Die feierliche Eröffnung zum 35-jährigen Kreis­gruppenbestehen und die Führung durch das Festprogramm erfolgten durch Annemarie Morgen. Für die Kreisgruppe Schorndorf sprach der Vorsitzende Dieter Thiess, der alle Gäste begrüßte und allen Aktiven der vergangenen Jahre und der Jubiläumsfeier für die tatkräftige Unterstützung dankte. Ihr Einsatz hätte die Erfolge der Kreisgruppe erst ermöglicht. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Flügel hier, Wurzeln dort / Brücken über Zeit und Raum“ und so ging Dieter Thiess auf unsere siebenbürgischen Wurzeln und Prägungen ein. Durch Perspektiven und Chancen seien uns Flügel gewachsen, die die Siebenbürger Sachsen in die Welt hinausgetragen haben. Unsere Werte und Bräuche seien in der neuen Heimat auf fruchtbaren Boden gefallen und konnten, mit der entgegengebrachten Gastfreundschaft, hier Wurzeln schlagen. Als Teil der neuen Heimat wollen wir „Brückenpfeiler bauen zwischen Kulturen und Nationen, der Vergangenheit gedenken und die Zukunft aktiv gestalten“.

Der Oberbürgermeister der Stadt Schorndorf, Matthias Klopfer, Schirmherr der Veranstaltung, wurde von Dieter Thiess als zuverlässiger Brückenbauer zwischen den Siebenbürger Sachsen und der Schorndorfer Bevölkerung begrüßt. Das Stadtoberhaupt ging auf die Geschichte der Siebenbürger Sachsen ein, die von Tradition und Heimatgefühl geprägt sei. Für ihre erfolgreiche Integration seien zwei Faktoren entscheidend. Zum einen hätten sie ihre deutschen Sprachkenntnisse bewahrt und zum anderen hätten sie sich durch ihr aktives und offenes Vereinsleben in die Gesellschaft integriert. Ihr Mitgliederzuwachs sei sicher auch auf die vielen Freizeitaktivitäten zurückzuführen, die für Jung und Alt an­geboten werden. Der Oberbürgermeister dankte für die ehrenamtliche Tätigkeit, viele helfende Hände und gute Ideen ließen den Verein zu einem Gewinn für die Stadt werden, der dadurch hier fest verankert sei.

Weitere Glückwünsche und Gratulationen überbrachte Alfred Mrass, stellvertretender Bun­desvorsitzender und Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg. Die Kreisgruppe Schorndorf sei 1975 gegründet worden, als Wilhelm Zebli die Landsleute zu einer Gemeinschaft zusammengeführt habe. Durch Veranstaltungen und Aktivitäten sei „ein unsichtbares Band des Zusammenhaltens, der Zugehörigkeit, der Einheit zwischen unseren Landsleuten geschaffen“ worden. Lobend erwähnte Mrass die gute Arbeit, die zu steigenden Mitgliederzahlen führte und ihren Ausdruck in zahlreichen Feiern, Ausstellungen, Heimattagen, Trachtenschauen, den bekannten Silvesterbällen und in Untergruppierungen finde. Ein Dank für den Erhalt des sie- benbürgisch-sächsischen Lebens ging stellvertretend für alle Helfer an die Vorsitzenden seit Bestehen der Kreisgruppe: Wilhelm Zebli, Adalbert Gabrin, Friedrich Mühsam, Inge Balthes, Annemarie Morgen und Dieter Thiess. Alfred Mrass führte den Zuhörern auch die Rolle des Verbandes vor Augen, der Gemeinschaftsleben organisiere, Kultur pflege, wissenschaftliche Ein­richtungen wie auf Schloss Horneck bei Gundelsheim am Leben erhalte und politische Interessen vertrete.

In eine seiner „alten Heimaten“ kehrte Rainer Lehni, stellvertretender Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender von Nordrhein-Westfalen, zurück, um mit der Kreisgruppe Schorndorf das 35-jährige Jubiläum mitzufeiern. Als ehemaliges Vorstandsmitglied hatte er hier viele Aktionen mitgestaltet und erinnerte sich nun an erfolgreiche Auftritte mit der Tanzgruppe, den Trachtenball 2005, die Trachtenumzüge 2000 und 2005. Erfreut zeigte er sich auch über die Gründung der Blaskappe und der Kindertanzgruppe, über das zehnjährige Bestehen des Fußballclubs SFC 2001 sowie über die Entstehung der Nordic Walking-Gruppe. Der Verband könne über einen län­geren Zeitraum nur dann weiterbestehen, wenn die jüngere Generation Verantwortung übernehme, auch müssten die siebenbürgisch-sächsischen Werte in die nächste Generation getragen werden. Der Verjüngungsprozess in Schorndorf veranlasste Rainer Lehni zum aufmunternden Lob: „Macht weiter so. Ihr seid auf dem richtigen Weg!“

Ein feierliches Bild bot die Siebenbürger Blaskapelle Schorndorf, die unter der Leitung von Bernhardt Staffendt die Feier musikalisch begleitete. Die Kindertanzgruppe, die seit zwei Jah­ren insbesondere die Veranstaltungen der Kreisgruppen Stuttgart und Schorndorf bereichert, zeigte unter der Leitung von Rykarka Heim und Erika Guist die Topporzer Kreuzpolka, den Schus­tertanz, den Fröhlichen Kreis und den Kringel. Anschließend bot die Erwachsenentanzgruppe Stuttgart-Schorndorf, die seit dreizehn Jahren aktiv ist und von Anita Gross und Sunnhild Mai geleitet wird, den Krüz König, die Kegelquadrille und den Schwedentanz dar. Zum Abschluss des Tanzprogramms führten Kinder und Erwachsene gemeinsam die Reklich Med vor.

Die Gemeinschaft lebt vom Engagement vieler Mitglieder. Einige haben sich durch besondere ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet und wurden dafür geehrt. Als große Stützen der Kreisgruppe wurden Gerda Niedermanner und Inge Balthes vom Landesvorsitzenden Alfred Mrass für die langjährige Vorstandstätigkeit und Organisation von Veranstaltungen mit dem goldenen Ehrenwappen ausgezeichnet. Das silberne Ehrenwappen wurde an Wilhelm Theil verliehen, der die Kasse prüft und seit vielen Jahren mit Rat und Tat hilft. Zum Erfolg der Kreisgruppe trug auch Helmut Guist als stellvertretender Vorsitzender, Gründer der Fußballmannschaft SFC 2001 und Organisator bei, wofür er ebenfalls das silberne Ehrenwappen erhielt. Eine Annerkennung wurde Werner Bartesch zuteil, der die Weichen für das beliebte Grillfest stellt. Annerkennung erfuhren auch Susanna Göbbel für ihren Einsatz als Frauenreferentin, Gerlinde Bruckner für Schriftführung und Unterstützung sowie Edward Engelhardt, der sich als Jugendreferent verdient gemacht hat.

Anschließend spielte die Starlights-Band zum Herbstball auf. Viele Gäste füllten den Saal, so dass gemeinschaftlich gefeiert, getanzt und geredet werden konnte.

S. Mai