7. Mai 2007

Erste Tagung der südosteuropäischen Kindertanz- und Trachtengruppen

Die erste bundesweite Tagung der Kindertanz- und Trachtengruppen fand am 10. und 11. März in Sonnenbühl bei Reutlingen statt. Der Bundesjugendvorstand der Landsmannschaft (LM) der Donauschwaben mit dem Vorsitzenden Stefan Ihas und der Kulturreferentin für Südosteuropa, Dr. Swantje Volkmann, organisierte die Veranstaltung.
Insgesamt nahmen 94 Personen an der Tagung teil: 47 Kinder im Alter von vier bis 14, 25 Jugendliche ab 15 Jahren sowie die Betreuer und Organisatoren. Zu den Teilnehmern gehörten die Donauschwäbischen Kindertanz- und Trachtengruppen aus Ulm, Reutlingen, Wernau, Mosbach, Speyer, Albstadt/Ebingen, Steinheim, die Trachtengruppe der Banater Schwaben aus Singen sowie die Trachtengruppen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen aus Geretsried und Nürnberg unter der Leitung von Doris Ongerth, Gerlinde Theil und Annette Folkendt.
Die Teilnehmer der ersten bundesweiten Tagung der Kindertanz- und Trachtengruppen aus Südosteuropa. Foto: Sigrid Schenker
Die Teilnehmer der ersten bundesweiten Tagung der Kindertanz- und Trachtengruppen aus Südosteuropa. Foto: Sigrid Schenker

Das Programm der Tagung fand auf dem Gelände des Feriendorfes „Die Sonnenmatte“ statt. Den Tanzworkshop leitete Anniko Mezei Kramm aus Himesháza in Südungarn und lehrte dabei Auszüge ungarischdeutscher Tänze des Urhebers Helmut Heil. Donauschwäbische Backrezepte ließen sich im Backseminar ausprobieren. Unter der Anleitung von Cornelia Baier, Referentin des Donauschwäbischen Zentralmuseums Ulm, bereiteten die Kinder Ausstecherle, Schokopralinen und Grilac-Bomben vor, die alle gemeinsam am Nachmittag bei Tee und Kaffee verspeist wurden.

Einer der Höhepunkte war die „Aussiedler Rallye“, die von Markus Kyas, dem Bundesjugendvorstand der Landsmannschaft der Donauschwaben, konzipiert und organisiert wurde. In einem Geländespiel mit zehn Stationen starteten verschiedene Gruppen auf eine imaginäre Auswanderreise. Je vier Sachen durften sie auswählen und mitnehmen: Brot, Geld, Medizin, Schmuck, Kleider oder eine Bibel. Auf dieser Reise mussten viele Hindernisse überwunden werden: einen Fluss mit Hilfe eines Gleitseils überqueren, am Grenzübergang unlesbare Formulare ausfüllen, Wegweiser aus Kreuzworträtseln ermitteln, einen Räuberüberfall abwehren und immer wieder Verhandlungsgeschick beweisen.

Zum Thema Geschichte fand ein Jugendworkshop mit dem Titel „Flucht und Vertreibung 1945/46“ statt, der von Dr. Swantje Volkmann und Elke Leinenweber geleitet wurde. Es sollte dabei Wissen über Auswandern, Flucht und Vertreibung vermittelt werden, um die eigene Herkunft besser verstehen und das eigene Leben schätzen zu können. In einer Schreibwerkstatt für Kinder bis 14 stellte die Referentin Gabriele Welke die Aufgabe, „Elfchen“ zu bilden mit Wörtern wie: fremd, neues Land, Zuhause, Hilfe, einsam, Heimweh, Freunde, glücklich. Die Begriffe wurden von den Kindern auf künstlerische Weise zusammengebracht und später dem Publikum vorgetragen. Hier waren besonders die Mädchen aus Geretsried und Nürnberg sehr aktiv.
Am Sonntag, dem 11. März, fand eine Podiumsdiskussion der Gruppenleiter unter der Leitung von Franz Flock statt. Zu den Diskussionspunkten gehörte der Schwund aktiver Tänzer und Trachtenträger, der bei den meisten Gruppen als bedrohlich geschildert wurde. Verschiedene Lösungen wurden dabei erörtert. Zwecks Neuanschaffung von Trachten sollen Zuschüsse beantragt werden. Weitere Informationen dazu bei Ulrike Schibli.

Mit einer schönen Tanzdarbietung aller aktiven Teilnehmer ging die Tagung zu Ende. Für das leibliche Wohl während der gesamten Veranstaltung sorgten Ulrike und Rudi Schiebli, Peter Schaupp sowie Franz Flock von der Donauschwäbischen Trachten- und Tanzgruppe Ulm. Ein herzlicher Dank für das Gelingen der Veranstaltung gebührt allen Organisatoren.

Annette Folkendt

Schlagwörter: Banat, Tanzgruppen

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