitzenden Michael Krätzig den Predigerhof renoviert hat und auch weiter bereit ist, bei der Erhaltung der Kirche mitzuhelfen, was dringend nötig ist, denn das Kirchturmdach ist gefährdet. Wir Steiner sind dankbar für die Hilfen, die wir zur Erhaltung unseres Kulturerbes erhalten. Karl Hellwig und Michael Folberth berichteten ausführlich von den vorher genannten Einsätzen und bedankten sich für die Einladung.

Paul Schuster las den Kassenbericht vor und Kassenprüferin Hilda Staedel bestätigte den korrekten Umgang mit den Vereinsgeldern. Es folgte die Entlastung des Kassiers und des gesamten Vorstandes. Anschließend wurde Harald Janesch zum Wahlleiter gewählt. Er dankte den Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit und leitete zusammen mit Hans Henning die Wahlen des neuen Vorstandes für die nächsten vier Jahre. Es wurden gewählt: Vorsitzende/Nachbarmutter Gerlinde Zekel, stellvertretende Nachbarväter Hans Staedel und Paul Schuster (auch Kassenwart), Schriftführerin Regine Weber, Chronistin Enni Auner, Redaktion Steiner Gruß Enni Janesch, Beisitzer Heinz Kellner und Sigmund Dootz, Kassenprüferinnen Dorle Binder und Hilda Staedel.

Gemütlich ging es dann zu beim Kaffeetrinken mit den mitgebrachten leckeren Torten und Kuchen vom großen, einladenden Büfett. Eine Volkstanzgruppe, die extra für dieses Treffen mit Paaren aus Aalen, Heilbronn, Mannheim und Schwäbisch Gemünd zusammengestellt worden war, brachte mit ihren Tänzen in Steiner Tracht Schwung und Stimmung in den Saal und viel Lachen erzeugte nachher der Sketch „Grenzkontrolle“ mit den Darstellerinnen Christa Kellner, Waltraud Türk und Gerlinde Zekel. Das Abendessen mit siebenbürgischen Spezialitäten, Tanz mit der Musik von DJ Fritschi (Erhard Fritsch), Gespräche und die Mitternachtssuppe (Ciorbă de burtă und perişoare) trugen zum harmonischen Treffen bei.

Danke an die Organisatoren, besonders an Gerlinde Zekel, Hilda und Hans Staedel und Paul Schuster, die viel Arbeit und Zeit für die Vorbereitung und Durchführung dieses Treffens aufgewendet hatten. Dank auch an Familie Lienerth vom Kapellenhof, wo wir uns sehr wohl gefühlt haben. Es war ein gelungenes Treffen mit viel Freude über das Beisammensein mit Menschen, die man lange nicht mehr gesehen und mit denen man Gelegenheit hatte, Erinnerungen auszutauschen über „Sten, doa hesch Gemen“.

Enni Janesch

Schlagwörter: Stein, Treffen, Roßtal

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