4. April 2021

Kreisverband Nürnberg: Ostergruß an die Fürther Gruppen

Liebe Freunde der Fürther Nachbarschaft, des Siebenbürger Nachmittags und der Fürther Chöre. Wie es zurzeit aussieht, wird es noch etliche Monate dauern, bis wir uns wieder ungezwungen treffen können. Wir bleiben aber in Verbindung! Möge das Licht des Ostermorgens uns allen Kraft, Zuversicht, Mut und Geduld geben, damit wir diese schreckliche Pandemie heil überstehen. Als tröstender Ersatz für unsere Ostertreffen im Gemeindehaus sind die anschließenden Zeilen von Pfarrer Rolf Binder gedacht. Gesegnete und freudige Ostern wünschen Rosel Potoradi, Angelika Meltzer, Susi Schneider.
Ausschnitt aus der Predella des Malmkroger ...
Ausschnitt aus der Predella des Malmkroger Altars. Foto: Angelika Meltzer
Einen Festtagsgruß möchten wir uns lieber sagen, wenn wir uns in die Augen sehen könnten. Aber nun geht es nicht anders, weil über (epi – επι) das Volk (Demos – δημοϛ ) eine Krankheitsgefahr gekommen ist, wofür man nicht das gewöhnliche Wort „Epidemie“ benützt, sondern das ungewöhnliche „Pandemie“, weil die Gefahr für alle (pan – παν) Völker besteht.

Die hochgekommene Angst vor der Krankheit, die den viel zu schönen Namen „Corona“ (Krone, Kranz) hat, ist auch wie ein Virus, der anfällig macht. Eine alte Weisheit lehrt, dass das über den Menschen kommt, wovor er Angst hat. Dies hatte Hiob erfahren: „Was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen, und was mich sorgte, hat mich getroffen.“ (Hiob 3,25) Gemäß dieser Erfahrung ist die Aufforderung wie ein Gruß durchs Land geflogen: „Denkt positiv und bleibt negativ!“

Nun hängt die Hilfe wohl nicht nur am „positiven“ Denken, sondern auch an der Erfahrung der unsichtbaren Welt, die um uns ist. Die Auferstehung Jesu zum Christus-König ist eine historische Tatsache, infolge derer die christliche Kirche, das ist der Neue Bund Gottes mit den Menschen, das Neue Testament, gegründet wurde.

Der Name „Ostern“ kommt vom Sonnenaufgang, von der Himmelsrichtung Osten. Das beweisen Gebietsnamen wie „Ostermark“, „Österreich“, Ortsnamen und Familiennamen „Osterburken“, „Ostermeyer“. In der Ostergeschichte heißt es nach Matthäus, dass Maria Magdalena und die andere Maria, „als der erste Tag der Woche anbrach“, das ist im Lichtwerden, zum Grab gingen; nach Markus waren beim Grabe Maria Magdalena und Maria des Jakobus und Salome „sehr früh, da die Sonne aufging“. Die Zeit des Sonnenaufgangs ist im Namen des Auferstehungsfestes enthalten und damit ist ein Hinweis auf die Gnadensonne des Christuskönigs gegeben.

Maria Magdalena sah den Auferstandenen und wollte ihn umfassen. Sie durfte ihn nicht anrühren. Sie hörte: „Rühre mich nicht an!“ = „Noli me tangere!“ (Joh 20,17). Für Maria, die Christus von Gottes Glanz umflossen sah, war es nicht möglich, ihn zu berühren, denn er war eine Feuer- und Lichtgestalt. Er war verklärt in der geheimnisvollen Erscheinungsweise der Auferstehungswelt.

Das Bild von dem Malmkroger Altaruntersatz (Predella) zeigt den „Schmerzensmann Jesus“ mit den Marterwerkzeugen Geißel und Rutenbündel, den Wundmalen und der Dornenkrone und gleichzeitig auch den Auferstehenden. Das Bild ist eine Zusammenschau der Leiden und der Auferstehung Jesu Christi, der in die Höhe der Herrlichkeit eingegangen ist, woher Gottes Herrlichkeit und Klarheit strahlt.

Der Ostergruß wünscht Berührung aus der Höhe, in der der Glanz der Ewigkeit strahlt. Das Unsichtbare greift in das Sichtbare herein, auch wenn wir es nicht sehen. Das Reich Gottes umschließt uns. Darum bitten wir im Vaterunser: „Dein Reich komme!“ Ein Ostergruß komme über die Grenze aus dem Unsichtbaren ins Sichtbare, dass wir uns zum Zeugnis begrüßen: „Der Herr ist auferstanden!“

Pfr. i.R. Rolf Binder

Schlagwörter: Ostern, Ostergruß, Nürnberg, Fürth

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Neueste Kommentare

  • 04.04.2021, 15:29 Uhr von gelixy: Der Name „Ostern“ wird oft so erklärt, als stünde der Name der heidnischen Frühlingsgöttin „Ostara“ ... [weiter]
  • 04.04.2021, 09:24 Uhr von Äschilos: Das Wort "Ostern" kann aber auch von "Ostara" kommen, der germanischen Göttin des Lichts [weiter]

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