Ein hörens- und sehenswertes Programm ­boten Kinder und Jugendliche aus den drei Tanzgruppen im Zusammenwirken mit einigen Erwachsenen am 2. April im Pfarrheim der Ka­tho­lischen Kirche Maria Hilf in Geretsried. Im Vorfeld hatten Anni Markel und Gerlinde Theil, die Kreisgruppenvorsitzende, zum Thema Märchen, Sagen und Poeten mit Bezug zu Siebenbürgen recherchiert. Anni Markel entwarf federführend das Konzept, das alle Beteiligten mit viel Fleiß in die Tat umsetzten. Zur Einstimmung hatten die Kinder zahlreiche selbst ausgemalte Märchenblätter angefertigt und auf Wandtafeln befestigt. Mit fantasiereichen Kostümen führten sie kurze Szenen aus Grimms Märchen mit Rumpelstilzchen, Schneewittchen und Dornröschen auf. Während die Biografien siebenbürgisch-sächsischer Volkskundler, die Märchen und Sagen gesammelt haben, mit Power Point an die Wand projiziiert wurden, lasen Kinder, Jugendliche und Erwachsene abwechselnd vor. So wurden die bekannten Volkskundler Josef Haltich, Claus Stephani, Otto Piringer und Friedrich Müller vorgestellt und als Leseproben Gedichte und Sagen vorgelesen. Dazwischen spielten Kinder auf der Blockflöte. Die Stücke hatten sie mit Erika Fernolend einstudiert. Besonders gut gefiel das Gesangsduo Hanni Schenk und Erika Ongerth, das die Volkslieder „Angderm Lirber“ und „Dä Breokt von Urbijen“ in Mundart vortrug. Auch der landlerische Mundart-Dreigesang, begleitet von Michael Liebhart auf der Ziehharmonika, mit Kathi Orend, Elise Liebhart und Helga Schunn erhielt viel Beifall. Sagen von Städten wie Hermannstadt, Kronstadt, Schäßburg und Mühlbach sowie Leseproben weiterer Sagen zeigten die frühere volkskundliche Vielfalt in den Dörfern und Städten.

Der von Wiltrud und Horst Wagner vorgeführte Urzelnbrauch rundete das Herkunftsgebiet Südsiebenbürgen ab. Als krönender Abschluss traten die Kinder und Jugendlichen mit dem Theaterstück „Dornröschen“ auf und erhielten großen Applaus für das abwechslungsreiche Programm. Dank gebührt auch den Helfern um Thomas Kieltsch, Stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender, sowie der Familie Markel für die Unterstützung der Veranstaltung.

Fazit: Diese Art von Kulturprogramm hat dank der intensiven Vorbereitungen und der bewundernswerten Kreativität zur Gestaltung des Themennachmittages durch Anni Markel, Gerlinde Theil, Erika Fernolend und Ines Binder eine Fülle von Mitmach-Möglichkeiten aufgezeigt, die auch bei weiteren Auftritten ein breites Publikum finden werden.

Walter Klemm