13. Juni 2012

Museum Friedland öffnet seine Tore 2014 und sucht Zeitzeugen

Abschied, Ankunft, Neubeginn – unter diesem Dreiklang wird unter Projektleitung des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport der Aufbau des Museums Friedland umgesetzt. Im Laufe des Jahres 2014 wird es dann so weit sein: die Türen des Museums werden sich für ein breites Publikum öffnen.
Friedland, eine Gemeinde im Süden Niedersachsens, im Zentrum Deutschlands und im Herzen Europas, hat sich in den vergangenen sieben Jahrzehnten auch den Namen „Tor zur Freiheit“ erworben. Für mehr als vier Millionen Menschen war und ist Friedland ein Symbol für einen Neuanfang, verbunden mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Wie nirgendwo sonst lässt sich in Friedland an diesem symbolischen Ort die Aufnahme der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen, der Kriegsheimkehrer, der (Spät-)Aussiedler sowie von Flüchtlingen aus internationalen Krisengebieten veranschaulichen und dem Besucher auch auf einer emotionalen Ebene darstellen.

Ein Zentrum für moderne Zeitzeugenarbeit soll Herzstück im „Museum Friedland“ werden, das voraussichtlich im Herbst 2014 seine Tore für die Besucher öffnen wird. Hierzu schlossen das Niedersächsische Innenministerium und der Verein „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation“ Ende Mai 2012 eine Medienpartnerschaft, womit gleichzeitig der Startschuss für das landesweit größte Zeitzeugenprojekt gesetzt wurde. Der von Guido Knopp (ZDF) und Hans-Ulrich Jörges (stern) ins Leben gerufene Verein „Das Gedächtnis der Nation“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Zeitzeugenerinnerungen filmisch festzuhalten, für die nachfolgenden Generationen zu bewahren und im Internet verfügbar zu machen. Der Verein wird in den nächsten Jahren mit einem mobilen Aufnahmestudio, dem Jahrhundertbus, in Friedland und anderen niedersächsischen Städten Station machen, um Zeitzeugen zu ihren Erinnerungen an das Lager in Friedland und ihren späteren Lebensweg in Deutschland zu befragen. Die Interviews werden im „Museum Friedland“ und auf dem Zeitzeugenportal des Vereins (www.gedaechtnis-der-nation.de) ganz oder in Ausschnitten gezeigt.

Im Rahmen des Museumsvorhabens werden Zeitzeugen gesucht, die in den vergangenen sieben Jahrzehnten über Friedland in die Bundesrepublik eingereist sind und sich vorstellen können, in einem längeren Gespräch über ihre Erfahrungen im Grenzdurchgangslager zu berichten; sich für ein kürzeres Hintergrundgespräch zur Verfügung zu stellen; kleinere Begebenheiten und Ereignisse aus dem Lager zu erzählen. Für die Dauerausstellung werden zudem Objekte gesucht. Von besonderem Interesse ist dabei alles, was mit dem Lager Friedland in Verbindung steht, zum Beispiel: Fotografien, Briefe, Postkarten aus oder über Friedland; Plakate, Handzettel, Hinweisschilder aus dem Lageralltag; Erinnerungsberichte, Gedichte und Texte über das Lager, Tagebücher, Zeichnungen; persönliche Habseligkeiten, Koffer und Kleidungsstücke; Gegenstände aus der Betreuungsarbeit im Lager; Objekte aus dem Umfeld der im Lager tätigen Wohlfahrtsverbände und Kirchen.

Kontakt: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport, Projekt „Museum Friedland“, Clemensstraße 17, 30169 Hannover, Jürgen Fröhlich und Oliver Krüger, Telefon: (05 11) 1 20-47 64, Zentrale: (05 11) 1 20-0, E-Mail: museum-friedland[ät]mi.niedersachsen.de.

Oliver Krüger

Schlagwörter: Zeitzeugenberichte, Aufruf, Museum, Friedland

Bewerten:

8 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.