29. September 2009
Kreisgruppe Traunreut: Reise nach Rumänien
Zum 6. Mal lud Oswald Zerwes, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe, Landsleute und Einheimische im August zu einer abwechslungsreichen Rundfahrt durch Rumänien ein. Der Bus war mit 48 Fahrgästen voll besetzt. Erfreulicherweise wollten auch acht Gäste aus Hessen das Land kennenlernen, aus dem ihre Freunde kommen.
Früh am Morgen begann die Fahrt. Über Freilassing und Linz erreichten wir am frühen Mittag die österreichisch-ungarische Grenze, wo schon die herzhaften landesüblichen Speisen ausprobiert werden konnten. Vorbei an Budapest erreichten wir am Nachmittag bei Szeged die Grenze zu Rumänien, passierten diese ohne Wartezeit und erreichten am frühen Abend Temeschwar (Timișoara), das historische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Banats und die zweitgrößte Stadt Rumäniens. Wir erkundeten sie am folgenden Nachmittag und freuten uns über prachtvolle Villen, alte Tore und den großen Platz mit der römisch-katholischen Kirche und der Pestsäule.
Am Vormittag war eine Rundfahrt durch das Banat geplant. Über Sankt Andreas und Mercydorf erreichten wir Warjasch, einen kleinen Marktflecken in der Banater Heide. Es war die Heimatgemeinde mehrerer Mitreisender, die einen Empfang beim Bürgermeisteramt organisiert hatten. Nach der Besichtigung der Amtsräume und einem kleinen Imbiss besichtigten wir die katholische Kirche und fuhren zum großen Friedhof am Ortsrand, wo die vielen Grabsteine an die einstigen deutschen Bewohner erinnern. Auf der Rückfahrt hielten wir in Lenau- heim, dem Geburtsort des Dichters Nikolaus Lenau (1802-1850). Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus und ein Denkmal erinnern an diese Persönlichkeit.
Am nächsten Tag ging es über Reschitza und Karansebesch durch das Timisch-Tal nach Herkulesbad, wo wir eine Besichtigung des einst so berühmten Bades unternahmen, das schon den Römern bekannt war und dessen Prachtbauten leider dem Verfall preisgegeben sind.
Bei Orschowa erreichten wir die Donau und unser Ziel Drobeta Turnu Severin. Die Schifffahrt am nächsten Vormittag bei herrlichem Sonnenschein war ein weiterer Höhepunkt der Reise. Vom Hafen fuhren wir über die zwischen 1968-1971 versunkene Insel Ada Kaleh bis zum Eisernen Tor und zurück, bewunderten den in Fels gehauenen Kopf des Dakenkönigs Decebal und sahen den in den 60er Jahren errichteten Staudamm, der den Wasserspiegel um 35 m steigen ließ. Am Nachmittag konnten das Museum und die dazugehörige Freianlage besucht werden.
Am nächsten Tag erreichten wir nach zwölf Stunden Fahrt das Hotel Europa 2000 bei Schäßburg. Auf dem Weg hielten wir in Târgu Jiu und besichtigten das Skulpturenensemble von Constantin Brâncuși mit dem Tisch des Schweigens, dem Tor des Kusses und der Unendlichen Säule. Das Ensemble wurde in den Jahren 1937/1938 errichtet und soll an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges erinnern. Als nächster Halt war Eisenmarkt (Hunedoara) vorgesehen, wo wir eine Burgführung machten. Über Simeria, Broos (Oraștie) und Mühlbach (Sebeș) erreichten wir Karlsburg/Weißenburg (Alba Julia), die Hauptstadt des Kreises Alba, die wir ebenfalls besichtigten. Über Mediasch und Schäßburg erreichten wir unser Hotel, wo uns ein festlicher Empfang erwartete. Die nächsten zwei Tage standen jedem zur freien Verfügung. Viele benützten sie um ihre Heimatgemeinde aufzusuchen, für Interessierte bot Ossi am zweiten Tag eine Besichtigung von Schäßburg an. Nach diesen zwei Tagen ging es über Kronstadt, wo die ehemaligen Kronstädter noch zustiegen, über Neustadt (Cristian) und Rosenau (Râșnov) nach Törzburg (Bran), wo wir die Burg besichtigten, die seit dem 1. Juni 2009 ein Museum beherbergt. Ausgestellt sind Objekte und Möbel aus dem Besitz der Familie Habsburg, darunter die Krone, ein Zepter und ein Silberdolch von König Ferdinand.
Über Rosenau wurde die Schulerau erreicht, die viele nicht mehr erkannten, da durch große Hotelanlagen und Restaurants ein Freizeit- und Erholungszentrum für die Kronstädter geschaffen wurde. Auf dem Schulerauweg kamen wir nach Kronstadt (Brașov). Vorbei am Katharinentor ging es durch das Waisenhausgässer Tor zur Schwarzen Kirche, die seit dem Brand von 1689 diesen Namen trägt. Mitte des 16. Jahrhunderts war die Schwarze Kirche das Zentrum der siebenbürgisch-sächsischen Reformation unter Johannes Honterus, dessen Denkmal vor der Kirche steht. Der Humanist und Reformator, ab 1544 Stadtpfarrer von Kronstadt, weist mit ausgestreckter Hand auf das gegenüberliegende 1541 erbaute Honterus-Gymnasium. 1543 gab er die erste Schulordnung des Landes heraus und führte darin eine Schülerselbstverwaltung, den Coetus, ein, der bis 1948 bestand.
Am nächsten Tag stand die Kulturhauptstadt Europas 2007, Hermannstadt (Sibiu), auf dem Programm. Über Mediasch und Kleinkopisch (Copșa Mică) erreichten wir unser Ziel und wanderten über den Großen Ring zum Kleinen Ring und weiter zum Huetplatz, wo die evangelische Kirche steht. Nach deren Besichtigung konnte jeder auf eigene Faust die schön renovierte Stadt erkunden und die Hartenecktürme, die große orthodoxe Kathedrale oder das Brukenthalmuseum besichtigen. Die Rückfahrt zum Hotel erfolgte durch das Harbachtal über Agnetheln (Agnita).
Die Heimreise erfolgte über Klausenburg (Cluj-Napoca), die drittgrößte Stadt Rumäniens, wo wir die katholische Michaelskirche auf dem Hauptplatz besuchten, die mehrmals Tagungsort der siebenbürgischen Reichstage war. Über Thorenburg (Turda) durch die Westkarpaten (muntii apuseni) erreichten wir am Nachmittag Großwardein (Oradea). Wir besichtigten die römisch- katholische Kathedrale und wanderten durch die Straßen der schön renovierten Innenstadt zu unserem Hotel an der Schnellen Kreisch (Crișul repede).
Am letzten Tag kamen wir am Abend wohlbehalten wieder in Traunreut an. Wir alle danken Ossi für die ausgezeichneten Informationen während der gesamten Reise und dem bewährten Fahrer Wasti für seine Freundlichkeit und sichere Fahrweise, die er auch in schwierigen Situationen bewiesen hat.
Am Vormittag war eine Rundfahrt durch das Banat geplant. Über Sankt Andreas und Mercydorf erreichten wir Warjasch, einen kleinen Marktflecken in der Banater Heide. Es war die Heimatgemeinde mehrerer Mitreisender, die einen Empfang beim Bürgermeisteramt organisiert hatten. Nach der Besichtigung der Amtsräume und einem kleinen Imbiss besichtigten wir die katholische Kirche und fuhren zum großen Friedhof am Ortsrand, wo die vielen Grabsteine an die einstigen deutschen Bewohner erinnern. Auf der Rückfahrt hielten wir in Lenau- heim, dem Geburtsort des Dichters Nikolaus Lenau (1802-1850). Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus und ein Denkmal erinnern an diese Persönlichkeit.
Am nächsten Tag ging es über Reschitza und Karansebesch durch das Timisch-Tal nach Herkulesbad, wo wir eine Besichtigung des einst so berühmten Bades unternahmen, das schon den Römern bekannt war und dessen Prachtbauten leider dem Verfall preisgegeben sind.
Bei Orschowa erreichten wir die Donau und unser Ziel Drobeta Turnu Severin. Die Schifffahrt am nächsten Vormittag bei herrlichem Sonnenschein war ein weiterer Höhepunkt der Reise. Vom Hafen fuhren wir über die zwischen 1968-1971 versunkene Insel Ada Kaleh bis zum Eisernen Tor und zurück, bewunderten den in Fels gehauenen Kopf des Dakenkönigs Decebal und sahen den in den 60er Jahren errichteten Staudamm, der den Wasserspiegel um 35 m steigen ließ. Am Nachmittag konnten das Museum und die dazugehörige Freianlage besucht werden.
Am nächsten Tag erreichten wir nach zwölf Stunden Fahrt das Hotel Europa 2000 bei Schäßburg. Auf dem Weg hielten wir in Târgu Jiu und besichtigten das Skulpturenensemble von Constantin Brâncuși mit dem Tisch des Schweigens, dem Tor des Kusses und der Unendlichen Säule. Das Ensemble wurde in den Jahren 1937/1938 errichtet und soll an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges erinnern. Als nächster Halt war Eisenmarkt (Hunedoara) vorgesehen, wo wir eine Burgführung machten. Über Simeria, Broos (Oraștie) und Mühlbach (Sebeș) erreichten wir Karlsburg/Weißenburg (Alba Julia), die Hauptstadt des Kreises Alba, die wir ebenfalls besichtigten. Über Mediasch und Schäßburg erreichten wir unser Hotel, wo uns ein festlicher Empfang erwartete. Die nächsten zwei Tage standen jedem zur freien Verfügung. Viele benützten sie um ihre Heimatgemeinde aufzusuchen, für Interessierte bot Ossi am zweiten Tag eine Besichtigung von Schäßburg an. Nach diesen zwei Tagen ging es über Kronstadt, wo die ehemaligen Kronstädter noch zustiegen, über Neustadt (Cristian) und Rosenau (Râșnov) nach Törzburg (Bran), wo wir die Burg besichtigten, die seit dem 1. Juni 2009 ein Museum beherbergt. Ausgestellt sind Objekte und Möbel aus dem Besitz der Familie Habsburg, darunter die Krone, ein Zepter und ein Silberdolch von König Ferdinand.
Über Rosenau wurde die Schulerau erreicht, die viele nicht mehr erkannten, da durch große Hotelanlagen und Restaurants ein Freizeit- und Erholungszentrum für die Kronstädter geschaffen wurde. Auf dem Schulerauweg kamen wir nach Kronstadt (Brașov). Vorbei am Katharinentor ging es durch das Waisenhausgässer Tor zur Schwarzen Kirche, die seit dem Brand von 1689 diesen Namen trägt. Mitte des 16. Jahrhunderts war die Schwarze Kirche das Zentrum der siebenbürgisch-sächsischen Reformation unter Johannes Honterus, dessen Denkmal vor der Kirche steht. Der Humanist und Reformator, ab 1544 Stadtpfarrer von Kronstadt, weist mit ausgestreckter Hand auf das gegenüberliegende 1541 erbaute Honterus-Gymnasium. 1543 gab er die erste Schulordnung des Landes heraus und führte darin eine Schülerselbstverwaltung, den Coetus, ein, der bis 1948 bestand.
Am nächsten Tag stand die Kulturhauptstadt Europas 2007, Hermannstadt (Sibiu), auf dem Programm. Über Mediasch und Kleinkopisch (Copșa Mică) erreichten wir unser Ziel und wanderten über den Großen Ring zum Kleinen Ring und weiter zum Huetplatz, wo die evangelische Kirche steht. Nach deren Besichtigung konnte jeder auf eigene Faust die schön renovierte Stadt erkunden und die Hartenecktürme, die große orthodoxe Kathedrale oder das Brukenthalmuseum besichtigen. Die Rückfahrt zum Hotel erfolgte durch das Harbachtal über Agnetheln (Agnita).
Die Heimreise erfolgte über Klausenburg (Cluj-Napoca), die drittgrößte Stadt Rumäniens, wo wir die katholische Michaelskirche auf dem Hauptplatz besuchten, die mehrmals Tagungsort der siebenbürgischen Reichstage war. Über Thorenburg (Turda) durch die Westkarpaten (muntii apuseni) erreichten wir am Nachmittag Großwardein (Oradea). Wir besichtigten die römisch- katholische Kathedrale und wanderten durch die Straßen der schön renovierten Innenstadt zu unserem Hotel an der Schnellen Kreisch (Crișul repede).
Am letzten Tag kamen wir am Abend wohlbehalten wieder in Traunreut an. Wir alle danken Ossi für die ausgezeichneten Informationen während der gesamten Reise und dem bewährten Fahrer Wasti für seine Freundlichkeit und sichere Fahrweise, die er auch in schwierigen Situationen bewiesen hat.
Ingeborg Graef
Schlagwörter: Reisebericht, Rumänien und Siebenbürgen, Traunreut
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