2. März 2024

Kreisgruppe Landshut: Siebenbürger Reisegruppe reist in 16 Tagen über 22 000 km um die Welt

Der Spruch „Neues Jahr – neues Glück“ passt auf diese Reise perfekt. Eine Reise, die seit über drei Jahren geplant war, aufgrund Corona leider ausfallen musste und die wir dann aber letztendlich gleich zu Jahresbeginn, am (9. Januar?) endlich umsetzen durften. Wir sind eine reisefreudige, lustige Truppe von knapp 30 Personen im Alter zwischen 40 und 70 Jahren, die sich zum Teil schon seit über zehn Jahren unserem gemeinsamen Hobby, dem Erkunden von fremden Kulturen, gewidmet haben. In diesen Jahren wurden Reisen nach China, Costa Rica, Namibia, Mexiko bis Kuba und natürlich innerhalb Europas gemacht. Eine Gruppe, die sich im Laufe der Zeit wie Familie anfühlt, wie Werner Kloos, Vorsitzender des Landesverband Bayern und Organisator unserer Reisen, gerne betont und wir uneingeschränkt bestätigen können. Diesmal ging es nach Asien, eine 16-tägige Rundreise, in der, neben Nord-, Zentral- und Südvietnam, auch ein Abstecher nach Kambodscha auf dem Programm stand. Alles in einem 22 000 km, die sich aus 800 km Zugfahrt, vier Flügen mit über 20 000 km Luftlinie, etwas mehr als 300 km Bootsfahrt und knapp 1200 km Busfahrt zusammensetzten.
Das Abenteuer fing bei dieser Reise aufgrund des Bahnstreiks und der Bauerndemos schon vor dem Flug an, da wurde von Bahn auf Bus verlegt und umgekehrt, um zum Startflughafen nach Frankfurt zu kommen und den zwölfstündigen Flug nach Hanoi/ Vietnam anzutreten. Morgens um 7.00 Uhr in Nordvietnam gelandet, ging es gleich vom Flughafen zu unserer ersten Station Hanoi, der Hauptstadt Vietnams. Hier durften wir u. a., neben der Besichtigung von prachtvollen Tempeln, dem Völkerkundemuseum, bunten Vierteln und mystischen Seen, auch die ersten kulinarischen Spezialitäten testen. Zum Abschluss des langen Tages ging es noch zu einer zauberhaften Show im Wasserpuppentheater, das bereits seit dem 11. Jahrhundert fester Bestand des kulturellen Lebens in Vietnam ist. An den nächsten Tagen stand u.a. die Halong Bucht, eine der beeindruckendsten Naturlandschaften der Welt, auf dem Programm. Auch der Regen konnte uns dieses wundervolle Fleckchen Erde nicht vermiesen. Im Gegenteil, aufgeteilt in kleinen Booten, schipperten wir durch die Buchten, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden und zu einer der Hauptattraktionen von Vietnam gehörten. Der Rückweg ließ so manch andere Touristen ein Auge auf uns werfen, da wir auf dem Boot Singeinlagen mit altbekannten Liedern zum Besten gaben. Unser Bootsmann freute sich dabei nicht nur über die Klänge, sondern auch über den Aufwärmschnaps, den er von uns bekommen hatte. Einige von uns waren selbst sportlich unterwegs und paddelten eigenständig mit dem Kajak durch die beindruckenden Felsformationen. Diese Nacht durften wir auf einer wundervollen Dschunke (chinesisches Segelschiff) verbringen. Davor ging es aber noch mit einem leckeren Cocktail bei Nieselregen in den Pool und nach dem schmackhaften Abendessen wurde noch das Tanzbein geschwungen.
Siebenbürgische Reisende vor dem Tempel Angkor ...
Siebenbürgische Reisende vor dem Tempel Angkor Wat. Fotoarchiv: Werner Kloos
Nach einer kurzen Nacht brachte uns die Thai-Chi-Einheit auf Deck schnell wieder auf Kurs. Schließlich standen an diesem Tag nicht nur die Besichtigung einer Höhle im Naturschutzgebiet an, sondern auch unser Inlandsflug in Richtung Zentralvietnam, wo wir in den nächsten zwei Tagen, neben der Kaiserstadt Hue, verschiedenste Paläste und Pagoden bewundern durften sowie eine Fahrt mit dem Drachenboot über den Thu Bon River genossen. Auch die Reisfelder und der Hai Van Pass ließen uns die ganze Müdigkeit vergessen. Ein weiterer Programmpunkt, das Basteln unserer eigenen Lampions, ließen so manchen ein neues Talent bei sich entdecken. Für die nächsten fünf Tage ließen wir Vietnam erstmal hinter uns und traten unseren zweiten Inlandsflug in Richtung Kambodscha an. Die Anlagen von Angkor, die zu den eindrucksvollsten Tempelanlagen der Welt gehören, waren unser nächstes Ziel. Von Angkor Thom ging es zu unterschiedlichsten Tempeln, die wir bei über 35 Grad auch bis zur Spitze besteigen durften. Auch die freilaufenden Affen auf dem Gelände brachten uns nicht nur zum Schmunzeln, sondern hielten uns auch zur Vorsicht an, da sie vor Handys und Sonnenbrillen nicht Halt machten. Die imposanten Tempel von Angkor Wat, denen wir uns den nächsten Tag widmeten, wurden vor über tausend Jahren ohne moderne Hilfsmittel gebaut und 1992 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Steht man vor und in diesen Gebäuden, überall „bewacht von meterhohen Buddhas“, erscheint alles wie ein riesengroßes Wunder. Der Bau dauerte 37 Jahre an, 300 000 Menschen, sowie 6000 Elefanten wurden dafür herangezogen. Da erscheint einem die Drei-Tages-Eintrittskarte mit 62 Dollar fast schon als Schnäppchen. Spontan brachen wir früh am nächsten Morgen nochmals mit einer Rikscha auf, um den Sonnenaufgang und die Lichtspiele über Angkor Wat zu bestaunen. Den Rest des Tages erholten wir uns dann bei der etwa 300km langen Busfahrt nach Phnom Penh, der am Mekong gelegenen Hauptstadt Kambodschas, und genossen abends auf der Dachterrasse am Pool bei über 30 Grad nicht nur die wundervolle Aussicht auf die Stadt, sondern auch unseren Schlummertrunk. Zwischenzeitlich hatten sich die ersten Erkältungen untereinander verbreitet und die Halstabletten und Schmerztabletten wurden im Bus herumgereicht. Dennoch hielten sich alle auch am nächsten Tag, der wieder viele verschiedene Eindrücke von Kambodscha näherbrachte, wacker. Angefangen vom Königspalast, dem Zentralmarkt, bis hin zur fünfstündigen Fahrt zurück nach Vietnam, die wir mit einem Schnellboot auf dem Mekong zurücklegten. Die restlichen Tage in Vietnam warteten noch weitere Highlights auf uns, wie die am Ufer des Mekongs gelegenen schwimmenden Dörfer, muslimische Pfahlbauten-Dörfer, sowie schwimmende Märkte, auf denen frisches Obst und Gemüse direkt vom aus Boot verkauft werden.

Zu guter Letzt führte uns der Weg nach Ho-Chi-Minh-Stadt, früher bekannt als Saigon, die durch ihre zentrale Rolle im Vietnamkrieg bekannt wurde und inzwischen zur größten Stadt sowie dem wirtschaftlichen Zentrum Vietnams gehört. Neben dem Rathaus, der Kathedrale Notre Dame Saigon, dem Hauptpostamt und dem Wiedervereinigungspalast, besichtigten wir noch viele weitere Schauplätze. Der Besuch im Kriegsmuseum und das Tunnelsystem von Cu Chi, mit auf drei unterirdischen Etagen erbauten Gängen, die den Menschen im Krieg zum Schutz dienten, ließen uns erschauern. Kulinarische Höhepunkte standen auch noch auf dem Plan, u.a. der Street Food Market in Saigon, bei dem es neben gegrillten Insekten, Rattenfleisch, auch angebrütete Eier zu probieren gab. Einige Mutige aus unseren Reihen versuchten sich an den Spezialitäten und waren sogar positiv überrascht. Der Großteil überlegte allerdings, nach diesen unterschiedlichen „kulinarischen Köstlichkeiten“, wie gebratene Taranteln, frittierten Seidenraupen und gegrillten Heuschrecken, zukünftig ganz auf Fleisch zu verzichten. Zur Verabschiedung von Saigon durften wir bei einem leckeren Drink den Sonnenuntergang und die vielfältigen Lichter Saigons vom Tower des Landmark 81 aus dem 77. Stock heraus bestaunen. Auf unserem 13-stündigen Rückflug konnten wir dann alles bisher Erlebte nochmals Revue passieren lassen. Wir kamen mit 30 Grad Temperaturunterschied in München an. Es waren 16 Tage, wundervolle Menschen, wertvolle Gespräche und faszinierende Schauplätze in Asien. Danke an alle, die diese Reise zu dem gemacht haben, was sie war. Wir bedanken uns recht herzlich bei dem Reisebüro Marianne Peter und selbstverständlich auch bei Werner und Renate Kloos für ihren unermüdlichen Einsatz vor, während und nach der Reise. Und wer Lust bekommen hat, sich unserer Truppe anzuschließen, ist selbstverständlich herzlich willkommen. Weitere Abenteuer in der ganzen Welt sind in Planung.

Anita Rosenfeld

Schlagwörter: Landshut, Reise, Vietnam, Werner Kloos

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